v8yunkie
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Es war nun doch mehr Arbeit als gedacht - selbst nach Planung mit Sketchup täuscht man sich zuweilen hinsichtlich des Arbeitsaufwandes.
Hauptherausforderung bei diesem Projekt war für mich das Furnieren (Trägermaterial 30mm MDF), Beizen und anschließende Oberflächenbehandlung.
Der Grund warum ich selbst furniert habe, ist der, daß ich keine 30mm starken, fertig furnierten Platten mit Ami-Kirschbaum bekommen konnte.
Den Aufwand, eine 19mm mit 10mm zusätzlich aufzudoppeln wollte ich mir sparen - nun ja, der Aufwand für das Furnieren und Oberflächenbehandlung
war am Ende höher, daher würde ich das nächste mal doch eher fertig furnierte Spanplatte verwenden.
Die Füße allerdings waren für mich nur mit MDF herstellbar, wegen des 24er Radius an der Eckkante. Dieser ließ sich durch das MDF hevorragend per Hobel
und Schleifpapier hervorragend von der Ecke der Platte auf den Fuß "übertragen", da das MDF ja in jeder Richtung gleich gut bearbeitbar ist. Mit Spanplatte wäre das sicher nicht
so einfach zu machen gewesen.
Kurze Beschreibung
- 0,6mm Ami-Kirschbaum Furnier, verleimt mit Express-Weißleim (auf Furnier und Träger per Schaumrolle aufgebracht und vollständig getrocknet), Bügeleisen und Furnierhammer
- Untere Platte mit Multliplex-Zargen versteift (gegen Durchängen)
- Schubladenfront aus Ami-Kirsche Massiv (von Hand gefügt und gehobelt)
- Schubladenkorpus aus Buche Leimholz keilgezinkt 19mm
- Schubladenführung Buche-Korpus auf Buche-Leiste (mit Teelicht gewachst)... ich wollte einfach keine 30mm hohe Metallführung an dieser kleinen Schublade sehen.
- Handgefertigte, halbverdeckte Zinken (ca. 15 Übungs-Stücke, bis ich mich getraut habe, die Massivfronten zu "riskieren")
- Griffe aus Kirschbaum massiv
- Oberflächenbehandlung mit CLOU Schnellschleifgrund, 6 Schichten, mit 000er Stahlwolle geschliffen.
- Der gesamte Tisch ist zerlegbar und an keiner Stelle verleimt
- Ziemlich schwer, ca. 35kg schätze ich.
- Der Tisch wurde passend zu den vorhandenen Möbeln entworfen.
- Eckradien per Kopierfräser und Schablone gefräst.
Lehrgeld beim Furnieren und Beizen:
- Das Furnieren hat eigentlich ganz gut geklappt. Das anschließende Beizen hat dann jedoch Probleme bereitet: Da das Holz durch die Beize zum Aufquellen neigt, hat es
sich an den Stellen (die es leider gab), wo die Verleimung nicht 100% war, gelöst und gewölbt und leider nicht mehr ganz gesetzt. Nachbügel ist problematisch, wegen
Kratzer auf der Beize. Das heißt, die Oberfläche ist nicht 100% plan. Das wiederum bedeutet, daß ich die Schleifgrundoberfläche nicht - wie ursprünglich geplant - mit 1200er
Naßschleifen konnte, da es dann an den erhabenen Stellen zu Aufhellungen (Beize weg) gekommen wäre. Also nur Schleifen mit Stahlwolle. Da jedoch erzeugt eine Oberfläche,
die bei schräg einfallendem Fernseher-Licht die Orangenhaut stark offenbart. ERGO: Deckplatte neu machen mit 19mm Fertigfurnierter Platte und 10mm Aufdopplung.
Weiterhin problematisch ist die Kriechneigung des Weißleims: Wenn man nach dem Entfernen des Furnierpapier-Bandes großflächig über die Fugen bügelt, gehen diese auf - deswegen
würde ich das nächste Mal Yellow-Glue (Titebond) probieren. Wenn ich nicht gebeizt hätte (Wasser), hätte ich vermutlich Knochenleim verwendet.
Ich denke, daß das Furnieren und Oberflächenbehandlung ohne Beizen (also z.B. mit Ahorn) besser funktioniert hätte und die Oberfläche per Naßschliff zu behandeln gewesen wäre.
Alles in Allem bin ich aber sehr zufrieden. Der Aufwand für die neue Deckplatte hält sich in Grenzen, da sich sie per Kopierfräser recht schnell reproduzieren kann.
Gruß,
Thomas
Hauptherausforderung bei diesem Projekt war für mich das Furnieren (Trägermaterial 30mm MDF), Beizen und anschließende Oberflächenbehandlung.
Der Grund warum ich selbst furniert habe, ist der, daß ich keine 30mm starken, fertig furnierten Platten mit Ami-Kirschbaum bekommen konnte.
Den Aufwand, eine 19mm mit 10mm zusätzlich aufzudoppeln wollte ich mir sparen - nun ja, der Aufwand für das Furnieren und Oberflächenbehandlung
war am Ende höher, daher würde ich das nächste mal doch eher fertig furnierte Spanplatte verwenden.
Die Füße allerdings waren für mich nur mit MDF herstellbar, wegen des 24er Radius an der Eckkante. Dieser ließ sich durch das MDF hevorragend per Hobel
und Schleifpapier hervorragend von der Ecke der Platte auf den Fuß "übertragen", da das MDF ja in jeder Richtung gleich gut bearbeitbar ist. Mit Spanplatte wäre das sicher nicht
so einfach zu machen gewesen.
Kurze Beschreibung
- 0,6mm Ami-Kirschbaum Furnier, verleimt mit Express-Weißleim (auf Furnier und Träger per Schaumrolle aufgebracht und vollständig getrocknet), Bügeleisen und Furnierhammer
- Untere Platte mit Multliplex-Zargen versteift (gegen Durchängen)
- Schubladenfront aus Ami-Kirsche Massiv (von Hand gefügt und gehobelt)
- Schubladenkorpus aus Buche Leimholz keilgezinkt 19mm
- Schubladenführung Buche-Korpus auf Buche-Leiste (mit Teelicht gewachst)... ich wollte einfach keine 30mm hohe Metallführung an dieser kleinen Schublade sehen.
- Handgefertigte, halbverdeckte Zinken (ca. 15 Übungs-Stücke, bis ich mich getraut habe, die Massivfronten zu "riskieren")
- Griffe aus Kirschbaum massiv
- Oberflächenbehandlung mit CLOU Schnellschleifgrund, 6 Schichten, mit 000er Stahlwolle geschliffen.
- Der gesamte Tisch ist zerlegbar und an keiner Stelle verleimt
- Ziemlich schwer, ca. 35kg schätze ich.
- Der Tisch wurde passend zu den vorhandenen Möbeln entworfen.
- Eckradien per Kopierfräser und Schablone gefräst.
Lehrgeld beim Furnieren und Beizen:
- Das Furnieren hat eigentlich ganz gut geklappt. Das anschließende Beizen hat dann jedoch Probleme bereitet: Da das Holz durch die Beize zum Aufquellen neigt, hat es
sich an den Stellen (die es leider gab), wo die Verleimung nicht 100% war, gelöst und gewölbt und leider nicht mehr ganz gesetzt. Nachbügel ist problematisch, wegen
Kratzer auf der Beize. Das heißt, die Oberfläche ist nicht 100% plan. Das wiederum bedeutet, daß ich die Schleifgrundoberfläche nicht - wie ursprünglich geplant - mit 1200er
Naßschleifen konnte, da es dann an den erhabenen Stellen zu Aufhellungen (Beize weg) gekommen wäre. Also nur Schleifen mit Stahlwolle. Da jedoch erzeugt eine Oberfläche,
die bei schräg einfallendem Fernseher-Licht die Orangenhaut stark offenbart. ERGO: Deckplatte neu machen mit 19mm Fertigfurnierter Platte und 10mm Aufdopplung.
Weiterhin problematisch ist die Kriechneigung des Weißleims: Wenn man nach dem Entfernen des Furnierpapier-Bandes großflächig über die Fugen bügelt, gehen diese auf - deswegen
würde ich das nächste Mal Yellow-Glue (Titebond) probieren. Wenn ich nicht gebeizt hätte (Wasser), hätte ich vermutlich Knochenleim verwendet.
Ich denke, daß das Furnieren und Oberflächenbehandlung ohne Beizen (also z.B. mit Ahorn) besser funktioniert hätte und die Oberfläche per Naßschliff zu behandeln gewesen wäre.
Alles in Allem bin ich aber sehr zufrieden. Der Aufwand für die neue Deckplatte hält sich in Grenzen, da sich sie per Kopierfräser recht schnell reproduzieren kann.
Gruß,
Thomas