"Power Carving" Proxxon ausreichend?

MBP

ww-pappel
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Moin zusammen,

seit einigen Tagen werden mir auf YouTube einige Videos zum Thema Power Carving vorgeschlagen. Bisher kannte ich den Begriff nur in Verbindung mit der Flex oder Kettensäge, aber man lernt ja nie aus.

Bei den Videos handelt es sich um bspw. solche Arbeiten, meist aus Amerika:

In diesem Bereich wird vor allem auf ein Hängemotor der Marke Foredom gesetzt, ansonsten auf den typischen, natürlich preisgünstigeren Dremel 4000 mit flexibler Welle, der wohl bei solchen Arbeiten mit der Zeit aber Probleme machen soll, da er für die gröberen Fräsereisen nicht genug Power hat.

Der Foredom ist für mich für den Anfang ein wenig zu teuer, bei Dictum aktuell im Set für 374€. Da ich technisch nicht so der Versierteste bin, frage ich mich, ob ein Proxxon IBS/E den Fräsarbeiten (wie der Dremel) auf Dauer auch nicht standhalten kann oder aber aufgrund fehlender Kraft sowieso nicht befriedigend das Holz abtragen kann.

Hat jemand von euch Erfahrungen damit machen können?

Freundliche Grüße
Boris
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo Boris,
der Typ von dem Video schafft das mit fast jedem Gerät. Der macht das vermutlich schon seit über 30 Jahren. Diese Videos erwecken immer den Anschein mit so einer Maschine könnte man sofort schnitzen, das ist aber nur Werbung.
Wenn du einen Dremel ( oder ähnliches) hast, einfach mal ausprobieren.

Es grüßt Johannes
 

MBP

ww-pappel
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Moin Johannes,
ich danke dir für deine Antwort.
Klar, dass das trotz entsprechendem Gerät nicht automatisch leicht von der Hand geht, ist mir bewusst. Da ich mit diesen kleinen Multitools wie von Dremel und Proxxon nur wenig Erfahrung habe, dachte ich aber, vielleicht kann hier jemand sein Wissen mit mir teilen. Ich brauchte solche Geräte bisher fast gar nicht, außer für Kleinigkeiten, deshalb habe ich nur einen Alten von Mannesmann aus der damaligen Werkstatt meines Vaters übernommen, der aber mittlerweile schon nicht mehr richtig funktioniert. Bevor ich mir jetzt hier ein neues Gerät von Proxxon hole, mit dem ich dann unzufrieden bin, weil er hierfür nicht ausreichend Schmackes hat, wollte ich mich hier mal erkundigen.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Bevor ich mir jetzt hier ein neues Gerät von Proxxon hole, mit dem ich dann unzufrieden bin, weil er hierfür nicht ausreichend Schmackes hat
Gibt es Proxxon Geräte mit "Schmackes" ??? :emoji_ghost: :emoji_grin:
Meines Wissens nach eher nicht. Ist eher Kategorie "Spielzeug", Modellbautüddelei oder Kinder ans werkeln heranfüheren ohne direkt Gliedmaße zu verlieren.

Gruß SAW
 

Daniboy

ww-robinie
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In diesem Bereich wird vor allem auf ein Hängemotor der Marke Foredom gesetzt, ansonsten auf den typischen, natürlich preisgünstigeren Dremel 4000 mit flexibler Welle, der wohl bei solchen Arbeiten mit der Zeit aber Probleme machen soll, da er für die gröberen Fräsereisen nicht genug Power hat.
Was für Leistungen haben denn die Leistungsfähigen?
Der von Dir erwähnte Foredom auf Dictum hat offenbar nur 125W,
da hat ja der Dremel4000 schon etwas mehr mit 175W.

Nachtrag:
Die Foredom haben auf der Website jetzt Hängemotoren mit bis zu 1/3Horsepower das sollten 245W sein.
Interessant auch wahrscheinlich gute Drehzahlkontrolle mit Fußpedal, Schaftaufnahme bis 1/4Zoll.

Proxxons Micromot haben alle nur 100W, haben dafür die vorderen Gehäuse aus stabilen Alu und es gibt eine gute Geräteauswahl.

Mir reicht bisher ein kleiner AkkuDremel für den Bastler-Alltag...
 
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Calculon

ww-birke
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Ich hab auch diesen Sommer mit dem Powercarving angefangen und verwende einen Dremel 4300, gibt es immer mal wieder bei Amazon günstig im Angebot. Ein Proxxon IBS sollte genau so gehen, wichtig ist eine flexible Welle und ordentliche Aufsätze. Außerdem würde ich auf jeden Fall noch ein Fußpedal kaufen.
Ein Foredom hat sicherlich den Vorteil, dass er auch Rückwärtslauf hat und dass das Drehmoment bei langsamen Geschwindigkeiten nicht so einbricht wie bei meinem Dremel.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass es echt Spaß macht und man quasi sofort ansehnliche Ergebnisse erzielt. Im Anhang mein allererster Schnitzversuch (der Baumgeist) nach einer YouTube Anleitung von Carving Fusion IMG_20210830_183359.jpg
und ein paar andere meiner Werke
IMG_20211116_181943.jpg IMG_20211020_135052.jpg IMG_20211017_221221.jpg IMG_20211002_154642.jpg
 

MBP

ww-pappel
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Ich bin jetzt ein bisschen verwirrt. Ja, der Dremel hat am meisten Watt, danach kommt der SR von Foredom und der Proxxon hat tatsächlich noch weniger. Wenn ich mir Produkt- bzw. Vergleichsvideos angucke, soll der Foredom im niedrigeren Drehzahlbereich aber viel stärker sein, gefolgt vom Proxxon und an letzter Stelle der Dremel. Auf was muss ich denn achten, wenn ich mir ein kräftiges Gerät zulegen möchte? :emoji_thinking:

Calculon, echt cool! Der zweite Stab von rechts sowie der Totenkopf gefallen mir sehr. Dremel kommt für mich gedanklich irgendwie auf den letzten Platz, da mich die Plastikmenge doch sehr aufgrund der möglichen Haltbarkeit (und den Kundenbewertungen) abschreckt. Ich gehe bei Neukäufen so an die Sache, dass ich sie eventuell auch später mal meinem Sohnemann überlassen kann. Bin da selbst ein bisschen vorbelastet durch meinen Vater und seiner ehemaligen Werkstatt.

Habt ihr vielleicht andere Vorschläge, die kräftig und langlebig sind? Fußpedal wollte ich mir tatsächlich auch dazukaufen. Den Rückwärtsgang vom Foredom fand ich als Linkshänder ganz praktisch, ist aber natürlich kein Muss; kenne ich von anderen Geräten auch gar nicht.
 

Calculon

ww-birke
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Guten Morgen,

ich habe mir jetzt mal das oben verlinkte Video angeschaut und da verwendet er ja auch für viele der feineren Schritte einen Dremel und nicht den Foredom und ich bin überzeugt, dass man auch die ganze Eule mit einem Dremel hinbekommt wenn man sich am Anfang nicht gleich zwei Geräte kaufen will.
Wie bereits geschrieben verwende ich einen Dremel 4300, der mich bis jetzt noch nicht im Stich gelassen habe, bis auf die flexible Welle, aber das war ein Anwenderfehler. Natürlich muss ich dazu sagen, dass ich erst Ende August mit dem Power Carving angefangen habe und seither vielleicht 20 Sachen geschnitzt habe, kann also noch nicht so viel über die Haltbarkeit über längere Zeit sagen.
Wenn Du erstmal ausprobieren willst ob das was für Dich ist würde ich nicht gleich 400 Euro ausgeben sondern erstmal mit einem Dremel (oder Proxxon) anfangen. Durch die höheren Drehzahlen sind die für feinere Arbeiten vermutlich besser geeignet als ein Foredom (den ich aber noch nicht benutzt habe).
Was ich als Vorteile bei dem Foredom sehe sind erstens der Rückwärtslauf, besonders wenn Du Linkshänder bist halte ich das für besser und auch sicherer, da man sich dann nicht so leicht über die Hand fräst. Zweitens das höhere Drehmoment bei niedrigen Umdrehungen, mein Dremel ist unter 12000 U/min kaum benutzbar, weil er schon bei leichtem Druck stehen bleibt. Normalerweise benutze ich meine Fräser mit ca. 25000 U/min da ist das kein Problem, aber zum Schleifen wären manchmal Drehzahlen um die 10000 gut. Drittens die Tatsache, dass man in den Foredom Fräser mit 1/4 Zoll Schaft einspannen kann. Um größere Mengen Holz zu entfernen wäre das sicherlich angenehm, da das mit dem kleinen Dremel keinen Spaß macht, aber stattdessen nehme ich für die Grobform entweder meine kleine Bandsäge oder eine Flex mit Holzschnitzscheibe.

Grüße,
Christian
 

Da bin ich

ww-robinie
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Gibt es Proxxon Geräte mit "Schmackes" ??? :emoji_ghost: :emoji_grin:
Meines Wissens nach eher nicht. Ist eher Kategorie "Spielzeug", Modellbautüddelei oder Kinder ans werkeln heranfüheren ohne direkt Gliedmaße zu verlieren.

Gruß SAW
Morgen Stefan
da liegst du mit deiner Meinung etwas daneben.
diese Werkzeuge sind nix für Kinder.
mit sowas ist man in Bruchteilen einer Sekunde durch bis zum Knochen.
schau mal nach espert 500 oder Jokisch Hängemotor.
das sind Teile qualitätsmässig etwas über Proxxon , aber etwa gleiche Leistungsklasse.
meinen espert geb ich nicht in andere Hände, und die diprofil und Hängemotoren auch nicht.
und den ,, großen ,, Proxxon möchte ich nicht länger in der Hand haben, lieber lern ich richtig schnitzen :emoji_wink:
 

Calculon

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Inspiriert durch das verlinkte Video und zur Demonstration habe ich jetzt auch mal schnell eine Eule geschnitzt mit meinem Dremel. Ich würde sagen mindestens neunzig Prozent dessen wo meine nicht so gut aussieht, wie die in dem Video, liegt nicht an meinem Werkzeug sondern an meinen fehlenden Fähigkeiten. Ist meine erste Eule und wie bereits geschrieben mache ich das auch erst seit knapp drei Monaten.
Aber ich denke man sieht dass man auch mit einem Dremel ganz ordentliche Ergebnisse erzielen kann (zumindest bin ich zufrieden, andere haben vielleicht höhere Ansprüche oder Erwartungen).
Einmal "roh" und einmal abgeflammt. IMG_20211120_114214.jpg IMG_20211120_113814.jpg
Grüße,
Christian
 

WinfriedM

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und den ,, großen ,, Proxxon möchte ich nicht länger in der Hand haben, lieber lern ich richtig schnitzen

Genau, wenn Motor im Gerät, also keine Flexwelle, ist das Gerät recht dick und schwer. Auch wird es relativ schnell warm und die Wärmeabfuhr ist nicht gut.

Ewig halten die Proxxon auch nicht, die kleinen Lager verschleißen recht schnell, wenn man stundenlang damit arbeitet.

Ich nutze Proxxon gerne und auch seit vielen Jahren. Aber eher für Kleinigkeiten, wo die Maschine mal 5 min läuft. Da funktionieren die super.
 

Calculon

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Genau, wenn Motor im Gerät, also keine Flexwelle, ist das Gerät recht dick und schwer. Auch wird es relativ schnell warm und die Wärmeabfuhr ist nicht gut.
Man muss ja auch nicht das Gerät direkt in der Hand halten, dafür gibt es doch die Biegewelle, die man dazwischen montieren kann. https://www.proxxon.com/de/micromot/28620.php
Ohne eine solche Welle würde ich auch nicht länger schnitzen wollen und habe ich auch an meinem Dremel.

Grüße,
Christian
 

WinfriedM

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Man muss ja auch nicht das Gerät direkt in der Hand halten,

Ja genau, es bezog sich nur auf die Ursprungsidee, ohne Flexwelle nur mit Proxxon-Gerät direkt zu arbeiten.

So eine Welle für 30 Euro - da kann man natürlich auch keine ewige Haltbarkeit erwarten.

Ich kenne Preise aus Dentallaboren, wo täglich stundenlang damit gearbeitet wird. Da liegen Geräte so im Bereich um 1000-2500 Euro.
 

Calculon

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Ich kenne Preise aus Dentallaboren, wo täglich stundenlang damit gearbeitet wird. Da liegen Geräte so im Bereich um 1000-2500 Euro.
Das kann man aber auch schlecht vergleichen ob man etwas ab und zu benutzt oder jeden Tag sein Geld damit verdienen muss und vierstellige Preise kann und will sicher nicht jeder bezahlen. Meines Wissens drehen die Motoren, die von Zahnärzten verwendet werden auch wesentlich höher, 50.000 U/min? Das ist zum Schnitzen weder notwendig noch sinnvoll, da viele der Aufsätze, die ich verwende laut Aufdruck mit maximal 25.000 U/min betrieben werden sollen. Auch ist das letzte bisschen an Genauigkeit, das ich beim anfertigen von Prothesen, Implantaten oder ähnlichem in einem Dentallabor sicherlich brauche bei hobbymäßigem Schnitzen eher nicht zwingend erforderlich.

Grüße,
Christian
 

WinfriedM

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Die Turbinen bei Zahnärzten für Diamantwerkzeuge laufen sehr hoch, ich glaub um 100.000 und mehr. Ich meinte die Teile in Dental-Laboren, wo die Zahnersatz mit schleifen. Die laufen in einem ähnlichen Bereich, wie Dremel und Proxxon. Was ich sagen wollte: Die sind für viele Stunden ausgelegt und da sieht man dann auch, was das kostet, will man so eine Langlebigkeit. Insofern kann man vermutlich froh sein, wenn eine Proxxon 100 Stunden durchhält. Man bekommt, was man bezahlt.

Hab mal nachgeschaut: Kavo K10 ist so ein typisches Gerät. Hat 0-40.000 UPM. Bei 180 Watt.

Hier mal ein Beispiel für ein gebrauchtes Gerät:
https://www.rm-dental.de/de/product_info.php?info=p685_kavo-k10-technikermaschine-gebr-.html
 

Calculon

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Alles klar, die Unterschiede kannte ich nicht so. Aber dann ist auch die Frage, ob man bei seinem Dremel/Proxxon die Lager tauschen kann, dann könnte man die Maschine für kleines Geld instand setzen und die Lebensdauer erhöhen, zumindest würde ich vermuten dass die Lager das erste sind was den Geist aufgibt.
 

Johannes

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Alles klar, die Unterschiede kannte ich nicht so. Aber dann ist auch die Frage, ob man bei seinem Dremel/Proxxon die Lager tauschen kann, dann könnte man die Maschine für kleines Geld instand setzen und die Lebensdauer erhöhen, zumindest würde ich vermuten dass die Lager das erste sind was den Geist aufgibt.

Hallo,
das Problem ist, daß wenn die Lager zu heiß werden, schmilzt das Gehäuse in dem die Lager sitzen. Da ist es dann mit Lager tauschen schwierig.

Es grüßt Johannes
 
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