Regalwand

sailingalex

ww-kastanie
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Ein Hallo an alle woodworker,

ich habe schon öfters hier gelesen und auch schon zu einigen Themen Informationen und Tipps aus dem Forum anwenden können, erst einmal vielen Dank dafür an alle Aktiven hier für das kompetente und Forum mit seinem netten Umgangston.

Jetzt will ich auch mal aktiv werden, zumindest als Fragender.
Ich habe vor ein Bücherregal / Wohnzimmerregal / Wohnwand zu bauen und bin dazu noch in der Findungsphase. Größe insgesamt ca. 220x200 (bxh), das rechte Drittel nur halbhoch.

Das Regal soll modular sein, so dass es später auch umbaubar und/oder erweiterbar ist und mir gefallen klare, prägnante wiederkehrende Formen und Kanten. Wie sie oft bei den sogenannten Designmöbeln aus lackiertem Plattenmaterial zu finden sind.
Allerdings möchte ich dies mit der Wärme und Wohnlichkeit von Massivholz kombinieren und als Basismaterial Buche(?) Leimholzplatten verwenden und die Oberflächen ölen.

Zuerst hatte ich die Idee ein "Würfelstapelregal" zu bauen wie es die ja auch von verschiedenen Anbietern zu kaufen gibt. Allerdings ist da die Menge an benötigtem Holz sowie der Aufwand ziemlich hoch da ja jede Fläche sozusagen doppelt benötigt wird. Und nachdem ich überschlagen habe was das dann an Materialkosten und Aufwand bedeutet habe ich mich nach weiteren Möglichkeiten und Ideen umgesehen.

Sehr gut gefällt mit die Konstruktion des FNP Regalsystems von Axel Kufus (Regale: FNP | Regalsystem | Design Axel Kufus - Nils Holger Moormann)
Dieses würde ich gerne aus Leimholzplatten nachbauen, das Grundprinzip finde ich genial. Und auch die teilweise Sichtbarkeit der Aluprofile gefällt mir sehr gut.

Und jetzt die eigentliche Frage an die Holzprofis unter euch:
Kann das Funktionieren? Das Massivholz arbeitet ja und dadurch dass es nur Steckverbindungen gibt habe ich zumindest bei den durchgehenden vertikalen Platten bedenken ob die dauerhaft genau genug in Form bleiben oder sich zu sehr verziehen.
Als Mögliche Gegenmaßnahme sind mir bis jetzt nur Gewindestangen eingefallen. Mit diesen könnte ich jeweils unter dem untersten Regalboden und über dem obersten Regalboden unauffällig quer durch das ganze Regal fahren und somit die beiden äußeren Seitenteile miteinander verspannen, was sicher auch insgesamt deutlich mehr Stabilität bringen wird.
Aber reicht das aus? Vor allem wenn ich sie Seitenteile "nur" aus 18mm Platten machen will? Oder soll ich in der Mitte eine weitere Verspannung einplanen? Diese würde dann aber deutlich sichtbar unter einem der mittleren Regalböden verlaufen was ich gerne vermeiden würde. Allerdings würde das dann wieder zu meiner Grundform mit der abgestuften Höhe passen.
Oder hat jemand eine andere Idee die äußeren Seitenteile unauffällig miteinander zu verspannen? Oder sonst irgendwie genügend Formstabilität zu erzeugen?

Und dann bin ich noch am rätseln wie ich einzelne Fächer mit Türen versehen kann ohne das gesamte System zu durchbrechen. Also scheiden die normalen Topfscharniere schonmal komplett aus. Ich möchte teilweise Glastüren als eine Art Vitrinentüren und teilweise undurchsichtige Türen, entweder aus Leimholzplatten oder aus Milchglas oder gefärbtem Glas einsetzen.
Für die Glastüren bin ich beim Glastürsarnier Hettich ET 150 (http://web2.hettich.com/hbh/addon/p_de_de_3_2_9.PDF;jsessionid=64A2C1EEA579A4B48180E410DA9F87EE) hängengeblieben, das könnte passen dachte ich erst, da dieses nur zwei angepasste Regalböden erfordern würde. Allerdings habe ich noch keine Lösung gefunden wie dieses nicht mit dem Aluprofil unter dem oberen Regalboden und der Nut im unteren Regalboden kollidiert. Hat da jemand eine Idee? Oder Alternativvorschläge?

Ich habe vor als nächstes das ganze mal im CAD zu konstruieren, zumindest in 2D. Das kann ich allerdings nur auf meinem Firmenrechner und daher dauert das noch etwas. Aber wenn ich Zwischenergebnisse habe werde ich diese hier zur Diskussion stellen.

Bin auf euer Feedback gespannt,
viele Grüße,
Alex
 

Dusi

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Hallo Alex,

ich glaube nicht, dass das funktionieren kann. Insbesondere Buche neigt stark dazu sich zu verwerfen. Nach kurzer Zeit werden alle deine Regale krum sein.

Als Beispiel, ich habe eine Arbeitsplatte aus Buche, die hat sich fast 3cm verworfen auf einer Tiefe von 60cm....

Wenn ich das richtig sehe, sind die Regale auf der von dir genannten Webseite auch aus MDF. Ich schätze nicht ohne Grund, denn MDF verzieht sich nicht. Andere Alternative ist Multiplex, das auch auf der Webseite angeboten wird. Ich glaube das gibt es auch mit Buche furniert, das wäre vielleicht eine Variante. Wobei ich schätze, dass diese Variante nur wirklich gut wird, wenn alles maßhaltig ist und bleibt und da wäre MDF meine erste Wahl.

Ich muss aber auch gestehen, dass mir das Konstruktionsprinzip der Regale nicht ganz klar geworden ist aus der Webseite.
 

muk

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Moin, mit dem Regal habe ich mich intensiv beschäftigt. Als Hobbyist. Ich denke beim Material steht dir frei Multiplex Buche zu verwenden. Kann mir nicht vorstellen, dass das Material viel mehr arbeitet als das originale melaminbeschichtete MPX Birke. Mein Tipp: extrem genau und sehr maßhaltig arbeiten, sonst passt es nachher nicht zusammen.
 

muk

ww-kastanie
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Und Alex? Wie weit bist du mit deinen Überlegungen?
 

sailingalex

ww-kastanie
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Eigentlich hatte ich mir das schon gedacht dass das mit Leimholzplatte schwierig wird, deshalb ja auch meine Frage hier.
Ich hatte die letzten Tage keine Zeit mich weiter drum zu kümmern, werde dann aber eher in Richtung geöltem Birke oder Buche Multiplex weiterdenken.
Gibt es denn zwischen Birken- und Buchenmultiplex Unterschiede was die Maßhaltigkeit angeht? Oder ist das beides (bei Wohnzimmerklima) als "unbeweglich" anzusehen da Plattenwerkstoff?
Und dass dieses FNP Regalkonstruktionsprinzip nur ziemlich kleine Toleranzen erlaubt ist mir klar, aber ich denke dass das mit extra Anschlägen für jede Fräsung mit der Oberfräse und sorgfältigem arbeiten auch in der durchschnittlich ausgestatteten Hobbywerkstatt zu schaffen sein sollte.
Ich hatte mir z.B. überlegt die Nuten in den senkrechten Teilen für die 3mm starken Aluwinkel mit 3mm Nutfräser zu machen und die Nuten in den einzelnen Böden mit einem 4mm Nutfräser. Damit könnte ich beim zusammenstecken in der Tiefe Toleranzen von +-1mm ausgleichen.
Zu den Nuten: Ich habe bei Feine Werkzeuge Cut Down Spiralnutfräser mit Linksdrall (also "falschrum") gesehen und könnte mit vorstellen dass die dafür gut geeignet sind. Hat jemand Erfahrung damit?

Alex
 

Qwertl

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Hallo.

Ohne zu wissen, inwieweit du schon auf die jetzige Bauform festgelegt bist, hast du ja im ersten Beitrag das Würfelmodulsystem genannt. Disqualifikationskriterium war der doppelte Materialaufwand. Da würd ich dir vielleicht noch eine Anregung geben:

Regal-chequer
Am unteren Rand kann man durch 5 Bilder blättern.

Die Idee und das Regal das dann draus wird gefallen mir persönlich total gut. Es gibt keinen doppelten Materialaufwand und es scheint mir fertigungstechnisch mit Frästisch und einem passenden Fräser machbar.

Nur mal so als Anregung.

Grüße, T.
 

muk

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Ohne doppelten Materialaufwand werfe ich noch dieses Teil ins Rennen:

1Hoch3 Plattenelement - Magazin

Zum anderen Regal kann ich noch sagen, dass ich die OF nur für die Fase gebraucht habe. Alle Nuten habe ich mit der Kreissäge hergestellt. Mit entsprechenden Anschlägen befinden sich alle Nuten in den Einlegeböden im exakt gleichen Abstand zueinander. Schlitze in den Seitenwänden in einem Rutsch gesägt sorgt dafür, dass diese sich exakt auf einer Höhe befinden.
 

muk

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@Qwertl

Auch eine interessante Konstruktion. Was meinst du? Wieviel Grad möge die Schräge der Steckverbindung sein? Habe nur Abkant-Fräser mit einem Winkel von 30° gefunden – ginge sicherlich auch, aber evtl. etwas zuviel. Oder mit einem Winkel von 10°, 15° oder 20° Grad Winkel zur vertikalen Achse, aber dann müsste man das Werkstück hochkant auf dem Frästisch führen. Teilw. die Fräser auch nur mit 12mm-Schaft.
 

Qwertl

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@muk

So richtig ernsthaft hab ich mich mit den Profilen nicht befasst. Prinzipiell ist das ja ein Konterprofil. Dann könnte man das (in Abhängigkeit von der Materialstärke) vermutlich mit einem derartigen Fräser machen.

Aber nur eine Vermutung eines Hobbybastlers ohne großartige Erfahrung mit dieser Materie.

Grüße, T.
 

sailingalex

ww-kastanie
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Hallo,

so ich habe es jetzt man geschafft mein geplantens Clone FNP Regal in Autocad zu zeichnen. Vor allem beim an- und abwählen der einzelnen Layer in dem Auschnitt der Seitenansicht kann man gut das Prinzip erkennen.

Da ich nur eine gute Oberfräse und keine gute Säge zur Verfügung habe will ich alle Nuten jeweils mit einem 3mm oder 4mm Spiralnutfräser machen. Oder hat da jemand Bedenken?

Als Basismaterial habe ich mir jetzt Birke Multiplex in 15mm ausgesucht, das sollte doch Verzugsfrei genug sein, oder? Und gut ölen lässt es sich ja auch. Un vielleicht kann ich mir davon auch eine AA Deckschicht leisten, bin gerade bei verschiedenen Holzhändlern in der Region Stuttgart am Preise checken. Hat mit dazu eventuell noch jemand einen Tipp für einen guten und günstigen Händler in der Region der auch den Zuschnitt macht?

@muk:
Du hast auch ein Regal nach FNP-System gebaut, oder? Magst du Bilder zeigen?
Wie hältst du bei deinem Regal die äußeren Seitenteile zusammen? Über Diagonalen auf der Rückseite? Oder sitzen die Aluwinkel bei dir so stramm dass auch die äußeren Seitenteile halten?
Dein Link zum 1Hoch3 Regal aus dem Magazin ist interessant, ich glaube ich werde mir das mal in Live anschauen. Müsste ja eigentlich auch im Magazin in Stuttgart stehen.

@Qwertl:
Habe das Prinzip schonmal bei einem ähnlichen Regalsystem aus Leimholzplatten gesehen: Regalsystem Holz | Regalwürfel | Würfli | Möbelsystem *-*Naturmöbel-Manufaktur
Aber irgendwie bin ich jetzt gedanklich beim FNP Prinzip hängengeblieben und habe die Würfel eigentlich schon abgeschrieben.

Grüße,
Alex
 

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xhenrik

ww-birke
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@muk:
Du hast auch ein Regal nach FNP-System gebaut, oder? Magst du Bilder zeigen?
Wie hältst du bei deinem Regal die äußeren Seitenteile zusammen? Über Diagonalen auf der Rückseite? Oder sitzen die Aluwinkel bei dir so stramm dass auch die äußeren Seitenteile halten?

bin zwar nicht muk, aber die FNPs die ich bisher gesehen hatte waren immer gespannt mit einem Stahlseil auf der Rueckseite. Die Winkel sind wahrscheinlich auch zu klein, das Holz wuerde brechen bei so einer grossen Belastung auf kleiner Flaeche.

Find dein Projekt sehr interessant, ich mag Moormann-Moebel (hab ein Es, Buchstabler und Abgemahnt hier) :emoji_slight_smile:.
 

sailingalex

ww-kastanie
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@xhendrik:
Meinst du die diagonalen Verspannungen wie sie z.B. auch hier zu sehen sind?:
FNP: Beschreibung - Nils Holger Moormann

Genau bei diesem Bild ist mir nicht klar wie die beiden äußeren Seitenteile stabil gehalten werden, das sie ja außerhalb des mit den Diagonalen verstrebten Bereiches sind.

Oder gibt es da etwa noch zusätzlich horizontale Verspannungen auf der Regalrückseite?

Je länger ich darüber nachdenke gefällt mir die Idee mit der Gewindestange jeweils unter dem untersten und obersten Regalbrett immer besser.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Wenn Du Dir das Aufbau-Movie anschaust, wird das Prinzip doch deutlich?
Die waagerechten Alu-Profiel sind ja durchlaufend von Seitenwand zu Seitenwand und das Stahlseil-Spannkreuz wird mit den Profielen verschraubt. Nur dadurch ist die Stabilität bei einem freistehenden Regal gewährleistet.
 

sailingalex

ww-kastanie
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@harald:
Danke, ich hatte die Verschraubungen zwischen dem oberen/unteren Aluwinkel und den Seitenteilen bisher übersehen, das war genau das Detail nach dem ich noch gesucht hatte.
 

sailingalex

ww-kastanie
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erstes Ergebnis

Hallo,
hat zwar lange gedauert, aber ich kann ein erstes Ergebnis vorzeigen. Ein kleineres Regal frei nach FNP System aus Birke Multiplex.

Hier ein paar Bilder:

15421431ls.jpg


15421432qb.jpg


15421433bq.jpg


15421434bv.jpg


15421436vy.jpg


Grüße,
Alex
 

Guido`

ww-birke
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Das weiß zu gefallen - und anhand deiner Bilder habe ich nun auch die Konstruktion verstanden.
 

Thorsten0815

ww-pappel
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fnp regal

Hi Alex,
habe ebenfalls vor, dass FNP Regal nachzubauen. Wie hast du denn nun die Schlitze in den Wangen und die Nuten in den Böden hergestellt, mit der Säge oder Oberfräse?!
Viele Grüße
 

ntv_frank

ww-fichte
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Moin moin,

Wie breit sind die Wangen des FPN Regals, die Böden sind 34 cm tief und 33 cm breit. Ich möchte wissen wieviel Überstand ich brauche.

Viele Grüsse

Frank
 
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