Problem Osmo Landhausfarbe

HoffiW

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Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass habe ich gestern versucht die allgemein gelobte Osmo Landhausfarbe in Weiß testhalber auf ein unbehandeltes, geschliffenes Stück Fichtenlatte zu bringen. Leider war die Verarbeitung der Farbe alles andere als zufriedenstellend.

Obwohl ausreichend flüssig in der Dose, schien die Farbe bei Kontakt mit dem Holz sofort zähflüssig zu werden und ein gleichmäßiges und vor allem dünnes Verteilen war ziemlich schwierig und mühsam. Einfaches ansatzloses Verstreichen wie auf dem Beipackzettel versprochen war das jedenfalls nicht. Ich hatte teilweise fast das Gefühl, Spachtelmasse aufzutragen.

Das Ergebnis nach einem Anstrich sieht nun nichtmal ganz so schlecht aus, deckt ganz gut und ist nach einem Tag auch gut getrocknet. Jedoch scheint mir die Schicht recht dick zu sein, obwohl die Farbe noch etwas ins Holz eingezogen ist. Irgendwie meine ich auf der Oberfläche auch eher meine Pinselstriche zu sehen als die Holzmaserung.

Muss das so, oder was könnte ich falsch gemacht haben?

- Holz nicht grundiert/imprägniert? Ist aber laut Beschreibung auch nicht unbedingt nötig.
- Falscher Pinsel? Habe einen normalen Lasur-Pinsel aus dem Baumarkt benutzt.
- Holz zu rauh? Habe mit dem Bandschleifer und (ich glaube) 80er Körnung vorgearbeitet.

Wäre dankbar für alle Tips die mir das streichen erleichtern können.
 

M.Züll

ww-birke
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Landhausfarbe / Leinölfarbe

Hallo!

Als Besitzer eines Holzhauses würde ich mich bezüglich der Landhausfarbe / Leinölfarbe nicht als Profi aber als erfahrener Anwender bezeichnen.
Man sollte einen ersten Voranstrich mit der Farbe in verdünnter Weise mit Terpentin (ich nehme da auch Kiefern-Terpentin wenn ich mich nicht irre!) verwenden. Ich mische es dann relativ stark.
Und grundsätzlich kommt immer ein Schuß Terpentin mit in die Farbe beim Hauptanstrich. Durch diese Varianten zieht die Farbe gut ein und lässt sich hervorragend streichen. Wieviel jeweils zur Verdünnung genommen wird kann ich nicht genau sagen.
Gruß Matthias
 

WinfriedM

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Den Effekt, den du beschreibst, kenne ich so überhaupt nicht. Die Landhausfarbe ist eine recht dünn eingestellte Farbe, die sich wunderbar verstreichen lässt und die Konsistenz im Kontakt mit Holz bei mir noch nie verändert hat.

Insofern erstmal ein Rätsel für mich, dass du so andere Erfahrungen machst. Ein paar Ideen:

* Streich mal auf ein Stück Blech oder auf eine lackierte Fläche, um Einflüsse vom Holz auszuschließen.
* Hast du die Farbe gut umgerührt?
* Ist die Dose nicht massiv überlagert?
* Handelt es sich um ein Originalgebinde, in dem die gelagert war?
* Wurde die mit schmutzigen Pinseln evtl. verunreinigt?
* Hast du in praller Sonne gestrichen? Oder im Schatten?

Vedünnen würde ich nicht, steht auch nichts vom im technischen Merkblatt. Wenn überhaupt verdünnen, dann immer mit dem Lösemittel, was bereits Verwendung in der Farbe findet: Testbenzin bzw. Isoaliphate.

Lasurpinsel ist ok, 80er Körnung auch kein Problem, Grundierung nicht nötig. Das ein erster Anstrich erstmal "unsauber" wirkt, weil er teilweise ins Holz einzieht, teilweise schon deutlicher Schicht bildet, ist normal. Die Qualität der Oberfläche kannst du erst nach 2-3 Anstrichen beurteilen.
 

HoffiW

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Danke für die Antworten.

* Auf der Dose steht extra drauf daß man nicht verdünnen soll, daher denke ich nicht daß das nötig ist.

* Andere Untergründe werde ich heute abend mal zu Hause testen und dann berichten.

* Die Farbe habe ich ziemlich lange von Hand aufgerührt, es waren keine Konsistenzunterschiede oder ähnliches zu erkennen.

* Die Dose ist original und wurde letzte Woche im Fachgeschäft gekauft, wie lange sie dort rum stand weiß ich natürlich nicht. Kann man das Herstellungsdatum anhand der Chargennummer oder einem anderen Aufdruck feststellen?

* Pinsel war zwar schonmal benutzt, aber sauber ausgewaschen. Kann aber heute abend nochmal einen ganz neuen nehmen.

* Wetter war ziemlich bewölkt, kurz vor Regen, habe aber trotzdem im Schatten gestrichen. Hitze schließ ich daher eigentlich aus.
 

zündapp

Gäste
Hallo Hoffi

Vor drei Tagen habe ich meine Gartenbank mit Osmo Landhausfarbe gestrichen, in blau und weiß. Die Sitzbalken habe ich vorher grob abgehobelt, das Holz ist astige Fichte, grundiert habe ich nicht. Gestrichen habe ich mit einer Mikrofaserrolle.

Es ging bei beiden Farben sehr gut, nach zwei Anstrichen bin ich zufrieden. Eine Farbe war angebrochen (von 2014) und dickfüssiger, die andere neu und etwas dünnflüssiger. Die Farbe tropft und verläuft kaum, bildet eigentlich keine Lacknasen. Verhält sich für mich wie Ölfarbe (was sie wohl auch ist).
Dass sie beim Pinsel etwas klebt könnte ich mir vorstellen. Vor allem, wenn eventuell noch Reste vom Schleifstaub darauf waren. An Deiner Stelle würde ich die Rolle probieren.

Viele Grüße,

Wolfgang
 

Helmut60

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Kann es sein das es einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen Lack und Holz gab ? Der Lack deutlich wärmer als das Holz war ? Dann dickt die Farbe beim streichen wohlmöglich etwas ein, was den gesamten Efeckt erklären könnte.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

bikerben

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Hallo,

ich hahe gerade 3 Bänke erstmals und ein Holzgerätehaus nach Jahren mit der Osmo Landhausfarbe erneut gestrichen. Alles ohne Probleme, die Maserung des Holzes ist weiterihn "durchschimmernd". Das Haus bekam damals nur einen Anstrich, nichts war abgeblättert, habe jetzt nur einmal mit einem Handfeger drübergefegt und dann wieder das Taubenblau gestrichen. Die Bänke bekamen den Farbton Lichtgrau. Alles okay.
Die Farbe trocknet nicht unbedingt in Rekordzeit, besser 2 bis 3 Tage warten und sich dann auf die Bank setzen.
Gruß
bikerben
 

HoffiW

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Hallo Leute,

jetzt wird es interessant. Ich habe soeben einen erneuten Versuch abgeschlossen und dieses mal hat es wesentlich besser geklappt. Keine Ahnung was am Montag los war, im Prinzip hab ichs heute genau gleich gemacht.

Allerdings habe ich das Holz nun nochmals mit 120er Schleifpapier abgeschliffen und gründlich vom Schleifstaub befreit. Bin am Montag nur kurz mit dem Handfeger drüber gegangen.
Habe heute auch wieder denselben Pinsel benutzt, allerdings hatte ich den nach dem letzten Versuch nochmals gründlich mit Verdünnung gereinigt.
Wetter war noch schlechter als am Montag und ich musste heute abend im Kunst- statt im Sonnenlicht arbeiten.
Sowohl Holz als auch Farbe lagern am gleichen Ort und können daher eigentlich keine großen Temperaturunterschiede haben.
Vielleicht war es auch einfach eine Kombination von mehreren Faktoren.

Insgesamt lies sich die Farbe heute jedenfalls wesentlich angenehmer und auch dünner auftragen und ist besser verlaufen, so daß momentan weder Ansätze noch Pinselstriche zu erkennen sind. Der Vergleich mit der Ölfarbe triffts ziemlich gut.

Werde morgen mal das Ergebnis begutachten und mit der anderen Fläche vergleichen.

Somit also erstmal Entwarnung. Hoffe es bleibt so. :emoji_slight_smile:
Vielen Dank für eure Tips!
 

HoffiW

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Also, heute würde ich sagen das Ergebnis ist gut geworden. So stelle ich mir das vor.

Ich habe gestern probehalber auch noch ein glattgehobeltes imprägniertes Fichte-Balkonbrett gestrichen, da brauchts fast keinen zweiten Anstich mehr.
Vermute die Oberfläche ist vom Hobeln her verdichtet.
Würdet ihr sowas vorher kurz anschleifen damit die Farbe besser eindringen kann, oder einfach so streichen?
 

WinfriedM

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Bei gehobelten Brettern hast du durchaus die Gefahr, dass die Farbe sich nicht optimal verankern kann. Wo möglcih, schleife ich sowas mit Korn 100-120 an.
 
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