Schalldämmung Absaugrohre

penty

ww-kastanie
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Hallo zusammen,

ich stehe momentan vor dem großen Problem, dass mein neuer Nebenmieter sich sehr an den Geräuschen meiner Absaugung von FKS, Dickte und Abrichte stört.
Wir teilen uns gemeinsam eine große Halle einer ehemaligen Schreinerei welche unterteilt wurde. Die eingezogenen Trennwände sind sehr gut isoliert, nur leider laufen die Rohre meiner Absaugung teilweiße noch durch den anderen Teil der Halle.
Hat jemand Erfahrungen damit, wie gut und womit sich Absaugrohre Schalldämmen lassen?
Dass der Lärm nicht ganz verschwinden wird ist uns beiden klar, eine Reduzierung um 50% wäre schon toll und beide Parteien könnten damit leben (besonders das dauerhafte Rasseln der Hobelspäne aus Abrichte und Dickte scheinen zu stören).

Wäre unheimlich dankbar für Tips um dieses Problem in den Griff zu bekommen :rolleyes:

Gruß Felix
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Felix

schon ein eher seltenes Problem für uns. Ich höre das
Scheppern ja ganz gerne, bedeutet es doch viel Arbeit:emoji_slight_smile:

Schallschutzmatten auf die Rohre zu kleben ist sehr teuer
und auch nicht wirklich durchgängig zu bewerkstelligen.
Also wird es die arbeitsintensive Lösung einer Verkofferung
werden müssen. Wenn du das gewerblich betreibst, müßten
die wohl auch brandsicher ausgeführt werden, ist danach in
etwa wie eine Erweiterung deiner Werkstatt. Nun ist aber die
verdeckte Führung von Absaugrohren/Kanälen nicht wirklich
in der Brandschutzverordnung vorgesehen, das gibt Probleme.

Könnten die Absaugrohre nicht auch aussen am Gebäude
geführt werden, scheint mir dabei schon fast eine günstigere
Lösung zu sein. Wie hast du den die Wärmerückführung jetzt
gelöst? Da geht ja auch eine menge Geld zum Kamin raus.

Gruss Harald
 

blueball

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Selbstklebende Bitumenmatten um die Rohre könnten sicherlich die Situation um einiges entspannen. Auch eine Entkopplung der Befestigungsschellen von der Wand tragen sicher auch noch einen kleinen Teil zur Beruhigung bei. Da es aber gewerblich ist, sind etwaige Vorschriften selbst in Erfahrung zu bringen. Grüße
 

gleiter

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Hallo!

Das Geräusch der rasselnden Späne kenne ich nur zu gut, erstaunlich wie weit das trägt.

Die Befestigungspunkte schalltechnisch zu entkoppeln ist schon mal ein guter Ansatz - fraglich ab das was bringt, die Späne dreschen ja nach wie vor an den Wänden der Rohre entlang und sorgen für den bekannten Sound.

Ich hatte mal eine ähnliche Situation im nicht-gewerblichen Bereich, ein lautes Abluftrohr einer Absauganlage hat gestört. Lösung: Ein recht großzügig bemessener Verbau aus Fichte Leimholz 18 mm mit innen 10 cm Steinwolle belegt und darauf geachtet, dass dieses Konstrukt nirgend wo Kontakt mit dem Rohr hat. Ergebnis hat sehr überzeugt.

Kann mir durchaus vorstellen, dass so was für Deinen Zweck zumindest eine deutliche Senkung des Schallpegels bringen kann - in wie weit so was für die Bananenkrümmer, Paragraphenreiter und Sesselfurzer (vulgo Betriebsaufsichtsbehörde) reicht kann ich nicht sagen.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Kunstbohrer

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Hallo,
Hab bei mir Rohrschellen mit Gummiauflagen verwendet und vor der Absaugung und zwischen jeder Maschine ein Stückchen Schlauch verbaut. Das machte schon einiges weniger Lärm als vorher.

Ansonsten würde ich eine Abkofferung aus Fermacell-Platte und Rockwoll-Dämmung Empfehlen.
Ist beides für den Bau von Brandschutzwände geeignet. Ggf. noch mit der HWK abklären - die helfen bei sowas gern weiter. Natürlich darauf schauen das die Rohre nicht mit der Abkofferung in Berührung kommen.
 

moto4631

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Selbstklebende Bitumenmatten um die Rohre könnten sicherlich die Situation um einiges entspannen.

Jein.
Damit hab ich schon experimentiert.
Die Bitumenmatten sind schon ein guter Ansatz, allerdings ist es halt leider so das sich Schall nur mit purer Masse dämmen läßt.

5mm Matte (wie ich anfangs verwendet habe) bringen fast gar nichts, interessant wird es erst ab 20mm aufwärts und dann hängt da aber ne Menge Gewicht an der Decke. :emoji_open_mouth:

Andere Version wären echte Schalldämmmatten, die sind wesentlich leichter als Bitumen, dafür auch viel teurer, kommt drauf an wieviel Leitung hier beruhigt werden muß.

Zbsp.: https://www.easy-akustik.de/easymass-schalldammmatten.html (willkürlicher Link)

Die Variante mit der Einkofferung dürfte dann günstiger sein und mehr bringen.
 

FredT

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Und generell die Durchführung durch die andere Hallenseite vermeiden, sprich den Sauger bei dir drin aufstellen? Oder die Hallenseiten tauschen?
 

predatorklein

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Hallo

Da es aber gewerblich ist, sind etwaige Vorschriften selbst in Erfahrung zu bringen.

Würde ich auch empfehlen , wenn ihr bei der BG seid denen mal anrufen , helfen kostenlos und haben Ahnung was man darf ( und was nicht ) und wie die Arbeit auszuführen ist.

Und bei besonders eifrigen Behördenstellen tragen die fundierten Praxistips der BG oft zur Entspannung bei :emoji_grin:

Gruß
 

magmog

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Guuden,

körperschalltechnisch entkoppeln und einhausen.
Vorab die BG mit ins Boot holen, aber nicht zu sehr
auf Schallschutz des Nachbarn hinweisen, das ist nicht
in deren Aufgabenbereich. Mehr auf allgemeinen Arbeitsschutz
ausrichten und das Prob dann einfließen lassen.
Andererseits verteidigen die einen auch vor Behörden etc.
 

penty

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Vielen Dank für die Antworten!
Der Ansatz mit der Abkofferung und Glaswolledämmung ist sicher gut, nur ist wohl das Ergebnis nicht unbdingt vorhersehbar und daher der Aufwand uU. auch umsonst. Oder hat da jemand spezifische Erfahrungswerte?
Die sicherste Lösung wäre wohl tatsächlich eine Umverlegung der Absaugrohre zumal der Nebenmieter mittlerweile starken Druck macht und darum kämpft mir meine Werkstatt bei dem Vermieter streitig zu machen (hauptsächlich wohl weil er schnell bemerkt hat, dass bei Ihm Platzmangel herrscht und er seine Fläche erweitern möchte).
:rolleyes:
 

Sägenbremser

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Guten Abend @penty

den Spiess kann man ja auch einmal umdrehen:emoji_grin:
Such dir einen potenten Mitbewerber und mach so
einmal ordentlich Druck auf den Immobilieneigner.

Verkleidungen im Bauwerk sind eine sichere Lösung,
dazu gibt es einiges an belastbaren Ausführungsdetails,
nur die Brandschutzauflagen stehen da meistens einer
kostengünstigen Ausführung entgegen. Verlegung der
Absaugverrohrung auf die Gebäudeausssenseite ist da
fast immer die kostenbewusstere Lösung wenn es nicht
mit nachbarschaftlichen Ansprüchen zur Kollision kommt.

Gruss Harald
 
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