reines Leinöl trotz Nachteilen?

amarzahn

ww-pappel
Registriert
17. Mai 2007
Beiträge
13
hallo,

habe schon viel negatives gehört über das klebrige leinöl konnte aber auf meiner holzprobe (einfach auftrag nicht voll abgesättigt also ohne "film" aber ausreichend wasserfest) noch nichts dergleichen entdecken. das leinöl hat eigentlich gegen alle öle die besten ergebnisse gebracht (geringes anfeuern/färben/dunkeln gegen 6 andere öle/firnis von 3 versch. herstellern).
jetzt ist meine frage wann das leinöl dann seine unangenehmen eigenschaften entwickelt. wenn ich nur eine schicht auftrage habe ich (meiner ansicht nach) eigentlich bereits ausreichenden schutz gegen feuchte und flecken auf meinem esstisch.
ich würde dann wahrscheinlich jährlich nachölen - zB immer kurz vor dem urlaub...
sollte man bei reinen ölen einen trockner zugeben (welchen und wo zu kaufen?).
hier gibt es bauhaus und praktiker.
wie viele wochen braucht leinöl mit/ohne trockner für ein stabiles endergebnis?

vielen dank für eure hilfe
 

morten

ww-ahorn
Registriert
6. Mai 2006
Beiträge
139
Ort
Hannover
Ich habe mein Meisterstück komplett mit Leinöl behandelt. Negative Eigenschaften habe ich keine bemerkt.

Das Eindringverhalten kann man mit Balsamterpentinöl verbessern. Dieses habe ich bei den ersten 2 Durchgängen 20%ig zugegeben. Der Vorteil dabei ist, dass man das Mischungsverhältnis der Holzart anpassen kann.

Das Finish habe ich mit einem Baumwollballen einpoliert. Für einen besseren GEruch hatte ich 5-10% Orangenöl zugegeben.

Leinöl feuert m.E. stärker an als andere Öle.

Nach ca. 4 Wochen ist der Geruch verschwunden, demnach sollte das Öl trocken sein.
 

amarzahn

ww-pappel
Registriert
17. Mai 2007
Beiträge
13
hallo,
folgenden tip habe ich bereits erhalten (s.u.).
welches Öl und welche zusätze würdest du empfehlen?
der hersteller empfiehlt halt einfach nur leinöl als pflegemittel für den akazienholztisch (esstisch)...
ich möchte ihn gerne offenporig halten - bei livos zB ist an allen ölen mikronisiertes wachs - "versiegelt" das nicht den tisch?
danke
daniel

ZITAT:
-----------------------------
Hallo,

auch ich experimentiere immer wieder mit unterschiedlichen Ölen. Grunderfahrung: Je nach Holzart un dessen Schnitt gibt es sehr unerschiedliche Ergebnisse - dafür ist es ja auch ein "lebendes" Material.

Für helle Hölzer, die nicht oder nur wenig nachdunkeln sollen/dürfen, die auch nicht stark angefeuert werden sollen, habe ich gute Erfahrungen mit Walnussöl gemacht (reines Walnussöl, raffiniert, muss bei Gebrauch sikkativiert werden, z.B. mit Kobalt-Sikativ trocken).

Viel Erfolg,

Matthias
----------------------------------
 

Simb05

ww-buche
Registriert
23. April 2006
Beiträge
279
Ort
Pinneberg
Hallo Morten.
Dein Tip mit der Verdünnung ist falsch. Was wird schnell und tief eindringen die Verdünnung, und wo die ist kommt kein Öl mehr hin .Das Öl in einem Wasserbad erhitzen und dann los.
Moin, moin simb05
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo,

man braucht doch nur zwei Holzproben zu machen, eine verdünnt, eine unverdünnt. Nach der Trocknung mit einem fein eingestellten Handhobel die Fläche abhobeln und vergleichen, wie oft man hobeln muss, bis nur noch ungeöltes Holz zum Vorschein kommt.

Ottmar schrieb aber auch mal dass das Lösungsmittel nach außen verdunsten möchte, das Leinöl aber von außen her trocknet und somit die Trocknung verlangsamt wird. Leider finde ich den Beitrag nicht mehr.

Gruß

Heiko
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Leinoel verduennen

Hallo Forumsfreunde,

Es wird viel ueber Leinoel, Leinoelfirnis, Nussoel geschrieben und auch diese zu Verduennen.

Was in der Oelmalerei wichtig ist, z. B. durch Zusatz von Walnussoel das Trocknen der Farben zu verlangsamen, oder durch Zusatz von Balsamterpentinoel, die Farben besser zum Ausfliesen zu bringen.

Hier handelt es sich um Oelfarben und hat nichts mit Oelfinish zu tun.

Eingedickte Oelfarben lassen sich durchTerpentin/Testbenzin verduennen, wenn dieses verflogen ist.

Ist Leinoel oder Leinoelfirnis eingedickt, wurde dies durch einen chemischen Vorgang ausgeloest (oxidieren/polimerisieren) und dieser ist nicht rueckgaengig zu machen. Hier Verduenner zu verwenden, macht eine duennfluessigere Mischung, aendert nichts an der Viskositaet des Leinoel(firnis).

@amarzahn

Hallo Matthias,

in folgendem Link bin ausfuehrlich auf diesbezuegliche Fragen eingegangen:
https://www.woodworker.de/forum/nat...behandlung-leinoel-nussoel-tungoel-t5234.html

@morten auch durch staendiges Wiederholen, wird eine falsche (oder falsch verstandene) Behauptung Wahrheit. Bezogen auf den Link (nicht gegen dich persoenlich gemeint). Wer sein Oel verduennen will ist frei dies zu tun.

Hier gibt es einene passenden Ausdruck "keep it simple" das beziehe ich auf Oelfinish. Warum mehr tun als noetig.

mfg

Ottmar
 

morten

ww-ahorn
Registriert
6. Mai 2006
Beiträge
139
Ort
Hannover
@morten auch durch staendiges Wiederholen, wird eine falsche (oder falsch verstandene) Behauptung Wahrheit. Bezogen auf den Link (nicht gegen dich persoenlich gemeint). Wer sein Oel verduennen will ist frei dies zu tun.

Hier gibt es einene passenden Ausdruck "keep it simple" das beziehe ich auf Oelfinish. Warum mehr tun als noetig.

mfg

Ottmar

Verstehe nicht was du meinst... Was wiederhole ich ständig?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich das Eindringverhalten durch Verdünnen oder Mischen mit anderen Ölen beeinflussen kann. Ich glaube kaum, dass es bei diesem Thema ein eindeutiges richtig oder falsch geben kann... Deshalb verstehe ich auch nicht, warum man hier aufschlägt und sagt etwas sei falsch...
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Leinoel verduennen

[FONT=Arial, sans-serif]Hallo morten,[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]das wiederholen von falschen* (oder flasch verstandenen) Behauptungen bezog sich auf den von dir gesetzten Link, um Missverstaendnisse garnicht erst aufkommen zulassen, habe ich in Klammern gesetzt dass dies nicht persoenlich gemeint ist. Falls dich dies verletzte bitte ich um Entschuldigung.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Auf keinen Fall will ich dein Wissen und Koennen anzweifeln, oder in Frage stellen noch will ich irgend jemandem etwas beweisen. [/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Ich nehme deine Meinung zur Kenntnis, dass verduenntes Leinoel tiefer eindringt. Der von dir gesetzte Link auf die Webseite von Dick, oeffnet eine PDF-Datei. das dort beschriebene ist auch nach mehrmaligem Durchlesen nicht gerade stichhaltig/ausagekraeftig, zu den hier auf-geworfenen Fragen.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Leinoel laesst sich nicht in Balsamterpentin loesen, somit bleibt die Viskositaet des Leinoeles in einer Balsamterpentinmischung unveraendert. [/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Bei einer Mischung von Materialien verschiedener Viskositaet, dringt die Loesung mit der niedrigsten Viskositaet (duennfluessiger) vor einer hoeher viskosen ein[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Nach den Gesetzen der Physik, bringt das Mischen von Leinoel/Balsamterpentin keinen Vorteil.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Ich vertraue den Gesetzen der Physik mehr als irgendwelchen Rezepten, lassen sich diese Rezepte nicht mit der Physik in Einklang bringen ist alles weitere verschwendete Zeit fuer mich. Um zu diesem Punkt zu gelangen habe ich einiges an Lehrgeld bezahlt, in der Hoffnung daaaas Geheimrezept zu finden/gefunden zu haben.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Jeder hat das Recht zu Mischen oder nicht zu Mischen.

*ich wuerde dies jetzt anders formulieren. Es bleibt jedem ueberlassen dies selbst herauszufinden oder falls Sie/Er will meine selbst gemachten Erfahrungen zu benutzen.

mfg

Ottmar

PS: Die Fa. Dick bietet in dem Link, das Buch an vonKurt Wehlte "Werkstoffe und Techniken der Malerei", ein hervorragendes Werk bezogen auf die Malerei (Kunst) , doch die Rezepte sind als Holzschutz angewandt, von wenig oder kaum Nutzen.
[/FONT]
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.163
Ort
am hessischen Main, 63500
guude,


zitat:
erst heist es: "Leinoel laesst sich nicht in Balsamterpentin loesen, somit bleibt die Viskositaet des Leinoeles in einer Balsamterpentinmischung unveraendert."

dann geht es weiter: "Bei einer Mischung von Materialien verschiedener Viskositaet, dringt die Loesung mit der niedrigsten Viskositaet (duennfluessiger) vor einer hoeher viskosen ein"

"Nach den Gesetzen der Physik, bringt das Mischen von Leinoel/Balsamterpentin keinen Vorteil."


so simpel ist die angelegenheit wirklich nicht! die frage ist, was geschiet nach dem zusammenbringen zweier materialien.

bekommen wie eine dispersion?
eine lösung?
ein gemenge?
eine kolodiale lösung?
eine emulsion?


bei der mischung von ölen mit einer verdünnung, die das öl in lösung bringt, sind beide bestandteile durch filtration nicht mehr von einander zu trennen. allgemein bekannt aus der mischung alkohol und wasser oder motoröl und benzin. filtration wäre der von Ottmar beschriebene effekt der unterschiedlichen eindringgeschwindigkeiten.

mit dem richtigen lösungsmittel und/oder wärmezufuhr ist durchaus ein tieferes eindringen von ölen zu erreichen, außerdem lässt sich die angelegenheit leichter aufragen und verteilen.

in dem genannten beispiel balsamterpentin-leinöl entsteht ein gemenge, in diesem fall ist mit einer filtration durch die holzstruktur zu rechnen.

gut holz, justus.
 

injektor

ww-birke
Registriert
18. Februar 2006
Beiträge
71
Ort
Großraum Stuttgart
Hallo,

möchte mal meine Erfahrungen zum Besten geben,
Meine erste Möbelstücke (alles Erle Leimholz, ist mein Lieblingsholz und verwende es nun beinahe immer), habe ich mit folgender Mischung geölt, Leinöl mit 2% Terpentinöl und 2% Orangenöl. Habe dann 3 mal geölt mit leichtem Zwischenschliff, mußte dann aber beim 2. und 3. mind. 1 Woche warten bis das Zeug eingezogen war und viel hat das Holz dann auch nimmer aufgenommen.
Jetzt öle ich nur noch einmal und zwar mit Leinöl und 4% Orangenöl mit bestem Ergebnis, das schöne man kann immer mit einem Lappen nachölen wenn es notwendig sein sollte.
Aber prinzip. ist doch eines klar eine Mischung aus Leinöl mit Orangenöl oder Terpentinöl ergibt ein heterogenes Gemenge und das hat zur Folge, daß das Terpentinöl zuerst eindringt und folglich weniger Leinöl vom Holz aufgenommen wird. Ich benutze Orangenöl, da ich den Eindruck habe, daß die Maserung schöner raus kommt.

Grüße
Peter
 

dertischler

ww-birke
Registriert
29. März 2007
Beiträge
69
Ort
Höhnstedt
Hallo,
ob der Einsatz von Orangenöl immer so eine gute Lösung ist?
Im Orangenöl befindet sich eine Verbindung, die Limonen heißt.
Diese wirkt erstens reizend, zweitens zerfällt sie bei der Oxidation an der Luft zu anderen Stoffen, welche Allergieauslösend sein können.
Näheres kann man unter Limonen - Wikipedia finden.
Also, sollte man wohl hier erst testen und sich auch mit den Wirkungen der anderen empfohlenen Lösungsmittel näher beschäftigen.

Bei Livos habe ich mal nach den Isoaliphaten nachgefragt, welche auch als Lösungsmittel Verwendung finden, und folgende Antwort bekommen:

"In LIVOS-Produkten kommen als Lösemittel neben Bioalkohol und Wasser Isoaliphate und Orangenöl in Lebensmittelqualität zum Einsatz. Daneben gibt es eine Reihe von lösemittelfreien und lösemittelarmen High Solid Produkten.

Lösemittel bringen hochviskose Bindemittel in eine flüssige, verstreichbare Form,
sie werden auch als Verdünner bezeichnet.

Der Einsatz von Lösemitteln in manchen LIVOS Produkten ist notwendig, um die Bindemittel wie Naturharze und Pflanzenöle tief ins Innere des Holzes zu transportieren. Dort können sie dann ihre natürlich schützende Wirkung voll entfalten.

Die Isoaliphate werden synthetisch hergestellt und sind von der amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Sie werden aufgrund ihrer Verträglichkeit für Arzneimittel und Kosmetika verwandt, sind geruchsneutral und werden in der Natur vollständig abgebaut.

Alle LIVOS Produkte erfüllen die Anforderungen der Europäischen VOC-Richtlinie 2004/42/EG. Darin werden bestimmte Grenzwerte für den Höchstgehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) in Farben und Lacken vorgegeben sowie die Kennzeichnung des VOC-Gehalts auf dem Gebinde."

Ich habe auf , man verzeihe mir den Hinweis, meine Seite eine Liste der in Livosprodukte und den darin enthaltenen Stoffe, welche allergen wirken können, veröffentlicht. Diese kann man sich von Livos auch schicken lassen.

Zu der Frage "mikronisiertes Wachs" habe ich eine Antwort, welche ich vor kurzem von Livos bekommen habe, hier in das Forum eingestellt.

https://www.woodworker.de/forum/livos-mikronisiertes-wachs-t10411.html
 

Hobelmaul

ww-kiefer
Registriert
24. Februar 2007
Beiträge
47
Ort
Dortmund
Hallo,

ich habe hier schon so viele Beiträge über Öle bzw Leinöl gelesen..., ich weis überhaupt nicht was diese ganzen Diskussionen über verdünnen oder nicht verdünnen soll.

Desweiteren scheint man wohl zu vergessen, das die Hersteller - Hinweise zu beachten sind. Diese stehen in der Regel auf der Dose. :confused:
 
Oben Unten