Planfräsen am Frästisch

mcwz

ww-pappel
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Hallo,

ich habe eine Herausforderung und weiß nicht so recht wie/ob sich das lösen läßt.

Aluleiste: Länge ca. 50cm, Breite: 30mm x 15mm

Das Problem: Die Leiste ist auf einer Seite komplett plan und gerade, aber auf der anderen Seite leicht konisch. Die Breite schwankt zwischen 30 x 15 und 30 x 13,8. Wunschbreite ist 30 x 12.

Auf der Kreissäge schneiden ist mir bei so einer schmalen Leiste zu heikel, zumal es Aluminium ist. Dann hatte ich überlegt, das am Frästisch zu machen. Ich würde dafür einen Spiralfräser nehmen und ja, ich weiß dass Holzbearbeitungswerkzeuge nicht für Aluminium gedacht sind :emoji_wink:

Normalweise ist die Konstallation: Anschlag -> Fräser -> Werkstück

Meine Idee wäre: die plane Seite liegt am Anschlag an und der Fräser ist demzufolge vor dem Werkstück, also Anschlag -> Werkstück -> Fräser.

Das Werkstück wäre sozusagen zwischen Anschlag und Fräser "eingeklemmt". Ich würde mich da Zentelweise vorarbeiten und da das Werkstück konisch ist, sehe ich da jetzt keine großartige Gefahr, dass sich was verhaken/verklemmen könnte. Aber, ich bin mir eben nicht sicher.

Deshalb meine Frage, ob sich das so machen läßt?
 

Wrchto

ww-robinie
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Auf jeden Fall müsstest Du in die andere Richtung schieben, d.h. nicht von rechts nach links, sondern von links nach rechts! Andernfalls fliegt Dir das Werkstück um die Ohren wegen dem Gleichlauf. Ich würde zudem Unterstützung mit Federkämmen o.ä. vorschlagen.
 

wirdelprumpft

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Bring es zu einem Metallverarbeiter - spart jede Menge Lehrgeld und ggf. danken es dir dein Finger.
Um schnellst möglich Preisträger vom Darwin-Award zu werden auf jeden Fall wie Beschrieben vorgehen
allen anderen würde ich dringend davon abraten ein Stück Metall zwischen Anschlag und Fräser zu fräsen

Anlaufbrille-Anlaufring + entsprechde Schablone - da muss man sich halt was einfallen lassen oder stellt hier Foto vom Frästisch und Werkstück ein und lässt sich eine Idee erklären die sicher funktioniert
 

mcwz

ww-pappel
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Danke für die Tipps. "Fixierung" mittels Federkämmen mache ich sowieso. Ich bin ehrlich gesagt auch nicht wirklich begeistert von der Idee. Wenn es (Weich)Holz wäre, dann hätte ich da noch weniger Bedenken, aber im Gegensatz zu Holz, gibt Metall nicht nach. Sollte ich diesen wahnwitzigen Plan tatsächlich in die Tat umsetzen, werden meine Hände jedenfalls weit weg vom Fräser sein und eine Hand wird am Ausschalter sein.

Ich werde es vermutlich aber anders machen. Ich habe einen L-Rahmen gebaut (Innenmaß 30x12) und in den lege ich die Leiste ein, mit der konischen Seite nach außen. Je mehr ich wegfräse, desto näher komme ich mit dem Rahmen zum Anschlag, bis ich irgendwann anstehe. Da der untere Teil frei ist, kann ich fräsen, ohne den Rahmen zu berühren, d.h. der 12mm Abstand bis zum Anschlag bleibt immer erhalten. Hat im Test mit einer Holzleise soweit prima funktioniert.

Die Fixierung der Leiste im Rahmen habe ich mit doppelseitigen Klebeband gemacht. Sollte das bei der Aluleiste nicht ausreichen, schraube ich sie am Rahmen fest. Oder ich baue in den Hilfsrahmen an den Enden Klötze als Stopper ein, dann kann die Leiste dazwischen in keine Richtung abhauen.
 

wirdelprumpft

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Alu leitet Hitze sehr schnell was manchmal die Haltbarkeit des Klebeband mindert

Würde zu einer Handfeile raten - Metall an Holzbearbeitungsmaschinen ist immer so ne Sache - im günstigsten Fall ist halt die Maschine schwer beschädigt im ungünstigen Fall auch der Bediener - nicht das es nicht geht -
aber Alu ist je nach Legierung nicht immer toll mit Holzfräser zu Fräsen.
Hilfreich wenn man die Schnittdaten einhält die in der Metallbranche gebräuchlich sind um Alu zu bearbeiten - Trennmittel (Teflonspray) auf Fräser und Alu sind immer gut und ein Schutz für die Augen bzw. Gesichtschutz
 

raziausdud

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Handarbeit. Schleifpapier auf eine längere Leiste … ist sicher hilfreich, um das - zumindest zum Schluss - gerade zu bekommen.

Rainer
 

mcwz

ww-pappel
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Ich habe es gestern mit der zuvor beschriebenen Variante "Aluleiste im L-Rahmen" umgesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die gefräste Oberfläche ist völlig plan und die Breite schwankt zwischen 11,98 bis 12,04. Das es so gut wird, damit hätte ich nicht gerechnet, war erstaunt und begeistert zugleich.

Auch der Fräser hat es gut überstanden und kaum gelitten. Aluminium neigt ja oft zum Schmieren, das hatte ich nicht. Im Gegenteil, das Zeug war unglaublich hart und dementsprechend war auch die Geräuschkulisse beim Fräsen. Sehr gruselig.

Würde ich es nochmal machen: eher nein.

Auch wenn das Ergebnis die Tat rechtfertigt, ist der Aufwand hoch und nicht ganz ungefährlich. Vorallem aus wirtschaftlicher Sicht ist es riskant. Wenn ein 50€ Fräser dabei hops geht, das ist nicht so tragisch. Aber wenn im schlimmsten Fall eine 1000€ OF dabei Schaden nimmt, das tut dann weh. Ist zum Glück alles nicht eingetreten, aber man muß sein Glück ja nicht mutwillig herausfordern.
 
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