Runde Schale aus Segmentringen

lunateide

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Guten Abend Woodworker,
ich stelle z.Zt. Segmentringe aus unterschiedlichen Hölzern her, die ich aufeinander leinen will, um eine runde Schale daraus zu fräsen.
Trotz großer Sorgfalt gelingt es mir nicht, 12 Segmente herzustellen, die völlig identisch und winkelgenau sind, daß sie sich nahtlos zu einem Ring verleimen lassen.

http://woodworkstuff.net/OxBowl104.jpg
Das verlinkte Bild ist nicht von mir, zeigt aber das Problem.

Ich habe nun die abenteuerliche Idee, in einer professionellen Werkstatt, ein Segment mit hoher Präzision herstellen zu lassen und dieses als Schablone zu benutzen, um meine Segmente daran bündig zu fräsen.

Könnte das funktionieren oder ist das eine Schnapsidee.

Der mehr oder weniger faule Trick, zumächst 2 Hälften zu verleimen und diese per Tellerschleifer oder Säge einander anzupassen, ist mir bekannt.
Aber das möchte ich eigentlich vermeiden.

Gruß aus einer schlaflosen Nacht
Roland
 
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Lorenzo

ww-robinie
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Hallo Roland,
meine Idee dazu: eine Bestosslade die es dir ermöglicht alle Teile mit dem Hobel auf den Richtigen Winkel zu bringen,und einen Anschlag dazu mit dem du die zweite Hirnholzkante so auszuhobeln dass du bei allen Teilen die exakt gleiche Lange bekommst.
Diese Lade würde dann für alle Segmente von Ringen mit der gleichen Anzahl an Segmenten funktionieren, du müsstest dann nur noch die Rohlinge auf die benötigte Länge und Breite bringen.

Alternativ könnte man eine ähnliche Lade auch an der Kreissäge verwenden. Entweder geführt in Tischnuten bei TKSen oder der Nut des Schlittens bei FKSen. Oder angelegt am Anschlag von Kapp- und Gehrungssägen.
 
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Hallo Roland,
Du könntest dir auch selbst eine günstige Schablone selbst erstellen.
Konstruiere dir dein Vieleck so groß wie möglich mit einem Zirkel auf Papier und schneide die Teile aus. Dann kannst du die Papiersegmente auf dein Holz kleben und schleifen, hobeln sägen etc oder den nun klar ersichtlichen Winkel mit der Schmiege abnehmen und auf deine Rohlinge übertragen.
So groß wie möglich, um die Abweichung möglichst klein zu machen (Strahlensatz)
Wie sahen denn deine bisherigen Versuche aus?mit welchem Werkzeug hast du gearbeitet?

Edit: von einem kreativen Youtuber gibt es als PDF zum ausdrucken eine Winkelschablone. Damit kannst du deine Schmiege auch präzise einstellen,falls dir das Probleme bereitet. Hier der Link https://paskmakes.com/download-your-plans/
Unter pask makes findest du ihn auf YouTube. Bei seinen Videos findest du sogar genau dein Vorhaben, wenn ich mich da richtig erinnere!

Gruß Steffen
 
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Hallo Roland,
je nachdem wie deine Anforderungen an die Leimfugen sind scheint das Projekt ohne den dir bekannten (und bewährten) Schnitt in 2 Hälften nur schwer umsetzbar wenn du mit 100% vorgefertigten Segmenten arbeiten willst.

Eine einfache Rechnung:
bei einer angenommenen Wandstärke deiner Roh-Schale (12 Segmente) von 40mm bedeutet 0,1 Grad Abweichung vom Winkel-Sollwert (15,0 Grad) bereits einen Spalt an jeder Trennstelle von 0,15mm (2 x 0,075mm - die Winkelfehler addieren sich an den Stoßstellen). Dazu kommt, dass jede Abweichung von der jeweiligen Segmentlänge (auch wenn es wieder nur ein paar Hundertstel Millimeter sind) den Fehler nochmal vergrößert.

Und diese Rechnung bedingt, dass deine Leisten aus denen du die Segmente schneidest absolut gerade sind und perfekt am Anschlag anliegen. Schon geringste Abweichungen in der Geradheit verfälschen bei der Anlage des Segmentes an den Anschlag den Winkel den du schneidest zusätzlich.

Auf einer CNC ist das reproduzierbar machbar, mit konventionellen Maschinen und Schablonen aber extrem schwierig. Du kannst natürlich das letzte Stück (Schlusssegment) etwas größer lassen und dieses dann manuell in den verbleibenden Spalt einpassen - ist aber Bastelei und entspricht nicht deinem Wunsch mit kpl. vorgefertigten Segmenten zu arbeiten.
Zusätzlich bekommst du dann wegen der Toleranzen Ringe mit ungleichem Durchmesser - was aber - wenn du die Schale dann fräsen willst - ggf. egal wäre.

Wenn du ein Mustersegment fräsen lassen willst, dann sollte das aus meiner Sicht zumindest aus Alu - oder besser Stahl sein, damit Luftfeuchtigkeit und ggf, Eindrücke vom Anlaufkugellager (Öberfräse) das Ergebnis nicht wieder kaputt machen.
Die Frage wie du das Mustersegment absolut spielfrei auf dem Holz befestigt ist dabei noch zu lösen. Aber auch bei dieser Lösung mit Metallschablonen hätte ich ehrlich gesagt Bedenken ob du die von dir erwartete Genauigkeit hinbekommst.

Ich würde mir mit konventionellen Holzbearbeitungsmaschinen nicht zutrauen mit der erforderlichen Genauigkeit reproduzierbar zu arbeiten.
Was dein Projekt so schwierig macht ist die enorme Aufaddierung von Toleranzen, (24x Winkel, 12x Länge, 12x Geradheit = 48 Toleranzfehler)
Wenn jeder Fehler nur 0,01mm Ungenauigkeit verursacht, dann bist du in der Summe bereits bei 0,48mm!!!

Fazit:
aus meiner Sicht stößt du bei deinem Plan mit 100% vorgefertigten Segmenten im Bereich Holzbearbeitung an die Grenzen dessen was manuell sinnvoll machbar ist.
Da du mit 12 Segmenten arbeiten willst, ist die bewährte und einfache Methode (2 Hälften) optisch von der hochgenauen Methode (12 identische Segmente) nicht zu unterscheiden. Nur du weißt hinterher wie das Teil hergestellt wurde...

Viel Erfolg bei deinem spannenden Projekt
Alois
 

NOFX

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Hast du denn immer innen oder immer außen nicht passende Gehrungen? Idee mal so, mal so?
 

kberg10

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Da kannst du Kopfstand mit Händeklatsche machen, das ist mit Holz nicht machbar, die Physik gibt das nicht her. Geh den einfachen Weg.
Glaubst du da beginnt einer nachzumessen? Keine Löcher und gut ist. Wenn dann musst du den Ring auf einmal verleimen und nicht stückweise, dann gleicht der Leim die 0,05 mm schon aus.
 

lunateide

ww-robinie
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Hallo, Dank an alle, die sich mit meinem Thema beschäftigt haben.
Ich werde also von einem Vorhaben Abstand nehmen und die Segmentringe weiterhin in 2 Hälften verleimen und dann aneinander anpassen.
Ich habe heute noch einmal Segmente auf meiner Kity 419 gesägt und dann festgestellt, daß selbst diese nicht zu 100% deckungsgleich sind. ich rede hier von Abweichungen in Papierstärke, aber selbst das summiert sich.

Gruß
Roland
 
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