Richtig anzeichnen?

xeenon

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Hallo Gemeinde,

Ich möchte mich in Sachen Präzision verbessern. Dazu habe ich eine Frage was das anzeichnen angeht.

Für das bessere Verständnis nehmen wir folgendes Beispiel an: ich habe eine Holzplatte in der ich in einem Eck, jeweils 5cm vom Rand entfernt, ein Loch mit 5mm bohren möchte.

Meine Frage ist, wie Stelle ich richtig den Kombiwinkel ein und zeichne meinen Schnittpunkt?

Ich gehe so vor: an mein Starret Kombiwinkel Stelle ich 5cm ein, und zwar so das der Anschlag auf der Linie ist. Dann lege ich den Winkel an und fahre an der Stirnkante mit einem 0,5mm Druckbleistift entlang. Das selbe mache ich an der zweiten Seite. Es müsste sich ein Schnittpunkt ergeben.

Diesen körne ich mit einem Spitzen Gegenstand vor und bohre dann mein 5mm Loch.

Aber ist jetzt nicht das Loch um 0,5mm falsch?

Oder hab ich nen Gedankenfehler? Es ist fast 2 Uhr morgens und ich kann nicht schlafen weil ich mir den Kopf darüber zerbreche... Komische Probleme...

Danke für eure Mühe

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Friederich

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Hallo, wenn du auf der Mitte der Bleistiftlinie bohren würdest, lägst du um die halbe Strichstärke daneben (0,25), falls ich das Vorgehen nicht mißverstanden habe.

Sowas macht man aber sowieso besser mit dem Streichmaß. Eingestellt am Zollstock o.ä.
 

xeenon

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Wo ist der Unterschied zwischen einem Streichmaß und dem Starret Kombiwinkel?

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Friederich

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Friederich

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Hallo, wenn du auf der Mitte der Bleistiftlinie bohren würdest, lägst du um die halbe Strichstärke daneben (0,25)
Du könntest also auch einfach die Außenkanten der Striche als deine (unendlich dünne) Linien betrachten.

Oder: Du stellst 6cm ein, markierst einen Punkt bei 1cm, der wäre dann ja 5cm vom Rand entfernt. Vom anderen Rand aus ziehst du eine Senkrechte (mittig!)durch diesen Punkt.
Das Ganze dann nochmal umgekehrt.
Bei der Methode gehst du von der Linienmitte aus, und könntest also auch einen beliebig dicken Bleistift verwenden.

Streichmaß sollte man aber so oder so im Haus haben. Man kann auch was ganz Billiges aus dem Baumakt nehmen.
 

IngoS

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Hallo Gemeinde,
Ich möchte mich in Sachen Präzision verbessern. Dazu habe ich eine Frage was das anzeichnen angeht.

Hallo,

wenn du statt des Bleistifts ein Anreißmesser verwendest, kommst du mit deinem Starret exakt hin.
Du kannst natürlich auch die Schiene etwas kürzer als das gewünschte Maß einstellen
und so die halbe Strichbreite des Bleistifts kompensieren.

Je nach Aufgabenstellung arbeite ich meist lieber mit einem Streichmaß.

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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wenn du statt des Bleistifts ein Anreißmesser verwendest, kommst du mit deinem Starret exakt hin.
Ich verwende mittlerweile auch ein Messer zu Anreißen, wo es geht.
Nicht nur, dass es viel präziser als ein Bleistift ist. Nein, durch die leichte Vertiefung flutscht der Körner (oder auch ein Sägeblatt) wie von selbst in den Anriss. Man kann den Körner also blind ansetzen, er ist immer an der richtigen Stelle.

Ob mit Starret+Messer oder ein spezielles Streichmaß ist oft Geschmackssache.
 

xeenon

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Ich hab mir das Teil schon ein paar Mal angesehen, aber 40 euro ... Da muss ich noch überlegen.

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Friederich

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Streichmaß ist an sich nicht besonders anspruchsvoll. Ein ganz billiges reißt genauso präzise an.
Hauptsache man hat überhaupt eines.
Ich selber, als Werkzeugfetischist,hab natürlich ein Luxusteil aus Palisander mit Messingebeschlägen.
Da es statt Reißnadel ein Messer hat, ist es dummerweise garnicht so brauchbar, wie ein Baumarktteil. Beim Anreißen in Faserrichtung tendiert es nämlich zum Verlaufen, weil das Messer der Faser folgen will.
Muß man dann etwa umschleifen, damit es eher kratzend als schneidend arbeitet.
 

Indirubin

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Je nach Aufgabenstellung arbeite ich meist lieber mit einem Streichmaß.

Das scheint wohl so der Konsens zu sein. Ich mache das auch.

Wobei ich mich jetzt ein paarmal gefragt habe: Mit Ins-Holz-Schneiden lässt man ja permanent sichtbare Spuren am/im Holz.
Ist sowas bei einem hochwertigen Stück nicht störend?
 

IngoS

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Das scheint wohl so der Konsens zu sein. Ich mache das auch.

Wobei ich mich jetzt ein paarmal gefragt habe: Mit Ins-Holz-Schneiden lässt man ja permanent sichtbare Spuren am/im Holz.
Ist sowas bei einem hochwertigen Stück nicht störend?

Hallo,

na, wo man außen sichtbare Risse hinterlassen würde, die man nicht haben will, verwendet man natürlich besser einen Bleistift.
Gerade beim Anzeichnen von Zapfen (Absetzriss) ist das Messer eine große Hilfe um besonders genau zu arbeiten. Kräftig einschneiden und von der abzusetzenden Seite mit dem Stechbeitel zum Riss hin etwas Material abtragen. So hat man eine ideale Kante zum Ansetzen der Säge.

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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Bleistift: Macht auch einen Unterschied, ob man mit einem fetten ungespitzten Zimmermannsbleistift ans Werk geht oder mit einem 0,3mm Feinminenstift...

Es zwingt dich auch keiner, mittig vom Strich zu bohren. Da darfst du auch die präzisere Seite des Striches verwenden.
 

xeenon

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Ich fasse Mal mein Fazit zusammen.

Ich verwende vorerst meinen Kombiwinkel weiter. Allerdings bei präzisen Sachen mit einem Anreißmesser.

Normale Dinge werde ich mit einem 0,5mm Bleistift machen, diesen aber am Winkel berücksichtigen. Hat ja eine 0,5mm Skala.

Das Luxus Streichmaß werde ich mir in Zukunft irgendwann raus lassen, aber derweil kann es warten.

Vielen Dank für eure Hinweise und Tipps. Falls ihr noch Tipps habt, immer raus damit.

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Friederich

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Wobei ich mich jetzt ein paarmal gefragt habe: Mit Ins-Holz-Schneiden lässt man ja permanent sichtbare Spuren am/im Holz.
Ist sowas bei einem hochwertigen Stück nicht störend?
Its not a bug-its a feature:emoji_slight_smile: Daran erkennt man echte Handarbeit.
Oft sieht man es aber auch garnicht. Z.B. beim Mittelpunkt eine größeren Bohrung.

Ich fasse Mal mein Fazit zusammen.
Ich verwende vorerst meinen Kombiwinkel weiter. Allerdings bei präzisen Sachen mit einem Anreißmesser.
Alle Sachen sind präzise!
Man sollte sich wirklich angewöhnen, immer möglichst genau zu arbeiten, auch wenns auf den ersten Blick überflüssig erscheint.
Ungenau wirds von alleine.
 
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