Sägeraue Eichenbohlen zu Brettern verarbeiten

AJott80

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Hallo zusammen,
mein erster Post :emoji_slight_smile:
Ich habe Eichenbohlen bekommen und möchte nun zum ersten mal in meinem Leben diese zu Brettern verarbeiten die ich für meine Projekte verwenden kann. Ich habe dabei z.B. ein Vogelhaus oder eine Schatulle zu Weihnachten im Auge.
An Werkzeugen bin ich bis auf eine Bandsäge gut ausgerüstet. Also bspw. eine Abrichte und Dickenhobel sind vorhanden. Ebenso eine Tauchkreissäge sowie eine Tischkreissäge.
Nun zu meiner Frage. Wie mache ich das "fachgerecht"? Mir kommen da einige Fragen:
-Wie breit darf ein Brett sein, damit man nicht mit starken Verwerfungen rechnen muss
-Gibt es bei der Länge ebenfalls Richtwerte?
-Ist es vielleicht besser nicht so breit aufzutrennen und dann zu verleimen?
-Welche Restfeuchte sollte die Bohle vor dem Verarbeiten haben? (Wurde vor 3 Jahren gesägt)
-Welche Teile der Bohle muss ich raustrennen (Splint, Mark, Äste)und wie erkenne ich diese?

Wie gesagt, ist halt mein erstes mal. Holzwerken an sich ist mir nicht neu.
Ich habe ein Bild der Bohle angehängt.
Ich danke euch für Infos. Vielleicht habt ihr auch Verweise auf Videos?

Viele Grüße
Axel
 

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IngoS

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Hallo,

Die Arbeitsschritte bei der Verarbeitung von Blockware sind eigentlich immer gleich. Erst mal brauchst du eine Stückliste mit den erforderlichen Maßen, dann kannst du die mit entsprechendem Übermaß auf deine Bohle auftragen. Dabei auf Risse, Äste usw. achten und die, je nach gewünschter Qualität umgehen. Dann die Bohle entsprechend deiner Werkstücke auf Länge schneiden, dann bei Eiche besäumen, wobei üblicher Weise das Splintholz weggesägt wird. Anschließend die einzelnen Teile auf Breite sägen (mit einigen mm Übermaß). Anschließend eine Seite und eine Fügekante auf der Abrichte hobeln. Schließlich mit dem Dickenhobel die zweite Fügekante und die zweite Brettseite Hobeln. Einzelne Leisten und Bretter können nun auf exakte Länge gesägt werden. Willst du mehrere Bretter zu einer Fläche verleimen (Tischplatte, Regalboden...), diese erst nach dem Verleimen auf Format sägen.
Hier verlinke ich dir Filmchen, wie ich einen Eichentisch baue. Da kannst du die einzelnen Arbeitsschritte mal sehen.



Gruß

Ingo
 

Friederich

ww-robinie
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-Welche Teile der Bohle muss ich raustrennen (Splint, Mark, Äste)und wie erkenne ich diese?
Hallo Axel,
Splint erkennst du an der Farbe, hat man früher immer abgetrennt. Rein technisch (Härte) ist es wohl etwa gleichwertig mit dem Kernholz. Im Freien fault es aber sehr schnell. Im Wohnraum ist es Geschmackssache.
Bereich nahe der Markröhre sollte man unbedingt raustrennen da es an dieser Stelle sehr stark zum Schüsseln und Reißen neigt. Ca 1,5-2cm Breite des Abfallstückes sollte genügen.
Und auch bei einer Bohle weiter weg von der Markröhre ist ein Auftrennen sinnvoll. Eine Hälfte dreht man dann herum und leimt wieder zusammen. Eimalalso linke Seite oben und einmal rechte. Dann gleicht sich das Schüsseln der beiden Teile aus.
Totäste /Durchfalläste) geht garnicht. Gesundäste kann man belassen. wenns gefällt.

Bohle längs auftrennen natürlich vor dem Abrichten.

Lass das Holz auf jeden Fall gut trocknen bevor du abrichtest. Und verarbeite es dann sofort.
Selbst wenn gut durchgetrocknet, kann es sich noch verziehen.
Wenn sofortige Verarbeitung nicht möglich, dann steck es wenigstens in einen Müllsack o.ä.
Es darf nach dem abrichten seine Feuchte nicht mehr ändern. In keine Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:

ChrisOL

ww-robinie
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Hallo Axel,

Wenn ich das so lese, gehe ich davon aus, dass du die hier beschriebenen Arbeiten noch nicht gemacht hast.

Passs bei den Maschinen auf und lasse dir dir die Arbeiten und Gefahrenquellen zeigen. Denn alle Maschinen haben die Funktion „Finger ab“ :emoji_point_up:
 

AhornBay

ww-esche
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Schönen guten Morgen Axel,
irgend etwas ist an Deinen Ausführungen "schief". Du bekommst Bohlen und "verarbeitest die das erste mal im Leben zu Brettern", hast aber Tischkreissäge, Abrichte und Dickenhobel.

Du hast ja schon Tips & Hinweise bekommen, wie "sowas" geht.

Mich würde nicht wundern, wenn sich nach dem Herstellen des "Brett's" weitere, sehr tiefgreifende Fragen ergeben. Hier im Forum kann & wird Dir da bestimmt auch wieder geholfen werden. Ich denke aber, dass es viel mehr Sinn machen würde, wenn Du dir jemanden suchst, mit dem Du mal ein Projekt von Anfang bis Ende durchziehen kannst. Das kann ein Bekannter, ein Freund oder gar ein kommerzieller Kurs sein. Einige ganz grundsätzliche Dinge kannst Du dir dann mal zeigen lassen. Das ist allemal einfacher und ungefährlicher (!....), als sich das für so etwas notwendige Wissen in einem Forum anzueignen.

Viel Erfolg.

Herzliche Grüße

Tom
 

damadi

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Immer diese Apostel, die nicht lesen.

Er schreibt doch, das er zum ersten mal eine Leimholzplatte herstellen möchte - nicht das er zum ersten mal Massivholz in er Hand hat.
 

uli2003

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Nun zu meiner Frage. Wie mache ich das "fachgerecht"? Mir kommen da einige Fragen:
-Wie breit darf ein Brett sein, damit man nicht mit starken Verwerfungen rechnen muss
-Gibt es bei der Länge ebenfalls Richtwerte?
-Ist es vielleicht besser nicht so breit aufzutrennen und dann zu verleimen?
-Welche Restfeuchte sollte die Bohle vor dem Verarbeiten haben? (Wurde vor 3 Jahren gesägt)
-Welche Teile der Bohle muss ich raustrennen (Splint, Mark, Äste)und wie erkenne ich diese?

Das kann man absolut nicht pauschal beantworten, und hängt von vielen Faktoren ab.
Wie breit darf ein Brett sein? Tja, wenn ich ein Brett von 20 cm Breite benötige, und habe eine Bohle mit passendem Wuchs, wo es als ein Teil drinnen sitzt - dann mache ich das schon mal einteilig. Muss ich einen Ast heraustrennen, schneide ich es in entsprechend viele Teile.
So ein Brett ist kein Kuchen, an dem man eben mal langschneidet.

Restfeuchte - auch hier ist der spätere Einsatzzweck zu beachten. Gartenstuhl oder Heizkörperverkleidung? Für Möbel geht's um die 10% los.

Was musst du raustrennen. Auch hier - wenn ich aufgrund der gewünschten Maße den Kern mal nicht (oder nicht ganz) wegschneiden kann, oder Splint so drehen kann, dass man ihn nicht mehr sieht, dann bleibt er dran. Auch die Verleimregeln werden schon mal missachtet, wenn ich dadurch einen Ast verstecken kann (Tischplatte nach unten beispielsweise). Dafür werfe ich doch kein Holz weg, denn so entscheidend wie es hier gepredigt wird, ist es bei trockenem Holz nicht. Nebenbei ist die Optik oft wichtiger.

Grüße
Uli
 

AJott80

ww-pappel
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Hallo zusammen,
vielen Dank an alle für eure Beiträge. Danke auch an die die sich Sorgen um die Sicherheit machen. Wie gesagt, ich habe schon einiges gerade auch über den Dickenhobel gebracht, nur bisher nicht aus einer unbesäumten Bohle. Bisher habe ich grob zugerichtetes Holz bekommen. Das ist das erste mal, dass ich mit einer Bohle mit Waldkante zu tun habe. Die Geräte und deren Handhabung sind mir bekannt. Auch dank mehrere Tischlerkurse.
Ich denke, dass ich mir zunächst ein Projekt überlegen sollte. Dann kann ich grob auf der Bohle anzeichnen um eine gute Ausbeute zu bekommen. Vielleicht fange ich tatsächlich mit einem kleinen Nistkasten an. Da sind die Brettchen klein und ich muss nicht mit zu viel Verzug rechnen. Auch muss ich nicht auftrennen und gedreht verleimen bei der Größe. Wenn das Ganze los geht mache ich ein paar Bilder von den aufgezeichneten Stücken auf der Bohle.

Viele Grüße
Axel
 

carsten

Moderator
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Hallo

das Aufzeichnen auf der Bohle kannst du dir sparen.
Zuschnitt vom Holz mit ordentlich Zugabe insbesondere in der Länge. Bedenke auch das für die Dickenhobel das Material eine Mindestlänge braucht. Bei kleineren Teilen wie z.B. für ein Vogelhäuschen würde ich eh größere Tile zuschneiden und aushobeln und erst dann auf das passende Maß zuschneiden. Die Auswahl und evtl auch Ausbeute ist dann nicht selten besser da man z.B. unerwünschte Stellen besser aussortieren kann.
 

ChrisOL

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Hallo Axel,

Dann nehme ich den mahnenden Zeigefinger wieder zurück.

Zu dem was schon geschrieben wurde,

an der Bohle arbeite ich mich gerne von den großen zu den kleinen Stücken. Denn Reste für ein Vogelhaus bleiben schnell übrig.

Bei der Auswahl bin ich eher bei Uli und sortiere das Holz oder die Lamellen nach Optik. Klar die Max Breite gibt deine Abrichte vor.

Versuche soviel Arbeitsgänge wie möglich am Stück durchzuführen, also erst alle Längsschnitte, alles Abrichten, dann erst dickenhobeln. Das spart Zeit, durch geringere Rüstwechsel.
 

Gelöscht Mitglied 91199

Gäste
Fand den Einwand jetzt nicht so abwegig. Hab beim Lesen auch gedacht: na, so hätt ich auch gerne angefangen mit dem holzwerken... Gleich alles da.

Außerdem hab ich mir meinen dickenhobel auch nur gekauft, weil ich mit massivholz arbeiten will. Vorher havhabe ich ihn nicht wirklich vermisst. Und ob die rohe bohle jetzt noch baumkante hat oder nicht, ändert wenig an dem Vorgehen, bis auf die besäumschnitte.
Aber wir wie gesagt hatte mich auch gewundert, dass jemand der nicht viel mit massivholz arbeitet so n maschinchen für mehrere 100 Euro hat.
Bei fertigware vom Händler hab ich die noch nicht vermisst...
Ach so. Die breite hängt natürlich auch vom durchlass deines hobels ab

Bezüglich des drehen der Kernseite:

Wir haben mal in einer 100 Jahre alten Mühle ein Treppenloch geschnitten. Hab mir die alten Bohlen sofort gekrallt und einen Tisch daraus gebaut. Hatte mir auch überlegt Kernseiten abwechselnd verleimen, dann geht sich das auf. War nicht so. Würde heute immer gratleisten nehmen. Ist sehr schade, wenn nach getaner Arbeit sich das ganze verzieht...
Und die Bohlen waren 100 Jahre trocken, also hatte ich mir wenig sorgen gemacht.
Stehende Jahresringe sind optimal.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Moin. Ja, ein.bisschen. Liege krank im Bett. Was ich nicht verstehe ist, dass mir die immer ganz oben angezeigt werden. Muss mir mal angewöhnen aufs darum zu schauen....

War jeden Fall.nicht meine Absicht den wieder auszugraben...

Edit: habe den “Fehler“ gefunden. Wenn ich mir einen aktuellen Beitrag anschaue, werden mir automatisch ähnliche Themen angezeigt. Auf meinem Handy sieht es dann so aus, als wenn das ein neuer ist. Werde mal drauf achten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Mitglied 30872

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Ich finde das mit dem "Ausgraben" nicht so schlimm. Im Gegenteil, vielleicht meldet sich @AJott80 nochmal zum Thema und schreibt, was aus der Bohle geworden ist.
 
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