Rundlehne an "römischer Liege"

salazar

ww-pappel
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Hallo zusammen
Ich möchte eine römische Liege aus Nadelholz bauen. Dabei möchte ich am liebsten eine pure 40x160 Diele für die Seiten nehmen und auf Schwarz beizen. Den Rahmen verbinde ich entweder mit Zinken oder vertikaler Verblattung. Innen schraube ich dann eine Auflage Leiste an und es kommen Latten drauf.
Ich möchte gerne 1 abgerundete Seitenlehne anbringen, so wie bei Biedermeier Sofas. Nur bin ich mir in der Konstruktion noch nicht sicher. Ich wollte ebenfalls aus einer Diele vom gleichen Maß oder vielleicht 40x200 nehmen und da einfach die Form aussägen. Davon 3 Stück mit Stahlblech daran verschrauben. Wie ich diese Fläche schließe um den Schaumstoff darauf zubringen weiß ich auch noch nicht genau. Vielleicht mit einer Faserplatte ?
Mein bedenken ist jetzt, dass mir normales Massivholz vielleicht einfach an einem Ring bricht. Sollte ich eher verleimtes Holz nehmen ? Ich hab da noch nicht wirklich eine Ahnung. Ich muss mich allerdings auf das Aussagen beschränken. Biegen oder Dämpfen ist nich drinn.
Ich hoffe auf eure Anregungen :rolleyes:
 

gleiter

ww-robinie
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Hi!

Eine "römische Liege" ist mir unbekannt, mit diesem Parameter in Tante gurgl's Bildersuche kommt auch nix Brauchbares.

Meinst Du eine Chaiselongue? Was wohl nach Deiner Beschreibung am Nächsten hin käme?

Bitte um Präzisierung.

Dank und Gruß, André.
 

gleiter

ww-robinie
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Ganz genau das meinte ich :emoji_grin:

Aha.

Im Anhang das Bild eines klassischen "Langsessels", dürfte wohl das Konstruktionsprinzip recht klar zeigen.

Runde Teile sind aus dem Vollen gearbeitet oder Schichtverleimt, Verbindungen in Schlitz-Zapfen ausgeführt.

Falls da "gebogenes Holz" drauf soll - dünne (3 mm) Sperrplatte in Pappel, z.B., vielleicht noch zusätzliche "stehende" Hölzer zur Aussteifung. Oder - teuer - ein paar Lagen Flugzeugsperrplatte in Birke, gibt es ab 0,6 mm aufwärts. Oder - deutlich günstiger - stärkere Graupappe.

Ist an Hand der gebotenen Infos nicht so leicht klarer zu schreiben.

Gruß, André.

P.S.:

Und bevor die Profi-Restaurateure hier ob der zu sehenden sehr rudimentär ausgeführten Versteifung der geschwächten Teile in Schnappatmung übergehen: Mehr war da nicht drinnen, war ein "caritatives" Projekt. Ging hier nicht um absolut zeitgerechte Wiederherstellung sondern lediglich um das Instandsetzen eines erhaltenswürdigen Stückes um sehr schmales Geld. --- alleine die neue Schnürung der Liegefläche oder der Neubau eines völlig zerfressenen Fusses, ach ja --- :emoji_wink:
 

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salazar

ww-pappel
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Ich wusste nicht, wie das möbel zu betiteln war. Ich kannte es nur aus der Historik heraus - war eine beliebte Konstruktion zur Zeit der Römer.

Außerdem erwähnte ich ja "so wie bei Biedermeier Sofas". Googlet man nun "Biedermeier Sofa", so haben 90% der gezeigten Vorschläge eben genauso diese Seitenlehne.
 

Jyge

ww-buche
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Mir hat es sofort mit den Römern aufgeleuchtet, vielleicht haben die Profis keine Zeit gscheid Asterix zu blättern...

Ich glaube entweder von Furnier/Sperrholz biegen und leimen, oder (hier unsicher)
aber meine ich hätte irgendwo auch gesehen sowas von Segmente gebaut, Rundbogensegmente gefräst und mit Zapfen zusammengeleimt
(ähnlich wie Wagenrädersegmente)
 

dascello

ww-robinie
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Lieber Salazar,

traust Du Dir wirklich zu, so was selbst hinzubringen? Ich hab schon viel gebastelt in meinem Leben, aber das wäre mir zu hoch. Unterschätze auch nicht die Kräfte, die auf so ein Möbel und auf die Lehne wirken, das muss sehr gut geplant und ausgeführt werden. Ist eigentlich eher was für Meister.

Allerdings verrietest Du uns bisher noch nicht, wie das am Ende wirklich aussehen soll. Die "Latten" lassen mich da eher an eine Art Saunamöbel denken.......
Allerdings dabei wollte ich nich mit dem A..., an Dein Stahlblech kommen *albern aus*

Meines Wissens werden die Rahmen solcher Möbel aus Hartholz gefertigt. Vielleicht mit gutem Grund.


Grüße vom auftauenden Rhein

Michael
 

salazar

ww-pappel
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Servus dascello,

ich denke ich habe das nötige Zeugs um das Projekt zu realisieren. Zumal bis auf die Lehne an sich an dem Möbel nichts überaus schwierig ist.

Wenn ich Stahlblech sage, meine ich eine Lochplatte. Je eine an Innen- und Außenseite um so Zug- und Druckkräfte gleichmäßig zu verteilen (weil eben Nadleholz = weich). Natürlich im später nicht sichtbaren Bereich unter der Polsterung.
Ja sicher Latten, schließlich soll ja eine Kaltschaumpolsterung drauf, die muss ja irgendwo drauf liegen. Die Latten tragen also letztendlich wie ein Rost die Polsterung, und da die Polsterung der Liegefläche deutlich höher ansetzen wird als die der Lehne, kommt da nichtmal einer ran, wenn ihm das Handy in den Schlitz fällt :emoji_wink:

Ich dachte auf einer Breite von 70cm an 3 Stützen, die sollten die Kräfte gut aushalten.

Eine Alternative wäre, die Seitenteile aus Multiplex zu sägen, was gleichzeitig noch einen anderen Effekt von der Optik geben könnte. Das Problem mit den unfreiwilligen Sollbruchstellen in naturellem Naturholz wäre damit auch behoben.
Diese Seitenteile würde ich mit 4 Gewindeankern befestigen (so nennt man die wahrscheinlich nicht, ich meine damit einen kleinen Zylinder der auf einer Stirnseite einen Schlitz hat, zum justieren des Gewindes welches den Zylinder mittig durchstößt. Dieses Gewinde nimmt eine innensechskant Schraube auf.) Vielleicht kann mir auch hier jemand sagen wie dieses Verbundsystem sich nennt.
Hierbei bin ich mir allerdings wirklich nicht sicher ob Nadelholz hohen Druck standhalten würde, wobei es ja immerhin 4 Schrauben wären.

Vielleicht könnte ich sogar die mittlere Stütze auf diese Art befestifen. Ich baue meine Möbel gerne vollständig zerlegbar :emoji_grin:

Lässt sich eine 3mm Platte aus Pappel denn so krass biegen ? Und ist die dann auch stabil genug, oder sollte ich Birke nehmen ?
 

gleiter

ww-robinie
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@ Michael: An diesem von mir eingestelltem Langsessel sind lediglich die Beine aus Wertholz - hier Nuss.

Der gesamte Korpus ist aus Fichte, auch wenn das hier nicht (mehr) so aussehen mag. Bedenke dass da immerhin ein paar Hundert Nägel eingeschlagen werden bis die diversen Lagen an Ort und Stelle sind - in Hartholz fast ein Ding der Unmöglichkeit.

@ salazar: Ist ein hoch ambitioniertes Projekt. Wie das in "modern" gebaut wird weiß ich nicht - traditionell werden die Lehnenteile mit durchgehenden Schlitz-Zapfen Verbindungen im Unterbau befestigt. Das kann dann auch schon mal Belastungen aushalten ohne gleich auseinander zu gehen. Zudem achte auf eine gute Verbindung der Lehnenteile zueinander, steift zusätzlich aus.

Bei einer Verbindung mit Lochplatten hätte ich Bedenken dass sich im Laufe der Zeit die Schrauben lockern respektive der Schraubensitz durch die Belastung ausgeleiert wird. Könntest Du vielleicht mit durchgehenden Schraubenmuttern und zwei gekonterten Muttern verhindern. Lediglich diese Verbindung halte ich als nicht ausreichend, irgend wie sollte es da auch eine zumindest zusätzliche Holz-Holz Verbindung geben. Nur mal so dahin gedacht...

Und wenn es um die Rundung oben links aussen an Deinem Beispielbild geht - nein, da fürchte ich macht auch 3 mm Pappel Sperrplatte nicht mehr mit, müßtest Du testen. Für so enge Radien gäbe es noch Biegesperrholz, in eine Richtung ist das extrem leicht zu biegen.

Bin gespannt wie's weiter geht, halte uns auf dem Laufenden.

@ Jyge: Mit dem Hinweis auf Asterix wär's ein Leichtes gewesen - "Gib mir ein Hähnchen, Bossix" - als Beispiel. :emoji_wink:

Gruß, André.
 
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