rechte / linke Brettseite

lunateide

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Guten Abend liebe Woodworker,

nachdem ich nun endlich den Unterschied zwischen rechter und linker Brettseite begriffen habe, frage ich Euch nach dem praktischen Nutzen dieser Erkenntnis.

Verleime ich rechts auf rechts
oder links auf links

oder hat das Verleimen nichts mit rechts und links zu tun.

Gruß
Roland
 

Manfred1955

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naja, nachdem ich mit meinem Thread wohl Auslöser deiner Frage war, möchte ich versuchen, eine Antwort zu finden.

zunächst zur Erklärung:
rechte Seite: Kernnahe Seite
linke Seite: kernabgewandte Seite

Ich habe gelernt, dass bei einem normalen Brett Trocknungsrisse vorrangig auf der linken Seite entstehen. Das konnte ich auch in der Praxis unzählige Male selber sehen.

zum Verleimen beim Möbelbau:

wenn du eine Platte so verleimen willst, dass du noch ein entsprechend ansprechendes Maserungsbild haben willst, dann gibt es mehrere Möglichkeiten.
Ich z.B. trenne ein sagen wir mal 30 cm breites Brett in 3 Teile von je 10 cm, wende das mittlere Teil so, dass die rechte Seite nach oben liegt und leime die 3 Teile wieder zusammen. In der Regel gibt das schon ein ganz brauchbares Bild, da die Trennfuge meist schon im Bereich der feinen Maserung liegt (bei Fichte z.B.) Ausserdem stimmt da die Holzfärbung der Teile ganz gut, da die Teile ja von einem Brett stammen.

ich hab in grauen Vorzeiten mal eine Grafik aus einem Buch rauskopiert


RissbildungbeiHolz.jpg


eine 2 Möglichkeit habe ich ja schon mit Bild im"Eichentisch-Thread" gezeigt.

Wenn das Holzmaserbild überhaupt keine Rolle spielt, dann säg halt meinewegen 8 cm breite Lamellen und leim die versetzt wieder zusammen. Das geschaffene Maserungsbild erinnert dann zwar eher an eine Brennholzkiste, aber was solls.


Grüße
Manfred

PS: das oben gesagte bezüglich des "schönen Maserungsbild" gilt natürlich nur füt Hölzer, die eine ausgesprochen markante Maserung aufweisen (Fichte, Eiche, Oregon-Pine.....)
 

Mitglied 42582

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Uns wurde das damals so erklärt, das die Jahresringe versuchen gerade zu werden. Dadurch wird die linke seite konkav. Um nun das Verformen des Brettes zu verhindern muss der Kern auf die Innenseite, dadurch wird das Arbeiten des Holzes verhindert.
 

elgarlopin

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Was Manfred schreibt, ist richtig; und wie es Roostie am Anfang schreibt, habe ich es auch gelernt: "Die Jahresringe strecken sich (bei Trockung)".
Die Schlussfolgerung: "...muss der Kern auf die Innenseite, dadurch wird das Arbeiten des Holzes verhindert." ist m.E. jedoch falsch! Vor allem für breitere Bretter. Arbeiten tut Holz immer. Wir können nur durch Auftrennen und entsprechendes wechselseitiges Fügen die Auswirkungen auf die Planheit der Fläche vermindern, nicht verhindern.
Bei einer breiten, ungefügten Platte (Tisch, Parkett, Treppenstufe o. ä.) muss auf jeden Fall bei rechter Seite = Sicht/Nutzfläche auf das Problem der Schüsselung mit sich lösenden Flächen gedacht werden!
:emoji_slight_smile: Franz
 

Manfred1955

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......
Bei einer breiten, ungefügten Platte (Tisch, Parkett, Treppenstufe o. ä.) muss auf jeden Fall bei rechter Seite = Sicht/Nutzfläche auf das Problem der Schüsselung mit sich lösenden Flächen gedacht werden!
:emoji_slight_smile: Franz

Genauso isses!

Ich wollte nur das Thema mit den Rissen klären.
Das Thema Schüsseln und Verzug muß zusätzlich konstruktiv behandelt werden.

Grüße
Manfred
 

lunateide

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Guten Abend,

schwere Kost, aber ich hab jetzt begriffen, beim Fügen von Brettern zu einer Platte abwechselnd linke Seite / rechte Seite nach oben zu verleimen (so jedenfalls habe ich die Grafik von Manfred interpretiert.

Wie aber verleime ich 2 Bretter aufeinander , um z.B. die Stärke zu verdoppeln.


Gruß
Roland
 

Mitglied 30872

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Hallo Roland,
wenn Du 2 Bretter miteinander verleimen möchtest, so kommt linke auf linke Seite. Warum? Wenn ein Brett trocknet, so schüsselt es, wie bereits erläutert. Wenn Du nun die "Schüsselseiten" miteinander verleimst, so kann sich die Leimfuge nicht öffnen.
 
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