Runde Tischplatte lässt sich leicht verdrehen - Stabilität verbessern?

Mannomanfred

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Hallo,

wir haben einen runden Esstisch aus Pinienholz gekauft:

IMG_20200524_150234.jpg

Optisch gefällt er uns sehr gut. Es gibt aber das Problem, dass sich die Tischplatte mit ganz wenig Kraft leicht hin und her drehen lässt.

Zur Konstruktion: Das Tischgestell besteht aus zwei Elementen. Im Foto habe ich die Umrisse eines der beiden Elemente in Gelb eingezeichnet. Dieses Element hat unten einen Schlitz, das andere hat ihn oben, und so sind sie ineinander gesteckt. Oben ist jedes Element mit jeweils 4 Schrauben (in Rot eingezeichnet) mit der Tischplatte verschraubt.

Die beiden Elemente sind nicht miteinander verschraubt.

Ich denke, dass der Tisch sich so leicht drehen lässt, weil die Elemente durch den Schlitz an Stabilität verlieren und sich leicht verbiegen lassen. Bei dem in Gelb eingezeichneten Element kann ich beispielsweise den rechten Fuß unabhängig vom linken Fuß leicht hin und her schieben.

Seht ihr einen Weg, wie man dieses Problem zumindest abmildern könnte? Ganz stabil wird man ihn wahrscheinlich nie kriegen, aber würde es helfen, wenn ich die beiden Elemente an verschiedenen Stellen mit 90°-Winkeln verschraube (2 Stellen beispielhaft in Blau eingezeichnet)? Oder "90°-Holzklötze" dazwischen schraube?

Danke für eure Meinungen.
 
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Mannomanfred

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:emoji_slight_smile: Die Platte dreht sich so leicht, dass es sogar schon auffällt, wenn man nur z. B. mit Messer und Gabel an seinem Essen herumhantiert.
 

dascello

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Mal im Ernst.
Die Unterkonstruktion bietet dem Drehmoment nur wenig Widerstand. Das kann man (in dem Fall ein Schreiner) natürlich versteifen. Aber es kann sein, dass das dann shice aussieht. Neue Unterkonstruktion, etwa runde Zargen mit vier eingezapften richtig dimensionierten Beinen machen Zu lassen wäre Lösung zwei.
Es scheint in der Tat mediterrane Pinie zu sein, nicht falsch aus dem Englischen übersetzte Kiefer. Macht die Sache wieder teurer.

Gruß

Michael
 

zehlaus

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An den blau gekennzeichneten Stellen Winkel anzuschrauben dürfte optisch nich so toll sein. Also ggf. lieber die Tischplatte abschrauben und die Teile des Untergestelles schräg verschrauben. Eine andere Lösung wäre es, einen Blechverbinder an den Stirnseiten des Teile des Untergestelles zu verschrauben und somit das Verschieben abzumildern.
 

peter bussmeyer

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Hallo Manfred,
bei Kreuzgestellen ist der Schwachpunkt grundsätzlich eine mangelnde Drehsteifigkeit. Deshalb werden sie in der Regel von den Holzdimensionen her recht massiv und auch nicht steckbar hergestellt. Selbst wenn Du die unteren und oberen Füße mit Holzklötzen (Winkel helfen noch weniger) gegeneinander aussteifst, wird der Tisch mit der großen und schweren Platte immer noch ins Schwingen kommen, weil die dünnen (auch noch je halb geschlitzten und mit längs verlaufenden Fasern ausgeführten) "Brettchen" die Kräfte zwischen Fuß und oberem Teil nicht aufnehmen können.
Ich denke, dass zur Stabilisierung sowohl die Steckverbindungen selbst an den Füßen und oben erst einmal spielfrei sein sollten und zusätzlich über die gesamte Höhe der "Brettchen" vier relativ kräftige Keilleisten eingeleimt/-geschraubt werden müssten.

Gruß
peter
 

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:emoji_slight_smile: Die Platte dreht sich so leicht, dass es sogar schon auffällt, wenn man nur z. B. mit Messer und Gabel an seinem Essen herumhantiert.

Vielleicht mal daran denken den Metzger zu wechseln ? Zähes Fleisch benötigt nun mal erhöhten Einsatz der eigenen Muskulatur ! Oder vielleicht einmal überlegen , ganz darauf zu verzichten . Dann erübrigt sich auch die schreinertechnische Umarbeitung des Tisches ! :emoji_thinking::emoji_confounded:
 

Besserwisser

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Unten vier Dreiecke zwischen legen und festschrauben. Als "Knotenbleche". Quasi auf dem Boden liegend, Schenkellänge ca 25cm. Die Hypothenuse kann man ja anschrägen, dann stört das auch nicht.
 

Johannes

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Hallo Manfred,
zunächst ist es sinnvoll herauszubekommen, wo es sich bewegt. Ich vermute, das es in dem Bereich ist wo die beiden Fußteile in einander gesteckt sind. Also der Bereich der beiden profilierten Bretter in der Mitte. Um das zu stabilisieren würde ich 4 passende Dreieckleisten machen ca. 60cm lang und 4x4x5,6 cm im Querschnitt, und jeweils diagonal mit einander verschrauben. Am besten vorher farbig anpassen.

Es grüßt Johannes
 

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Hallo Manfred,
zunächst ist es sinnvoll herauszubekommen, wo es sich bewegt. Ich vermute, das es in dem Bereich ist wo die beiden Fußteile in einander gesteckt sind. Also der Bereich der beiden profilierten Bretter in der Mitte. Um das zu stabilisieren würde ich 4 passende Dreieckleisten machen ca. 60cm lang und 4x4x5,6 cm im Querschnitt, und jeweils diagonal mit einander verschrauben. Am besten vorher farbig anpassen.

Es grüßt Johannes
Wenn ich die Anzahl der Stühle zähle , die ich auf dem Bild sehe und die anderen (hinter der Kamera ) hoch rechne und mir dann die Speisen vorstelle , die auf dem Tisch stehen fällt mir spontan hoher Schwerpunkt/Masse mit recht wenig Torsionsfestigkeit auf . Vielleicht ein schöner Tisch , aber am falschen Ort ? :emoji_thinking:
 

IngoS

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Hallo,

der Tisch scheint ja neu zu sein. Gebt ihn zurück und sucht euch einen stabilen aus.
Dieses überkreuzte Brettbein bringt, wie schon geschrieben, keine ausreichende Torsionssteifigkeit bei der großen schweren Platte.
Wenn ich durch ein Möbelhaus gehe, wackel ich gerne mal an Tischen. Da fallen so einige raus.

Gruß

Ingo
 

Mannomanfred

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Herzlichen Dank für eure Vorschläge! Also die Tischplatte ist gar nicht so schwer wie sie aussieht. Das Holz ist erstaunlich leicht. Leider können wir jetzt mit Corona nicht gut testen, wie es sich mit bis zu 8 Leuten an dem Tisch so sitzt. Bestellt wurde er vor etlichen Monaten, ist den weiten Weg aus Mexiko zu uns gekommen ...
Die Idee mit den durchgängigen Keilleisten in den inneren Ecken des Kreuzes erscheint mir sehr gut, zusätzlich oben und unten noch "Klötze" zur Versteifung, und dann geht es hoffentlich einigermaßen. Meine Frau stört es ohnehin nicht, nur ich bin ein bisschen pingelig ...
Ich glaube allerdings nicht, dass ich das selbst hinkriege. Da werden wir wohl einen Schreiner beauftragen müssen.
Danke nochmals.
 

HJH

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@Mannomanfred
Das Problem ist, dass der Kreuz-Tischfuß ein sogenanntes offenes Profil darstellt welches gegen Torsion weich ist. Erschwerend kommt dazu, dass die beiden Teile nicht fest miteinander verbunden sind. Bei Belastung verdreht sich also das durchgehende Brett (blau) während sich die Hälften des geschlitzten Brettes (grün) nur gegeneinander verbiegen. Aber auch wenn die beiden Teile fest miteinander verbunden sind ist der Tischfuß wegen der verwendeten Materialstärken wahrscheinlich nicht zufriedenstellend torsionssteif.
Die vorgeschlagenen, zusätzlichen Klötze oben und unten bringen statisch gesehen keinerlei Verbesserung.
Die einzige und einfache Möglichkeit: das offene Kreuz-Profil muss geschlossen werden. Heißt: aus dem offenen Kreuz einen geschlossenen Kasten machen. Wenn man also wie im Beispiel unten 4 dünne Brettchen (gelb) fest und in das Kreuz einfügt, dann ist das ganze Tischbein schlagartig extrem steif. Der entstehende (gelbe) Kasten muss dabei nicht mal besonders groß sein. So etwas zu machen ist für einen Schreiner keine große Sache...
Bild1.jpg
 

Besserwisser

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@Mannomanfred
Das Problem ist, dass der Kreuz-Tischfuß ein sogenanntes offenes Profil darstellt welches gegen Torsion weich ist. Erschwerend kommt dazu, dass die beiden Teile nicht fest miteinander verbunden sind. Bei Belastung verdreht sich also das durchgehende Brett (blau) während sich die Hälften des geschlitzten Brettes (grün) nur gegeneinander verbiegen. Aber auch wenn die beiden Teile fest miteinander verbunden sind ist der Tischfuß wegen der verwendeten Materialstärken wahrscheinlich nicht zufriedenstellend torsionssteif.
Die vorgeschlagenen, zusätzlichen Klötze oben und unten bringen statisch gesehen keinerlei Verbesserung.
Die einzige und einfache Möglichkeit: das offene Kreuz-Profil muss geschlossen werden. Heißt: aus dem offenen Kreuz einen geschlossenen Kasten machen. Wenn man also wie im Beispiel unten 4 dünne Brettchen (gelb) fest und in das Kreuz einfügt, dann ist das ganze Tischbein schlagartig extrem steif. Der entstehende (gelbe) Kasten muss dabei nicht mal besonders groß sein. So etwas zu machen ist für einen Schreiner keine große Sache...
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Das Problem ist ja nun, wie man lesen kann, offenbar nicht, dass der Tischfuß in sich tordiert, sondern dass die Einzelteile nicht mechanisch gegeneinander fixiert sind und alles rumschlackert.
Ein solches Kreuzprofil aus einer 28er-Massivholzplatte sollte normalerweise ausreichend steif für einen übliche Tisch sein. Sagt mir mein Bauch bzw meine Berufserfahrung.
 
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