Rötliche Farbe beim Eschenholz

tomi_wunder

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Hallo,
ich habe hier aus einem Stapel von Eschenbrettern mal ein paar gehobelt. Dabei zeigten sich von Brett zu Brett deutliche Farbunterschiede im Endergebnis. Die einen waren fast weiß, die anderen gingen eher ins Rotbraune. Wodurch entstehen solche Unterschiede? Zeigen sich so die individuellen Unterschiede von Baum zu Baum? Hat es vielleicht was mit dem Trocknungsverlauf (Gerbstoffe machen ja in Verbindung mit Wasser auch die Hände schön braun :emoji_wink: ...) zu tun? Lässt sich die Farbänderung während der Trockung oder Lagerung beeinflussen und wenn ja, wie?

Vielen Dank!
MfG
Tom
 

Mitglied 30872

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Thema nicht interessant? Frage zu blöd?

Nein nein, da wissen nur wenige was dazu zu schreiben, und die haben Deine Frage nicht gelesen, so wie ich.

Diese Verfärbung gibt es auch bei anderen Baumarten und nennt sich fakultativer Farbkern. Dazu: Eschenholz ? Wikipedia
Womit diese Farbkernbildung zusammenhängt, ist abschließend noch nicht geklärt. Möglicherweise sind standörtliche Faktoren entscheidend, obwohl selbst zwischen den Extremen Kalkesche (Esche auf Kalkstandorten) und Wasseresche (Esche auf mineralischen Nassstandorten) keine Zusammenhänge zur Kernbildung gefunden wurden.
Die Kernbildung ist von Baum zu Baum verschieden. Manch eine Esche hat gar keinen, manch eine ist komplett verfärbt. Die Kernbildung läßt sich nicht beeinflussen. Möchte man den Kern nicht haben so muss man weiße Ware kaufen, die dann rund ein Drittel teurer ist.
 

blacksaxon

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Kann Stefan nur zustimmen. Ich mache ziemlich viel mit Esche, da kommen einem die unterschiedlichsten Färbungen vor die Finger. Esche ist meines Wissens nicht besonders gerbstoffhaltig. Bearbeitet und lackiert (in meinem Fall Nitro-Lack) und längere Zeit dem Tageslicht ausgesetzt kann sich der Unterschied zwischen hellem Splint und dunklem Kern deutlich abschwächen. Das kann aber auch am Lack liegen, der den Splint dunkler macht. Ich würde das mal probieren, ehe ich Feuerholz draus mache...
Mit Bleichen oder Räuchern ließ sich jedenfalls kein akzeptables Ergebnis erzielen.
Gruß
Frank
 

Keilzink

ww-robinie
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... bei der Buche gibt es inzwischen mehrere Theorien, wie der fakultative Farbkern zustande kommt: zum beispiel HIER beschrieben, mit weiterführenden Links.

Andreas
 

Mitglied 30872

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Die Verkernung der Holzarten sehe ich mal durchaus positiv, da die Möglichkeit besteht, eine Holzart durch verschiedene Färbungen auch unterschiedlich in gestalterischer Hinsicht nutzen zu können. Zur Rotbuche gab es da in NRW so 1993/94 mal 'ne Vermarktungsinitiative kernige Rotbuche. Im Infozentrum Schmallenberg, in dem auch das dortige Forstamt sitzt, wurde alles mit kerniger Buche gebaut (Türblätter, -rahmen, Scheuerleisten usw.). Sehr ansprechend, aber alles immer eine Geschmacksfrage. Tatsächlich ist der Anteil kerniger Rotbuche in der Verarbeitung zu höherwertigen Tischlereiprodukten verschwindend gering. Äußerungen wie bspw.
GENAU!!! Ich kann mich dem nur anschließen: Buche ist der letzte Husten, wirft sich stark, lässt sich schlecht hobeln im Vergleich zu den meisten anderen Hölzern und sieht auch noch sehr bescheiden aus, hat keine optische Tiefe oder den Hauch eines Lüsters, einfach nur potthässlich.
Bei mir käme das nicht mal als Parkett zum drauf rumtreten in Betracht..
bringen die Holzart Rotbuche leider vollkommen ungerechtfertigt in Verruf.
 

Keilzink

ww-robinie
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OT: ... ich finde rotkernige Buche herrlich, wunderschön. Das meiste, was schön ist, ist halt auch oft etwas schwierig im Umgang, fügt sich nicht ohne weiteres. Massiv-Holz gehört dazu, damit muss man leben, wenn man mit Holz leben will. Und Buchenholz hat soviele Vorteile, dass die paar kleinen Umstände, die es macht, gut zu akzeptieren sind - meiner Meinung nach.

Andreas
 

Herbert 10

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Andreas da bin ich ganz beio dir.

Habe Buche jahrelang als Möbelholz vollkommen ignoriert .
Grund dafür war das langweilige Buchenholz das bei den Ikea Möbel verwendet wird.

Geändert habe ich meine Meinung nachdem ich aus selbstgeschlägertem Buchenholz einige Werkstattmöbel anfertigte.
Da ist durchaus Leben drinnen .

LG

Herbert
 

tomi_wunder

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Hey, Danke für die Antworten und die angeregte Diskussion, die ich sebstverständlich nicht dadurch unterbrechen möchte, daß ich zur ursprünglich angesprochenen Holzart zurückkehre.

@Turin: Deine Antwort hat mich erleichtert, vielen Dank dafür! Ich bin nämlich, mangels tiefergehender Kenntnisse zunächst davon ausgegangen, ich, bzw. der, der mir die Ware verkauft hat, hätte möglicherweise was falsch gemacht, das auch Einfluss auf andere Eigenschaften der Bretter hätte haben können (insb. Dauerhaftigkeit etc.). Befeuert wurde meine Annahme noch durch eine nicht näher qualifizierte Aussage, die ich irgendwo aufgeschnappt habe... Daß dem nicht so ist, freut mich umso mehr. Die Sache mit den Farbkernen war mir selbstverständlich geläufig nur wurde ich mir zunehmend unsicherer, zumal die rötliche Färbung bei einigen (Herz-)Brettern durchgehend ist.

[...]Ich würde das mal probieren, ehe ich Feuerholz draus mache
Das war nie meine Absicht. Ich sehe die Farbe nicht als Makel, denn eher als gestalterische Herausforderung. Mal sehen, was geht...
 

blacksaxon

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Unbrauchbar.
Man kann den dunklen Farbton nicht auf den hellen runterbleichen.
Räuchern ging gar nicht.
Es gibt aber auch Thermo-Esche, möglicherweise kriegt man mit thermischer Behandlung einen einheitlich dunklen Farbton hin. Würde aber für Hobby-Holzer nur für Kleinteile gehen (Backofen).
Gruß
Frank
 
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