Rauhspund in der Küche

SteffiS

Gäste
Hallo liebe Experten

Wir sind vor kurzem in eine neue Wohnung gezogen. In der Küche liegt als Fussboden Rauspund (oder Rauhspund?).
Die Bretter haben sich über die Zeit wohl ziemlich verzogen, zwischen den Brettern befinden sich Ritzen zwischen 2mm und 4mm. Grade in der Küche finde ich das nicht sonderlich lecker, wenn man mal was verschüttet läuft alles in die Ritzen.

Kann ich den Boden irgendwie versiegeln oder die Ritzen mit etwas auffüllen? Im Baumarkt sagte man mir, das sowas nicht geht. Eigentlich finde ich den Boden schön,passt auch gut zur Wohnung, aber der Gedanke daran was da in den letzten Jahren reingelaufen sein könnte *würg*.

Viele Grüsse
Steffi
 

mig23

ww-ulme
Registriert
12. Januar 2006
Beiträge
171
Ort
33790 Halle
Leider muss ich dem "Baumarkt" Recht geben. Du kannst die Fugen nicht auffüllen.
Wahrscheinlich sind die meisten Fugen auch erst jetzt im Winter entstanden. Durch die trockene Luft in der Wohnung gerade im Winter trocknet das Holz nach, es zieht sich also zusammen, da es Wasser verliert. Dadurch entstehen dann diese Fugen.
Und Rauspundbohlen sind meistens nicht sehr weit heruntergetrocknet. Also wird sich dieser Effekt noch verstärkt haben. Im Frühjahr werden sich die Fugen verkleinern oder vielleicht sogar ganz zugehen. Wenn dann die Fugen aufgefüllt sind.........
 

SteffiS

Gäste
Hallo

Der Boden liegt schon seit mindestens 10 Jahren, die müssten doch mal trocken sein oder?

Unsere Vermieter möchten halt gerne das der Boden bleibt, ich hätte den schon längst rausgerissen.

Viele Grüsse
Steffi
 

weber83

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2006
Beiträge
229
Ort
Nümbrecht
Hi Steffi
kenne auch leider keine Möglichkeit die Fugen wegzubekommen.
Du hast zwar Recht das das Holz mal trocken sein muss aber Holz ist ein natürlicher Rohstoff der IMMER feuchtigkeit aufnimmt und abgibt.
dadurch entsteht unter anderem auch was der Laie "verziehen" oder "arbeiten" nennt.
Also Du möchtest den Boden raus haben, Dein Vermieter möchte ihn behalten...
Alternative: Laminat welches Du einfach Schwimmend auf dem alten Boden verlegen kannst. Da gibts dann auch keine Fugen...sollte es auf jeden Fall nicht :emoji_slight_smile:

Gruß Chris
 

Dingsda42

ww-robinie
Registriert
24. Oktober 2004
Beiträge
1.823
weber83 schrieb:
dadurch entsteht unter anderem auch was der Laie ... "arbeiten" nennt.

Wie nennt denn ein Gelernter das? :confused:

B2T: Wie oben schon gesagt, kann es sein, dass sich das Holz zusammenzieht, weil die Luft im Winter durch die Heizung ziemlich trocken wird und der Rauspund dadurch Wasser an die Luft abgibt und zusammentrocknet.
Das kann schon 2 bis 4 mm ausmachen.
Beobachte das ganze mal. Es kann sein, das sich die Spalten im Frühling nahezu schließen.

Zum Thema Hygiene: Die Bretter haben doch sicher Nut und Feder, oder?
Dann kann auch nichts "durchfallen" und alles, was dir zwischen die Spalten fällt bleibt also auf der Feder liegen und kann mit dem Staubsauger leicht entfärnt werden.
Für die Behandlung wartest du am besten auf einen unserer Füßbodenprofis oder benutzt die Bordsuche, ich bin mir ziemlich sicher, dass das Thema schonmal im Forum angesprochen wurde.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.160
Ort
Wien/österreich
Hi!

Ich würd auch einfach eine Fertigparkett schwimmend drauflegen. Ob jetzt Holz oder Laminat ist sicher eine Sache des Geschmacks, Preises, Höhenverlustes, ........................

gerhard

P.S.: Kennt ihr den Unterschied zwischen einem Beamten und Holz? Holz arbeitet- und das immer :emoji_grin:
 

Unregistriert

Gäste
Hallo

Ich danke euch allen für eure Antworten.

Zum Laminat: Hätte ich gern, bin aber unsicher ob das geht. Der Boden ist ziemlich uneben, die einzelnen Bretter geben stark nach wenn man drauftritt.
Achja, hab ich erwähnt das der Boden knarzt wie blöde? Wenn wir jemals Einbrecher im Haus sagen kann ich vom Schlafzimmer aus sagen, wo in der Küche er sich grad befindet. Kann ja auch praktisch sein:emoji_wink:

@Christian
Ich bin jetzt grad mit der Taschenlampe die Ritzen entlang gekrochen, ich denke nicht das die Bretter Nut und Feder haben.
Es sieht so aus als hätte der Vormieter einfach unbehandelte Bretter hingelegt und wäre dann mit einer Schleifmaschine grob drübergegangen. An manchen Stellen sind die Bretter in den Boden genagelt.
An den Stellen an denen früher Schränke standen finden sich vereinzelt noch reste von einem klaren lack.

Ich bin ja nur Hobby-Handwerkerin- aber ich HASSE solche halb durchdachten und schlecht gemachten Sachen...

Viele Grüsse
Steffi
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.160
Ort
Wien/österreich
Hi!
Dieser Boden hat schon einige Jährchen hinter sich, und zu der Zeit in der er verlegt wurde, war er wahrscheinlich Stand der Dinge. Es wurden oft nur stumpf aneindergereihte Böden verlegt. Die Fugen wurden da an Ort und Stelle mit der Rauhbank gefügt und dann auf die Polsterhölzer genagelt.
Dein Boden dürfte aber nun wirklich zum Austauschen sein. Red noch mal mit dem Vermieter und erklär ihm das Ganze. Den Boden sanieren wird kaum noch möglich sein.
gerhard
 

Streicher

ww-kastanie
Registriert
7. Juli 2005
Beiträge
31
Ort
München
Hallo Steffi,

in unserer Wohnung haben wir auch so einen alten, knarzigen Bretterboden. Dieser ist bei uns zwar in einem Verbindungsgang und nicht in einem so wichtigen Raum, wie in der Küche, aber ich möchte Dir nur zeigen, was wir damit gemacht haben.
In diesem Thema, hab ich schon mal davon gesprochen:

https://www.woodworker.de/forum/uralt-parkett-t3624.html?highlight=uralt-parkett


Anbei noch zwei Photos, eins für den Eindruck und eins mit "Ritze". Ich finde, es hat schon was, wenn man es mag... Ob ich es auch in der Küche gut fände; - naja, ist geschmackssache...

Viele Grüße,

Streicher


Entschuldigung, irgendwie klappt das mit den Photos nicht....

Ah... so gehts.... :emoji_slight_smile:
 

Anhänge

  • Web IMG_5024.jpg
    Web IMG_5024.jpg
    26,7 KB · Aufrufe: 82
  • Web IMG_5025.jpg
    Web IMG_5025.jpg
    28,7 KB · Aufrufe: 76

SteffiS

ww-pappel
Registriert
2. Februar 2006
Beiträge
1
Hallo

So ein Fussboden kann einen ja wirklich beschäftigen.
Meine erste Station war heute der Praktiker, eigentlich wollte ich nach Laminat schauen. Der Herr aus der Bodenabteilung riet mir, die alten Fugen mit einer Acrylmasse(?) auszuspritzen. Hört sich seltsam an oder?

Der zweite Weg führte mich dann zur kleinen Schreinerei hier im Ort. Der Schreiner riet mir, die Fugen mit einer Mischung aus Sägespänen und Holzleim zu füllen.

Das Telefonat mit den Vermietern hat leider nichts gebracht, sie sind der Meinung das es ein toller "Massivholzfussboden" ist, der auf keinen Fall entfernt werden darf.

Der Schreiner hat mir davon abgeraten, etwas über den Boden zu legen, er meinte wenn der Boden arbeitet drückt es mir das Laminat wieder auseinander

Nun steh ich hier, ich armer Thor....

@Streicher
Sieht sehr schön aus- unsere Boden ist heller, so honighellbraun würde ich sagen. Sieht eigentlich auch schön aus und passt gut in die Wohnung (uralte ausgebaute Scheune), aber..... naja, über das "aber" hab ich hier ja schon genug gejammert:emoji_wink:
 

Streicher

ww-kastanie
Registriert
7. Juli 2005
Beiträge
31
Ort
München
Hallo nochmals,

wir wohnen ebenfalls in einem sehr alten Gemäuer, das immer nur als Gewerberaum genutzt war. Die Böden auf 112 qm konnten unterschiedlicher gar nicht sein (von völlig buckligem Betonestrich zu Rauspund und Bodenverlegeplatten). Insgesamt beträgt der Höhenunterschied der Räume von den entlegensten Ecken gemessen, über 40 cm !

Wir mußten uns also einiges überlegen... Teils haben wir Laminat ausgelegt, teils den Estrich aufgearbeitet und gestrichen und eben auch den Rauspund gelassen (war bei uns vorher auch sehr hell, aber ich wollte so einen Antiklook ). In so einer alten Bude ist, wie ich finde, so einiges erlaubt und da fügt sich alt und modern gut zusammen. Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, daß es definitiv kein Problem darstellen wird, einen Laminat auszulegen. Du mußt allerdings dafür sorgen, daß der Untergrund eben ist. Das kann allerdings eine Arbeit werden, die schon Geduld erfordert und seine Zeit kostet.

Am besten nimmst Du eine entsprechend lange Latte, die Du diagonal in den Raum legst, wenn möglich von Ecke zu Ecke. Jetzt kann man oft schon mal fühlen, wo die ersten Unebenheiten sind. Jetzt legst Du eine Wasserwaage drauf und überprüfst das Ganze. Ist der Boden eben, oder hat er ein regelmäßiges Gefälle kannst Du ohne weiteres den Laminat verlegen. Wenn Du genügend Platz für die Dehnungsfuge an den Rändern läßt, kann der Rauspund darunter arbeiten wie er will, der Laminat ist darüber ja "schwimmend" verlegt.
Ist der Boden allerdings sehr buckelig, ich sag mal Unebenheiten von mehr als 5 mm (es gibt entsprechende Trittschalldämpfungen in der Stärke), dann wirds arbeitsintensiv, dann bleibt dir nur noch, mit entsprechender Unterfütterung, Verlegeplatten auszulegen, auf die dann der Laminat kommt.
Das ist meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, das Ganze im Fall eines Auszugs wieder in den Urzustand zu versetzen...

So, das war jetzt ein langer Text...

Gruß,

Streicher

PS: Renovierungen in solchen "Altbauten" habens oft in sich, aber man wohnt eben auch außergewöhnlich... :emoji_wink:
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.628
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

die "Lösung" von dem Baumarktfuzzi ist Murks.
Die Sache mit dem Sähgemehl und Holzleim ist aber auch nicht viel besser.
1. Dein Boden ist ohne aufwendige Arbeiten nicht für das Belegen mit "was auch immer" geeignet. Um z.b. Laminat draufzulegen müsste man zuerst jegliches Schwingen beseitigen sprich die alten Dielen durch Schrauben mit den darunterligenden Balken dauerhaft verbinden. Vermutlich entstehen dann noch deutlichere Unebenheiten. Alles größer 3 mm muss ausgelichen werden.
Ausgleichsmasse: teuer, aufwendig in der Verarbeitung und etwas Erfahrung Übung würde auch nicht schaden.
Verlegeplatten: Unebenheiten von mehr als 5-6 mm würde ich damit auch nicht ausgleichen bzw. überbrücken wollen. So wie du das schilderst dürfte diese Maß aber überschritten werden. Zudem trägt so eine Verlegeplatte natürlich auch deutlich auf.
Ich schließe mich hier Gerhard an. Der Boden hat seine beste Zeit hinter sich.
Dein Problem scheint in erster Linie der Vermieter zu sein.
Versuch mal eines der Bretter ganz rauszubekommen um einen Blick darunter zu werfen. Vielleicht ergeben sich so neue Argumentationspunkte für eine komplette Sanierung
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.160
Ort
Wien/österreich
Hi Steffi!
Du hast geschrieben, das ganze war mal ne Scheune. Ist der Boden im Erdgeschoß?
Dann würd ich auch mal versuchen ein Brett herauszuholen. Das Brett von unten könnte den Vermieter überzeugen einen neuen Boden hineinzulegen. Dann aber gleich gründlich, denn wahrscheinlich ist unter dem Boden weder Dämmung noch sonst was. Ist diese vorhanden, dann wurde schon mal dran gearbeitet, und der Boden ist wirklich nicht gerade sachgerecht verlegt.

gerhard
 

Streicher

ww-kastanie
Registriert
7. Juli 2005
Beiträge
31
Ort
München
Ja, natürlich ein akzeptabler Fußboden ist natürlich schon Sache des Vermieters. Ich hab ganz vergessen, daß ausserhalb Münchens, ein Mieter auch gewisse Rechte hat und sich nicht sofort jede Sanierung auf den Mietpreis auswirkt, bzw. sich ein Vermieter bei Beanstandung solcher Mängel nicht genötigt fühlen muß, da vor der Tür noch 50 andere Wohnungssuchende warten, denen das nichts ausmacht...
 

Unregistriert

Gäste
Wie nennt denn ein Gelernter das? :confused:

B2T: Wie oben schon gesagt, kann es sein, dass sich das Holz zusammenzieht, weil die Luft im Winter durch die Heizung ziemlich trocken wird und der Rauspund dadurch Wasser an die Luft abgibt und zusammentrocknet.
Das kann schon 2 bis 4 mm ausmachen.
Beobachte das ganze mal. Es kann sein, das sich die Spalten im Frühling nahezu schließen.

Zum Thema Hygiene: Die Bretter haben doch sicher Nut und Feder, oder?
Dann kann auch nichts "durchfallen" und alles, was dir zwischen die Spalten fällt bleibt also auf der Feder liegen und kann mit dem Staubsauger leicht entfärnt werden.
Für die Behandlung wartest du am besten auf einen unserer Füßbodenprofis oder benutzt die Bordsuche, ich bin mir ziemlich sicher, dass das Thema schonmal im Forum angesprochen wurde.


Der "Fachmann" nennt dieses "quellen" und "schwinden". Holz ist "hygroskopisch" d.h. es kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.
Google doch mal...!
 

tobi d.

ww-birnbaum
Registriert
28. November 2008
Beiträge
249
Ort
thüringen
Der "Fachmann" nennt dieses "quellen" und "schwinden". Holz ist "hygroskopisch" d.h. es kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.
Google doch mal...!


Die Goldene Schaufel,am Band . :emoji_slight_smile:Die hast Du Dir mit der Wiederbelebung eines fast 3
Jahre alten Freds verdient.
Entweder der Fußboden ist bereits saniert oder er wird es nie werden.

tobi
 
Oben Unten