Richtige Wasseruhr im Haus?

Haui57

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Moin Moin,

mir wurde Anfang letzten Jahres die Wasseruhr von den den Wasserwerken ausgewechselt. Bei der Jahresabrechnung hatte ich jetzt auf einmal einen Mehrverbrauch von 40 m³ den ich mir nicht erklären konnte.
Durch Zufall würde ich jetzt darauf aufmerksam gemacht, dass bei mir ev. eine überdimensionierte Wasseruhr eingebaut worden ist, welche grad bei der Entnahme von geringen Wassermengen einen zu hohen Verbrauch anzeigt.

Gut nachlesen kann man etwas zu diesem Thema hier:

Dimensionierung des Wasserzählers
 

Sägenbremser

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Hallo@Haui

ich habe im Mehrfamilienhaus eine vom Versorger installierte
Wasseruhr in Grossausführung, messe aber in jeder der sechs
Verbrauchereinheiten die Kalt.+ Warmwassermenge separat.

Eine nennenswerte Differenz konnte ich bisher nicht feststellen.
4o cbm wären für mich keine "Peanuts" mehr, die wären in der
Form nicht umlegbar, also von mir zu bezahlen:mad:

Mach doch einfach eine eigene Eieruhr hinter das Versorgerteil
und diskutier einmal die Differenz mit den Herren danach aus.
Natürlich auch rückwirkend, ansonsten würde sich der Spass ja
für dich nicht rechnen können( Klempnerrechnung inclusive):emoji_slight_smile:

Gruss Harald
 

Georg L.

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Normale Wasseruhren zeigen ja den Verbrauch litergenau an. Laß doch einfach mal zwei oder drei Eimer Wasser heraus und schau nach, was die Uhr anzeigt. Wenn bei so kleinen Mengen der Verbrauch korrekt angezeigt wird, sollten die Angaben der Wasseruhr eigentlich stimmen.
Hast du eigentlich auch schon einmal nachgeschaut, ob die Wasseruhr korrekt abgelesen wurde?
 

WinfriedM

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Die Ungenauigkeit entsteht vor allem bei kleinen Durchflussmengen. Also auch mal testen, was die anzeigt, wenn du mal 3 Eimer ganz langsam füllst (geringster Durchfluss, den ihr typisch im Haushalt habt).

Ich hab auch schonmal vor Jahren von dieser Problematik mit zu großen Wasseruhren gelesen. Was ich physikalisch nicht nachvollziehen kann: Müsste es eigentlich dann nicht so sein, dass kleinste Durchflussmengen eher zu wenig gemessen werden? Eine Wasseruhr hat ja keine Fremdenergie und Reibungsverluste müssten dann eher dazu führen, dass kleine Durchflussmengen nicht oder zu niedrig gezählt werden.
 

WinfriedM

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Nachtrag: In deinem Link stand ja der technische Grund:

"Schuld daran ist das so genannte Nachlaufverhalten des Wasserzählers. In einem Flügelradzähler wirkt das sich drehende Flügelrad wie eine Art Schwungscheibe. Wenn der Wasserdurchfluss durch Schließen des Wasserhahns ruckartig unterbrochen wird, kann das Flügelrad nicht schlagartig stehen bleiben, da es noch Bewegung in sich hat. Dadurch läuft auch das Zählwerk weiter. Der Nachlauf ist umso länger, je größer die Masse der bewegten Teile ist. Und in einem größeren Wasserzähler läuft das größere Flügelrad länger nach als das in einem kleinen Wasserzähler. Bei einem zu großen Zähler in einem kleinen Haus kann der Nachlauf bis zu einer Minute dauern. "

Ok, dann solltest du testweise 3 Eimer abzapfen, aber mehrfach möglichst schnell den Hahn öffnen und schließen, damit du solche sprunghaften Änderungen drin hast, die zu Fehlern führen.
 

Sägenbremser

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Das hat mich jetzt aber neugierig gemacht:emoji_slight_smile:

im Versuch bleibt das Rädchen aber sofort stehen.
Es war auch gleichgültig ob viel/wenig Durchfluss
bei der Entnahme gemacht worden sind.

Habe ein Kugelventil in der Nähe der Uhr zum Be-
füllen der Heizungsanlage. Da gibt es nur Auf/Zu.
Kein Nachlaufen - da ist ja auch noch der System-
druck des Rohrleitungsnetzes dahinter, das sollte
doch schon zur Dämpfung ausreichen.

Gruss Harald
 

ChristophW

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Durch Zufall würde ich jetzt darauf aufmerksam gemacht, dass bei mir ev. eine überdimensionierte Wasseruhr eingebaut worden ist
Dann prüfe das doch nach... Steht eigentlich immer drauf und vergleiche das mit den Anforderungen/Wasserverbrauch deines Versorgers. Ein Dermaßen überhöhter Verbrauch und die Damit verbundene "Abzocke" ist aber vermutlich eher medial aufgebauscht den real messbar.
Wie vorgeschlagen würde ich erst mal Ablesefehler vermuten oder halt doch unfreiwilliger Mehrverbrauch (Gartenbewässerung?).
 

WinfriedM

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Ein nicht dicht abschließender Spülkasten, der ständig nachläuft, ist auch ein großer Wasserverbraucher. Hatten wir schon ein paar mal und bemerkt man auch nur schwer.
 

Friederich

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...Der Nachlauf ist umso länger, je größer die Masse der bewegten Teile ist. Und in einem größeren Wasserzähler läuft das größere Flügelrad länger nach als das in einem kleinen Wasserzähler. Bei einem zu großen Zähler in einem kleinen Haus kann der Nachlauf bis zu einer Minute dauern. ...
Hm... theoretisch müsste aber diese Masseträgheit auch dazu führen, daß zu Beginn weniger gemessen wird als tatsächlich durchläuft...
 

Friederich

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Müsste es eigentlich dann nicht so sein, dass kleinste Durchflussmengen eher zu wenig gemessen werden? Eine Wasseruhr hat ja keine Fremdenergie und Reibungsverluste müssten dann eher dazu führen, dass kleine Durchflussmengen nicht oder zu niedrig gezählt werden.
Die Reibungsverluste am Flügelradlager nehmen mit der Geschwindigkeit quadratisch zu, d.h. es dreht sich bei hohen Geschwindigkeiten relativ langsamer.
Andererseits führt dieselbe Reibungs-Gesetzmäßigkeit, die ja auch für das bewegte Wasser am Rad gilt, dazu, daß auf das Flügelrad bei hohen Wassergeschwindigkeiten eine überproportional höhere Kraft wirkt, so daß es schneller dreht...
 

WinfriedM

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Wenn ich mir den Aufbau so anschaue mit dem Fügelrad, was vollständig im Wasser ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das bei stehendem Wasser noch weiterdrehen soll. Ok, vielleicht 1/2 Umdrehung, aber Wasser bremst doch so stark, da geht nicht viel.

@Friedrich: Du hast recht, eigentlich müsste sich alles kompensieren. Es sei denn, du hast weiche Öffnungen und harte Schließungen der Wasserentnahme. Dann könnten die Verhältnisse anders sein.

Vielleicht war das alles nur ein medialer Rummel ohne viel Wahrheitsgehalt.
 

Georg L.

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In einem Flügelradzähler wirkt das sich drehende Flügelrad wie eine Art Schwungscheibe...... Bei einem zu großen Zähler in einem kleinen Haus kann der Nachlauf bis zu einer Minute dauern
Dann müßte die "Schwungscheibe" aber so groß und schwer sein, dass sie gar nicht mehr in die Wasseruhr passt. Diese Flügelrädchen wiegen doch höchstens ein paar Gramm, da ist von Masse nicht viel zu spüren und dazu kommt noch die Dämpfung des Wassers, also nach höchstens ein- zwei Umdrehungen steht der Zähler egal ob zu Groß oder zu klein dimensoniert. Ob groß oder klein richtet sich übrigens nach der maximalen Durchflussmenge, nicht nach einer Mindestdurchflussmenge. Auch bei einem Großabnehmer kommt es vor, dass zu gewissen Zeiten nur ganz wenig Wasser verbraucht wird, also müssen auch Zähler die für hohe Durchflussmengen bei kleinen Verbräuchen zuverlässig messen.
Das Ganze kommt mir so vor, dass hier versucht wird die eigene Unfähigkeit vernünftig mit dem Wasser zu haushalten mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten auf Andere abzuschieben.
 

Haui57

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Bin natürlich vorgestern gleich in den Keller und hab nachgesehen, welche Uhr eingebaut wurde. Mein Wasserversorger hat alles richtig gemacht und mir eine Uhr mit der Bezeichnung Qn2,5 eingebaut.
Ich hab dann den aktuellen Zählerstand mit dem der letzten Abrechnung verglichen und festgestellt, dass ich bis jetzt (fast 7 Monate) nicht einmal annähernd die Hälfte des Vorjahresverbrauchs erreicht habe. Bei mir gehe ich jetzt also mal von einem Ablesefehler aus.

Je mehr man zu diesem Thema liest, um so mehr wird man verunsichert.
Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es besser ist, eine richtig dimensionierte Wasseruhr zu verwenden.
Wobei ich auch irgendwo gelesen habe, dass es mittlerweile Wasseruhren gibt, welche genauer, aber auch teurer sein sollen. Kann den Artikel aber leider nicht mehr finden.
 

Georg L.

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Wasseruhren unterliegen übrigens der Eichpflicht. D.h. vor Einbau müssen sie von einer autorisierten Institution geeicht werden. Dabei wird die korrekte Anzeige der Durchflussmenge zertifiziert und das für einen bestimmten Zeitraum. Danach werden die Wasseruhren vom Versorger gegen eine frisch geeichte getauscht. Somit sollte gewährleistet sein, dass die Wasseruhr den Verbrauch innerhalb derzulässigen Toleranzen korrekt anzeigt.
Was bei dir auch noch der Fall sein könnte: Nach dem Wechsel ging der Versorger davon aus, dass die neue Uhr auf Null stand. Tatsächlich stand die Anzeige aber schon auf etwa 40m³. Ich würde auf jeden Fall einmal die letzte Abrechnung prüfen, ob die angegebenen Verbrauchsmengen wirklich stimmen.
 

WinfriedM

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Sehe ich auch so: Wenn so ein Flügelrad mit wenigen Gramm trotz Wasserbremsung 1 Minute nachläuft, dann würde ich das zur Energieerzeugung gleich zum Patent anmelden. :emoji_wink:

Klar dürfte sein: Jeder Wasserzähler hat wohl bei einer mittleren Durchflussmenge die optimale Genauigkeit. Bei sehr wenig oder sehr viel Durchlauf wird er ungenauer. Ist der Wasserzähler stark überdimensioniert, arbeitet er oft im nicht so genauen unteren Bereich, wodurch dann Abweichungen entstehen, die vermutlich aber sehr gering sein werden.
 

FredT

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Auf deinem Gebührenbescheid sollte die Ablesewerte genau drauf stehen. Mal mit den anstehenden Werten derzeit vergleichen und ggf. reklamieren bzw. auf die Berichtigung durch die neue Ablesung warten.
 
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