Sanierung eines Gartenhausdaches

serpula

ww-pappel
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Hallo zusammen,

kurz zu mir: Ich bin 39 Jahre alt und wohne mit meiner Frau, 5 Schafen und einem Hund am Waldrand in Rheinland-Pfalz. Wir haben von den Großeltern meiner Frau ein Haus aus den 60er Jahren übernommen und sind dieses am sanieren.

Auf unserem Grundstück haben wir ein Gartenhaus mit Wellbitumendach, daß im Laufe von 50 Jahren etwas gelitten hat. Aktuell sind drei Sparren morsch.

Das Dach hat eine Fläche von 5 x 5 m, das Haus selber ist 4 x 4, ist teilweise gemauert und steht auf einem 40 cm Ringfundament aus Stahlbeton. Das Haus hat sogar eine Baugenehmigung O_O.

Das Dach ist ein Pultdach und hat 9 Sparren, die ohne Kerven auf die Pfette genagelt wurden, die Balken liegen also nur an einem Punkt auf.

Die Sparren haben ein Maß von 7,5 x 11,5 und bestehen aus Nadelholz. Die Pfetten sind massive Balken von 16 x 16 cm, jeweils am Ende einer. Mit einer Dachneigung von etwa 15° haben wir damit etwa 4,15 m Sparrenlänge zwischen den Pfetten.

Die Dachschalung besteht aus Nut-und-Feder-Brettern, auf die V333-Dachpappe genagelt wurde. Da diese Nut- und Federbretter die gleichen sind, die man für Wandverkleidungen nimmt, sieht man teilweise die Spitzen der Nägel wenn man von unten draufguckt. Auf die Dachpappe wurden die Wellbitumenplatten montiert. Das Dach hat an allen Seiten etwa 50 cm Dachüberhang.

Zur Last, die das Dach tragen muß, folgende Annahmen: Es schneit so gut wie nie bei uns und wenn, nur wenige cm, die auch selten länger als 1 - 2 Wochen liegen bleiben. Da wir am Wald wohnen, müßte ich allerdings 2 - 3 x pro Jahr auf das Dach drauf um es abzufegen.

Da wir noch andere Handwerkerrechnungen zu zahlen haben, und wir das Haus nicht verfallen lassen können / wollen, müßte ich selber auf's Dach steigen.

Meine Idee für die Sanierung wäre folgende:

Erstmal Bitumenplatten, Dachpappe und Nut- und Federbretter runter. Dann die drei defekten Sparren austauschen durch neue Sparren aus KVH. Ich würde dazu 12 x 8 auf 11.5 x 8 mit dem Hand-Hobel dünner hobeln. Die intakten Sparren würde ich auch runternehmen, mit Kerven versehen und wieder raufbringen (ja... 5,50 m in 12 x 8 hab ich schon alleine getragen :emoji_grin:).

Zusätzlich würde ich der Konstruktion eine Mittelpfette 16 x 8 spendieren, da mit 4,20 m bei diesem Balkenquerschnitt etwas dünn vorkommen um darauf zu verzichten, ich will über das Dach ja drüberlaufen ohne daß das durchschwingt. Als Dachschalung habe ich 22 mm OSB-Platten vorgesehen, darauf eine Lage Dachpappe und darauf eine Lage Schweißbahn. Die Ränder des Daches würde ich mit Blech "verzieren".

Zu diesem Vorhaben habe ich folgende Fragen:

  • Ich gehe nicht davon aus, daß 50 Jahre alte Fichtenbalken noch stark nachtrocknen / schwinden werden. Daher würde ich die 3 defekten durch KVH ersetzen. Kann man alt und neu so mischen oder wäre es besser alles neu zu machen?
  • Gehe ich richtig davon aus, daß es nicht gut ist, die Sparren ohne Auflager aufzusetzen, das heißt die Idee, diese Kerven nachzuschnitzen wäre korrekt?
  • 22 mm OSB-Platten sind als Dachschalung geeignet oder wären Rauhspundbretter besser?
  • Welche Dachbahn verwendet man unter der Schweißbahn? Gibt es da modernere Varianten als diese V333?
  • Kann man diese Konstruktion von innen ausdämmen? Mir geht's hauptsächlich darum, daß es im Sommer nicht so heiß wird in dem Haus.

Vielen Dank für Antworten im Voraus.

Es grüßt

Serpula lacrimans.
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

ich will mal versuchen dir einige Fragen zu beantworten.
Natürlich kann man alte und neue Sparren mischen.
Allerdings sind alte Sparren meist etwas durchgebogen.
Da kann man sich helfen, indem man seitlich Bretter (ca. 3 cm dick) annagelt.
Musst du sehen, ob sich das lohnt oder ob insgesamt neue Sparren in der Gesamtschau günstiger sind.
Kerven sind gut. Dabei würde ich aber die Kerven bei alten und neuen Sparren so unterschiedlich machen, dass der Höhenunterschied ausgeglichen wird.
Nimm keine Platten als Unterkonstruktion. Die beulen sich über kurz oder lang alle (ich kenne mehrere schlechte Beispiele). Mit Rauhspund bist du viel besser bedient.
Zu den Dachbahnen kann ich dir nichts sagen, allerdings weiß ich, dass bei dem von die geplanten Dachaufbau im Sommer immer viel Wärme in die Hütte gebracht wird (eigene Erfahrung).
Besser ist eine Entkoppelung von Unterdach und Dachhaut, indem du z.B. mit einem Luftzwischenraum Eine Blechdachfläche installierst. dann wird ein großer Teil der Wärme durch Luftzirkulation abgeführt.

Gruß

Ingo
 

Chamaeleon_

ww-pappel
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Moin!
Ich habe grade im letzten Jahr ein Pultdach neu "gestaltet", da das alte Flachdach unseres Schuppens vom Vorbesitzer ziemlich lieblos daher kam und es überall reinregnete.
Ich habe jetzt ebenfalls ca. 15 Grad Dachneigung und habe nach Rücksprache mit dem Zimmermann meines Vertrauens den klassischen Dachaufbau gewählt:
Außen vernünftige Dachbleche, darunter dann Lattung, Konterlattung, Delta Max, Zwischensparrendämmung, von Innen mit OSB verkleidet. Da ich die ganze Hütte bis auf den Fußboden gedämmt habe, war es diesen Winter (Westküste S-H) bis auf zwei Tage drinnen komplett frostfrei und im Sommer ist's angenehm kühl.

Grüße,
Chamaeleon
 

Chamaeleon_

ww-pappel
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Ja, genau. Ich hab bei einem größeren Trapezblechhändler in der Nähe ein Schnäppchen machen können und B-Ware mit einem minimalen Farbfehler für den halben Preis bekommen. Das sind 0,70er Bleche mit Farbbeschichtung. B-Ware, weil der RAL Farbton nicht 100% getroffen ist, was mir auf einem Dach, dass ich nur vom Arbeitszimmer aus sehen kann, ziemlich egal ist... :emoji_wink:
Von wo kommst du denn? Sonst hätte ich evtl. einen Tipp für Dich was den Händler angeht.
 
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