Sägeblatt Schärfen, Dummheit oder Veräppelung?

rafikus

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Hallo Leute

Ich bin vor Kurzem auf folgenden Filmbeitrag in den Untiefen des Internet gestoßen: https://www.youtube.com/watch?v=h78CK8pgIWs

Jetzt frage ich mich, will der Mann seine Zuschauer nur verarschen, oder ist er so dumm?
Ich weiß, dass es Vorrichtungen gab um die Messer an den Abrichten auf diese Weise "aufzufrischen", immerhin ist eine scharfe Schneide mit 0° Freiwinkel noch besser als eine stumpfe, runde Schneide. Aber auf diese Weise die Zähne eines Kreissägeblattes zu schärfen? Bei einem reinen Flachzahn-Blatt würde es vielleicht noch funktionieren, aber doch nur mit einer Diamantplatte.
Und warum hat der Typ ein Flachzahn-Trapezzahn-Blatt auf seiner Kappsäge?

Na ja, eigentlich sollte jeder seine Dummheit ausleben könenn, wie es ihm gefällt, aber manchmal wünsche ich mir, dass jemand die Menschheit von solchen Filmchen befreien würde.

Rafikus
 

IngoS

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Hallo,

so zu "schleifen" ist totaler Unfug.
Wer seine Sägeblätter unbedingt kaputt machen will soll es so machen.

Gruß

Ingo
 

Orgelbauer

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Moin,
das ist gut, um an verregneten Wochenenden die Seiten in einem Forum zu füllen.

Manche Sägen sind mit einfachen Vorrichtungen selbst zu schärfen ... doch grad bei speziellen Blättern, Bohrern oder Fräsern (egal ob TKS, FS oder BS) kann ich mit meinen "Keller-/ Garagenmitteln" die ehemalige Spezifikation nicht wieder herstellen bzw. einhalten.
Dazu muß ich nur mal zB. in den Guhdo-Katalog schauen, wie die Winkel und Fasen bei Dach-Hohlzahn oder Trapez-Hohlzahn, bestimmten Wechselzahn-Blättern sind.
Oder ich schau mir 3-/ 4-schneidige Spiralfräser an. Was ist da mit Rundlauf ?

...also... lehnen wir uns zurück... und ändern das Thema auf:
wegwerfen oder Nachschärfen lassen (vom Profi).

Bei dem preiswerten 300er-Sägeblätter-Satz im Alukoffer von Holzmann (~60Eier) lohnt nach einem Schärfdienst in Göttingen NICHT das Schärfen. die verweisen auch auf schlechtere Qualität des Satzes - bei Guhdo (u.a.) würde sich das wiederum lohnen !

Tja... macht das Beste draus
Klaus
 

Khartak

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Ich stelle hier eine schwere Störung fest... Aber nicht im Bereich der Maschine :emoji_wink:

Achja: UNSCRW, für das E war kein Platz mehr. Genauso wenig wie für das gewisse Etwas an gesundem Menschverstand.
 

ChrisOL

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Ganz klar Dummheit.

Der Sägeblattschutz fehlt, zum Schluss hält der ja noch seinen Fuß in die Nähe des frei laufenden Blattes! :eek:

Die Hartmetallzähne sind deutlich härter wie der Stein. Das lernt der aber auch noch ... oder auch nicht.
 

SteffenH

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Was für ein Trottel. Das Blatt wäre teuer gewesen, und am Ende schreibt er, dass er mit seiner Schärfmethode eine tolle Entdeckung gemacht hätte, weil er sonst immer seine stumpfen Blätter weggeschmissen hat.
 

Orgelbauer

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Moin,

Radio Jeriwahn sagt dazu:
"Im Prinzip gut gemacht ... aber ... sinnlos !"
Naja, aber ist doch ein geiles Filmchen, was seinen Selbstwert hebt - oder etwa nicht ? :emoji_stuck_out_tongue:
 

WinfriedM

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Ich bin mir ganz sicher, dass das so geht. Man hätte schon seit vielen Jahren automatische Schärfvorrichtungen bei allen Kreissägen verbauen können. Mit einem Knopfdruck wird ein Stein ans Sägeblatt gefahren, der das Blatt schärft.

Darauf wollte auch jemand ein Patent anmelden, er starb aber auf mysteriöse Weise. Man munkelt, dass es eine Sägeblatt-Schärf-Mafia gibt, die das alles erfolgreich in den letzten 30 Jahren verhindern konnte. Höchste Regierungskreise und selbst die Bilderberg-Konferenz soll damit verstrickt sein. Auch alle Schärfsteine für Kappsägen wurden verhindert.

Ich bin mir da ganz sicher, eine riesengroße Verschwörung.

So, jetzt werde ich erstmal meinen Aluhut putzen gehen. :emoji_wink:

https://de.wikipedia.org/wiki/Aluhut
 

Khartak

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Genau, die stumpfen Ketten kommen gefälligst in die Tonne, oder werden zu Halsketten umfunktioniert :emoji_grin:
 

raziausdud

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Ich hab keine Kappsäge, aber das Sägeblatt läuft im Video doch rückwärts/falsch herum. Oder?

Warum also sollen SO die Zahnspitzen NICHT scharf werden? Die haben danach an der Spitze zwar nicht mehr die vorgesehene Geometrie, hobeln nicht mehr, sondern schaben im Winkel von 90 Grad zum Radius. Für Kunststoffe und Holzverbundstoffe wie z.B. MDF ist das eventuell egal, auf einer Kappsäge (die einen anderen Zahnwinkel oder ist es der Spanwinkel benötigen als Tisch-und Handkreissägen, aber hier gerate ich an den Rand meines gesunden Halbwissens ...:emoji_wink:, müsste das nachsehen) vielleicht doppelt egal ... Nochmal: Oder?

Rainer
 

tiepel

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Hi,
Natürlich ist das Dummquatsch, das Blatt so schärfen zu wollen.
Aber EINMAL wird man nach dieser Prozedur ein besseres Ergebnis haben, wenn die Schneide vorher ordentlich rund war. Nach dieser Prozedur ist wieder was ähnliches wie eine scharfe Schneide vorhanden. Allerdings ohne Freiwinkel, die Fläche ohne Freiwinkel ist beim ersten Mal aber sehr kurz.
Deshalb ist das Ergebnis besser als vor der Prozedur, aber weit weg von optimal.
Gruß Reimund
 

raziausdud

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Hallo Ingo,

nun müssen/sollten wir das doch diskutieren ...
und ich habe mein gesundes Halbwissen gleich aufgefrischt

Ein Handsäge-Zahn ist immer spitz, diese Spitze wegzuschleifen, macht die Säge natürlich stumpf.

Aber schau Dir mal hier die Abbildung eines typischen negativen Zahnwinkels an, unten, neben der Abbildung des ganzen Sägeblatts.

Gesamtübersicht - HM Kreissägeblätter für Aluminium TF neg.

Wenn aus den dort zu sehenden 20 Grad durch die obige "Schärfmethode" 0 Grad wird, ist das meines Erachtens sicher nicht optimal, andererseits aber auch keine weltbewegende Änderung und dürfte das Sägen - bei ausreichender Schärfe selbstverständlich - nicht großartig verändern. Mehr sollte mein obiger Beitrag nicht sagen.

Grüße
Rainer
 

IngoS

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Hallo Rainer,

alle Handsägen haben einen negativen Spanwinkel. Der wird ja auch gar nicht durch diese seltsame "Schleifmethode" verändert.
Ändern tut sich der so wichtige Freiwinkel, der wird nämlich 0.
Und noch etwas ändert sich. Wenn man, wie dargestellt in den Schleifstein einschneidet, schleift der ja nicht nur am Umfang, sondern auch seitlich.
Die Ecken des Zahnes werden also abgerundet und der Zahn wird oben schmaler.
Das hat dann die Wirkung einer ungeschränkten Säge.
Natürlich wird man mit einem so malträtierten Blatt noch was ab kriegen.

Gruß

Ingo
 

raziausdud

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Hallo nochmal,

alles richtig, und wir sind uns ia auch in allem einig.

Ich merke, Ihr habt die Fachbegriffe (Zahnwinkel, Freiwinkel) besser drauf als ich. Deshalb konnte besonders Reimund/tiepel besser schreiben, was ich meinte ...

Rainer
 

rafikus

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Hallo Rainer,
...
alle Handsägen haben einen negativen Spanwinkel. Der wird ja auch gar nicht durch diese seltsame "Schleifmethode" verändert.
...
Dem muss ich aber widersprechen.
Ich habe einen Fuchsschwanz mit positivem Winkel.
Was die Handkreissägen anbetrifft, so haben die meisten auch Sägeblätter mit positiven Spanwinkel eingebaut.
Was die Kappsägen anbetrifft:emoji_open_mouth:bwohl viele Menschen behaupten, dass dort nur Sägeblätter mit negativem Spanwinkel eingebaut werden dürfen, haben fast alle die ich gesehen habe ebenfalls positiven Spanwinkel.

Dem Rest stimme ich zu.

Rafikus
 

ranx

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moin,
negativ ist sicherer! Gerade wenn das Sägegut nicht eingespannt sondern nur per Hand gegen den Anschlag gedrückt wird.
Die Säge hakt bei positiven Winkel gerne etwas ein. Besonders bei einer Radial-Arm-Säge habe ich das öfter erlebt das die Säge schneller ins Material rein läuft als man sie halten kann ... dann steckt die fest und der Motor brummt noch ...

LG uwe
 

raziausdud

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negativ ist sicherer!
Hallo nochmals,

Uwe hat das zwar angedeutet, aber obiger Satz gilt bei motorbetriebenen Kreissägen nur für Kapp- und Radialarm-Sägen. Bei Handkreis- und Tischkreis-Sägen ist das unsicherer. Ich wollt es für unbedarfte Mitleser noch einmal betonen.

So hab ich das verstanden, korrigiert mich wenn ich irre: positiver Zahnwinkel sorgt dafür, dass das Schnittgut Holz (leicht!) zur Säge hingezogen wird, was bei HKS und TKS auch erwünscht ist. Negativer Zahnwinkel schiebt das Schnittgut (leicht !) von der Säge weg, so wird es bei Kapp- und Radialarmsägen wie gewünscht an den Anschlag/die Grundplatte gedrückt.

Leicht !!! Die "An-und Wegdrück-Kräfte" sind meines Erachtens nur Tendenzen und keine Brachial-Gewalten, so dass eigentlich "falsche" Kreissäge-Blätter auf beiden geschilderten Gruppen durchaus auch funktionieren, wie die geschilderten Beobachtungen zeigen. Aber mit Risiken, wie Uwes Beispiel zeigt.

Aber: natürlich kann die Schnittkraft einer Kreissäge bei falscher Bedienung durchaus Brachial-Gewalten entfesseln !!!

Rainer
 

ranx

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Moin, hallo Rainer,

bei der Kappsäge könnte es dir ein Kantholz unter der Hand weg drehen oder nach oben in die Säge hinein ziehen wenn der Winkel stark Positiv ist.
Besonders gefährlich bei Aluprofilen die gut mit einer Trapez-Flachzahnung und negativen Winkel geschnitten werde können. Damit säge ich auch Alublech und Alubeschichtetes MPX auf der Tisch/Formatkreissäge.

LG uwe
 

Orgelbauer

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Mein Lieber Oschieh !
was aus diesem einen schlechten Film alles rausgeholt werden kann... ?!
Da werden wir ja noch ne Menge zu thun bekommen, denn den "LB" haben wir ja auch mal grad erst "angekratzt" - und was der noch alles für Zündstoff bietet...oohhjeeee :emoji_frowning2:

Da ich ja nun mal kein Kind von ihm will (haben kann, hähä) schau ich natürlich nur auf die technischen Inhalte - najaaa...
wie wärs zur Abwechslung mit dem hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ShzKqFyV6t4
:emoji_grin:
 

WinfriedM

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Ich würd mal vermuten, dass man aus einem saustumpfen Blatt ein irgendwie sägendes Blatt hinbekommt. Aber man ist damit ganz weit weg von dem, was ein scharfes Blatt ist. Gerade wegen dem fehlenden Freiwinkel.

Und wenn man das ein paar mal macht, hat man die ganze Geometrie so versaut, dass man damit gar nicht mehr schneiden können wird.

Ich denke auch, dass diese Methode zu Verrundungen an der Schneide führt.

Maximal eine Methode, wenn ich am Sonntag auf dem Bau nicht weiter komme, weil kein Ersatzblatt zu besorgen ist. Der Erfolg müsste aber auch erstmal nachgewiesen werden.
 
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