Ruiniere ich den Werkstattsauger?

lunateide

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Hallo Woodworker,
eigentlich ist das eine Frage für Elektriker, aber zum Glück haben wir die ja auch.

Vor langem habe ich mir einen Schleiftisch gebaut, den Guido Henn in einem Thema "Bohrständer" vorgestellt hat.
Es ist also nicht viel mehr als ein geschlossener Kasten mit Anschluß für den Stausauger und einer runden Öffnung auf der Oberseite.

Heute habe ich per Zufall mit einem kleinen Plattenstück bei laufenden Sauger diese Öffnung abgedeckt.
Es entstand zwar kein Vakuum, aber ein durchaus beachtlicher Unterdruck, der diese kleine Plattenstück für vielerlei Bearbeitung ohne Klebeband, Zwingen etc. fest auf den Tisch gehalten hat.

Ich bin begeistert.

Dann kam die Überlegung, ob ich damit dem Werkstattsauger schade.
Es fließt zwar noch ein Luftstrom, denn so dicht ist die Konstruktion auch nicht, aber bei weitem nicht die übliche Menge.
Wie seht Ihr das Problem?

Gruß
Roland
 

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tiepel

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Hi,
Was ist es denn für ein Sauger?
Die billigen werden über den angesaugten Luftstrom gekühlt, die besseren haben eine Zwangskühlung.
Ein Sauger ohne Zwangskühlung wird das nicht so gerne haben und nicht lange mitmachen.
Ob das ein Sauger mit Zwangskühlung auf Dauer aushält? Kann ich nicht einschätzen. Denke aber schon, die werden ja auch für die Giraffen beim Rigips Schleifen benutzt.
Gruß Reimund
 

lunateide

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Hallo Reimund,
es ist ein Eibenstocksauger.
Es wird kein Dauerbetrieb und wäre halt nur für kleine Teile, wie heute eine Schubladenblende, die mit Schwingschleifer bearbeitet alle Antirutschmittel, die ich auf den Tisch brachte, ignorierte.

Gruß
Roland
 

Komihaxu

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Ob das ein Sauger mit Zwangskühlung auf Dauer aushält? Kann ich nicht einschätzen.
Wenn du einem (EDIT: Sauger OHNE Zwangskühlung) den Luftstrom für länger als wenige Sekunden abdrehst, stirbt der Motor an Überhitzung.
es ist ein Eibenstocksauger.
Das sagt jetzt nichts aus. Man müsste wissen, welche Turbine verbaut ist. Bei einem ordentlichen Werkstattsauger würde ich sowas zwar erwarten, aber sicher bin ich mir nicht.
 
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tiepel

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Wenn du so einem den Luftstrom für länger als wenige Sekunden abdrehst, stirbt der Motor an Überhitzung.
Hi,
Ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Mit Zwangskühlung meine ich, dass unabhängig vom Luftstrom, der zum Saugen verwendet wird, ein zweiter, unabhängig nur für die Kühlung zuständig ist.
Gruß Reimund
 

WinfriedM

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Nahezu alle Werkstattsauger haben ein separates Lüfterrad zur Kühlung. Die sind da wenig empfindlich. Ist ja auch typisch, dass viele Handgeräte den Luftstrom stark drosseln.

Desweiteren würde ich den Sauger gar nicht so quälen und einfach etwas Fremdluft ziehen lassen. In etwa so, wie man so einen Fremdluftschieber bei fast allen Haushaltsaugern hat. Spart auch Strom.
 

Komihaxu

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Ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Post korrigiert, Formulierung war genau falsch herum.
Spart auch Strom.
Ein Fremdluftschieber würde mehr Strom verbrauchen.
Ein komplett verschlossener Staubsauger braucht am wenigsten Strom. Klingt unlogisch, lässt sich aber erklären:
Er muss dann nur noch die Turbine drehen, aber keine Luft mehr Fördern. Keine Förderung = weniger "Arbeit" = weniger Energieverbrauch.
 

WinfriedM

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Ein Fremdluftschieber würde mehr Strom verbrauchen.
Ein komplett verschlossener Staubsauger braucht am wenigsten Strom. Klingt unlogisch, lässt sich aber erklären:

Es geht hier nicht um einen voll verschlossenen Staubsauger. Die Kennlinie dürfte doch so sein: Je mehr du den Luftstrom bremst, um so höher die Belastung des Motors. Im Leerlauf bei offenem Rohr am geringsten. Erst wenn du vollständig zuhälst, sinkt die Aufnahmeleistung wieder.

Insofern denke ich, dass ein Fremdluftschieber die Leistungsaufnahme reduziert. Das wirkt ungefähr so, als ob du einen halb geschlossenen Schlauch wieder auf ein Viertel geschlossen öffnest.
 

HeikoB

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Moin,
Eibenstock von Starmix sollten die Turbine mit zwei Luftkreisen haben. Wäre dann also kein Problem. Mal deinen mit denen von Starmix optisch vergleichen. Könnte auch noch andere Zulieferer bei den neueren Eibenstock geben.
Gruß Heiko
 
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Bernd das Brett

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Hallo Winfried,

die Arbeit, die die Turbine leistet, ist das Beschleunigen der Luftmasse. Durch teilweisen oder völligen Verschluss des Saugschlauchs sinkt der Luftdruck im Schlauch und an der Turbine und damit aufgrund der geringeren Dichte die beschleunigte Masse. Die Leistung wird bei gleicher Drehzahl also geringer.
Den Effekt merkt man bei ungeregelten Motoren daran, dass sich die Drehzahl erhöht wenn man den Schlauch verschließt.

Gruß
Bernd
 

WinfriedM

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Danke für die Hinweise und die Erklärung. Jetzt hats mich auch mal genau interessiert und ich hab das mal getestet:

Haushaltssauger
  1. Ganz offenens Rohr 1100 Watt
  2. Halb offenes Rohr 1050 Watt
  3. Voll geschlossenes Rohr 980 Watt
Fazit: Es geht doch immer in eine Richtung: Je weniger Luft, um so geringer die Aufnahmeleistung. Allerdings sinkt die Leistung auch nur unwesentlich auf 89%.

Meine vorherige Aussage dazu ist damit falsch. Und die Vorstellung, dass ein Staubsauger sich quält, wenn man das Rohr zuhält, ist auch eine Täuschung. Die Kühlung bekommt allerdings bei Haushaltssaugern mit nur einem Luftweg Probleme.
 

Bernd das Brett

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Hallo Winfried,

danke für den messtechnischen Nachweis. Ich hätte trotz aller elektrischen und mechanischen Verluste jedoch mit einem stärkeren Effekt gerechnet.
Konntest du denn eine Erhöhung der Drehzahl feststellen? Bei den verbauten Universalmotoren ist das ja prinzipiell so, dass die (ohne aktive Regelung) einfach höher drehen, wenn die Last kleiner wird. Mit der höheren Drehzahl sinkt dann proportional das verfügbare Drehmoment. Die Leistung bleibt also im Wesentlichen konstant. (Zumindest theoretisch :emoji_slight_smile:)

Gruß
Bernd
 

WinfriedM

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So vom Geräusch her ist ein gewisse Drehzahlerhöhung bei geschlossenem Schlauch hörbar.

So wirds sein, würde die Drehzahl konstant gehalten, wäre der Effekt der Leistungsverringerung deutlich ausgeprägter. Die Drehzahlerhöhung kompensiert die "dünnere Luft".
 
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