Relief in Stuhlschnitzerein

miwa

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Hallo Leidensgenossen, oft und öfter habe ich eine Struktur im Holz zwischen, z. B. Schnitzereien in Stuhllehnen, aber auch Stuhlbeinen, ausgemacht, wo ich mich frage, wie diese Struktur wohl hergestellt wurde.
Auch in einem Blechschild konnte ich sowas schon entdecken.
Da es sich m.E. nicht um Einzelstücke handelt, also niemand von Hand mit einem Körner oder so, geschmeidig war, muss es irgend eine Möglichkeit geben, so etwas schnell und wiederholbar herzustellen. Nur wie?
Ätzen in Metall? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber im Holz???
Gruß miwa
 

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derdad

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Für Metallbearbeitung gibt es sicher kompetentere Forumsmitglieder.
Bei dem Teil aus Holz auf dem Foto nehme ich an es wurde zuerst händisch geschnitzt und dann punziert. Bei Sesseln in der Zeit um 1900 wurden nicht alle Teile in den jeweiligen Tischlereien hergestellt, sondern es gab verschiedene Manufakturen bei denen man z.T. aus Katalogen aussuchen konnte was man braucht. Vorderbeine, Hinterbeine, Sprossen, Abschlusskugeln, etc. hatte der Drechsler. Die oberen Aufsätze wurde beim Schnitzer beinahe in Serie gefertigt. Profilleisten, Gesimse, u.v.m, gab es eigene Hersteller. Eine Arbeitsaufteilung von Spezialisten in Serienfertigung in verschiedenen Werkstätten. Der Tischler hat dann noch die Zargen und Verbindungen gemacht und alles zusammengebaut. Deshalb sehen aus dieser Zeit die Möbel auch alle beinahe gleich aus.
Es war zwar die Fertigung mit Maschinen und Kopiereinrichtungen schon auf dem Vormarsch, aber es wurde großteils alles per Hand gemacht. Speziell die Schnitzereien. Denn man darf nicht vergessen, die Arbeitskraft war anno dazumal saubillig. Material um vieles teurer.
LG Gerhard
 
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miwa

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Der Rand müsste doch mitgegossen sein bei der Metallplakette!? Die sieht aber aus, wie aus einem Guss.
Fällt m.E. also aus.
Also fifty fifty. Aber was ist mit dem Holz? Hatte ich schon in ca. 80x80 mm vor mir. Fast identisch wie in der kleinen Ecke die hier zu sehen ist. Umso rätselhafter.
Vielleicht kennt "derdad" ja auch so Muster? Nee, nicht vielleicht, mit Sicherheit sogar kennt er die, und weiß wie die gemacht wurden? Prägestempel?
Müsste aber für jede Ecke oder Form extra als Urform hergestellt werden? Fällt also auch aus...
Na, ja. Wer weiß... Es gibt zwar Dinge die einen interessieren, aber nicht wirklich wichtig sind.
Frohe Ostern an die Gemeinde. Gruß miwa
 

derdad

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Der Rand müsste doch mitgegossen sein bei der Metallplakette!? Die sieht aber aus, wie aus einem Guss.
Fällt m.E. also aus.
Also fifty fifty. Aber was ist mit dem Holz? Hatte ich schon in ca. 80x80 mm vor mir. Fast identisch wie in der kleinen Ecke die hier zu sehen ist. Umso rätselhafter.
Vielleicht kennt "derdad" ja auch so Muster?
Das eine oder andere Mal hab ich schon Kleinigkeiten ergänzt. So wie z.B. so Ecken auf dem Bild. Mit Stemmeisen und Versenkstift hab ich vielleicht 30min gebraucht. Ein geübter Schnitzer mit passender Ausrüstung hat das sicher in halber Zeit oder noch weniger hinbekommen.
Also kein Problem.
LG Gerhard
 

weissbuche

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Bei Holz wird das mit Punziereisen gemacht. Gibt es z.B. bei Dick. So wird das wahrscheinlich auch in Metall gemacht, nur mit gehärteten Werkzeugen. Ich habe mir verschiedene Punziereisen z.B. aus dicken Nägeln gemacht. Die Spitze abgeschnitten und mit einer scharfen Feile entsprechend eingekerbt.
 

TobiBS

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Bei dem Metallschild würde ich auch sagen, das ist gegossen und anschließend übergefräst/geschliffen.
Für Metalloberflächen gibt es für Drehmaschinen z.B. Rändeleisen um strukturierte feine Oberflächen zu erzeugen, das kann ich mir auch in anderen Geometrien mit anderen Mustern vorstellen.
 

miwa

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Punziereisen heißt also dieses Werkzeug. Danke. Hat mir sehr geholfen.

Die Plakette ist übrigens ein senkerodiertes Blech. Nur falls es noch jemand anderes interessieren sollte. Hat mir der Hersteller von selbigen verraten.
Schöne Ostern. Gruß miwa
 

flüsterholz

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Das müsste ich live sehen. In der Ausbildung hatten wir so Rädchen an einem Stiel, ähnlich wie Nahtmarkierer, mit denen man unter Druck über die Oberfläche gefahren ist. Hab ich aber ewig nicht mehr in der Hand gehabt. Sah aber auch etwas anders aus. Evtl. spielt die aufgetragene Oberfläche auch noch eine Rolle.
Sicher bin ich mir aber nicht.
Gruß Michael
 

Helibob

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Kein Guss, das Teil. Definitiv nicht.
Ist Blech.
Worin begründest du die Aussage? Anhand der Foto's für mich nicht eindeutig.
Für die z. B. Alternative aus Blech gestanzt und geprägt, spricht dagegen:
  • scharfe Kanten
  • die Oberfläche der obersten Ebene auf Schleifspuren hinweist und nicht auf eine gewalzte Oberfläche.
  • die Konturen der scharfen Kante "unsauber", wie es bei einem Bauteil aus Sandguss typisch wäre.
Gruß Matze
 

Arkhan1806

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Ernsthaft? Das wurde erodiert, dann aber die Oberfläche so dermaßen schlecht abgefräßt? Ehrlich gesagt, kann ich das fast nicht glauben...
Erodieren ist ein sehr teures Verfahren, das v.A. für sehr harte Werkstoffe eingesetzt wird, wenn man extrem genaue Toleranzen (auf den Hunterstel genau) hat. Hierfür lohnt sich das eigentlich nicht. Und dann so bescheiden abgefräßt, wenn man vorher so viel in's Erodieren investiert hat? Wundert mich, dass die Firma noch nicht pleite ist!
 

miwa

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Hallo Arkhan. Das Material ist gezogen, überfräst, erodiert mit extra hoher Rauhigkeit. Die Funken sind sogar übergeschlagen auf den Rand.
War ganz billig.
Hatte keine Auftragsnummer, wenn du verstehst was ich meine. Ist alles so gewollt, wie es nun aussieht. Und,
Werkstoff kann hart sein, muss aber nicht. Man kann genau sein dabei. Muss aber nicht. Frohe Ostern. Gruß miwa
 
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