Rostschutzmittel / Sammelbestellung bei Materca

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.844
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Hallo zusammen,

seit langem suche ich ein brauchbares Rostschutzmittel, für alle möglichen Stahlteile, die nicht Edelstahl sind.
Der Bericht von @oliverfsr von seiner Kity hat mich hellhörig gemacht und ich hätte Interesse an dem RS24 von Materca.

Materca Produkte A-Z

Meine Frage an die anwesenden Maschinenbauer hier (@schrauber-at-work ,@Alos, @netsupervisor und natürlich alle weiteren):
Kennt ihr ein gutes Rostschutzmittel das einen guten Rostschutz bildet und was leicht erhältlich ist ?
Was nehmt ihr normalerweise für allgemeine Maschinenpflege her ?
Wenn man das (auch) an Holzbearbeitungsmaschinen nehmen kann, so dass man keine Probleme mit Leim bekommt, wäre das ein Vorteil und nett, aber für mich nicht kaufentscheidend.
Viele empfehlen immer Silbergleit, aber das ist für mich in erster Linie kein Rostschutzmittel, sondern ein Gleitmittel.

Das Problem bei Materca ist, dass sie nur große Gebinde an Gewerbliche verkaufen. Das wäre alles machbar, aber ist mit viel Aufwand verbunden.
Wenn es hier gute Alternativen als Empfehlung gibt, wäre das für mich erledigt.

Wenn nicht, müßte man eine Bestellung bei Materca machen und den Kanister in Flaschen aufteilen (0,5l oder 1l) und an genügend Interessenten hier verschicken.
Das RS24 gibt es in 8 kg Kanistern zu 21,95 €/ kg. Vermutlich sind das 8-10 Liter. Im worst Case ist mit 28-30 €/ Liter zu rechnen.
Ebenso müßte man chemiebeständige Flaschen mit 0,5 oder 1 l organisieren und umfüllen. Wenn jemand geeignete Flaschen kennt, bitte gerne hier mitteilen.
Falls sich genügend Leute melden würden, würde ich die Bestellung und Logistik übernehmen.
 

netsupervisor

Gäste
Verschieden, je nach Werkzeugtyp.
Die Metallmaschinen bekommen entweder Bettbahnöl CGLP 68 (eher zäh, sehr gut haftend, nicht abwaschbar durch Kühlschmiermittel) oder an nicht geführten Bauteilen auch Sprühwachs, zB in Ecken und Kanten, wo man einen trockenen Film braucht.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
8.462
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Dinitrol hat sehr gute Produkte im Sortiment wenn es um langfristige Konservierung geht.
Allerdings nicht ideal bei Holzmaschinen. Ich mache an meinen gar nix außer Mal Silbergleit, habe aber ne trockene und beheizte Holzwerkstatt.
In der Metallwerkstatt nehm ich ebenfalls Bettbahnöl.

Gruß SAW
 

Mitglied 67188

Gäste
brauchbares Rostschutzmittel, für alle möglichen Stahlteile,
um was geht es denn genau, innen, außen, mit Holz in Kontakt?
Maschinenteile die sich bewegen, gleiten, drehen müssen?

bin zwar kein Maschinenbauer aber hab auch mal Maschinenschlosser gelernt und
ich wohne in Küstennähe...also mit Rost gut versorgt...

Erste Regel, wie in der Marine, streichen, streichen, streichen
soll übertragen heißen, regelmäßig irgendwas machen als einmal ein Wundermittel auftragen.

Wenn mit Holz in Kontakt, dann Ballistol
wenn nicht dann ein 3in1 oder ein anderes feines Haushaltsöl.
Dabei nutze ich die Idee von P. Sellers "Rag-in-a-can Oiler" weil damit sehr sparsam nur ein Hauch aufgetragen wird und
man nicht immer erst einen Lappen suchen muss.
Die Dose decke ich allerdings mit einem Plastikdeckel ab.
Das Video ist etwas lang ≈ 7min. Hätte man auch auf 2 min abkürzen können.

Für draußen dann Owatrol (ist aber schichtbildend) oder Flüssigwachs (Fertan) wobei letzteres mit einem
Pumpsprüher aufgetragen wird.
Ist aber ne Sauerei wenn es draußen heiß wird.
Meine Traktorteile sind teilweise damit geschützt.
Für bewegliche Teile draußen ein Marinefett, sehr klebrig aber bleibt haften selbst wenn eine Salzwasserwelle drüber geht..

Ich würde mit Rostschutzprodukten kein großes Aufhebens machen.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

Gäste
@willyy
Du musst schon genauer sagen was du wo, wie lange, gegen was etc. schützen willst.

Bei normaler Beanspruchung (kein Salzwasser, Flutung mit Kühlmittel o.ä.) reicht ein sehr dünner Film von handelsüblichem / beliebigem Schmieröl.

WD40 bringt nur wenig und ist problematisch wenn Kunststoffteile in der Nähe sind. Ballistol ist in diesem Fall ok.

Langfristkonservierung (auch für Seetransport) machen wir mit Sprühwachs - ist aber eine Sauerei das Zeug wieder abzuwaschen.

Das von die verlinke RS24 käme für mich wegen seiner Giftigkeit definitiv nicht in Frage.

Viele Grüße
Alois
 

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.844
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Ja ich suche wahrscheinlich die eierlegende Wollmilchsau.
Konkret hab ich auch eine eher trockene Werkstatt mit Heizung, also eigentlich kein großes Problem mit Rost generell.
Aber ich hätte gerne eine Flasche im Schrank, die man immer dann nehmen kann, wenn man Teile schützen will.
Fett und Sprühwachs sind mir meistens eine zu große Sauerei, deshalb dachte ich an etwas, was einen dünnen Film hinterläßt und quasi auftrocknet.

Manchmal nehme ich bisher Hartwachs(politur) fürs Auto, das trocknet und gibt einen hauchdüünnen Film, ist aber nicht abriebfest und nicht ganz dauerhaft. Ansonsten mal Öle wie Sprühöl 88 für Feinmechanik und Schlösser oder Nähmaschinenöl. Beide sind sehr dünn und hinterlassen meistens irgendwo eine Pfütze.
Für Messer und Sägeblätter habe ich seit 4 Wochen Kamelienöl im Schrank, damit hab ich aber noch keine Erfahrung.

Wenn Sägeblätter bei Euch frisch entharzt und blitzeblank sind, nehmt ihr dann ein Pflegemittel, damit sich Staub und Harz nicht so schnell wieder anlegt?
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
7.486
Alter
67
Ort
Darmstadt/Dieburg
Wenn Sägeblätter bei Euch frisch entharzt und blitzeblank sind, nehmt ihr dann ein Pflegemittel, damit sich Staub und Harz nicht so schnell wieder anlegt?

Hallo Thomas,
für diesen Zweck nehme ich Teflonspray. Da benutze ich auch bevor ich Kiefer oder Lärche schneide. Damit verharzt das Sägeblatt kaum noch.
Allgemein nutze ich dort wo Silbergleit nicht nötig ist bevorzugt Ballistol oder eben Teflonspray, wenn es weitgenug entfernt vom Holz ist..

Es grüßt Johannes
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
5.911
Ort
417xx
Das eine für alles ist schwierig.
Icb bin da ziemlich genau bei Johannes.
Teflonspray, wo nichts mit dem Schmiermittel verkleben darf (also Öl + Staub=schlecht), z.B. an den Spindeln am Hobel.
Tische oder Schraubzwingen mal ganz kurz und schnell mit nem Schub Balistol und Lappen drüberreiben. Das wird so dünn, dass es nicht stört, aber ist so dick, dass erstmal nix rostet.
Ansonsten an Tischen, wo Holz drübergleiten soll natürlich Silbergleit. Und in Schlössern einfach einen Schub Graphitpulver.
Und dann gibt es noch die Kartuschenfettpresse für die Fettschmiernippel und den Öler für die Ölnippel.
 

Roterbischof

ww-robinie
Registriert
5. November 2019
Beiträge
955
Ort
Ludwigshafen
Hallo, für die Maschinentische gibt es silbergleit oder sprüh Varianten, das sollte regelmäßig auf die blanken Maschinentische aufgetragen werden. In einer Schreinerei machen das in der Regel die Lehrlinge Freitags und unter der Woche jeder wenn es nötig ist. Mfg
 

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.356
Also aus chemischer Sicht besteht diese Zeug auch nur aus dem Stoff 2-(2-Butoxyethoxy)ethanol gelöst in Kohlenwasserstoffen.

Ob man das jetzt einfacher bekommt weiß ich auch nicht aber es gibt das ganze in kleineren Gebinden. Also einfach 1L kaufen und 1:50 mit Testbenzin verdünnen.
 

willyy

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2020
Beiträge
2.844
Ort
Pfaffenhofen (Ilm)
Teflonspray. Da benutze ich auch bevor ich Kiefer oder Lärche schneide. Damit verharzt das Sägeblatt kaum noch.
das ist ein guter Tipp. Aber welche Art von Teflonspray hast Du ?
Ich kenne (hatte) 2 Typen. Der eine gibt eine relativ dicke weiße Schicht, die vollständig abtrocknet, das andere ist eines was scheinbar Teflon in Öl gelöst hat. Das bleibt feucht und hinterrläßt einen Ölfilm. Von dem Teflon merke ich da leider nicht viel.

bevorzugt Ballistol
wenn Du und @Alos von Ballistol sprecht, dann meint ihr das "normale" Ballistol Universalöl (Waffenöl, Lederpflege etc.) ? Von Ballistol gibts auch eine ganze Palette.
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
5.911
Ort
417xx
Ja, das "normale" Balistol. Das langfristig gute daran ist auch, dass es nicht verharzt, was ja ettliche andere Öle tun.
Balistol hat übrigens auch Teflonspray (das, was du mit der weissen Schicht beschreibst, wenn es seeehr dick aufgesprüht wird). Der Rest ist davon Alkohol, der verdampft, so wie es riecht.
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
7.486
Alter
67
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo Thomas,
ich habe einmal eine Teflonemulsion, die weißlich auftrocknet, und dann noch einfaches Spray vom Discounter. Beide verwende ich je nach Laune.
Ballistol, meine ich das "standart" Universalöl, welches auch desinfiziert.

Es grüßt Johannes
 

Gelöschtes Mitglied 109767

Gäste
@willyy
Neben den allg. bekannten Ursachen für Korrosion an unbehandelten Stahl-Oberflächen (Feuchtigkeit...) gibt es auch ein Phänomen das die Metaller gerne "Rostfinger" nennen.

Das ist - vereinfacht gesagt ein saurer Handschweiß. Es gibt Menschen bei denen alles was sie anfassen rostet - und es gibt Menschen die hantieren mit den gleichen unbehandelten Stahlteilen in der gleichen Werkstatt und es gibt keine Probleme.

Das hat wohl u.a. etwas mit Genetik zu tun - auch die Ernährung scheint eine Rolle zu spielen und was wir festgestellt haben: viele unserer Schreiner haben Rostfinger.

Ein Betriebsarzt hat das mal so erklärt, dass es mit dem PH-Wert der Haut zu tun hat. Und der wird offenbar von den Dingen beeinflusst mit denen man viel zu tun hat / die man oft anfasst. Und manche Hölzer enthalten ja z.B. Gerbsäure - auch das beeinflusst scheinbar den PH-Wert der Haut.

Unsere Metall-Azubis haben - wenn sie zu uns kommen - oft Rostfinger. Das legt sich dann i.d.R. nach ein paar Wochen / Monaten.

Hier hat sich mal ein Hersteller mit dem Thema befasst:
Fingerabdrücke auf Metalloberflächen - Fingeraprints entfernen (ballistol-shop.de)
Da ist sicher etwas Marketing dabei, aber die Kernaussage stimmt mit anderen Quellen zu dem Thema - und unserer Erfahrung - überein.

Viele Grüße
Alois
 
Oben Unten