Präzise Gehrungsschnitte auf der Tischkreissäge

vielsaitig

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich baue gerade Lautsprechergehäuse aus 15mm MPX Birke. Da die Gehäuse sechseckig sind muss ich dementsprechend Gehrungen sägen.
Als Säge nutze ich meine Scheppach TS4000. Zu allererst habe ich mir ein Brett zugesägt welches die erforderliche Breite hat und lang genug ist um alle Seitenteile eines Lautsprechers aus diesem Stück sägen zu können. Danach habe ich mit dem Zuschneiden der Seitenteile begonnen. Die Gehrungen habe ich alle mit den Winkelhalbierenden versehen.
Das Werkstück habe ich mittels Schiebeschlitten entlang des Parallelanschlags über die Säge geschoben. Die Breite habe ich mit dem Stahllineal zwischen Parallelanschlag und Sägeblattzahn gemessen und entsprechend eingestellt. Die Gehrungen haben ich mit einem digitalen Winkelmesser zwischen der Arbeitsfläche der Säge und dem Sägeblatt eingestellt. Bei den Teilen welche über zwei Gehrungen verfügen passiert es jetzt manchmal, dass sich die Spitze der bereits vorhandenen Gehrung unter den Parallelanschlag schiebt. Insgesamt habe ich einfach das Problem, dass das Ergebnis nicht so präzise ist, wie ich es mir Wünsche. Wie würde ein Profi hier vorgehen?
Das Werkstück nur mittels Schlitten über die Säge führen? Doch wie stelle ich dann die korrekte Breite ein? Dazu müsste man ja rein optisch über das Sägeblatt peilen.
Für Tips vielen Dank im Voraus.

Gruß

Sebastian
 

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fahe

ww-robinie
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Coswig
...kein Profi...:emoji_wink:

Aber: Je nachdem, in welche Richtung das Sägeaggregat schwenkt, den Parallelanschlag auf die andere Seite setzen. Also so, dass das Blatt vom Anschlag weg zeigt.

Jetzt hast Du die ausrißfreie (obere) Seite da, wo Dein Werkstück später auch außen ist. Außerdem kann ein bereits angefertigter Gehrungsschnitt auf der gegenüberliegenden Seite nicht mehr unter den Anschlag rutschen.

Außerdem natürlich wie immer: Alle gleichartigen Teile mit einer Einstellung sofort hintereinander zuschneiden.

So mache ich das zumindest. Der Schiebetisch ist mir dabei schnurz...:emoji_wink:
 

Hamburger Jung

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Du kannst auch einfach z.B. eine 3mm Hartfaserplatte auf Deinem Tisch fixieren.
Dann kann Dir die Spitze der Gehrung nicht mehr unter den Parallelanschlag rutschen. Must allerdings daran denke. Dienen Anschlag in der Breite um die 3 mm zu korrigieren.
Alternativ halt mit einem Anschlag auf dem Schiebeschlitten arbeiten.
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo,

das Werkstück muss bei schräg gestelltem Sägeblatt auch perfekt auf dem Sägetisch/Schiebetisch aufliegen. Denn wegen der Schrägstellung des Sägeblatts liegt die Schnittlinie immer etwas weiter vom Sägeblatt entfernt oder näher daran, ie weiter sie von der Sägetischplatte entfernt ist (...schwierig mit Worten zu beschreiben. Oder so : ) Anders als bei Schnitten mit senkrecht stehendem Sägeblatt ändert sich durch ein nicht überall aufliegendes Werkstück auch die Schnittlinie, die ist dann keine Gerade mehr.

Weiterhin: wenn hohe Präzision nicht möglich ist, den Schnitt minimal (vielleicht 1/2 bis 1 Grad) spitzer ausführen, dann liegt ein möglicher kleiner Spalt zumindest innen.

Grüße
Rainer
 

holz2006

ww-eiche
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Hallo Sebastian,
wie Falk das schon erklärt hat wird es richtig.
Dein Sägeblatt lässt sich vermutlich wie bei fast allen Sägen nach rechts schwenken.
Dann solltest Du das Material links anschlagen. das hat auch den
Vorteil das dann nichts zwischen Parallelanschlag und Blatt klemmt.
Du musst Dir nur ein Anschlagbrett auf den Schiebetisch (natürlich exakt rechtwinklig)
aufspannen wo Du das Material anlegst.
Wichtig ist das Du dir die Maße der kurzen (unteren )Seite berechnest
oder im Zeichenprogramm abliest.
Danach kannst Du dann auch den Anschlag einstellen.
Auf der Anschlagseite denkst du Dir einen rechten Winkel (quasi ohne Gehrung) und sägeseits ziehst Du vom Maß der langen Seite das Maß der kurzen
errechneten Gegenkathete ab.
Die Gegenkathete berechnest Du mit tan(Gehrungswinkel) x Materialstärke.

Gruß Axel
 

TomfromMuc

ww-robinie
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Hallo Sebastian,

bin auch kein Profi, hätte aber folgende Ansätze (das die Spitze unter den Parallelanschlag kommt, kannst Du vermutlich nie absolut vermeiden):

- Gehrungen hinterher anschneiden
- mit den Anschlägen auf dem Ablänganschlag arbeiten, da auch Deine Säge sicherlich vom Formattisch wegkippen wird
- da Deine Boxen sicher noch mit irgendetwas überzogen werden, Gehrungen nicht ganz spitz anschneiden sondern minimal rechtwinklige Kante stehen lassen. Dann kommt es nicht unter den Parallelanschlag, ggf. Hartfaserpappe fixieren, wenn die Unterkante vom Parallelanschlag sehr rund ist
- wenn es denn aus irgendwelchen Gründen unbedingt sein soll, daß die Spitze in Richtung "unter den Parallelanschlag" zeigen muß, folgender Ansatz: Da Du einen Formattisch hast, benötigst Du den Parallelanschlag doch garn nicht auf ganzer Länge. Mach ein Stück vor dem Sägeblatt einen Klotz mit dem Gegenwinkel am Parallelanschlag fest, Werkstück anlegen und dann den Tisch schieben (ggf. Werkstück festzwingen / Niederhalter).

LG Tom
 

Mitglied 42582

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Was noch nicht genannt wurde, Probeschnitt machen. Auch wenn der Winkel rechnerisch passt ist noch nicht unbedingt gesagt, dass das in der echten Welt auch passt.
 

Friederich

ww-robinie
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Dann solltest Du das Material links anschlagen. das hat auch den
Vorteil das dann nichts zwischen Parallelanschlag und Blatt klemmt.
Du musst Dir nur ein Anschlagbrett auf den Schiebetisch (natürlich exakt rechtwinklig)
Das "exakt rechtwinkelig" ist hierbei das Problem.
Wenn man den Schiebetisch arretiert und das Werkstück am Anschlagsbrett entlangschiebt, muss es nicht ganz so exakt sein. Der Schnitt wird trotzdem ganz exakt parallel.
Anschlagsbrett und Sägeblatt minimal nach hinten voneinander weg laufenlassen, so viel, dass garantiert ist, dass sie keinesfalls aufeinander zu laufen;
und Werkstück vorher grob zuschneiden, so daß beim eigentlichen Schnitt nur noch ein paar Millimeter abfallen.
 
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