Räuchereiche

contro

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Hallo an alle,

ich studiere im 6.Semester Holzingenieurwesen und schreibe gerade meine Bachelor-Arbeit über das Thema Räuchereiche.
Nun hätte ich da mal die Frage ob jemand mir ein paar Informationen geben könnte über die chemische Reaktion von der Gerbsäure ( Tannine ) mit dem Ammoniak(wasser) und warum die dunkle Färbung zu Stande kommt. Und was im Zellinneren passiert (Lignin, Cellulose usw.)
Ich wäre froh und dankbar über jede Informationen oder Tips die ich bekommen könnte.
Mit freundlichen Grüßen Jan
 

edelres

ww-robinie
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Holzfaerben

Hallo Jan,

beim Raeuchern von Holz mit Salmiakdaempfen, reagiert der Gerbstoffanteil mit dem Sauerstoff der Luft. Die dabei entstehenden Farben sind Zufallsprodukte und nicht auf jedem Holz gleich.

Ich bin gerade am Ueberlegen wo darueber auf Wissenschaftlichem Standpunkt geschrieben wurde.

Die Universitaet Hamburg hat eine Abteilung Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, dort wuerde ich um Rat Nachfragen.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Ich habe mich intensiv mit Raeucherfaerbung beschaeftigt und meine Versuche dokumentiert, so erarbeitete ich mir die praktische Anwendung in meinem Beruf. Ich versuche immer die physikalischen Grundsaetze solcher Ablaeufe herauszufinden. Das Ergebnis ist Gerbsauere im Holz reagiert mit Salmiakdaempfen und Luftsauerstoff. Zu diesen drei Variablen, kommt noch die Einwirkungsdauer/Zeit dazu.
 

unatorium

ww-kastanie
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hallo jan,

beim räuchern mit NH3 kommt es zu salzbildungen im holz bedingt durch die reaktion der gerbsäure mit den alkalischen dämpfen des ammoniaks.

frag mal an der fh hildesheim beim studiengang restaurierung/ konservierung nach... da gibt es versuche zu dem thema die den vorgang des räucherns chemisch genau beschreiben

gruß robert
 

wandergeselle

ww-robinie
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Räuchern von Eiche-Massivhölzern

Das Räuchern von Eiche-Massivhölzern ist eine Beizung, die durch Reaktion (Oxidation) von Ammoniak mit der natürlichen Gerbsäure des Eichenholzes zustande kommt. Mit dem Räuchern erzielt man Räucher- bzw. Alterungstöne von Graubraun bis Dunkelbraun. Der Räucherton ist reibfest, aber nicht wasserfest.

Vor dem Räuchern sind alle Metallteile am Werkstück zu entfernen, da sonst Flecken und Verfärbungen auftreten können. Das Räuchern erfolgt in einer gut verschlossenen Räucherkammer, in der man die Ammoniaklösung (100 ml je m³ Raum) in flachen, metallfreien Gefäßen abdunsten lässt. Alle zu räuchernden Flächen müssen frei aufgestellt oder aufgehängt werden, damit alle Seiten vom Ammoniak erreicht werden können. Die geräucherten Gegenstände nach dem Räuchern 3 bis 4 Stunden an die frische Luft stellen (nicht ins Freie). Dabei entweichen die noch anhaftenden Gase und es bildet sich der endgültige Farbton aus.

Je höher die Konzentration der Gerbsäure im Holz und der Ammoniakkonzentration im Räucherraum desto farbtiefer und farbintensiver werden die Farbtöne. Um leichte Färbungen zu erzielen, genügen 2 bis 6 Stunden Einwirkzeit, für dunkle Töne werden 24 bis 36 Stunden Verweilzeit im Räucherraum benötigt. Am besten sollte man den Farbton in einem Vorversuch ermitteln, da die Gerbsäure-Anteile im Holz sehr unterschiedlich sein können. Bei Eichefurnieren empfehlen wir den Einsatz einer geeigneten Beize. Vor allem bei dünnen Furnieren kann Ammoniak bis zur Leimschicht vordringen und diese zerstören.


sonst mal direkt in der anwendung nachfragen - bis denne
 
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