Punktschweißgeräte für Akkus, Lötfahnen

Pareto

ww-ulme
Registriert
3. Juni 2025
Beiträge
176
Ort
Links unten
Ich bin immer wieder genervt, wenn ich einen Akkupack wegwerfen und neu kaufen muss. Das Gehäuse, die Ladeelektronik ist i.d.R. noch intakt. Ofmals ist nur eine einzige Zelle "durch" - gerade bei Billigteilen. Und da rede ich nicht nur von Schrauberakkus, sondern auch von Spielzeug, Leuchten, USB-geladenen Geräten...

Und dann sehe ich sehr günstige Puntschweißgeräte, die suggerieren, dass das alles gar kein Problem sei.
Beispiel:
https://www.amazon.de/dp/B0DBV3WRT9...=1&psc=1&keywords=schweißgerät für akkuzellen
Und noch billiger:
https://www.amazon.de/dp/B0D4TQY5ZT...osi&th=1&keywords=schweißgerät+für+akkuzellen

Hat da jemand Erfahrungswerte?
Produktvorschläge?
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.423
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Ich hab in den letzten Jahren immer wieder viele Lion-Akkus mit Neuzellen bestückt, und hab dabei einen uralten, bewährten 150-Watt-Lötkolben dafür genutzt.
Wenn gutes Lot mit passendem Flussmittel dabei verwendet wird, brauche ich kein Schweißgerät mit zweifelhafter Qualität, denn bevor die Lionzelle merkt, dass mit konventionellem Lötkolben gelötet wurde, ist die Kontaktfahne bereits angelötet.
 

Schreinersein

ww-esche
Registriert
25. Februar 2008
Beiträge
500
Ort
Aachen
Ich habe vor einigen Jahren für ein Schulprojekt meines Sohnes (E-Longboard, Deck selbst Vakuum verleimt aus Flugzeugsperrholz, Akkus 18650er aus alten notebookakkus) aus einem 1F HiFi Kondensator aus den Kleinanzeigen und einem Gabelstapler Relais ein Punktschweißgerät gebaut. Dicke Kupferkabel an abgerundete Kupfernägel gelötet, Kondensator über regelbares Netzteil geladen, 12V Halogen Spot dazwischen als Widerstand und gleichzeitig als Indikator für Kondensator voll. Auslösung über Relais via Fußschalte. Ich glaube, irgendwo bei rund 14V war der Sweet Spot für Nikalsilstripes.
Ansonsten wollte ich mir schon immer den arudino spot welder zulegen....
edit: die ganze billigen Teile killt man gerne schon mal über durchbrennende mosfets, zumindest laut diverser Forenbeiträge...
 

Mr.Ditschy

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2017
Beiträge
2.090
Ort
BW
Löte auch schon seit die ersten Li Pouch und dann Li Zellen aufkamen, alles mit dem Lötkolben, ebenso nun meine Makita Bastelakkus löte ich zusammen.
Aber wer sich mit dem Punktschweißen sicherer fühlt, warum nicht.
 

fried.chycken

ww-robinie
Registriert
11. März 2022
Beiträge
665
Ort
Dresden
Ich hab so ein chinesisches schweißgerät Mal ausprobiert, Kollege hat sowas.
Geht okay, Parameter finden ist nicht ganz einfach. Man produziert schnell Ausschuss.

Das Gerät hat zudem noch öfter die 16A Sicherung gekillt. Am Ende haben wir es an eine 32A Steckdose angeschlossen :emoji_astonished:

Seitdem löte ich die Akkupacks, ordentlicher Lötkolben und los. Hab neben Kleinkram auch einen Fahrradakku auf die Art gebaut. Ein Glasfaserstift zum anrauhen der Zelle und Flussmittelhaltiges Lot gehen super. Ich hab das im Herbst in meiner ungeheizten Werkstatt gemacht, die Akkus hatten vorher vielleicht 5° und danach dann 7°.

Noch ein Vorteil: bei Nkon.nl gibt's oft gebrauchte Zellen (schon Mal verschweißt, aber nicht benutzt, vor Versand geprüft). Die Kosten ca. Die Hälfte von Neuzellen. Durch die Unebenheiten der wieder gelösten Schweißnaht ist erneutes schweißen sehr schwer, aber löten geht noch besser.
 

Schreinersein

ww-esche
Registriert
25. Februar 2008
Beiträge
500
Ort
Aachen
wie entfernst du die Reste?
Wenn Du es genau wissen möchtest, muss ich meinen Sohn fragen. Er hat das ja dann gemacht, ich war nur für den technischen Support drumherum zuständig. Soweit ich mich erinnere, Originalverbinder aufgeschnitten mit so Mini Kabel Seitenschneider vom 3D Drucker fürs Filament, dann mit der Zange abgerissen (um die Backen gedreht), dann entweder noch was nachbearbeitet (da bin ich mir nicht mehr sicher), letzter Schritt war auf jeden Fall platt klopfen der Reste, jeden Pol mehrmals leicht aufgeditscht.
Heißt das jetzt, Du hast Erfahrungen mit einer selbstgebauten Lösung?
Nur mit der Selbstbauvariante wie oben beschrieben, wenn ich grad nicht so viel um die Ohren hätte, würde ich die Kiste mit dem Zubehör raussuchen und knipsen. Falls Interesse besteht, schaffe ich das evtl zum WE.
Den Kauffaden habe ich verlinkt, weil ggf auch interessant, im Pedelec Forum sind halt einige unterwegs, die Akkus selbst verschweißen. Irgendwann muss ich das Teil auch nochmal rausholen, habe noch 100 18650er Zellen hier im Karton und zwei, dreiakita Akkus, die nicht mehr wollen
 

fried.chycken

ww-robinie
Registriert
11. März 2022
Beiträge
665
Ort
Dresden
Die Nickelstreifen hatte ich schon ab. Aber die alten Schweißpunktreste waren noch ziemlich erhaben, schwer zu entfernen und haben neue schweißungen erfolgreich verhindert.
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.146
Ort
Coswig
Nur mit der Selbstbauvariante wie oben beschrieben, wenn ich grad nicht so viel um die Ohren hätte, würde ich die Kiste mit dem Zubehör raussuchen und knipsen. Falls Interesse besteht, schaffe ich das evtl zum WE.
Danke, das drängelt nicht. Mich interessiert eigentlich nur, ob es eigene Erfahrungen mit solchen Selbstbauansätzen gibt... und, wenn ja, welche.
 

jonny.el

ww-ulme
Registriert
14. Februar 2017
Beiträge
186
Ort
ausserhalb Europa
...
Dieser Teil wurde wieder geloescht, scheinbar hatte ich das unguenstig formuliert. Sorry.
...

Ich benutze seit vielen Jahren ein chinesisches Punktschweissgeraet, Sunkko 797. Die neueren Modelle sind guenstiger und scheinbar leistungsstaerker. Es war als Anfangsloesung gedacht, wenn alles klappt einschliesslich der Zellen Beschaffung sollte was richtiges gekauft werden. Aber es funktioniert bis heute.

So ein Selbstbau Schweissgeraet hatte ich erwogen, aber bis die Teile beschafft sind und das ganze montiert ist, ist es am Ende schneller und einfacher ein Geraet zu kaufen. Auch besonders im Hinblick auf die Einstellbarkeit der Schweiss Staerke.

Alte Schweispunkte entferne ich vorsichtig durch schleifen mit dem Dremel, es ist darauf zu achten, dass die Flaeche nicht zu stark angeschliffen wird und damit die Materialstaerke reduziert wird. Das kann beim erneuten schweissen zu Problemen fuehren.

Ich verbinde die Zellen mit den bekannten Nickel Baendern oder entsprechenden Formteilen.

Als Elektrode habe ich mir die Griffe bestellt, Kabel sind hochflexible Leitungen 25mm2 welche ich da hatte. Bei mehr als einem Akkupaket koennen sogar diese Leitungen richtig warm werden....
https://www.aliexpress.com/item/1005007907751271.html?spm=a2g0o.productlist.main.27.57bcqLkUqLkUut&algo_pvid=fb81281c-3a24-43ae-a71d-1274277091f0&algo_exp_id=fb81281c-3a24-43ae-a71d-1274277091f0-26&pdp_ext_f={"order":"38","eval":"1"}&pdp_npi=6@dis!USD!8.37!8.06!!!59.82!57.60!@213ba8cc17543826761668500e6fae!12000042795016414!sea!IL!179875766!X!1!0!&curPageLogUid=IP3aIZU8HcAC&utparam-url=scene:search|query_from:
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr.Ditschy

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2017
Beiträge
2.090
Ort
BW
Eine Bitte an alle die Zellen tauschen:
Benutzt niemals den Loetkolben um Fahnen an die Zellen anzuloeten! Die zugefuehrte Hitze KANN problematisch werden, besonders bei Lithium Zellen. Es geht lange gut, wenn es nicht gut geht wird es kritisch.

Ein befreundeter Elektriker hat es sogar geschafft, eine neue Lithium Zelle beim punktschweissen zur Explosion zu bringen. Er benutzte sowas im Eingangspost verlinkt, hat nicht so richtig geschweisst und dann nachgeschweisst und .... Ich rate deshalb davon ab.
Den Fehler merkt hoffentlich jeder selbst (kritisch kann somit beides sein und liegt wie immer nur am Umgang - das ist aber bei allen Arbeiten ähnlich, ansonsten gäbe es keinerlei Unfälle mehr)!?
Ich bin dennoch immer wieder erstaunt, dass man fast schon automatisch davon ausgeht, anderen Leuten keinerlei Selbsteinschätzung mehr zuzutrauen - ich lasse das daher jeden selbst entscheiden.

Ich verbinde die Zellen mit den bekannten Nickel Baendern oder entsprechenden Formteilen.
Neben dem, dass wenn bei einem Akkupack, die Zellen getauscht werden sollen, am besten immer alle Zellen zu tauschen sind, um einen top Akku für lange Zeit zu bekommen (am besten auch selektierte Zellen), ist das auch ein selbstverständlicher und wichtiger Punkt, dass die Verbinder und Kabel natürlich mit dem entsprechen richtigen Material und richtigen Stärke ausgelegt sind.
Bei einer Akkureparatur verwende ich jedoch immer die vorhanden Zellenverbinder und Kabel (also wenn zuvor dafür ausgelegt, sollte das danach auch noch gut funktionieren - es sei denn, wenn defekt und zu unterdimensioniert). Wenn die Verschweißung zumindest sachte abgehebelt wird, können die Verbinder prima angelötet werden (gutes Lot ist aber auch dringend notwendig, müsste mal schauen, welches ich habe - Lötkolben habe ich nichts besonders).
Es ist also immer auch etwas abzuwägen, für welchen Einsatz ein Akkupack standhalten muss - beim 48V E-Bike Akku treten z.B. wesentlich niedrigere Ströme/Hitze auf, als bei einem 18V Werkzeugakku (natürlich auch da, ist das je nach Hersteller unterschiedlich).
 
Oben Unten