Guuden,
technische Trocknung ist nicht gleich technische Trocknung,
siehe hier:
https://hugokaempf.de/holzlexikon/trockenkammer
Die Kondensationstrocknung ist durch besondere Programme der Steuerung
in den letzten Jahren zusätzlich wesentlich verbessert worden.
Bei der üblichen Trocknung, egal ob natürlich oder technisch,
wird das Holz von außen ständig trockener Luft ausgesetzt,
sodass die Oberfläche schneller trocknet als der Kern.
Der so entstehende Unterschied der Feuchtigkeit im Schnittholz von außen nach innen
treibt den Feuchtestrom ("Diffussion") im Schnittholz an, aber leider im äußeren Bereich stärker als im inneren.
Dieser Feuchtestrom behindert dabei die Erwärmung des inneren Holzes und damit dessen Feuchteverlust.
Das verlängert den Trocknungsprozess und führt zu Druck- und Zugspannungen im Schnittholz,
die zu einer schlechteren Qualität des Endproduktes führen.
Bei modernen Kondensationstrocknern wird das Schnittholz in kurzer Zeit auf eine höhere Temperatur erwärmt.
Danach stoppt die Erwärmung und die Ventilaton, sodass das Schnittholz Zeit bekommt sich von der harten Behandlung zu erholen.
Die Temperatur wirkt der Feuchtigkeitswanderung entgegen. Wenn die Ventilatoren abgestellt werden, beginnt die Temperatur auf der Schnittholzoberfläche zu sinken, da die Energie genutzt wird, um das Wasser, welches aus der Schnittholzoberfläche austritt, zu verdampfen.
So findet eine Angleichung der Temperaturen innerhalb des Holzes statt.
Das Temperaturgefälle im Schnittholz ändert dadurch die Richtung. Beide Kräfte arbeiten nun von innen nach außen, damit erhöht sich die Geschwindigkeit der Trocknung des Schnittholzes bei gleichzeitigem Ausgleich.
Die kurzzeitige Wärmezufuhr ist eine Stressbelastung für das Schnittholz. Der Feuchtestrom vom Inneren befeuchtet die Oberfläche in der Ruhephase. Bevor der Feuchtegradient und das Temperaturgefälle zu weit abfallen, beginnt ein neues Trocknungsintervall.
Dieser Wechsel erfolgt mehrmals, allerdings von komplexen Algorithmen gesteuert
die in langen Versuchsreihen entwickelt wurden und werden.
Der Erfolg dieses Verfahrens ist mir seit langem vertraut,
Fehler wie kleine Windrisse in Massen an den Oberflächen treten nicht mehr auf,
das Verziehen von hochkant getrenntem Material ist minimiert bis nicht vorhanden
wie auch das Klemmen oder Aufspreizen von Trennschnitten
Zur Mathematik der Holztrocknung gibt es eine Doktorarbeit aus 2003:
https://www.google.com/search?q=Anw...yBwY2LjE0LjG4B7UU&sclient=mobile-gws-wiz-serp