Schachbrett - Hilfe bei Planung und Vorgehen

Kito

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Hallo,

als mein erstes Projekt im Bereich Holzarbeiten erstelle ich gerade Schachfiguren aus Buchsbaum und (Makassar-) Ebenholz. Das funktioniert soweit recht gut.
Danach möchte ich gern ein passendes Schachbrett herstellen, aber habe dazu noch Fragen und hoffe, dass ihr mir ein paar Tipps geben könnt.

Das Brett soll 1-2 cm dick werden, die Felder 4 cm groß (also insgesamt eine Brettgröße von 32x32 cm).

Das Vorgehen, das ich in vielen Videos gesehen habe, scheint recht einfach umsetzbar zu sein:
4 Leisten je Holzart mit der Kreissäge zurecht sägen, verleimen, nochmals quer sägen, erneut verleimen und dann plan schleifen. Da ich keine entsprechenden Geräte besitze, würde ich dafür eine Werkstatt in Berlin mieten.

Ich frage mich jedoch, ob ich das Brett auf diese Weise dauerhaft gerade kriege, ohne dass es sich irgendwann verzieht und dann kippelt oder ähnliches.
Was muss ich beachten, damit das nicht passiert?

Da das Ebenholz recht teuer ist, wäre eine Alternative, dünne Furniere zu verwenden, die auf eine Platte geleimt werden.
Wie säge ich Furniere am besten?
Welche Platte sollte ich nehmen, damit sich das Brett nicht irgendwann verbiegt?
Und wie kann ich die Seiten des Brettes in diesem Fall kaschieren/verschönern?

Eventuell würde ich statt des Ebenholzes auch eine andere Holzart verwenden.
Welches Holz hat eine ähnliche Farbe wie (Makassar-) Ebenholz und ist vergleichsweise günstig?

Über weitere Tipps und Erfahrungen zum Vorgehen und/oder Empfehlungen zu Werkzeugen, die ich verwenden sollte, bin ich sehr dankbar.

Danke und beste Grüße
Christoph
 

Lorenzo

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Auf jeden Fall mit Furnier arbeiten! Der SWR Film is die beste Anleitung die du kriegen kannst. Und als Alternative fürs Ebenholzfurnier kannst du dich nach geräucherter Eiche umschauen. Ohne die richtigen Maschinen würd ich das Furnier nicht selbst herstellen. Auf der Kreissäge bekommst du zwar saubere Schnitte, aber pro Furnierblatt verlierst du 3,2mm von dem teuren Holz. Mit der Bandsäge ist das ein bisschen besser, aber du solltest die Hölzer problemlos beim Händler bekommen. Bei Buchsbaum bin ich mir nicht so sicher. @Herr Dalbergia?
Das schwarze Holz Räuchereiche, bei meinem Stück Furnier war ein bisschen Splint dabei das ist dann nicht ganz so dunkel geworden. War Resteverwertung. Wenn du das Furnier Käufer kannst du drauf achten keinen Splint dabei zu haben. Die Eiche ist halt porig, Ebenholz gibt ne spiegelglatte Oberfläche. Kriegst du natürlich uach gut als Furnier. _DSC1078.jpg
 
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LaettaLight

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Hi ich habe den oben verlinkten Onlinekurs von Heiko mitgemacht und kann den sehr empfehlen, da Heiko sehr gut umsetzbare Techniken mit wenig Werkzeug zeigt.
Kostet ein paar Euro, die sich aber lohnen.
Viele Grüße
Tobias
 

teluke

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Ich habe vor vielen vielen Jahren eines gemacht mit Hirnholzoberfläche.
Nussbaum und ein helles Holz (vermutlich Ahorn).
Das ist heute noch gerade.
Geht also.
 

Lorenzo

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Ich relativiere meine Aussage: Bei Buchs und Ebenholz würde ich auf jeden Fall mit Furnier arbeiten.
Theo, wie stark ist dein Hirnholzschachbrett?
 

teluke

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Ich relativiere meine Aussage: Bei Buchs und Ebenholz würde ich auf jeden Fall mit Furnier arbeiten.
Theo, wie stark ist dein Hirnholzschachbrett?

Ich schätze ca. 3cm.
Messen kann ich jetzt nicht weil ich das Teil nicht finde.
Hat sicher jemand aufgeräumt.
 

Danci

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Hallo
Auch ich habe schon ein Schachbrett 40 x 40 cm mit Schachfiguren gebaut. Massives Nussbaum- und Eichenholz. Matrialstärke 30 mm. Da verzieht sich nichts.
Gruss daniel
 

Kito

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Vielen Dank für eure Antworten!
Die Videos werde ich mir mal in Ruhe ansehen.

Basiert die Empfehlung für das Arbeiten mit Furnier auf dem hohen Preis des Ebenholzes? Oder hat dieses Vorgehen noch weitere Vorteile?
Denn schöner wäre es natürlich, wenn das Brett auch von der Seite aus dem gleichen Holz ist.

Die Räuchereiche sieht ziemlich passend aus. Selbst der Splint passt zum gemaserten Makassar.

Und es freut mich zu hören, dass sich bei anderen die Bretter nicht verzogen haben. Eventuell helfen ja auch kleine Füße für einen guten Stand (vermutlich eher 3 statt 4?).

Ich habe mal ein Bild vom aktuellen Stand der Figuren gemacht. Die Bauern sind bereits fertig (mit kleiner Rille am unteren Rand, geölt und unten mit Filz beklebt). Habe hauptsächlich mit einer Dekupiersäge gearbeitet. Die Rille am unteren Rand habe ich mit einem Dremel mit Parallelanschlag eingefräst.

Beste Grüße
Christoph

IMG_20210122_193055.jpg
 

mr_x_hacker

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@Kito : Ich hab zwar holz-werkerisch nichts beizutragen, weise aber als Schachspieler darauf hin, dass aus Sicht des Spielers das Feld rechts-unten weiß sein muss (Also H1 und A8 ) - Dein Brett muss also am Ende gegenüber der Zeichnung "invertiert" sein :emoji_slight_smile:
Falls Du es "vollkommen symmetrisch" machst, ist das natürlich egal, weil 90°-Drehung möglich - aber wenn irgendwas für eine "Spielrichtung" sprechen sollte, solltest Du das prüfen, bevor es die böse Überraschung gibt... danach können dann auch Dame und König die Plätze tauschen und stehen damit richtig und die Dame trotzdem auf dem Feld ihrer Farbe :emoji_wink:

<klugscheiss/>

Schöne Grüße
Sascha
 

Lorenzo

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Meine Empfehlung basierte darauf dass ich erstens von mehr Verzug ausgegangen bin, wenn man das Brett nicht ziemlich dick macht. Gerade Buchsbaum ist ja nicht in großen Dimensionen zu kriegen, da ist der Jahrringverlauf dann automatisch nicht so günstig.
Und günstig ist eben auch ein Stichwort. Beim Arbeiten mit Furnier ist der Verschnitt sehr gering, da kommt insgesamt nicht viel zusammen, Wenn man massiv arbeitet hat man am Ende, je nach Holzqualität die man bekommt, so viel Verschnitt, da hätte man in Furnier noch 10 Bretter machen können.
Und das Arbeiten mit Furnier macht (mir) richtig viel Spaß, und man erschließt sich ganz neue Möglichkeiten wenn man das mal ausprobiert hat. Der Werkzeugeinsatz ist minimal und kann super zuhause gemacht werden.
Ich würde nicht nur 3 Füßchen verwenden. wenn sich dann ein Spieler aus versehen mal auf eine der Ecken stützt die keinen Fuß direkt drunter hat, dann hat hoffentlich einer von beiden ein fotografisches Gedächtnis, oder man bekommt die Spielsituation vielleicht nicht mehr wieder aufgebaut. :emoji_wink:

Sebastian, ich weiss was du meinst. Mir gings da ähnlich (saß aber schon paar Jahre nicht mehr an nem Schachbrett). Ein Bekannter hatte eins mit mattierten und nicht mattierten Glasfiguren in Sonderformen, damit bin ich gar nicht klar gekommen. Is aber wohl viel Gewohnheitssache wie der Bekannte meinte. Ohne Drechselmaschine sind die Standardformen halt viel Schnitzarbeit! Ich nehm an das wird der Grund für die ähnlichen Designs sein.
 

Kito

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Alles klar, dann nochmals danke für eure Antworten und den Hinweis mit der Orientierung des Schachfeldes :emoji_grin:
Aktuell habe ich wenig Zeit, das Brett zu erstellen, werde mich aber hier nochmal melden, wenn ich mich entschieden bzw. das Brett gebaut habe.
Beste Grüße
 

Johannes

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Hallo,
noch ein Tipp. Wenn du 4 x 4cm Feldergröße planst, sollte das Brett mindestens 40 x 40 cm groß werden, also mindestens eine Feldbreite Rand einplanen.

Es grüßt Johannes
 

Gelöscht stwe

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Dazu gibt es noch ein paar Daumenregeln für das Verhältnis aus Figurengröße und Feldgröße:

- Der Fußdurchmesser des Königs (bei dir vmtl. dann die Diagonale der Grundfläche) sollte ca. 75% der Seitenlänge des Feldes haben.
- Der Fußdurchmesser des Königs sollte 40-50% der Höhe ausmachen.
- Vier Bauern sollten gerade so auf einem Feld Platz haben.

Quelle: https://www.chesspoint.ch/blog/chesspoint/anschaffung-von-schachmaterial
 
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