Rinde und die (inzwischen gar bei Aldi propagierte) Baumkante - Haltbarkeit in Innenräumen? - Tricks

Metalla

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Hallo Zusammen,

ich frage mich gerade wie man (zB. für die neue Gastronomie meiner Freundin) rel. frische Äste mit Rinde (gern Birke aber auch andere Hölzer) oder auch echte Baumkante irgendwie schützen kann, dass es nicht binnen rel. kurzer Zeit beginnt zu rieseln, abzuplatzen und stetig unschöner auszusehen?

Bzw. mit welcher ungefähren Zeitdauer darf ich unbehandelt grob rechnen (ok-schwierig und von zahlreichen Faktoren abhängig)?
 
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IngoS

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Hallo,

Voraussetzung ist erstmal künstliche Trocknung, des frischen Holzes, damit sich keine Tierchen unter der Rinde breit machen.
Im Baumarkt habe ich gerade eine Palette Birkenstämmchen Für Dekozwecke gesehen.
Bei Esche soll die Borke sehr gut halten.

Gruß

Ingo
 

Metalla

ww-birke
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Danke Ingo!

Ich würde aber möglichst lieber eher auf meinen "MiniWald" zurückgreifen - zum einen gibt es öfter was zu hochentasten und zum anderen geht es schon um ein bisserl mehr Material.
Also scheidet alles bereits seit Monaten liegende eher aus

Eschen hat es hier besonders reichlich allerdings ist Birke ja nun weit dekorativer.

Wie sollte die Trocknung denn tendenziell sein? Lang und zart oder lieber knackig?

Was ist mit dünnen Scheiben - besonders kritisch? Vermute ja mal Längsschrumpfung wird das geringste Problem.

Ab grob welcher Restfeuchte kann man Einsatz wohl wagen?
 

U.Tho

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Die Rinde würde ich auf jeden Fall entfernen und soweit mit Schleifpapier bearbeiten, dass man eine angenehme Haptik hat. Mit Rinde hätte ich immer Bedenken, dass die auf Dauer nicht hält, bleibt unbearbeitet immer rauh und rauhe Flächen lassen sich schlecht reinigen - also für einen Gebrauchsgegenstand weniger geeignet, höchstens was für an die Wand zu hängen.
 

IngoS

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Wie sollte die Trocknung denn tendenziell sein? Lang und zart oder lieber knackig?

Hallo,

am sinnvollsten ist Kammertrocknung, wegen der Tierchen. Da geht es über 60 Grad. Gleichzeitig wird die Luftfeuchtigkeit erhöht, damit das Holz nicht reißt. Kannst du also selbst nicht machen.

Dünne Scheiben reißen besonders gern oder werfen sich.

Gruß Ingo
 

seschmi

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Wie Ingo gesagt hat: Ein Thema wird sein, die Tierchen loszuwerden. Wenn die Teile klein genug sind, geht das gut in der Mikrowelle. Bei größeren Teilen hilft eine Kammertrocknung, Sauna, oder irgendwas anderes, um eine Temperatur über 50 Grad zu erreichen. Birke schimmelt und stockt sehr schnell, wenn man sie nicht rasch trocknet.

Reißen tut es sowieso - wenn Du die Stämme halbierst, hast Du eine Chance, wenn der Stamm am Stück bleibt, nicht. Da es aber sowieso rustikal wird, stört das vielleicht ja nicht.

Ob die Rinde dranbleibt, hängt stark von der Baumart ab: Bei Birke bin ich eher skeptisch, aber ich kann Ingo zustimmen, ich habe hier auch alte Eschebohlen mit fast komplett intakter Borke (die aber vor der Verarbeitung noch wegkommt). Bei Eiche sehe ich das so auch nicht.
 

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Birke wird wohl auch genommen, weil die Rinde dort besonders gut hält. Das ist da eher ein Stück. Ich habe einen Birkenstamm seit zwei Jahren auf dem Speicher. Der ist zwar nicht so trocken wie ein Wohnraum, aber die Rinde hält da immer noch 1a. Den Stamm wollte ich in eine Garderobe integrieren.

Die Burgerkette Hans im Glück kennst du?
Da sehen die Läden so aus: http://www.genussmagazin-frankfurt.de/image/news/alle/32431.jpg
 

Clemens J.

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Hallo,

ein interesantes Thema, was mir aber sehr vertraut ist.
Birke und Kirsche haben eine sehr stabile Rinde die auch bei trockenen Rundlingen (Ästen, dünen Stämmen) nicht wegbröselt. Sie löst sich zwar teilweise vom Holz dadurch, dass das Holz durch den Trockenprozess schwindet, die Rinde aber dem nicht folgen kann. Aber die Rinde bleibt eigentlich drann.
Das wirkliche Problem sind eher die Untermieter, deren Larven sich unter der Rinde im nährstoffreichen Bast/Kambium heranwachsen und dann bis zum Käferstdium immer weiter ins Holz vordringen.
Da hilft: Holz zügig an einen Ort bringen, wo die Käfer keinen Zugriff zur Eiablage haben, künstliche Trocknung (aufwändig und teuer, oder Sauna um bereits eingezogene Untermieter mit Wärme zu eliminieren.
Ich arbeit viel mit Holz wo die Rinde noch drann ist (Dekoartickel) und lagere viel des Holzes bei mir in der Werkstatt.
Wenn das direkt nach dem Fällen in den Keller kommt, gibt es kaum Probleme mit den Tierchen. Aber wenn das Material einige Tage/Wochen darussen im Wald oder Feldflur liegt, bis es nach Hause kommt. Ist oft im wahrsten Sinne des Wortes "der Wurm drinn". Dies ist aber erstmal oft gar nicht erkennbar, da er ja eigentlich bis zum Käferstadium drinn bleibt und so lustig weiter seine Gänge bohrt. Ist das Holz dann irgendwann trocken (lufttrocken) und die Larven schon entsprechend groß, nagen sie lustig weiter, bis sie sich dann als Käfer durch die Rinde fressen und ausfliegen.

Nußbaum hält auch sehr gut die Rinde und sieht auch sehr dekorativ aus.
 

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... Das wirkliche Problem sind eher die Untermieter, deren Larven sich unter der Rinde im nährstoffreichen Bast/Kambium heranwachsen und dann bis zum Käferstdium immer weiter ins Holz vordringen....

Nein. Das sind dann verschiedene Arten, die mehr oder weniger gleichzeitig das Stück Holz besiedelt haben. Man unterscheidet grob Rindenbrüter und Holzbrüter.
 

Metalla

ww-birke
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Könnte mir vorstellen, dass es auch statt Sauna ein beheizter Foliensack tun könnte.

Ähnlich wie manche es zum dämpfen auch nutzen nur eben in trocken... müsste halt brandsicher und temperaturgesteuert sein.
 

IngoS

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Könnte mir vorstellen, dass es auch statt Sauna ein beheizter Foliensack tun könnte.
Ähnlich wie manche es zum dämpfen auch nutzen nur eben in trocken... müsste halt brandsicher und temperaturgesteuert sein.

Hallo

gute Idee. Mach das mal so und berichte dann hier.

Gruß Ingo
 
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