Mein lieber derdad!
Mir ist bewußt, daß natürlich abgelagertes Holz weniger Spannungen hat und sich bei der Verarbeitung und Verbau im Innenbereich besser verhält, als auf 10 % "vergewaltigtes" Holz durch künstliche Trocknung. (Vater war Rolladenbauer, noch so schöne alte Holzteile
)
Aufgrund meiner eigenen Erfahrung muß ich Dir aber leider sagen, daß ein Lattenabdruck im Holz schon nach ca. 6 - 8 Wochen im Holz entstehen kann, nicht muß. Das hieße also. wenn ich dieses Holz länger liegen lasse und es auf natürlichen Wege auf eine Holzfeuchte von ca. 15 % bringe, verschwinden die wieder?
Es gibt 2 Arten von Lattenabdrücken. Einmal ist es ja so, daß Holz im Innenbereich langsamer trocknet als im Aussenbereich. Dadurch ergeben sich im Holz unterschiedliche Farben. Der feuchtere Innenbereich ist dunkler als der trockene Aussenbereich. Wenn man nun unged. Buche zu früh aus der Lufttrocknung in eine künstliche Trocknung packt, wird nur noch die Holzfeuchte verändert und nicht mehr die Farbe. Da dort, wo die Latte gelegen hat, daß Holz weniger getrocknet ist, ist die dunkle Farbe dort näher an der Oberfläche als daneben. Dadurch ergibt sich beim Hobeln dort eine Verfärbung. Kann man nach dem Besäumen einer Bohle wunderbar beobachten. Hier kann ich mir vorstellen, daß bei längerer Lufttrocknung diese Verfärbung verschwindet.
Die 2. Art der Lattenabdrücke sind die dunklen/schwarzen Abdrücke. Diese sollen angeblich entstehen, wenn das Holz unter der Latte nass ist und keinen Sauerstoff bekommt. Also bei einer stumpf aufliegenden Latte. Und diese Abdrücke sind nicht temporär, sondern bleiben dauerhaft und sind meistens auch so tief, daß sie nicht abzuhobeln sind. Komisch ist halt nur, daß sie mal auftreten und mal nicht. Deshalb benutzen die Sägewerke mittlerweile ja auch die geriffelten Stapellatten.
Ich habe dieses Problem seit 4 Jahren intensiv beobachtet, da ich Ware benötige, die keine Lattenabdrücke aufweißt. Ich habe unzählige Sägewerke besucht und bin erst nach 3 Jahren intensiver Suche fündig geworden.
Und da wir heute im Zeitalter der DIN und EN leben, hab ich mit 15 Jahre getrocknetem Holz nicht wirklich Erfahrung. Wenn ich da noch was lernen kann, brings mir bei!