Rauhbank, Schlichthobel und Co.

grünerKater

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Guten Abend,

nachdem mir dieses Thema https://www.woodworker.de/forum/abricht-dickenhobel-t63816.html zu der Entscheidung verholfen hat, weiter auf Handwerkzeuge zu setzen hier einige Fragen dazu:

Welchen bzw. welche Hobel könnt ihr empfehlen, um Werkstücke von max. 2000x600 bzw. eine Tischplatte für eine Vierpersonenesstisch auf Dicke zu hobeln und abzurichten? Rauhbank und Schlichthobel? Oder reicht eine Kurzrauhbank?

Holz oder Metall? Bei einem Holzhobel sollte man - soweit ich weiß - das Eisen nach dem Gebrauch lösen, damit er sich nicht verzieht, oder? Ist das auch bei einem Metallhobel so?

Welcher Hobel ist besonders vielseitig? Bevel-Down oder Bevel-Up? Welcher eignet sich zum bestoßen von Hirnholz?
Meiner Meinung nach sollte der hier zusammen mit dem Anschlag für das alles gut passen: Veritas Flachwinkel-Rauhbank (Bevel-Up Jointer Plane). Was meint ihr dazu?

Mir ist klar, dass man sich im Lauf der Zeit eh mehrere Hobel kaufen muss, doch mit welchem fang ich am besten an?

Jetzt schon mal vielen Dank für rege Teilnahme.

mfg. Bernhard
 

narrhallamarsch

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wenn du platten dieser größe mit handhobeln bearbeiten willst, was zweifelsohne geht, brauchst du vor allem eines: "ellbowgrease"...:emoji_grin: vor allem beim auf dicke hobeln.

eine gute übung ist das allemal, um den umgang mit handhobeln zu erlernen.

du brauchst eigentlich vier hobel, ob aus holz oder metall ist erst mal egal.

einen schrupphobel, um schnell viel material abzutragen.
eine rauhbank, ca. 60 cm lang, besser mehr, um die fläche zu ebenen
einen schlicht- oder doppelhobel zum glätten
und einen putzhobel fürs finish, danach musst du, wenn du gut gearbeitet hast, nicht mehr schleifen.

das wäre so die grundaustattung.

bei holzhobeln empfiehlt es sich nach benutzung das eisen zu locken, um den hobelkörper zu entspannen. metall oder holz ist geschmacksfrage. ersteres hat mehr masse, letzteres gleitet besser, qualitativ nehmen sich beide nichts.

nur solltest du vernünftige werkzeuge kaufen, ulmia, e.c.e oder veritas.

im nachbarforum gibt es einen netten artikel über das thema. nennt sich die zähmung des widerspenstigen brettes. lies das mal und denke nochmal über eine maschine nach:emoji_grin::emoji_grin:
 

mannimmond

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Bei Metallhobeln kann man oft für Doppelhobel / Schlichthobel und Putzhobel einen einzigen Hobel benutzen, und den entsprechend einstellen. Das relativiert dann auch den Preis gegenüber guten Holzhobeln.

Als Preistipp bei den Metallhobeln gilt Juma - gibt es exklussiv bei Feine Werkzeuge. Sind schöne Hobel - ich hab selbst zwei und mag sie.

Der Schrupphobel muß nicht so hochwertig sein - mit dem wird nicht so genau und präziese gearbeitet. Wichtig ist da höchstens ein gutes Hobeleisen, damit Du nicht dauernd nachschleifen mußt.

Apropos Schleifen... ich benutze sehr gerne einen echten gelben belgischen Brocken statt der japanischen Kunststeine. Für's Grobe hab ich allerdings noch einen Kunststein.
 

Pannekowski

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Moin,

Grundausstattung wurde oben schon treffend genannt.
Man könnte das jetzt noch weiter verkürzen:

* Schrupphobel
* Rauhbank

Ich habe u.a. eine Ulmia Kurzrauhbank, die einen steileren Schnittwinkel von 49° hat und sich daher auch super zum Putzen (zumindest nicht allzu schwieriger Hölzer) verwenden lässt.

Mit genanntem Format hast du dir natürlich was vorgenommen. Evtl. macht es Sinn, erstmal etwas überschaubarere Stücke zu bearbeiten und die dafür ordentlich abzurichten. Sonst gehen vielleicht doch ein paar Erfolgserlebnisse und auch die Motivation flöten.

Gruß
Leif
 

narrhallamarsch

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gute hobel und scharfe eisen sind die eine seite der medaille. mindestens ebenso wichtig, wenn nicht gar entscheidend, ist eine solide, schwere hobelbank.

mit einem wackeligen montage tisch macht es keinen spass. da kann der hobel noch so toll sein, wenn es wackelt und rumpelt bekommt man einfach nix gescheites hin.

natürlich kann man es machen, wie heiko, der seinen mft an die wand schraubt, wenn es ans hobeln geht. auf dauer nervt es jedoch. er denkt ja auch über alternativen nach, wie er noch eine hobelbank unterbringen kann in seiner werkstatt.

ich merke es auch gerade und muss aufgrund platzmangels meine hobelgeschichten noch etwas nach hinten schieben, denn ohne eine vernünftige bank macht es wenig sinn.
 

Pannekowski

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Die Anmerkung bzgl. Hobelbank stimmt natürlich. Zu Hause (im 3. Stock eines Miethauses übrigens :emoji_grin: ) habe ich so eine kleine Sjöbergs Bank, sicher nicht ideal, aber klappt ziemlich gut.
 

Pannekowski

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Nachbar unter mir ist so ein Bluesrocker, der im Gegenzug immer erst um 23.30 den Gitarrenverstärker anschmeißt. :emoji_grin:

Ansonsten bin ich in der komfortablen Situation, Herrscher über die Holzwerkstatt einer Schule zu sein. Und damit meine ich nicht "Werkraum", sondern eine Quasitischlerei mit Bank- und Maschinenraum.
 

grünerKater

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das sind ja mal in kurzer Zeit gute Informationen. Eine Hobelbank (Ulmia) steht in meiner Werkstatt bei meinen Eltern, im 7 qm Kellerabteil im Mietshaus könnte das auch grad noch so passen, wenn ich den Hefespoiler einzieh.
@Pannekowski: Wieso "Sjöbergs nicht ideal"? Wegen der Größe? Qualität ist aber schon gut, oder? Hätte gerne was mit Unterschrank. Hab ich nur von Sjöbergs gefunden und von E.C.E. mit Kipplade *lechz* gefunden... (Hey, wieso läuft mir da Sabber aus dem Mund?)

Was haltet ihr denn von einem Bevel-Up Hobel wie oben verlinkt?
 

heiko-rech

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Hallo,

ob Holz oder Metallhobel ist eine Sache der eigenen Vorlieben. Beide haben ihre Vor- und nachteile. einfach mal die Suchfunktion hier und bei Werkzeugforum - Übersichtsseite benutzen.

Die Bevel-Up Hobel haben den Vorteil, dass man bei ihnen den Schnittwinkel einfach durch dein Einsatz eines anders geschliffenen Eisens verändern kann. Das geht bei Hobeln mit Fase unten nicht. Somit kann man für Hirnholz einen flachen Schnittwinkel benutzen und für schwierige Hölzer einen sehr steilen.

Wenn du noch ein wenig wartest, kannst du bei mir einen Artikel über den Veritas Jointer lesen. Der Artikel ist gerade in Arbeit, das Video dazu ebenfalls. Im Video siehst du dann auch das Abrichten eines Ahornbrettes.

Ich bin selbst dabei zu überlegen und auszuprobieren, ob ich ohne Abricht-Hobelmaschine auskommen würde. Auf einen Dickenhobel würde ich abe rnicht verzichten wollen.

Gruß

Heiko
 
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