Reicht meine Konstruktion damit der Schreibtisch sich nicht verzieht

Jamhacker

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Hallo zusammen,

Ich bin gerade dabei einen Schreibtisch zu bauen und würde gern wissen ob meine Konstruktion so ausreichend ist. Gerade das durchbiegen der Tischplatte macht mir noch Sorgen.

Aber erst einmal die Fakten:

Massivholzplatte 28 mm Birke.
200 x 80 cm.

Diese wollte ich beidseitig mit Klarlack streichen.

Meine Tischkonstruktion als Bild.

Die Massivholzplatte (ganz neu) hängt mittig durch 3 bis 4 mm. Also in Richtung der 80 cm.

Reicht es aus, wenn ich auf mein Gestellt die Holzplatte verschrauben? Zieht sich dies wieder gerade und bleibt dies gerade?

Sollte oder müsste ich bei dem Gestell zwischen den Fussbeinen noch ein Kantholz befestigen?
Oder irgendwelche anders im mittleren Bereich stabilisieren?

Bin mir nicht sicher ob die Tischplatte gerade gezogen wird und dies auch so bleibt.

Gruß, Jens
 

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wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Hallo Jens
Immer wieder amüsant zu lesen, dass Leute zuerst anfangen was zu bauen
um dann mittendrin hilflos Fragen zu stellen über Dinge die sie bei einigem logischem Nachdenken eigentlich selbst beantworten könnten.

Dass deine Platte ohne weitere konstruktive Maßnahmen bei 2m Länge in der Mitte durchhängen könnte, hättest du vor Beginn deiner Handwerklichen Arbeiten wissen können.

Zur Lösung
Einen 2m langen "Wechsel" in der Mitte deiner 80cm breiten Platte oder auch weiter vorne von links nach rechts unter die Platte geschraubt oder geleimt wird deren Durchbiegung weitgehend eliminieren.

Gruß Wolfgang
 

Jamhacker

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Das freut mich das ich als Anfänger zur Belustigung beitragen kann :emoji_slight_smile:

Ich hatte schon dran gedacht ein Kantholz mittig oder etwas weiter vorne zu positionieren. Das wird wohl das durchbiegen auf die zwei Meter Breite verhindern.

Was mich etwas verunsichert hat, ist das durchbiegen in den 80 cm Tiefe.
Zwar habe ich links und rechts die Füße die dies verhindern und wieder gerade ziehen?
Aber reicht dies auch mit Kantholz zwischen den Füßen aus, um das durchbiegen in der Tiefe zu verhindern?

Gruß, Jens
 

yoghurt

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Hallo Jens,
ja, Dein Gestell wird das Durchbiegen in der Tiefe verhindern. Bohr im Gestell etwas größer vor und schraub nicht ganz am Rand. Die Platte arbeitet in der Tiefe und möchte daran nicht gehindert werden. Bezüglich der Durchbiegung in der Breite, würde ich nix machen. Wenn die Platte so stark durchhängt, das es Dich stört, kannst Du noch immer etwas unternehmen. Bleibt es aber bei 5mm ist es eher wurscht. Das ist ein Schreibtisch und keine Referenzfläche zur Kalibrierung von Haarlinealen.
 

wolfgang-K (RIP)

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Jens, das hatte ich ernst gemeint, eigentlich ist es eher traurig aber weniger lustig.
Zuerst alles durchdenken, und danach mit der Arbeit beginnen. Das gilt auch - und erst recht - für Anfänger.
Und dann im Zweifel vorher fragen.

Verstehe ich das richtig - deine Platte biegt sich in beiden Richtungen durch? Du hast quasi eine Schüssel?
Das kann ich mir bei einer fast 3cm dicken Platte - nur unter Eigengewicht - kaum vorstellen. Dann würde deine Platte ja schaukeln wenn du sie flach auf einen ebenen Boden legst. ????
Wenn dem so ist, dreh sie um. Den Buckel nach oben. Aber den Wechsel von dem ich oben geschrieben habe wirst du trotzdem brauchen um eine Durchbiegung (unter Belastung) in Längsrichtung zu verhindern. Eine Biegung in Querrichtung wirst du im Betrieb (hinten die Monitore, davor die Tastatur) weder sehen noch spüren.

Gruß Wolfgang
 

Jamhacker

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Danke für die ganzen Antworten.

Die Platte ist auf der Länge von den 200 cm gerade aber nicht in der Tiefe von den 80 cm.
Dort biegt sie sich etwas durch.
Bis jetzt hatte ich nur das durchbiegen in der Breite auf dem Schirm und habe eine Zarge in der Breite ( Bild oben) eingebaut und sogar ein Mittelfuß ( vielleicht etwas übertrieben :emoji_slight_smile: )

Ein Holz in der Breite im vorderen Bereich reduziert oder verhindert das durchbiegen in der Breite. Ich denke das werde ich machen, da es nicht stört und wenig Aufwand ist.

Das müsste wohl reichen um die Tischplatte halbwegs gerade zu halten.

Die Löcher im Gestell werden größer vorgebohrt damit die Platte noch arbeiten kann... Daran hatte ich noch nicht gedacht.
Mit wie viel Schrauben sollte ich die Platte befestigen?
Ich hätte gesagt links und rechts 2 Schrauben vor und hinter dem Fussbein. Sowie 3 Schrauben hinten auf die 2 Meter breite, sowie vorne , wenn ich die Querstrebe angebracht habe.
Zuviel zu wenig? Wegen dem Eigengewicht braucht man wohl kaum Schrauben. Aber ohne Schrauben würde die Platte zur Zeit vorne und hinten über die breite etwas hoch stehen. Durch mehr Schrauben würde ich die Platte gerade ziehen?

Ich hab mir schon viel angelesen und dachte das alle Fragen geklärt sind. Da hatte ich aber auch mit einer Holzplatte gerechnet die gerade ist und sich nur auf die 2 Meter durchbiegt aber nicht auf den 80 cm Tiefe.
 

dascello

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Lieber Wolfgang,
Du verwendest hier das Wort „Wechsel“.
Ich bin zwar kein ausgebildeter Schreiner, aber auch nicht auf der Brennsuppn…. Du weißt schon.
Wenn selbst ich dieses Wort in diesem Zusammenhang nicht kenne, dann ist es in Tipps für Jens wohl auch nicht zielführend.

Zur Sache ist alles gesagt.
Ich frage mich nur, Jens, wo du einer Platte aus massiv Birke wohl her hast.
Mir ist sowas bis jetzt noch nicht untergekommen und selbst ausgehobelt, gefügt und verleimt wirst du sie ja wohl kaum haben.

Fragt sich

Michael
 

yoghurt

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Hallo,
ich werde in anderem Zusammenhang mehr dazu schreiben, hier nur so viel: es war vor 5 Jahren recht einfach so eine Platte auch in Birke zu bekommen. Aktuell nicht mehr so oft im Angebot aber zb. Bei Bauhaus durchaus verfügbar. Sorry fürs off-topic.
 

dsdommi

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Was ist denn mit einer gratleiste? Wäre das nicht das Mittel der Wahl wenn sich das Holz geschüsselt hat?
 

derdad

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Zum Begriff "Wechsel": im Profi/Profi Bereich sicher eine Wortwahl die man verwenden kann. Im Neuling Bereich sollte man ihn ohne nähere Erklärung eher vermeiden. Ein Zimmerer versteht darunter etwas anderes als ein Tischler.
LG Gerhard
 

yoghurt

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Hallo,
eine Gratleiste kann man machen. Ist mit Abstand der traditionellste, schwierigste, komplizierteste und aufwändigste Weg. Noch dazu völlig überflüssig, wenn man so ein stabiles Gestell hat, auf das man die Platte verschrauben kann. (Noch dazu - man möge seinen Spannagel noch mal lesen - zweifelhaft bei willkürlich gestürzter Verleihung, wie sie so eine Platte darstellt!)
 

dsdommi

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Hallo,
eine Gratleiste kann man machen. Ist mit Abstand der traditionellste, schwierigste, komplizierteste und aufwändigste Weg. Noch dazu völlig überflüssig, wenn man so ein stabiles Gestell hat, auf das man die Platte verschrauben kann. (Noch dazu - man möge seinen Spannagel noch mal lesen - zweifelhaft bei willkürlich gestürzter Verleihung, wie sie so eine Platte darstellt!)
Nun ja. Die Frage war ob er das durchbiegen auf den 80cm wieder gerade bekommt. Auf eine Länge von 200cm nur durch Schrauben an den Seiten Denke ich dass die Platte geschüsselt bleibt. Ein zwei gratleisten rein könnten das ganze schon ein wenig gerade ziehen oder? Und wir kennen weder Ausrüstung noch handwerkliche Fähigkeiten des te deshalb...
Aber ich bin kein Fachmann deshalb nur so als Idee
 

IngoS

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Hallo,

Leg die Platte mal mit der hohlen Seite nach unten auf den Fußboden. Nach ein, zwei Tagen wird die Platte wieder gerade sein.
Dann kannst du sie problemlos am Untergestell festschrauben (Langlöcher).

Gruß Ingo
 

dsdommi

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Wieder mal eine anfängerfrage von mir.
Wenn ich von 5 Prozent Ausdehnung des brettes ausgehe, macht man dann 8cm langloch rein?
Oder sind 5 Prozent zu viel?
Nur größer vorbohren wird nicht reichen oder?
 

IngoS

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Wieder mal eine anfängerfrage von mir.
Wenn ich von 5 Prozent Ausdehnung des brettes ausgehe, macht man dann 8cm langloch rein?
Oder sind 5 Prozent zu viel?
Nur größer vorbohren wird nicht reichen oder?

Hallo,

Fünf Prozent sind viel zu viel. In der Mitte schraubst du fest und außen 5mm Schrauben mit 9mm Bohrung. Große Scheiben unterlegen und nur leicht festziehen.

Gruß Ingo
 

derdad

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Wieder mal eine anfängerfrage von mir.
Wenn ich von 5 Prozent Ausdehnung des brettes ausgehe, macht man dann 8cm langloch rein?
Oder sind 5 Prozent zu viel?
Nur größer vorbohren wird nicht reichen oder?
Die ganzen Schwundmaße sind Maximalwerte (0,3-0,5% längs, 3-5% radial, 5-10% tangential). D.h., vom Fasersättigungspunkt von ca 30% Holzfeucht bis Darrgewicht 0%. Aus diesen Werten kann man sich jetzt die Schwundmaße bei einer gewissen Holzfeuchteschwankung berechnen.
LG Gerhard
 

dsdommi

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Hallo Gerhard.
Danke für die Hinweise. Ich verstehe zwar immer noch nichts aber könnte jetzt mortz angeben :emoji_joy:
Gibt es nicht einen Faustwert bei durchschnittlicher Holzfeuchte damit man eben eine Idee hat wie groß ein langloch mindestens sein muss? Selbst wenn ich von 0,5 Prozent ausgehe müsste das Loch ja dann bei 80cm 8mm plus schraubendicke sein.
Wie gesagt beginne erst mich mit vollholz und dessen Eigenschaften zu beschäftigen.
 
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