Problem 90° abzurichten auf Abrichthobel

Akitsune

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Hallo,

ich habe mir die Shinko Abrichthobelmaschine AH150 von Dictum bestellt ( https://www.dictum.com/de/elektrowerkzeuge-hobeln/shinko-abrichthobelmaschine-ah150-715478 ). Das erste mal, dass ich eine bediene und ich bin mit dem Hobelergebnis auch sehr zufrieden.
Mein Problem ist, dass ich es nicht schaffe alle vier Seiten im 90° Winkel zueinander abzurichten.

Ich versuche das Werkstück immer am Anschlag zu halten und schiebe nur das Werkstück ohne wirklich Druck auf den Tisch auszuüben. Die erste abgerichtete Seite kommt dann an den Anschlag.
Aus einem mir unerklärlichen Grund sind drei Seiten winklig zueinander nur die Vierte nicht...

Hier ein paar Bilder:
1) Aufgabetisch zu Anschlag
IMG_20220312_150053__01.jpg

2)Abnahmetisch zu Anschlag
IMG_20220312_150124__01.jpg

3) Seite 1 liegt plan auf Aufgabe-, Abnahmetisch und Anschlag
IMG_20220312_145925.jpg

4) Seite 2 liegt plan auf Aufgabe-, Abnahmetisch und Anschlag
IMG_20220312_145935.jpg

5) Seite 3 liegt plan auf Aufgabe-, Abnahmetisch und Anschlag
IMG_20220312_145941.jpg

6) Seite 4 liegt plan auf Aufgabe- und Abnahmetisch aber nicht am Anschlag
IMG_20220312_145950.jpg

Auf einer Seitenlänge von 37,5mm habe ich 1mm Unterschied.

Ich bin etwas ratlos und hoffe, dass hier mir jemand weiterhelfen kann.
Mache ich beim Abrichten etwas falsch?
 

Gelöscht stwe

Gäste
Genau, richtet man nämlich reihum alle Flächen nacheinander ab, addiert sich ja der Winkelfehler und die letzte und erste Fläche weichen deutlich voneinander ab.
Außerdem: kann es sein, dass dein Anschlag gebogen ist? An der zweiten Rippe von unten ist doch ein größerer Lichtspalt als oben und unten.
 

Paulisch

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Keine Ahnung welcher Preisklasse das Ding angehört. Der Anschlag ist was zum Estrich abziehen. Schweinekrumm! Schick die Bilder mal dem Hersteller mit bitte um Nachbesserung
 

DasM

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Ich hatte schon befürchtet das nach dem Video von Jonas Winkler diese Abrichten nun hier aufschlagen.
Von Shinko gibt es ja auch den passenden Dickenhobel….
 

kberg10

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Einen Winkelfehler wirst fast immer haben. Das sind keine Maschinen für den Werkzeugbau.
Wie oben beschrieben nur 2 Seiten abrichten. Beim fügen von zu verleimenden Teilen wechselseitig fügen.
 

predatorklein

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Hallo

Die Vorgehensweise ist falsch .
Man hobelt 2 Seiten die im rechten Winkel sind.
Dann werden mit dem Dickenhobel die beiden anderen Seiten parallel dazu gehobelt.

Wie heißt es so schön in der Werbung :

" aba isch abe doch ga keine Dickeobel " :emoji_wink:

Falsche Maschine gekauft , für das Geld hätte ich eine EB HC 260 gesucht .
Und ja , die kriegt man auch in Corona-Zeiten immer wieder mal für 400 oder 500 € .

Gruß
 

Evoneos

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Für mich sieht das auch so aus, als ob der Anschlag gebogen ist. Richtig ist ebenfalls auch, dass man für die beiden anderen Seiten den Dickenhobel nutzt.
Allerdings kenne ich im Amateurbereich einige, die mangels DH eine reine Abrichte für alle 4 Seiten nutzen. Solange der Winkelfehler gleich Null ist, wird das auch akzeptable Ergebnisse bringen (im Amateurbereich).
Zunächst sollte der Anschlag als Grundvoraussetzung mal gerade sein, dann sollte man mal ein wenig Zeit in die Einstellung der Abrichte stecken, wenn sie das hergibt. Je pedantischer man hierbei ist, desto besser die zukünftigen Ergebnisse :emoji_wink:

Für besser Ergebnisse würde ich auch eher etwas Gebrauchtes ADH suchen.
 

Akitsune

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Die Vorgehensweise ist falsch .
Man hobelt 2 Seiten die im rechten Winkel sind.
Dann werden mit dem Dickenhobel die beiden anderen Seiten parallel dazu gehobelt.

Schonmal Danke für die Antwort.
Wenn ich aber zwei Seiten zueinander im rechten Winkel abrichten kann, müssten dann theoretisch nicht auch alle vier möglich sein?
Oder ist der, von anderen beschriebene, Winkelfehler bei zwei Seiten noch vernachlässigbar?
 

Akitsune

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Genau, richtet man nämlich reihum alle Flächen nacheinander ab, addiert sich ja der Winkelfehler und die letzte und erste Fläche weichen deutlich voneinander ab.
Außerdem: kann es sein, dass dein Anschlag gebogen ist? An der zweiten Rippe von unten ist doch ein größerer Lichtspalt als oben und unten.

Hab ich nicht bedacht, dass die sich addieren...
Danke für den Hinweis!
Und jetzt wo du's sagst, fällt mir das auch auf. Der ist tatsächlich etwas verbogen
 

Akitsune

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Für mich sieht das auch so aus, als ob der Anschlag gebogen ist. Richtig ist ebenfalls auch, dass man für die beiden anderen Seiten den Dickenhobel nutzt.
Allerdings kenne ich im Amateurbereich einige, die mangels DH eine reine Abrichte für alle 4 Seiten nutzen. Solange der Winkelfehler gleich Null ist, wird das auch akzeptable Ergebnisse bringen (im Amateurbereich).
Zunächst sollte der Anschlag als Grundvoraussetzung mal gerade sein, dann sollte man mal ein wenig Zeit in die Einstellung der Abrichte stecken, wenn sie das hergibt. Je pedantischer man hierbei ist, desto besser die zukünftigen Ergebnisse :emoji_wink:

Für besser Ergebnisse würde ich auch eher etwas Gebrauchtes ADH suchen.

Erstmal danke für die Antwort.
Bezüglich des Anschlags werde ich mich mal an Dictum wenden und schauen was die sagen.
Ich fand eigentlich, dass ich den Anschlag recht gut zum Tisch eingerichtet hatte aber werde mich mal noch mit der feinjustage näher beschäftigen müssen.
Je nachdem wie gut ich es eingestellt bekomme, werde ich den Hobel vielleicht zurück schicken und nach einem ADH schauen.
 

PrimaNoctis

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Einen Winkelfehler wirst fast immer haben. Das sind keine Maschinen für den Werkzeugbau.
Achtung Flachwitz: Vielleicht auch ein Winklerfehler. :emoji_grin::emoji_laughing::emoji_joy:

Ich kann dem Mann zwar nicht (mehr) zuschauen, aber offenbar klappt das Marketing.

Warum man so kleine Dinger als Solomaschinen kauft, weiß ich nicht. Wenn ich Platz für 2 Maschinen habe, kann ich doch auch eine halbwegs ausgewachsene Kombimaschine hinstellen, preislich sowieso. Dazu wurde schon einiges geschrieben (kauf die größte Maschine, die du stellen und bezahlen kannst). Auch zum krummen Aluprofil. Wenn du da nicht hinten eine Klemmschraube gnadenlos angeknallt (bekommen) hast, dann ist das viel zu viel und gehört reklamiert. Kleine Teile würden sonst in der Kuhle anliegen und keine 90° bekommen.

Wenn du den Fügeanschlag einstellst, ist so ein Haarwinkel nur begrenzt hilfreich. Damit stellst du den Anschlag nach Lichspalt mal grob ein. Anschließend musst du dir anschauen, wie sehr der Anschlag bei Benutzung nachgibt. Es kann sein, du hast den "haarscharf" auf 90° gestellt und drückst ihn wieder aus dem Winkel, weil der sicher nachgeben wird. Das ist übrigens auch bei Profimaschinen, insb. Kombis, so, wenn die nicht einen sehr gut konstruierten Fügeanschlag haben. Daher ist mein Anschlag mit einem großen Haarwinkel krumm, aber bei normalem Andruck ist das Holz sauber rechtwinklig. Wenn man das nicht weiß oder bedenkt, kann man sich sehr ärgern, bis man draufkommt.
 

hobbybohrer

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Hallo,
anmerkenswert an der Maschine ist, dass sie auf der Hobelwelle 6 Leisten mit je 3 Wendeplattenmessern hat. So kommt sie auf eine Hobelbreite von (nur) 151mm. Angetrieben wird sie durch einen 1,2kW Universalmotor.
Richard
 

IngoS

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Ich bin etwas ratlos und hoffe, dass hier mir jemand weiterhelfen kann.
Mache ich beim Abrichten etwas falsch?

Hallo,

wie Andere auch schon geschrieben haben, sieht mir der Anschlag in sich krumm aus.

Davon mal abgesehen möchte ich noch ein paar Worte zu deinem Arbeiten verlieren.

Selbst wenn es dir gelingt, mit gutem Anschlag und exakter Einstellung alle vier Seiten rechtwinklig zueinander zu hobeln, ist das ja leider nur die halbe Miete. Die Kantel soll ja üblicher Weise auch noch bestimmte Maße haben. Da müsste man sich mühsam mit immer geringerer Spanabnahme rantasten, Wiederholgenauigkeit Fehlanzeige.
Damit nicht genug, ergibt sich ein weiteres Problem. Die Flächen mögen zwar winklig zueinander sein, aber nicht zwingend planparallel. Das ist aber meist beim Möbelbau erforderlich.
Planparallelität und exakte Maße lassen sich einfach mit dem Dickenhobel erzeugen.
Eine plane Fläche und eine rechtwinklig dazu liegende gerade Fügekante mit der Abrichte.
Beide Maschinen gehören also zusammen, wenn man in überschaubarem Zeitraum aus Massivholz Werkstücke fertigen will.

Andere gehen ja den umgekehrten Weg, kaufen sich einen Dickenhobel und wundern sich dann, dass das windschiefe oder krumme Brett nach dem Hobeln immer noch windschief oder krumm ist.

Gruß

Ingo
 

kberg10

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Ich kann mich noch gut an die Zeit vor 1982 errinnern als ich noch keine Dickte hatte, da wurden 2 Seiten winklig gehobelt und dann mit der KS
paralell geschnitten, eine Notlösung halt. Geld war damals knapp.
 

Johnny Pojer

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Hmm, blöde Frage, kann man theoretisch auch 3 Seiten abrichten, wenn eine exakte Breite nicht wichtig ist (Die Unterseite eines Brettes und die beiden Kanten)?
 

IngoS

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Hmm, blöde Frage, kann man theoretisch auch 3 Seiten abrichten, wenn eine exakte Breite nicht wichtig ist (Die Unterseite eines Brettes und die beiden Kanten)?

Hallo,

selbstverständlich. Mache ich bei der Leimholzherstellung immer. Da benutze ich, je nach Gegebenheit auch konisch besäumte Bretter. Mit denen kann man ja gar nicht anders verfahren.

Gruß

Ingo
 
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