Quellholz selbst herstellen - Kern-/Hohlbohrer?

questor

ww-ahorn
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Hallo,

Ich habe ein Garten Bewässerungssystem, bei dem die individuellen Tröpfler über ein Quellholz in der Erde funktionieren, dass sich bei Trockenheit zusammenzieht und die Zuleitung frei gibt und bei feuchter Erde aufquillt und abdrückt.

Regler-BETA-8-_-360.jpg


Ersatzquellholz-f%C3%BCr-Regler-_-378.jpg


Da es sich um relativ weiches Holz handelt, um ausreichend zu quellen, ist alle ein bis zwei Jahre Erneuerung fällig.
Die Ersatz Quellhölzer sind in letzter Zeit nicht nur teuer (fast die Hälfte des Tröpflers, das warmal ein Bruchteil), sondern qualitativ auch deutlich schlechter geworden und die Zeiträume, in denen sie quasi zu Sägemehl zerfallen werden immer kürzer.

Daher überlege ich, wie sich diese "Holzröhrchen" selbst herstellen ließen. Maße sind:
D:10mm, L:15mm, Bohrung innen 5mm

Gibt es Kern-/Hohlbohrer, die so einen Bohrkern produzieren? Vielleicht sogar direkt mit einer solchen Innenbohrung?

Vielen Dank!
 

neugieriger

ww-birnbaum
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Dem Bild nach zu urteilen ist der runde Querschnitt doch nicht zwingend erforderlich, ein quadratischer oder achteckiger tuts doch auch.
In dem Fall aber mal ausprobieren obs nicht besser ist, die Bohrung vorher zu machen. Holzart, da würde mir Lärche oder Eiche in den Sinn kommen.

Schönen Sonntag :emoji_slight_smile:
 

brubu

ww-robinie
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Hallo
Das muss wohl ein Holz mit grossen Schwind-und Quellmassen sein. Wenn es nicht lange hält kaum Lärche oder Eiche. Die Abbildung ist schön gross
aber zu wenig scharf, die Kreisfläche sieht wie ein Nadelholz aus. Bei Nadelholz sehe ich die grössten Werte bei Kiefer, Fichte, Lärche in tangentialer
Richtung. Das heisst, die Jahrringe müssen genau so liegen wie im Bild. Rotbuche hätte noch grössere Bewegungswerte, fault aber ev. zu schnell,
müsste versucht werden.
Eiche und div. andere Hölzer arbeiten zum Teil ähnlich, sind aber eher weniger geeignet weil sie sich zu langsam an Feuchteänderungen angleichen.
Das bedeutet, das Wasser kommt zu spät und die Bewässerung dauert zu lange bis sie wieder abstellt.
Gruss brubu
 

questor

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Querholzdübelbohrer, Zapfenschneider
Danke - ich muss naiv fragen - ist das ein- und dasselbe? Unter ersterem finde ich nichts.


quadratischer oder achteckiger tuts doch auch
Würde wahrscheinlich auch gehen, klar. Inwiefern wäre das interessant? Um dann kleine Rechtecke zu sägen? Oder was für eine Fertigung schwebt dir bei achteckig vor?

Was die Holzart angeht, kann ich noch mal versuchen, selbst ein paar bessere Bilder zu machen. Leider habe ich kenne ungenutzten mehr hier, sprich die sind alle etwas verschmutzt, aber ich mach mich mal dran.
 

brubu

ww-robinie
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Hallo
Noch etwas, die Aussenform muss wohl nicht sehr genau rund sein. Zu stark dimensioniert darf das Holz nicht sein, sonst reagiert, arbeitet es zu langsam wie ich es bereits von gewissen Holzarten beschrieben habe.
Gruss brubu
 

questor

ww-ahorn
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Das ist ein guter Punkt, da sollte man nicht zu stark überdimensionieren. Aber solche zapfenbohrer gibt es ja in 10mm.
Ist das dann der Zapfendurchmesser oder der Bohrloch Durchmesser bei der Angabe?

Anbei bessere Bilder von Röhrchen in verschiedenen Stadien und Qualitäten.
Die Miniaturansicht ist vergrößerbar.

Allerdings zumeist verfärbt durch den Einsatz in der Erde.

Bei den schlechteren ist teilweise die Maserung so grob, dass das Röhrchen dadurch aus mehreren Teilen besteht. Wenn es dann mal durchgefeuchtet ist, besteht kein widerstand mehr gegen den Tröpfelschlauch, anstelle aufzuquellen und diesen zuzudrücken wird es eher weich und schiebt sich ineinander und gibt weniger Druck, also kontraproduktiv.

DSC01398.JPG DSC01399.JPG DSC01397.JPG DSC01402.JPG DSC01400.JPG DSC01401.JPG
 

IngoS

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Hallo,

geschickter Weise nimmt man das Holz dicker, als die Zapfen werden sollen, hier Zapfenlänge 15mm, Brettstärke würde ich 25 oder 30mm nehmen. Dann werden die Zapfen eingebohrt, z.B. 16mm. Schließlich wird dann mit Kreis, oder Bandsäge das Brett auf 15mm abgeschnitten. Die einzelnen Röllchen fallen dabei in exakt gleicher Länge raus.
Bohrt man ganz durch, bleiben die Pfropfen im Zapfenschneider stecken und die Kanten werden unsauber.

Gruß

Ingo
 

Friederich

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...grössten Werte bei Kiefer, Fichte, Lärche in tangentialer
Richtung. Das heisst, die Jahrringe müssen genau so liegen wie im Bild.
Versteh ich jetzt nicht. Auf dem Bild laufen die Fasern doch etwa in Längsrichtung (?) Und in dieser Richtung ist die die Ausdehnung ja minimalst. (Ich beziehe mich jetzt auf das Bild im ersten Beitrag)
 
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brubu

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Längsrichtung des Holzes entspricht dem Durchmesser der Teile, die Jahrringe liegen quer zur Längsrichtung der Teile (axial), genau wie im 1. Bild.
In der Länge (axial) sollte das fertige Teil schwinden und wachsen. Die Masse habe ich übersehen, ich würde die bei den sehr geringen Abmessungen
aussen rechteckig machen. Nur Klötzchen mit entsprechender Jahrringrichtung und dem Loch. Gibt fast keine Arbeit und geht schneller als lange
Ueberlegungen. Da kannst du mit verschiedenen Hölzern, grob- und feinjährig experimentieren.
Gruss brubu
 

questor

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Klar, gerne
https://www.beckmann-kg.de/System-BETA8
bei den sehr geringen Abmessungen
aussen rechteckig machen

Ich bin eher heimwerkermäßig ausgestattet, Handstichsäge und Handkreissäge sind da meine vorhandenen Möglichkeiten - womit würde man das idealerweise sägen, mit einer Tisch Stichsäge?

Hatte mir das zapfen bohren einfacher vorgestellt - täuscht das?
 

Roro1

ww-pappel
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Holzleiste 25x10mm:
20220802_191843_resized.jpg
5mm Loch bohren und nach 10mm absägen:
20220803_113429_resized.jpg
Schleifen:
20220803_113653_resized.jpg
Montieren und nach Anleitung einsetzen:
20220803_155544_resized.jpg
Als Holz habe ich Buche genommen. Es hat die besten Eigenschaften was das Quellen und die Wasseraufnahmegeschwindigkeit angeht. Mit Lärche sollte es auch gehen. Der Tropfer muss rechtwinklig zur Wuchsrichtung des Holzes gesägt werden.
 
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questor

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Oh wie toll - vielen Dank!
Vor allem habe ich gesehen, dass das System auszurufen scheint, es gibt nur noch wenige Einzelteile zu kaufen.
Umso besser, dass sich so eine vergleichsweise einfache Lösung findet!
Hat es sich denn auch schon praktisch bewährt?
Und noch ein Gedanke - ist Lärche nicht wetterbeständiger, sprich würde das die Lebensdauer der Quellhölzer erhöhen?
 
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Roro1

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Praktisch funktionieren die selber gemachten gleich gut, wie die gekauften Quellhölzer. Es läuft aber erst seit ein paar Tagen bei mir. Die Quellhölzer aus Buche sind schnell gesägt. Wenn sie 1-2 Jahre halten, dann wäre das schon ok für den Anfang.

Ja, Lärche dürfte beständiger sein. Siehe Link oben unter "8. Alterung und Beständigkeit".

Lärche habe ich auch getestet. Geht auch. Dazu musste ich aber einen dürren Ast draussen suchen. Das Zusägen ist dann entsprechend aufwendiger, als mit der Leiste aus dem Laden. Ist aber auch machbar.
 

IngoS

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Hallo,

Christiane hat so Buchenspatel als Schildchen in z.B. Tomatentöpfe gesteckt. Die waren schon vollkommen abgerottet, bevor die Tomaten ausgepflanzt wurden. Also im Garten mit Erdkontakt unbrauchbar. Buchequellhölzern traue ich darum keine lange Lebensdauer zu.

Gruß Ingo
 

brubu

ww-robinie
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Hallo zusammen
Buche ist im Aussenbereich nicht dauerhaft und fault schon wenn sie Feuchtigkeit sieht. Buche hält nur als Thermoholz oder imprägniert mit Teeröl
wie Bahnschwellen. Das nur nebenbei zur Info.
Gruss brubu
 

Roro1

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Buche bricht wie vermutet nach ein paar Monaten auseinander. Also raus und Lärchenholz suchen.

Erster Versuch mit eckigen Tropfern. Mit Stichsäge gesägt.

20221118_102716_HDR.jpg
 
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