Regalbrett mit großer Spannbreite - Durchhängen vermeiden

LamelloFräser

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Hallo, ich soll ein neues Bücherregal fürs Wohnzimmer bauen. Oberfläche Weiß lackiert. Die Bücher sind eher schwer, Marke Brockhaus-Lexikon. Das ganze wird aus zwei Regalen bestehen. Die Regale selber sind nicht wirklich schwer herzustellen. Probleme bereitet mir aber der Wunsch meiner Frau, zwischen den beiden Regalen noch zwei Regalbretter einzufügen.

- Diese zwei Regalbretter haben eine Spannbreite von 1800mm, also ziemlich lang, vor allem wenn Bücher drauf stehen sollen.

- Sie sollen auch nicht (viel) dicker werden als die im restlichen Regal verwendeten Bretter (22mm).

Davon ausgehend das Geld erst mal keine Rolle spielt, ergeben sich für mich folgende Fragen:

1) welche (gut) lackierbaren Hölzer gibt es, die grundsätzlich weniger zum Durchhängen neigen? Mit gut lackierbar will ich darauf hinaus, dass sich ein Pockholz zB bestimmt gut eignet aber eben nicht wirklich gut lackierbar wäre.

2a) könnte hier ein Flachspanner, so wie es ihn von Häfele gibt, helfen? Oder wäre das eher nicht dienlich? Ich müßte dann ja auch eher ein 25mm Brett nehmen um diesen überhaupt versenken zu können.

2b) wäre es möglich, aus optischen Gründen, so einen Flachspanner auch auf der Regalbrettoberseite zu versenken? Oder verliert er dann seine Wirkung?

3) Und vor allem: wie bekomme ich diese langen Regabretter zwischen die beiden Regale befestigt? Die müssen ja irgendwie an den Seiten der beiden Einzelregale befestigt werden. Welche (lösbaren) Befestigungsmöglichkeiten kennt ihr hier, die ausreichend tragfähig wären um ein solches Regalbrett aufzunehmen und dabei trotzdem quasi optisch unsichtbar?


Vielen Dank für euren Rat und eure Tipps.
 

yoghurt

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Hallo,
1) Heimische Harthölzer sind gut zu lackieren. Wenn geschlossene Poren erwünscht sind, Buche. Bei offenen Poren Eiche.

2) Ein Flachspanner könnte helfen, muss aber als "Zugbewehrung" unten montiert sein.

3) Durchschrauben? Ansonsten gibt es Bodenträger mit Zapfen.

Als Anregung: Ich würde die Böden an der rückseitigen Kante nuten und ein ordentliches Stahlwinkelprofil einstecken. Ruhig nach oben überstehen lassen, da stehen eh Bücher davor. :emoji_grin: Zur Ermittlung des benötigten Querschnittes würde ich entweder auf weitere Antworten an dieser Stelle vertrauen, oder im Baumarkt/Stahlhandel mal ausprobieren, wie sich vorhandene Profile verformen lassen. Und wenn das Profil schon ohnehin oben über das Brett hinausschaut, kannst Du da auch noch 3 Bohrungen pro Brett machen und das Ganze an der Wand andübeln. :emoji_wink:
 

LamelloFräser

ww-kastanie
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Möglichkeiten von Holzarten

Hallo yoghurt,

danke für die Antworten. Der Flachspanner ist schon mal aus dem Spiel, denn wir schauen von unten auf die Regalbretter, das sähe hässlich aus.

Aber deine Idee mit dem Profil war gut und hat mich auf eine Idee gebracht:

Regalbrett aus zB 25mm mittig auf der ganzen Breite ca. 15mm tief mit der Tauchsäge oder Fräse mit Parallelanschlag nuten. Darin ein regalbreites Stahl-T-Profil mit Epoxy oder PU-Kleber (muß noch rausfinden was besser wäre) einkleben. Gegebenenfalls noch mit versenkten schrauben den Fuß des Profils in das Brett verschrauben. Damit man es von unten nicht sieht einfach eine 5mm Platte aufdoppeln und vollflächig verleimen. Natürlich mit einer entsprechenden Fräsung für den überstehenden Fuß des T-Profils.

Was meint ihr denn zu diesem Werkstoff

http://www.delignit.de/contenido/cms/upload/pdf/DelignitPanzerholzSchusssicherSeiten1bis8.pdf

Was sagen mir die technischen Daten zur Durchbiegesteifigkeit? Eigentlich ist ja das E-Modul dafür "zuständig", oder? Wie sind die 17000n/mm² zu bewerten im Vergleich zu anderen Hölzern?

Gibt es irgendwo eine Tabelle mit E-Modulen von Hölzern/Plattenwerkstoffen?
Antwort an mich selber: google bildet!

Guckst Du hier:

http://www.tischler-ole-welzel.de/Holzwerkstoffe/EModule.pdf

und hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Holzarten
 

Funnky

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Da bin ich mal gespannt was zum Thema Panzerholz raus kommt den dies haben wir früher auch verarbeitet und es war nicht Werkzeugschonend
 

LamelloFräser

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Werkzeugverschleiss

Da ich nur 2 Bretter von 1800 x 250 x ca. 25mm bearbeiten werde würde ich den Verschleiss schon mit "einplanen". Das ist natürlich was anderes als wenn man täglich solche Ware verarbeitet.
 

Funnky

ww-eiche
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Wir hatten 37mm und ich glaube nicht das die 25mm auf 1800mm ohne jedliche Unterstützung gerade bleibt.

Wir sind dann von den Platten weg zu Kunststoff Platten geweselt da der Verzug vom Lieferant her schon um einiges kleiner war
 

hobelspan54

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Ich habe in so einem Fall fogendes gemacht:
in Abstand von ca. 70cm wurden senkrecht Brettchen zwischen die Regalböden gestellt, so das sich jeder Boden auf dem darunter abstützen konnte.

Dann vom Flohmarkt alte Bücher besorgt und die Rücken vom Einband auf die Brettchen geklebt, so das diese wie reingestellte Bücher aussahen.
 

magmog

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Guuden,

wenn es ohne Rücksicht auf Kosten/Aufwand sein darf:
18mm OSB /4, beidseitig mit 3mm HDF aufdoppeln, in die OSB-Platte möglichst weit unten,
im vorderen Bereich, vorher eine von oben nachspannbare Spanneinrichtung einlassen. Zusätzlich einen Stahlwinkel hinten, wie von Yoghurt bereits vorgeschlagen.
 

seschmi

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Warum machst Du nicht einige Tablarträger an die hintere Wand? Die sind unsichtbar, und schon ein einzelner halbiert die Spannweite. 22mm ist etwas knapp, sollte aber gerade so gehen. Man muss halt exakt arbeiten, weil kaum Verstellbereich bleibt.

Alternative, falls die Bücher weniger tief als das Brett sind: Hinten eine Leiste hochkant auf das Brett leimen. Die wird von den Büchern verdeckt und versteift deutlich.
 

LamelloFräser

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Design

Also, ich versuche nochmal klar zu machen was ich für Vorgaben bekommen habe...die das Ganze eben verkomplizieren.

Die beiden fraglichen Regalbretter sollen als "Designelemente" die beiden Bücherregale optisch verbinden, so dass quasi aus zwei einzelnen Bücherregalen Links und Rechts ein "großes" entsteht. Diese beiden Einzelregale werden im oberen Viertel eben durch die beiden Regalbretter optisch verbunden.

Dadurch scheiden die Lösungen mit der Aufkantung aus, da auf diesen beiden Brettern auch nicht vollflächig Bücher stehen würden, somit wäre eine Aufkantung sichtbar.

Auch der hinten eingefalzte Stabwinkel müßte so eingebracht werden dass er unsichtbar bliebe.

Unter den beiden Brettern ist die schiere Wand an der ein großer Flatscreen an die Wand soll. Somit scheidet auch die Möglichkeit der unterstützenden Zwischenbretter leider aus, weil...da is nix wo es sich nach unten abstützen könnte.


Ich werde vermutlich mindestens 25mm bei meiner Frau rausschlagen müssen. Eventuell geht auch mehr, aber ich fürchte das sieht dann nicht mehr gut aus.

An die Tablarträger habe ich auch schon gedacht. Ich habe nur große Sorge wie ich das Einjustiert bekommen soll.

@magmog

bezüglich der von oben einrichtbaren Spanneinrichtung: was für eine genau hast Du da im Sinn?
 

yoghurt

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Hallo,
Ich hab schon verstanden, dass es so nicht eigentlich gewollt ist. Trotzdem, wie wäre es mit einer Rückwand in Wandfarbe, die die beiden Böden verbindet? Damit wärest Du sofort sorgenfrei.
 

Macchia

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Hallo,
Ich hab schon verstanden, dass es so nicht eigentlich gewollt ist. Trotzdem, wie wäre es mit einer Rückwand in Wandfarbe, die die beiden Böden verbindet? Damit wärest Du sofort sorgenfrei.

...
oder nicht in Wandfarbe mit z.B. Schieferfliesen verkleidet...

oder:
wenn die Bücheranzahl das Regalbrett nicht komplett füllt, benötigt man eigentlich Buchstützen, diese könnten als Befestigungspunkt an der Wand hergenommen werden.

Die Tablarträger sind kritisch bei hohen Lasten.

Viel Erfolg
Martin
 

seschmi

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An die Tablarträger habe ich auch schon gedacht. Ich habe nur große Sorge wie ich das Einjustiert bekommen soll.

Die besseren Tablarträger sind justierbar (in alle Richtungen), allerdings hast Du bei 22mm nicht viel "Fleisch" zum justieren. Der Tablarträger braucht ja eine Bohrung, in die der Stab gesteckt wird, und dann eine Ausfräsung, um den waagrechten Teil unterzubringen. Wenn die Ausfräsung sehr knapp ist, hat man halt wenig Platz zum Verstellen. 30mm wären da besser.

Die Bedenken wegen der Last habe ich nicht. Wenn man ein Brett nur mit Tablarträgern festmacht, ist das Risiko, dass es sich vorne absenkt, wegen des starken Hebels. Das wird aber nicht passieren, weil es rechts und links ja auch eingespannt ist, und der Tablarträger nur die Durchbiegung verhindern muss.

Ich habe es beim letzten Regal so gemacht: Tablarträger mit ganz kurzen Schräubchen versehen, ins Regalbrett eingeschoben und das Regal gegen die Wand gestellt und feste vorne dagegengedrückt. Dann hat man die Abdrücke der Schrauben im Putz. Dort bohrt man dann richtige Löcher und schraubt die Tablarträger normal an, und schiebt dann das Regal auf. Das war ungefähr die gleiche Situation, also ein normales Regal, das aber zu lange Böden hat, die sich sonst durchbiegen würden. Allerdings 30mm Böden.
 

schloeri

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Servus,

Ich kann mir vorstellen, das Regalbrett aus zwei Multiplexplatten zu fertigen.
Die obere, z.B. 20 mm stark, die untere dann 5 mm oder so. In die obere zwei parallele Längsnuten, passend für U- oder L-Stahlprofile. Nach dem Einlegen der Stahlprofile die untere Multiplexplatte vollflächig aufleimen. Abschließend Massivholzumleiner um die Platte, schleifen und lackieren.

Viel Erfolg

Stefan
 
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