Platinenlöcher mit Oberfräse bohren

currymuetze

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Hallo,

ich muss in einer selbstgeätzten Platine 0,8mm Löcher bohren. Leider sind die STandardbohrmaschinen zu langsam (meine Bosch hat glaub ich ca 3000 oder 4000 U/Min).

Hab mal nachgeschaut, meine Metabo Oberfräse OFE 738 hat / kann 10000 - 27000, unter Nennlast 19500.
10000 U/Min wäre genau passend - also demnach vermutlich die niedrigste Stufe.

Ich habe mir 0,8mm HSS Bohrer bestellt. Das schöne an der Fräse ist, dass ich sie in meinen Bohrständer spannen kann.

Jetzt meine Frage:
Muss ich spezielle Fräsbohrer verwenden oder kann ich auch mit normalen Bohrer (die ich schon habe) arbeiten? Soweit ich das sehe ist der wesentliche Unterschied doch die Geschwindigkeit und dafür sind die Bohrer ja ausgelegt.

Sollte ich sonst noch etwas beachten, insbesondere was Sicherheit betrifft?

Vielen Dank
Gruß
Thorsten
 

michaelhild

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Jetzt mal so rein von der Theorie her, sollte das schon gehen, wenn die Bohrer für diese Drehzahl ausgelegt sind.

Mich quält dabei nur die Frage, wie willst Du denn den 0,8mm Bohrer vernünftig in die Spannzange bekommen?
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Die HSS werden sehr schnell stumpf, dürfen dan sogar verlaufen und brechen, besser sind HM. Für den Rest ist die OF das passende Gerät für Platinenbohrungen, Drehzahl passt und vorallem werden die Bohrer nicht in einem Futter sondern in einer Spannzange aufgenommen, dies tut sehr viel am Rundlauf.
 

yoghurt

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Hallo Thorsten,
ich weiß ja nicht, ob Du nicht mit Spatzen auf Kanonen schießen willst?

Selbst wenn der 0,8er Bohrer nicht die richtige Drehzahl hat, sollte ein Platine dem Bohrer nicht viel Widerstand leisten können.
 

hinnakk

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Ich denke, dass ein Dremel oder besser Proxxon im kleinen Bohrständer besser geeignet ist. Oder mit der flexiblen Welle. Ich habe einen Proxxon IBS und würde den dafür nehmen. 0,8 mm Bohrer lassen sich nicht mit Standard Zubehör in einer Oberfräse unterbringen. Außerdem wird das Ausrichten der Platine unter der Fräse viel zu aufwendig. In der Ausbildung ging das mit Dremel und Co. frei Hand ohne Probleme. Im Bohrständer wird es sicherlich noch besser.

Schöne Grüße

Hinnakk
 

beat

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Hallo

Für den Kleinen Durchmesser und Hohe Drehzahl würde ich eher Einen Dremel oder Proxxon Minimotgerät Vorschlagen.
 

currymuetze

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Hallo,
also ob mit Spatze auf Kanonen weiß ich nicht, habe nur gelesen,dass man da mit ordentlich Drehungen bohren soll.

Der Hauptgrund liegt aber darin, dass ich eine Oberfräse besitze, einen Dremel oder eine Proxxon kaufen müsste. Wenn ihr sagt das macht keinen Sinn, dann werd ich mich mal umschauen, aber für mich war es zumindest eine Frage wert.

Warum das so lustig ist (vor Lachen gekrümmt) muss ich nicht verstehen oder? Dafür bin ich dann wohl doch zu sehr Laie :cool:

BG
Thorsten
 

muh

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Soweit ich das sehe ist der wesentliche Unterschied doch die Geschwindigkeit und dafür sind die Bohrer ja ausgelegt.
Vielleicht blamiere ich mich jetzt und die Platinen werden tatsächlich mit
10 000 oder 30 000 Umdrehungen gebohrt.

Ich habe das mal mit einem wesentlich dickeren Bohrer versucht.
Ein Antippen hat gereicht und mir ist das Ding um die Ohren geflogen,
zum Glück nicht ins Auge. Und ich hatte nur ca 15 000 Touren.
Man muss bedenken die Leerlaufdrehzahl bei 10 000 Touren kann wesentlich höher sein, nicht bei jedem Gerät mit Regelung, aber so was ist möglich.

Also so wie ich schon Platinenbohrer gesehen habe sind die mit einem sehr dicken
Schaft, und extrem kurz. Damit sollten auch 30 000 Umdrehungen kein Problem sein.

Jeder andere Versuch kann in einer Katastrope enden.
Sobald die Bohrer etwas länger sind werden sie duch die Zentrifugalkraft
zerlegt.
 

Frank S

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Hallo Thorsten,
das ist überhaupt kein Problem, Deine Metabo Oberfräse zu verwenden. (Auch wenn es ein wenig Over-Sized ist).
Die 1/8" Spannzange 6.31948.00 ist für Deine Oberfräse verfügbar.
Dort kannst Du dann die üblichen VHM-Bohrer für Platinen-Material (z.B. FR4) einspannen.
Diese halten auch viele Löcher in dem Glasgewebe aus und es gibt sie in allen üblichen Größen.

Gruß, Frank

PS.: Schöner arbeitet es sich aber mit einem Proxxon-Fräsmotor mit der 1/8" Spannzange im Ständer.
28606.jpg

vhm_bohrer_10er_satz.jpg
 

WinfriedM

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HSS wird sehr schnell stumpf, hatte schon die Situation, dass nach 10 Löchern Schluß war. Hartmetall hält ewig, aber man bricht ihn sehr schnell ab, wenn man noch "übt".

Gegen Oberfräse spricht nichts, kannst du machen. Du brauchst dann nur entsprechende Spannzange. Dein Bohrständer muss aber sehr gut sein, nahezu ohne Spiel. Sonst brechen dir die Bohrer ganz schnell weg.

Früher hab ich übrigens oft mit normaler Bohrmaschine gebohrt. Das geht schon, wenn du nicht gleich mal 1000 Löcher bohren willst.
 

123 Harry

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Abend,habe das weiter oben gelesen

HSS wird sehr schnell stumpf, hatte schon die Situation, dass nach 10 Löchern Schluß war. Hartmetall hält ewig,

Also HSS ist gehärteter Stahl.und so aus Faustregel:kleiner Bohrer,große Geschwindigkeit,großer Bohre kleine Geschwindigkeit
Gruss
 

steigerwälder

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die bebilderten bohrer sind genau das was du benötigst.

von der oberfräse würd ich abstand nehmen. du kommst damit nicht wirklich sauber mittig auf die platinenbohrung. gerade bei IC-Sockelbohrung geht da schnell was schief.
willst du nur ein paar löcher bohren oder kommt das jetzt wohl häufiger vor?

ich hab noch meine platinenbohrmaschine inkl. bohrständer, mini-tischkreissäge usw. aus meiner zeit übrig, wo ich noch platinen belichtet und geätzt habe. ich weiss nicht, wieviel tausende von löchern ich bislang gebohrt hab, aber ich weiss, daß eine oberfräse für sowas definitiv nicht geeignet ist.

p.s. ich hab noch ätzsulfat, entwickler und platinenmaterial übrig, bei interesse melden.
p.p.s wenn es nur die eine platine sein soll, kannst du mir diese auch gern in einem brief zuschicken und ich bohr dir die löcher passend (0,4er bis 2,2er bohrer sind klein aufsteigend noch vorhanden).
für ein kleines trinkgeld sollte dir das aber auch jede fernseh-werkstatt erledigen können.
 

Qwertl

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Hallo.

Ich hab das mal Freihand mit ner billigst Minibohrmaschine (4,95 bei nem Ramschversand) und den dazugehörigen Minibohrern (10Stck. 79ct oder so) gemacht. Ging auch... Allerdings waren die Hälfte der bestellten Maschinchen und auch genausoviele Bohrer unbrauchbar. Leistungsmäßig hat das aber gereicht...

Wenn es also nicht um eine dauerhafte ständige Nutzung geht würd ich mir einmal ne vernünftige Maschine leihen, es machen lassen, oder mir mal für seltene Anwendung so ein Billigteil bei Lidl oder Aldi mit Welle mitnehmen.

Grüße T.
 

glooblooz

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Der Hauptgrund liegt aber darin, dass ich eine Oberfräse besitze, einen Dremel oder eine Proxxon kaufen müsste. Wenn ihr sagt das macht keinen Sinn, dann werd ich mich mal umschauen, aber für mich war es zumindest eine Frage wert.

Hi Thorsten,

ich verstehe, dass Du keinen unnötigen Kauf machen willst. Deshalb empfehle ich Dir, kauf Dir eine Proxxon (z.B. die hier PROXXON 28515 Modellbauer - und Gravier - Set mit Bohr- und Frsgert 50/e 87). Ich habe meine seit über 15 Jahren und sie ist mir immer treu geblieben :emoji_slight_smile: Du glaubst ja gar nicht, für was man die alles einsetzt, wenn man sie erstmal hat...

Wichtig ist bei so einer Maschine, dass sie eine Drehzahlregelung hat. Und die Proxxons mit 20mm Spannhals kannst Du mit einem Adapter (Holzring innen 20mm, außen 43mm, geschlitzt) sogar in den großen Bohrständer einspannen.

Hartmetallbohrer sind schon ok, nur für erste Versuche und eine Platine reicht auch erst einmal HSS. Ich habe einen sehr guten Satz von Dremel, der bohrt auch schon seit vielen Jahren.

Herzliche Grüße
Achim

PS: ich hab nicht gelacht...
 

WinfriedM

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Ich weiss nicht, wieviel tausende von löchern ich bislang gebohrt hab, aber ich weiss, daß eine oberfräse für sowas definitiv nicht geeignet ist.

Was spricht denn deiner Meinung nach dagegen? Die Drehzahl stimmt, die Präzision im Rundlauf stimmt, einzig alles etwas überdimensioniert, aber das stört doch nicht.

Nur damit wir über das selbe reden, ich nehme an, er meint so einen Fräsmotor mit Eurohals:
http://www.cnc-step.de/images/stories/Produkte/Zubehoer/Fraesspindel/Kress_5000_upm_1050_FME-1.jpg

Sowas wird oft auch bei Hobby CNC-Maschinen eingesetzt und da gibt es viele, die damit auch Platinen problemlos bohren.

Einzig der Bohrständer sollte sehr präzise sein.
 

steigerwälder

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die sicht aufs werkstück seh ich da als problem, wenn auch kein grosses, aber unvorteilhaft. und eben die klemmung und präzision des ständers. kommt halt drauf an, wie dicht die leitbahnen stehen und wie gut die kupferbeschichtung hält. kleinste lötstellen reisst man auch mal schnell ab, wenn der bohrer annähernd an den äußeren umfang des lötstützpunktes heranreicht.
klar, im industriellen bereich werden platinen nur so gebohrt (bohrautomat, cnc,.... wie man es auch immer nennen will).
deshalb ja auch mein angebot, wenns keine paar hundert löcher sind :emoji_slight_smile:
 

veter

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In diesem Video [ame=http://www.youtube.com/watch?v=BQikukKtttE]Drilling Freshly Etched PCB - YouTube[/ame] wird eine Dremel mit Ständer 220 zum Bohren von Platinen verwendet. Es geht wohl.

Eigentlich kann man wegen des stark abrasiven Glasfasermaterials der Patine nur HM-Bohrer einsetzen. Die Bohrer sollten möglichst kurz sein, und am Rande: Industriell werden Platinen in Bohrautomaten und hat man schon Drehzahlen im Bereich von 100000 1/min.

vgv. veter
 

markusonlein

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Hallo,
in meiner aktiven Elektronik-Bastel-Zeit hatte ich mir eine kleine Platinenbohrmaschine selbstgebaut.
Zutaten:
1 Mabuchi 12V-Motor, zB. der 540
1 ordentliches Netzteil
einige Aluprofile
geschliffene Wellen (ugs. "Sillberstahl") und MS-Buchsen fuer die Linearfuehrung
Bohrfutter oder einfach Luesterklemme falls Motorwelle und Bohrerschaftdurchmesser gleich sind.
 
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