Qualität vom Holz - wie bewertet ihr das / Brett aus Bohle Brett aus KVH

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Hi,

ich habe hier 2 Leimholzbretter verleimt - beides mal Douglasie

a aus Douglasie Bohlen
b aus Douglasie KVH was ich aufgeschnitten habe

Es geht jetzt nicht um das Ergebnis an sich, da nachher für draußen Dickschichtlasur drauf kommt passt das für mich - mich würde aber interessieren wie sowas neutral "bewertet" wird. Mir ist klar das KVH nicht auf "Qualität" sortiert wird sondern nur nach "belastbarkeit" wohl geröngt wird wir ich mal gelesen habe.

Was für eine Quali seht in in Rohware a? Ist / entspricht das A/B ?
b) gehe ich richtig in der Annahme das es minderwertiger bewertet wird / ist weil die Ringe weiter auseinander stehen, also es schneller gewachsen ist?
Astlöcher wären ein "Einfallstor" zum gammeln wenn z.B. nur Öl drauf statt Dicklasur und im Außenbereich eingesetzt?
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Grüße
 

Andreas W.

ww-esche
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Hallo Woodinator Profibastler,

zur Qualität - es kommt immer darauf an, was Du damit vorhast.
Du schreibst von Dickschichtlasur, das deutet auf einen Einsatz im Außenbereich hin.
Dickschichtlasur benötigt einen möglichst einheitlichen Anstrichgrund, wenn man das als Qualitätskriterium heranzieht, ist der Sachverhalt folgendermaßen:

die linke Platte (Dein a) besteht offensichtlich aus astfreien, verleimten Leisten, stehende Jahrringe auf der Oberseite. Ob das Qualität A/B ist, kann ich so nicht sagen, sie sind jedenfalls astfrei und ähnlich gleichmäßig gewachsen (evtl. weil aus einem einzigen Brett geschnitten). Für eine Oberfläche mit Dickschichtlasur ist sie qualitativ hochwertiger, als die rechte, weil sehr einheitlich.

Die rechte Platte besteht auch aus verleimten Leisten, sie ist für den gedachten Zweck qualitativ minderwertiger, weil z.B. Markröhre, Äste (auch noch verschieden angeschnitten), sowie stehende und liegende Jahrringe bunt gemischt sind. Quellen und Schwinden ist hier innerhalb der Platte deutlich unterschiedlich, besonders im Astbereich.
Die Gefahr, daß Deine Oberfläche (Dickschichtlasur) dadurch Schaden nimmt, z.B. bei schnellem, starken Aufheizen durch starke Sonneneinstrahlung, ist viel größer, als bei der linken Platte.

Schäden in Dickschichtlasuren sind sehr übel, weil sie die Lebensdauer des Anstriches insgesamt dramatisch verringern.
Das ist übrigens auch der Grund, warum man, in der Zeit, als Schreiner/Tischler Fenster und Außentüren (Oberfläche Dickschichtlasuren) noch überwiegend selbst gebaut haben und verleimte Kanteln noch nicht die Regel waren, sondern massives Holz, man Äste usw. mittels Querholzplättchen ausgedübelt hat.
So hat man einen besseren Anstrichgrund erhalten (sofern man einigermaßen auf den Jahrringverlauf geachtet hat).
Zu dem Zweck hat man ja sogar eine extra-Maschine erfunden, die Astlochbohrmaschine.

Douglasienholz hat aus "heimischen" Anbau generell Probleme mit sehr breiten Jahrringen, deswegen sollte es z.B. grundsätzlich vorgebohrt werden.

Zu Qualitätssortierung - Holz für KVH ist sozusagen ein Inbegriff für "qualitative Sortierung", weil ja Fehlstellen, die die Qualität unter ein bestimmtes Maß vermindern, erkannt und herausgeschnitten werden. Anschließend wir das Holz keilgezinkt und wieder zusammengeklebt.
"Fehl"stellen (Äste, Risse usw.) in bestimmter Anordnung und Größe sind in manchen Augen optische Fehlstellen, verringern aber auch die Tragfähigkeit und damit die Belastbarkeit.
Würde man alle Fehlstellen entfernen und KVH vom Prinzip deiner Platte a) produzieren, wäre das um ein vielfaches tragfähiger, als das, was man als "normales" KVH C24 von gleicher Dimension beim Händler kauft.
Es wäre aber auch um ein vielfaches teurer und die verfügbare Holzmenge würde den Bedarf niemals abdecken können.

Bitte nicht falsch verstehen - persönlich gefallen mir breite Flächen aus gleichen, schmalen Leisten wie in a) optisch überhaupt nicht. M.M. sieht das sehr künstlich aus, und ich weiß, daß das Holz dazu ziemlich filetiert worden ist.
Optisch gefällt mir da b) sogar besser, das Holz ist dazu zwar sogar maximal zerstückelt, schaut aber noch mehr nach Holz aus.
Das ist aber eine persönliche Geschichte.

Gruß, Andreas
 

Mitglied 59145

Gäste
Das eine ist halt keilgezinktes Bauholz zu einer Tischplatte verwurstet.

Was soll man da groß sagen? Schade um die Arbeit, so will das doch keiner!?

Gruss
Ben
 

Holzrad09

ww-robinie
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Hallo Woodinator Profibastler,

zur Qualität - es kommt immer darauf an, was Du damit vorhast.
Du schreibst von Dickschichtlasur, das deutet auf einen Einsatz im Außenbereich hin.
Dickschichtlasur benötigt einen möglichst einheitlichen Anstrichgrund, wenn man das als Qualitätskriterium heranzieht, ist der Sachverhalt folgendermaßen:

die linke Platte (Dein a) besteht offensichtlich aus astfreien, verleimten Leisten, stehende Jahrringe auf der Oberseite. Ob das Qualität A/B ist, kann ich so nicht sagen, sie sind jedenfalls astfrei und ähnlich gleichmäßig gewachsen (evtl. weil aus einem einzigen Brett geschnitten). Für eine Oberfläche mit Dickschichtlasur ist sie qualitativ hochwertiger, als die rechte, weil sehr einheitlich.

Die rechte Platte besteht auch aus verleimten Leisten, sie ist für den gedachten Zweck qualitativ minderwertiger, weil z.B. Markröhre, Äste (auch noch verschieden angeschnitten), sowie stehende und liegende Jahrringe bunt gemischt sind. Quellen und Schwinden ist hier innerhalb der Platte deutlich unterschiedlich, besonders im Astbereich.
Die Gefahr, daß Deine Oberfläche (Dickschichtlasur) dadurch Schaden nimmt, z.B. bei schnellem, starken Aufheizen durch starke Sonneneinstrahlung, ist viel größer, als bei der linken Platte.

Schäden in Dickschichtlasuren sind sehr übel, weil sie die Lebensdauer des Anstriches insgesamt dramatisch verringern.
Das ist übrigens auch der Grund, warum man, in der Zeit, als Schreiner/Tischler Fenster und Außentüren (Oberfläche Dickschichtlasuren) noch überwiegend selbst gebaut haben und verleimte Kanteln noch nicht die Regel waren, sondern massives Holz, man Äste usw. mittels Querholzplättchen ausgedübelt hat.
So hat man einen besseren Anstrichgrund erhalten (sofern man einigermaßen auf den Jahrringverlauf geachtet hat).
Zu dem Zweck hat man ja sogar eine extra-Maschine erfunden, die Astlochbohrmaschine.
Du nimmst Dir aber viel Zeit bei seiner täglichen inessenziellen Frage. :emoji_slight_smile:
LG
 
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Das eine ist halt keilgezinktes Bauholz zu einer Tischplatte verwurstet.

Was soll man da groß sagen? Schade um die Arbeit, so will das doch keiner!?

Gruss
Ben

Warum nicht ? wenn b) seinen Zweck erfüllt ? wird ja kein Tisch werden ein paar Wangen / Formteile für den Außenbereich da wäre a doch viel zu Schade für bei einer avisierten Lebenszeit von ein paar Jahren...mir ging es nur mal um das Verständnis mit den Jahresringen und ob die Astlöcher bei Dickschicht egal sind...
 
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