Runde, abfallende Tischbeine selber herstellen, ohne Drechselbank

willgill

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Hi zusammen

gibt es Möglichkeiten, wie man runde, abfallende Tischbeine selber herstellen kann, ohne der Einsatz einer Drechselbank?

Ich habe auf YouTube solche Jigs gefunden
aber das scheint mir ein wenig gefährlich...

Gibt es andere Optionen?

Danke!
 

flo20xe

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So ähnlich wie in dem Film haben wir vor mehreren Jahren mal solche Füße mit der Kreissäge "gedrechselt".
Da hab ich auch Bilder davon gemacht, muss mal schauen ob ich die in den Tiefen meines Datengrabs noch finde.

Allerdings muss man dabei schon wissen, was man tut. BG-konform war das wohl nicht ganz......
 

Macchia

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ich würde es an der Bandsäge angehen und danach mit dem Schweifhobel.
Als Grundidee an der BS siehe:
 

netsupervisor

Gäste
Was hast du denn für Maschinen zur Verfügung?
Garantiert nicht gefährlicher als alle andere Arbeiten ist das grobe vorhobeln mit der Hand, danach die Kanteln zwischen die Spitzen in eine Vorrichtung spannen und an der Tischfräse mit Anlaufring und Schleifhülse "rund schleifen" oder das ganze mit einem eingespannten Bandschleifer ausführen. Ich würde die grobe Form immer hobeln oder Sägen, danach rundschleifen in einer Spannvorrichtung.
 

willgill

ww-birke
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Was hast du denn für Maschinen zur Verfügung?

In meiner Hobbywerkstatt habe ich eine kleine Tischkreissäge, Bandsäge, Oberfräse mit Tischeinlage, und eine kleine Abricht- und Dickenhobelmaschine. Zum schleifen habe ich einen Bandschleifer und Exzenterschleifer.

Einen Handhobel habe ich tatsächlich noch nicht. :emoji_grimacing:
 

heiko-rech

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Hallo,
hier noch ein weiteres Beispiel:
ich würde noch eine Befestigung für die Bohrmaschine integieren, so dass beide Hände weit genug vom Sägeblatt weg sind.

Und noch was schönes:

Gruß
Heiko
 

seschmi

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Oder in einem Drechselforum fragen, ob jemand helfen kann. In Berlin sollte das kein Problem sein. Vermutlich gibt es dort auch noch irgendwo einem richtigen Drechslermeister, das kostet dann halt was, aber nicht die Welt - ist für einen Profi schnell gemacht. Wenn Du die Kanteln fertig vorbereitet mitbringst.

Genau für solche Arbeiten gibt es Drechselbänke - natürlich kann man es auch anders lösen, aber warum, wenn es eine Maschine genau für diesen Zweck gibt?
 

carsten

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Hallo

der Schwerpunkt lag aber nicht auf der Bemerkung die zitiert wurde sondern bei dem ersten Teil des Betrages unter #10 bzw auch schon unter #9.
Man kann das mit der Kreissäge machen. Das setzt aber Erfahrung voraus das haben die Kollegen schon mehrfach erwähnt. Deine Anmerkung im ersten Beitrag läßt vermuten das du da noch nicht so viel Erfahrung hast. Das ist nix negatives. Hier sind ne Menge alter Hasen im Forum unterwegs und die würden das auch zum Drechsler geben (ergibt auch die schönere Oberfläche).
Muss jeder für sich selbst entscheiden wie und was er experimentiert. Du hast nach anderen Optionen gefragt. Die wurden in #2 (Hobeln), #9 bzw #10 aufgezeigt.
 

raziausdud

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Wenn man die Bohrmaschine und den Stab schon einspannt, ist es nur ein kleiner Schritt zum ungefährlicherem Drechseln. Es fehlt nur noch die Auflage und das Werkzeug.

Ich find aber die Arbeit in der Kreissäge laut erstem Video in #8 auch interessant, vor allem weil man durch die definierte schräge Einspannung auf Anhieb beliebig viele Werkstücke genau gleich hinbekommt.

Weiter Möglichkeit weil so noch nicht genannt: ein abfallenden/konischen Achtkant auf der Kreissäge herstellen, anschließend Kanten manuell per Schleifen oder per Handhobel runden.

Das zweite Video in #8 mit den geschwungenen Formen hab ich nicht verstanden bzw den entscheidenden Trick nicht erkannt. Dazu müsste das Werkstück meines Erachtens bogenförmig eingespannt sein oder einen Bogen fahren … p.s. hab’s noch ein paar Mal angeschaut, IST offensichtlich bogig eingespannt.

Rainer
 
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Hansi17

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Hallo,
hier noch ein weiteres Beispiel:
ich würde noch eine Befestigung für die Bohrmaschine integieren, so dass beide Hände weit genug vom Sägeblatt weg sind.

Genau so hab ich das auch gelernt. Noch besser gehts an der Tischfräse da wird auch die Oberfläche recht gut und mit Anlaufring kann man auch geschweifte Formen ''drechseln''.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Man kann das auch mit der Oberfräse machen. Uförmige Schablone in der die Kantel exzentrisch eingespannt ist, und obendrauf läuft geführt die Oberfräse.
Die Kreissägenschablone ist ähnlich , bloß umgekehrt.
 

Komihaxu

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Ich habe gerade eine schöne Variante entdeckt, wo der Schiebtisch einer Formatkreisäge direkt als "Unterbau" verwendet wird.
Vorteile:
- stabil
- Länge flexibel, trotzdem wenig Platzbedarf beim Lagern
- Tischbeine können theoretisch so lang werden wie der Verfahrweg des Schiebtischs

https://www.youtube.com/watch?v=riAeCl288i4
 

dascello

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Wenn du mir das schickst und eine Flasche Coca Cola light dazu packst, drechsle ich dir das.
Kostdannnix.

PM bei Interesse.

Gruß

Michael
 

Friederich

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Von Hand hobeln: 4-Kant, dann auf 8-Kant, 16, 32, ... schleifen.
4-Kant könnte man vielleicht grob vor-sägen. Rest dann aber wirklich nur mit Hobel. Vielleicht auch noch Ziehklinge. Schleifen könnte dann sogar überflüssig sein.
Wäre dann echte Handwerksarbeit. Aber wer hat heutzutage noch Lust auf sowas? Da müsste man sich ja Mühe geben...
 

Komihaxu

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Angeregt vom Video aus Beitrag #17 habe ich mal einen kleinen Testaufbau zusammengezimmert.
Nur aus Holz, weil ich kein Aluprofil da hatte.

KreissaegenDrechseln1.jpg

Der Rohling wird zwischen zwei Lagern gehalten.
Rechts der Halter, der eigentlich den kurzen Queranschlag halten würde. War bei der Kreissäge dabei, aber weil ich ja den langen Ausleger am Formatschiebetisch besitze, habe ich ihn noch nie benutzt. Hierfür war er sehr praktisch!


KreissaegenDrechseln2.jpg
Holz ist ein Rest Eiche, der Antrieb ist eine M8er Schraube, geführt in einer Messingbuchse.
Der T-Nutfräser mit 13,5mm (Sistemi-Klein) passt zufällig genau zum Nutenstein der Hammer B3 und hält den Halter sicher:

KreissaegenDrechseln4.jpg
KreissaegenDrechseln3.jpg


Das linke Lager ist ein Stück Esche, das mittels 3 M8er Schrauben in der Nut des Queranschlags befestigt wird. Der "Pin", auf den der Rohling aufgesteckt ist, besteht ebenfalls aus einer M8er Schraube (Kopf abgesägt und rundgefeilt):

KreissaegenDrechseln5.jpg

Angetrieben wird es von einem Akkuschrauber. Um wenig "Querbelastung" auf das Kreissägeblatt zu erzeugen, sollte eine langsame Drehzahl gewählt werden, Gang Stufe 1, kein Vollgas.

KreissaegenDrechseln6.png

Der Rohling kann sehr einfach eingespannt bzw. gewechselt werden. Die Sternschrauben (1 und 2) vom Formatschiebetisch werden gelöst, womit sich der gesamte linke Teil bewegen lässt. Das Einspannen eines Rohlings dauert Sekunden. Von der Länge her könnte ich theoretisch fast 2 Meter einspannen, aber das werde ich niemals tun. Wer braucht auch so lange Tischbeine? :emoji_wink:

Ich bin gespannt auf eure Meinung. Das ganze ist sehr stabil und fühlt sich nicht völlig verrückt an.
Bezüglich Sicherheit bin ich aber noch nicht überzeugt.

So könnte man im akutellen Bauzustand das Sägeblatt so hoch kurbeln, dass es in die Einschlagmutter hineinsägen könnte.
Das hätte sich mit etwas mehr nachdenken leicht vermeiden lassen - einfach das Holzstück so hoch machen, dass das Sägeblatt in höchster Stelle nicht bis an die Einschlagmutter heranreichen kann. Bei der Hammer mit 105mm Schnitthöhe hätte also die Unterseite der Mutter auf >105mm liegen müssen, bei mir liegt sie jetzt leider erst mal auf rund 90mm und ich müsste bei jedem Hochkurbeln aufpassen. Keine Dauerlösung!
KreissaegenDrechseln7.png

Der Durchmesser des Akkuschraubers ist der limitierende Faktor für den Durchmesser des Werkstücks. In der jetzigen Konstruktion darf ich nicht dünner werden als der Kopf des Akkuschraubers, sonst säge ich durch meinen "Handschutz". Bzw. momentan ist es eher ein "Akkuschraubergehäuse-Schutz", denn den Akkuschrauber halte ich sowieso mit Akku nach oben, bin mit der Hand also nochmal 10cm weiter oben.
Bei sorgsamem Umgang kein Problem, aber es sollte "Idiotensicher sein.
Eine 20cm lange Stecknuss-Verlängerung bringt einen nochmal 20cm vom Blatt weg.

Über einen Riementrieb habe ich schon nachgedacht, aber die Zahnräder wären dem Kreissägeblatt ggf. auch im Weg, sie liegen ja auf der gleichen Achse wie das Werkstück. Die Zahnräder im Bild sind natürlich viel zu groß, aber das sind die einzigen, die in der Bastelkiste lagen und dienen nur der Verdeutlichung, was ich mit "Riementrieb" meine:

KreissaegenDrechseln8.png

Fällt euch dazu was besseres ein?
 
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Komihaxu

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:emoji_rage::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Mein "Bänkchen" hat nur 450mm Spitzenweite und ich bin nicht in der Lage, mit der kurzen Drehstahlauflage lange Teile mit gleichmäßigem Durchmesser zu drechseln. Da fehlt die Übung, mach ich zu selten.
 

Holzrad09

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KreissaegenDrechseln6.png
Was ist denn das für ein Geeier ? Rund ist was anderes, da hat doch meine .......... !
 
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Komihaxu

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Das ist ja das Stück, was ich an der Drechselbank "verbrochen" habe. Die Kreissäge hat es dann schön gleichmäßig rund bekommen. Das Bild ist also vorher.

Zu doof zum drechseln, darum Kreissäge. :emoji_innocent:
Nachher-Bild:
 

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