Stefan Sal

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Hallo Alle!

In der Hoffnung auf einige praktische Tipps wende ich mich an euch - ich versuche mit kurz zu fassen :emoji_slight_smile:

Wir möchten ein EFH BJ 1956 thermisch sanieren. Das Haus besitz ein massives EG (25cm Ziegel, dzt. ungedämmt) und ein Sparrendach mit Zangen. In den 1990er Jahren wurde das DG mit ca.10cm Styropordämmung zur Sommernutzung ausgebaut. Für eine ganzjährige Nutzung genügt die Dämmung nicht und überlegen wir daher diesen DG-Ausbau abzuräumen und neu zu machen. Auch das EG soll im Zuge dessen thermisch ertüchtigt werden. So weit so gut..

Derzeit ist das Dach bis zu den Zangen ausgebaut (welches Material zwischen den Zangen ist, weiß ich nicht), der Spitz ist dzt. unbeheizt. In der neuen Variante würden wir das Dach gern bis zum Spitz ausbauen und die Zangen als Galerieebene begehbar gestalten (Kinder, Lager, etc.). Sparrenabstand ist ca. 85cm und haben einen Querschnitt von 9/14. Das Haus ist etwa 8,7m breit. Anbei Schnitt & Bild vom Auflagerbereich.

Die Dachdeckung stammt aus dem ursprünglichen Baujahr ein Unterdach gibt es nicht. Insofern wird hier eine Erneuerung anstreben denke ich, grundsätzlich ist der Zustand der Ziegel aber noch ganz gut. Lt. Energieberatung sollte eine Dämmstärke von 30cm angestrebt werden (wenn wir auf eine Förderung verzichten könnte es weniger sein, U-Wert muss meines Wissens min. 0,2 sein).

Da wir baurechtlich nicht höher werden dürfen, also Gaupen und "Aufklappen", leider nicht möglich sind erscheint es mir sinnvoll den Dachstuhl grundsätzlich zu erhalten. Ich frage mich jedoch ob der best. Dachstuhl eine solche Ertüchtigung statisch "mitmacht" und welche Variante (Innen oder Außendämmung) hier sinnvollerweise eingesetzt werden könnten und welche vor allem auch möglichst wirtschaftlich ist?

Bin gespannt auf Rückmeldungen - vielen Dank & LG
 

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Jowe

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Hallo Stefan,
willkommen im Forum.

Baurecht ist ja Ländersache aber prinzipiell sind die Unterschiede nicht groß. Die meisten Bauämter bieten eine Sprechstunde an. Das kostet nichts,danach bist Du klüger. Ich sehe aber baurechtlich kein Problem mit einer Gaube. In RP darfst Du z.B. nur 2/3 der Trauflänge die Gaube breit machen.

Kannst Du etwas zu den jetzigen Sparrendimensionen sagen? Wahrcheinlich wird aber sein, das die für eine 30er Dämmung nicht ausreichen und erneuert oder aufgedoppelt werden müssen. Statiker ist dabei unerläßlich.
Für eine reine energetische Sanierung des Daches mit evtl. zus. Dachflächenfenstern wird meist kein Bauantrag benötigt und damit auch kein Architekt o.ä. der die Kosten in die Höhe treibt.Wenn Du jedoch eine Gaube baust, benötigst DU wahrscheinlich doch einen Bauantrag. (Termin beim Bauamt wird Dir das sagen)

Wir haben ein ähnliches Haus (BJ 63) kürzlich saniert und es wie folgt gemacht, auch um Kinderzimmer zu generieren.
Vorderseite kam eine 6m breite Schleppgaube rein. Da das fast das ganze vordere Dach betraf haben wir dies komplett neu gemacht. Rückseite haben wir die alten Sparren (noch ok) aufgedoppelt.Insgesamt sind wir auf 26cm Sparren.Zwischen den Sparren kam eine Steico Holzfasereinblasdämmung und aussen auf die Sparren 6cm Holzfaserplatten (Steico oder gutex sind Sichworte). Wir haben also 32 cm und sindtotal glücklich damit.

Im ersten Winter hatten wir dieHeizkörper noch nicht installiert und trotzdem nicht unter 18°. Die aufsteigende Wärme aus den unteren Geschossen hat gereicht. Im Sommer spielt die Holzfaser ihr Potential voll aus. Selbst bei 36° über Tage Hitzewelle sind es nicht mehr wie 28° in den Dachräumen geworden. Und sobald die Sonne abends weg ist, sinkt die Temperatur merklich.
Die Holzfaserspeichert die Wärme und läßt sie nicht ins Rauminnere (Stichwort Phasenverschiebung). In der Nacht gibt sie die Wärme wieder nach aussen ab. Wir würden definitiv das jedem empfehlen.

Was die Gauben anbelangt so hätten wir gerne mehr gehabt, durften aber nicht. Wir haben dann zu einer Lösung gegriffen die sich "Velux Raum" nennt. Hier wird das Dachflächenfenster noch einmal um 10° mittels eines Anbaurahmens ausgestellt. Von innen ist es fast wie eine Gaube und Du hast die Kopfhöhe. Bauamtlich ist das aber immer noch ein Dachflächenfenster und fällt somit nicht in die 2/3 Reglementierung. Das gbt es auch noch als "Panorama" Lösung, dann sind es sogar 20° Neigung und der "Deckel" der dadurch entstehtist auch aus Fensterelementen. Das sieht schon echt geil aus, kostet aber auch eine Kleinigkeit. Ein guter Zimmermann/Dachdecker macht Dir das sicher auch etwas preiswerter. Problematisch ist dabei nur die Innenverkleidung. Die stellt den Trockenbauer vor eine Herausforderung.Ich habe da Stunden verbracht um das zu lösen. Irgendwann hab ich es irgendwie in einer Art selbstragender Konstruktion gelöst und es hält jetzt seit 3 Jahren.
 

Stefan Sal

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Bin für alle Erfahrungsberichte dankbar! Baurechtlich ist alles geklärt (dort wo es für uns sinnvoll wäre ist aufklappen / Gaupen nicht möglich). Technisch gesehen dachte ich wird in Deutschland ähnlich gebaut :emoji_slight_smile: .. Wenn ich mehr in Erfahrung gebracht habe kann ich das auch teilen.
 

Jowe

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Würde mich mal interessieren warum Gauben nicht möglich sind? Abstandsfläche? Zu nah am Nachbarn wegen Brandüberschlag? Bei letzterem wäre die Veleux Raum Lösung evtl. eine Lösung. Ich habe in dem Einschnitt eine Tiefe von 1,4 m bis zur oberen Veluxkante. Bei 26er Sparren. Das ist wie Gaube.Nur am Ende halt nicht senkrecht. Drempel demenstprechend noch tiefer.
 
Zuletzt bearbeitet:

Martin45

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Ich kann den Ausführungen oben zur Faserdämmung nur zustimmen. Wir haben 20cm Glaswolle + 6cm Aufsparrendämmung Holzfaser Gutex, müsste Ultratherm sein. Im Sommer absolut angenehm. Auch im Winter auf dem Boden wie unter dem Dach fast identische Temperatur. Würde ich sofort wieder machen, die Aufsparrendämmung, auch wenn sie erstmal was kostet.
 

Jowe

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Die Aufsparrendämmung ist ja garnicht so teuer (egal ob Steico, Gutex oder pavatex. Alle so um die 16-17€/m²) und kann prinzipiell sogar selber draufgeschraubt werden wenn man sich aufs Dach traut. Ich würde da aber empfehlen sich eine spezielle Dämmstoffsäge zu mieten. Das lohnt, herkömmlich HKS sind nach jedem Schnitt zu mit Holzfasern.Das macht keinen Spass.Ist wie Fertigparkettlegen.Messen, sägen, festschrauben. Hat bei uns zu 2. keinen halben Tag gedauert. Also auch niedrige Arbeitskosten.
 

Andreas W.

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Hallo Stefan Sal,

Du schreibst von einem Sparrendach.
Sofern Dein Dach tatsächlich ein Sparrendach ist, brauchst Du dir wg, der Nicht-Möglichkeit von Gauben keine Gedanken machen. Die könntest Du ohne größeren Aufwand eh nur über zwei Sparrenfelder ausführen.
Ansonsten müßtest Du Dein Dach zu einem Pfettendach umbauen.

Der Unterschied von Sparren-/Kehlbalkendach zu Pfettendach ist klar?

Aufgrund des vorhandenen Kniestockes/Drempels denke ich jedoch, daß Du ein Pfettendach hast.

Jowe hat evtl. mögliche Dachflächenfensterlösungen schon angesprochen. Das würde ich abklären lassen.

30 cm Dämmstärke (!!!) wirst Du nur kombiniert mit Auf- und Zwischen-/Untersparrendämmung erreichen. Sonst verlierst Du innen gehörig Platz.
Mit Aufsparrendämmung kommst Du jedoch automatisch außen höher.
Ob 30 cm Dämmung überhaupt wirtschaftlich sind?
U-Wert 0,2 müßtest Du auch mit weniger cm erreichen können.

Dämmstoff und Dämmstärke ist leicht, damit sollten Deine 14 cm Sparrenhöhe kein Problem haben. Aber auch das vor Ort abklären lassen.

Auf jeden Fall empfehle ich beim Ausbau ein Unterdach (bereits damit kommst Du außen höher...).
Und eine 100% funktionierende Dampfbremse.

Was sagt Dein Energieberater zu 30 cm Dämmung in der Dachfläche und der vorhandenen Giebelwand bzw. dem vorhandenen Kniestock?

Gruß, Andreas
 

Jowe

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Hallo Andreas,
ich würde gerne mal Deine Anmerkung bzgl. Wirtschaftlichkeit betrachten.

Unabhängig von Ressourcenschonung und möglicher grüner Ideologien ist die Wirtschaftlichkeit inzwischen doch stark relativ geworden.
Als ich vor ca. 4 Jahren noch eine Gasbrennwerttherme einbauen (musste) habe ich mal blauäugig PV-Strom zur Warmwasserbereitung in die Runde der Experten (Heizungsbauer, Energieberater) geschmissen und wurde quasi ausgelacht. Es wurde der bessere Wirkungsgrad des Gases erwähnt und die Warmwasserbereitung per Strom als zu teuer dargestellt und ich fügte mich.
Würde man es heute durchrechnen, käme man auf ein anderes Ergebnis durch die gestiegenen Gaspreise. Meine zukünftige PV Anlage wird deswegen auch mit einem Heizstab für den Warmwasserspeicher ausgestattet um zumindest den Überschussstrom auch selbst nutzen zu können. In der Gegenrechnung zur Einspeisevergütung ist der selbstgenutztePV Strom dann mit ca. 1/3 deutlich preiswerter als das Gas. Die Brennwerttherme bleibt somit ca.ein halbes Jahr aus. Das ist gut für meinen Geldbeutel und gut für die Umwelt.

Stichwort Umwelt, ich denke jede Energieeinsparnis wird ein Gewinn sein. Man muss es nicht auf die Spitze treiben aber auch Kleinvieh macht Mist.
Monetär darf man dabei den Sommer nicht vergessen. Ein gut gegen Hitze gedämmtes Dach braucht evtl. keine Klimaanlage oder diese benötigt zumindest weniger Energie.

Und letztendlich, wenn ich schonmal dran bin,dann kann ich es doch auch direkt richtig machen. Ein paar Sparren aufdoppeln kostet nicht die Welt und ob ich zw. den Sparren 14 cm oder 26 Dämmung einbringe auch nicht. Der größte Posten dabei ist immer noch die Arbeitskraft und die ist bei der Dachdeckung gleich.
 

Holzfummler

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Wir möchten ein EFH BJ 1956 thermisch sanieren.
Moin Stefan,
was ist dein genaues Ziel, welchen Energiewert willst du erreichen?
Frage auch mal direkt einen Dachdecker deines Vertrauens.
M. M nach benötigst du auch eine Winddichtheit und Aussenfeuchteschutz., also eine Unterspannfolie direkt hinter den Ziegeln. Dies bedeutet ein Ab- und Eindecken. Dann wäre da auch eine Hartfaserdämmung o. Ä. möglich.
Wenn Zangen die Hölzer sind, die auf Bild 2 die sind, die vom Sparren zum Boden sind und an jedem Sparren anliegen, hast du 2 Möglichkeiten.
A) Dämmung nur zwischen den Sparren, wobei bei mir 4 cm frei für die Hinterlüftung sind. Dann habe ich bei mir 16 cm Steinwolle, Konterdachlatten und 4 cm Steinwolle, dann die Diffusionssperre, OBS und Rigipsplatte.
Dein Aufbau kann ähnlich sein, aber statt Steinwolle würde ich heute etwas anderes nehmen. Die neigt dazu, im Laufe der Jahre zusammenzusacken.
B: analog A zwischen den Zangen, da wäre aber entsprechende Zwischenkonstruktion notwendig.
C) sowohl A) und B:, ist aber auch eine Kostenfrage.
Was machst du mit den Giebelseiten?
Frage auch mal bei den Dämmstoffhersteller nach, häufig können sie dir entsprechende, abgestimmte Systeme anbieten.
Gruß
Thomas
 
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Andreas W.

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Hallo Stefan Sal,

zur Wirtschaftlichkeit -
was das ist bzw. wann die für Dich erreicht wird oder überschritten ist, hängt von Deiner Meinung ab.
Vollkommen ohne Ideologie bin ich absolut für Energieeinsparung und Resourcenschonung.
Auch mit dem sommerlichen Wärmeschutz hast Du recht.

Ohne daß ich hier jetzt etwas vorrechne:
Dämmwirkung hängt vom Dämmaterial ab und in welcher Stärke man das verbaut.

Die "Wirkung" ist jedoch nicht linear, d.h. 20 cm dämmen nicht doppelt so gut, wie 10 cm gleichen Materials.
Die ersten cm erreichen bereits viel Wirkung.
Im oberen Bereich muß man verhältnismäßig viel Aufwand betreiben, damit man überhaupt noch eine berechenbare Verbesserung des u-Wertes erreicht.
Das habe ich mit Wirtschaftlichkeit gemeint.

Wie auch neue Autos, die zwar weniger verbrauchen, aber halt erstmal mit Energieaufwand produziert werden müssen, muß auch Dämmstoff mit Energieaufwand hergestellt werden.
Vorteil dabei ist allerdings, daß der Rubel rollt, und davon lebt unsere Wirtschaft.
Also wir alle.

Gruß, Andreas
 

brubu

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Die "Wirkung" ist jedoch nicht linear, d.h. 20 cm dämmen nicht doppelt so gut, wie 10 cm gleichen Materials.
Die ersten cm erreichen bereits viel Wirkung.
Hallo
Seit wann ist das so? Du hast nur recht weil man die Übergangswiderstände und alle anderen Materialien mit einbeziehen muss. Auf die Dämmung allein bezogen wird linear gerechnet. Doppelte Stärke dämmt doppelt. Oder bin ich nicht mehr auf dem aktuellen Stand? Immerhin kann ich Dämmwerte mit dem Taschenrechner auch ohne Programm berechnen wenn es sein muss. Ohne Rechner geht es auch, dauert aber.....
Gruss brubu
 

Jowe

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Wie ich bereits schrieb ist "Wirtschaftlichkeit" ja eine relative Momentaufnahme. S.Gaspreise.Außerdem kann man ja auch diesen Begriff anders interpretieren.Esmuss ja nicht nur imMoment undfür die eigene Brieftasche Wirtschaftlich sein. Wirtschaftlichkeit in der heutigen Zeit kann auch Ressourcenschonung und Energieeinsparung sein wovon andere jetzige und zukünftige Bürger des Planeten profitieren.

Ich denke wir sind hier alle keine studierten Energieberater. Für meinen Teil komme ich zumindest aus der Architektur und habe einiges bei unserer Haussanierung mitbekommen.

Der Spruch, das die ersten cm entscheidend sind, kenne ich eigentlich nur von der Fassadendämmung in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit. Bei waren es 8cm Silikatplattenmit einem optimalen Kosten/Nutzenverhältnis. Alles drüber würdeman nichtoder nur später einspielen.Aber auch diese Rechnung ist ja inzwischen obsoletund mit dem Wissen der Gaspreiserhöhung hätten sich wahrscheinlich auch 10 cm oder mehr "gerechnet"
Aber Fassadendämmung betrifft im allgemeinen ja nur 14% der energetischen Sanierung nach Dach,Fenstern und Heizung/Warmwasser.

Da Wärme bekanntlich nach oben steigt ist eben auch das Dach immens wichtig. Da würde ich nicht um den cm feilschen.Wir reden hier nicht von einem Industriedach. Ob jetzt 20 Sparren um 6 oder 10 cm aufgedoppelt werden ist doch keine Frage des Materialpreises und zu vernachlässigen. Die Arbeitsleistung die dabei den meisten Anteil ausmacht ist ja die gleiche. Ebenso die Einblasdämmung.

Ich habe auch den Begriff "Dampfsperre"gelesen. Ich denke das inzw. die Dampfbremsfolie doch Stand der Entwicklung ist und Dächer diffusionsoffen gestaltet werden. Dementsprechend bieten sich Materialien wie Holzfaser an die gerade im Sommer gegenüber Stein/Glaswolle oder PU ihre Stärke ausspielen kann.
 

Heener

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Wie ich bereits schrieb ist "Wirtschaftlichkeit" ja eine relative Momentaufnahme. S.Gaspreise.Außerdem kann man ja auch diesen Begriff anders interpretieren.Esmuss ja nicht nur imMoment undfür die eigene Brieftasche Wirtschaftlich sein. Wirtschaftlichkeit in der heutigen Zeit kann auch Ressourcenschonung und Energieeinsparung sein wovon andere jetzige und zukünftige Bürger des Planeten profitieren.

Ich denke wir sind hier alle keine studierten Energieberater. Für meinen Teil komme ich zumindest aus der Architektur und habe einiges bei unserer Haussanierung mitbekommen.

Der Spruch, das die ersten cm entscheidend sind, kenne ich eigentlich nur von der Fassadendämmung in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit. Bei waren es 8cm Silikatplattenmit einem optimalen Kosten/Nutzenverhältnis. Alles drüber würdeman nichtoder nur später einspielen.Aber auch diese Rechnung ist ja inzwischen obsoletund mit dem Wissen der Gaspreiserhöhung hätten sich wahrscheinlich auch 10 cm oder mehr "gerechnet"
Aber Fassadendämmung betrifft im allgemeinen ja nur 14% der energetischen Sanierung nach Dach,Fenstern und Heizung/Warmwasser.

Da Wärme bekanntlich nach oben steigt ist eben auch das Dach immens wichtig. Da würde ich nicht um den cm feilschen.Wir reden hier nicht von einem Industriedach. Ob jetzt 20 Sparren um 6 oder 10 cm aufgedoppelt werden ist doch keine Frage des Materialpreises und zu vernachlässigen. Die Arbeitsleistung die dabei den meisten Anteil ausmacht ist ja die gleiche. Ebenso die Einblasdämmung.

Ich habe auch den Begriff "Dampfsperre"gelesen. Ich denke das inzw. die Dampfbremsfolie doch Stand der Entwicklung ist und Dächer diffusionsoffen gestaltet werden. Dementsprechend bieten sich Materialien wie Holzfaser an die gerade im Sommer gegenüber Stein/Glaswolle oder PU ihre Stärke ausspielen kann.
Zustimmung.
Das wurde auch anderswo schon öfter klargestellt:
Kein Haus hat eine Dampf"sperre".
Überall sind das nur Dampfbremsen, schon allein wegen der Stöße und Anschlüsse, die nicht 100% ausgeführt werden können.
 

tomkaes

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Hallo
Seit wann ist das so? Du hast nur recht weil man die Übergangswiderstände und alle anderen Materialien mit einbeziehen muss. Auf die Dämmung allein bezogen wird linear gerechnet. Doppelte Stärke dämmt doppelt. Oder bin ich nicht mehr auf dem aktuellen Stand? Immerhin kann ich Dämmwerte mit dem Taschenrechner auch ohne Programm berechnen wenn es sein muss. Ohne Rechner geht es auch, dauert aber.....
Gruss brubu
Bei einem Dach musstest du die Sparrenquerschnitte mit ihrem Abstand zum Gefach mit der Dämmung schon immer einbeziehen.
Plus Aufsparrendämmung + Untersparrendämmung um die Sparren und Mauerkronen zu überdämmen.
Das wird in Verbindung mit den Wärmebrücken der einzelnen Bauteilanschlüsse untereinander schon keine Kopfrechnung mehr.
Spätestens wenn bei der Sanierung / Nutzung noch Dachflächenfenster / Kamin ins Spel kommen, wäre ich mit einer linearen Grobschätzung (viel hilft viel) vorsichtig. :emoji_wink:
 

brubu

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Hallo
Da warst du etwas schneller als ich. Mein untenstehender Beitrag bezieht sich nicht auf deinen aktuellen.
Klar müssen Wärmebrücken berücksichtigt werden. Wir rechnen sicher nicht nur die Dämmmaterialien allein.
Bei Altbauten gibt es immer Schwachpunkte die nicht ideal sind. Da setzen wir ab und zu Aerogel Platten ein wie auch um Dachfenster.
Die sind leider sehr teuer, dazu habe ich vor wenigen Jahren hier im Forum nachgefragt aber niemand hat geantwortet wenn ich mich richtig erinnere. Sonst bin ich immer für übermässige Dämmung, da werde ich ab und zu dumm hingestellt (nicht von dir!), dann kann man
10-20 Jahre warten und in dieser Zeit werden mindestens bei uns die Dämmwerte so verschärft, dass man dann Glück hat wenn die vorher viel zu dicke Dämmung die Anforderungen immer noch erfüllt.

Zudem rate ich allen Hauseigentümern das Geld in die Dämmung zu investieren statt in technische Systeme wie Heizungen etc. die dann immer wieder ersetzt werden müssen. Eine gute Dämmung kostet einmal, Heizungen und andere Technik immer wieder. Wenn man sehr wenig Heizenergie braucht spielt der Preis der Energie auch weniger eine Rolle.

Da sind wir schon lange bei dicken Dämmungen. Weil ich zu faul bin zig Schichten zu planen und einzubauen gibt es nur einfache Lösungen.
Aussen ein Unterdach, möglichst Plattenmaterial aber nicht dick, früher Pavatex oder Eternit, dazwischen die Sparren, darunter Lattenrost mit Distanzschrauben, Dampfbremse und Deckenverkleidung.
Den dicken Hohlraum so ab mindestens 25, besser 30cm aufwärts mit Zellulose-Einblasdämmung. So ist der sommerliche Hitzeschutz gewährleistet, die Dämmwerte auch und ausser Platzverlust in der Höhe gibt es praktisch keine Nachteile. Die Einblasarbeiten dauern wenig länger und nur das Material kostet mehr.

Jetzt kommt wohl noch die Diskussion wegen dem Installationshohlraum. Den brauchen wir im Dachbereich wirklich nicht wegen ein paar Lampen.
Die Rohre liegen warmseitig in der Dämmung und die wenigen Durchdringungen werden sauber abgeklebt. So ist ein Lattenrost eingespart oder dessen Stärke kann für mehr Dämmung genutzt werden.
Gruss brubu
 

brubu

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Hallo
Zur Ergänzung: Unsere Arbeiten sind immer Altbauten mit guten, bestehenden Eindeckungen. So muss der Ausbau immer von innen erfolgen.
Zudem sind die Arbeiten ohne grössere Umtriebe für Bewilligungen, Gerüste und vollständig witterungsunabhängig in beliebigen Etappen möglich. Bei Neubauten mag ich nicht mitreden, da ist alles anders.
Gruss brubu
 

Jowe

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Zustimmung.
Das wurde auch anderswo schon öfter klargestellt:
Kein Haus hat eine Dampf"sperre".
Überall sind das nur Dampfbremsen, schon allein wegen der Stöße und Anschlüsse, die nicht 100% ausgeführt werden können.
Du irrst.:emoji_slight_smile: In der Tat hat mir gegenüber gerade ein Dachdecker noch eine Dampfsperre eingebaut. + PU Aufsparrendämmung. Der ist aber eigentlich dafür bekannt das man ihn besser nicht auf sein Dach läßt.......
 

brubu

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Hallo zusammen
Meines Wissens wird heute nur noch der Begriff Dampfbremse gebraucht. Die hat einen unterschiedlich hohen Widerstand (sd Wert).
Früher wurde ab hohen Widerstandswerten (weiss nicht mehr ab wieviel) von Dampfsperren gesprochen, meist hatten die Aluschichten drin.
Interessant wäre eher was der Dachdecker verlegt hat und mit welchem Widerstand. Der ist entscheidend und nicht ob von Bremse oder Sperre
gesprochen wird.
Gruss brubu
 

Heener

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Hallo zusammen
Meines Wissens wird heute nur noch der Begriff Dampfbremse gebraucht. Die hat einen unterschiedlich hohen Widerstand (sd Wert).
Früher wurde ab hohen Widerstandswerten (weiss nicht mehr ab wieviel) von Dampfsperren gesprochen, meist hatten die Aluschichten drin.
Interessant wäre eher was der Dachdecker verlegt hat und mit welchem Widerstand. Der ist entscheidend und nicht ob von Bremse oder Sperre
gesprochen wird.
Gruss brubu
Genau, die Hintergründe hatte ich oben erläutert.
 
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