Piano-Auszug unter Schreibtischplatte – nur wie?

holzpauli

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Hallo liebe Leute,

ich wende mich heute mal vertrauensvoll an euch, weil ich gerne etwas basteln würde, aber noch etwas ratlos bin, wie man das am besten umsetzt. Und zwar würde ich gerne mein E-Piano (ca. 130 × 30 × 12, 17 kg!) unter eine Schreibtischplatte auf einen Auszug montieren, so dass ich es bei Bedarf nach vorne ziehen kann.

Das ist soweit noch recht easy, z. B. ein Brett unter das Piano, rechts und links jeweils ein Brett unter die Tischplatte und daran die Auszüge montieren. Ich kenne aber das Problem, dass es einem sehr schnell auf den Senkel gehen würde, wenn man mit den Knien dagegen stößt. Beinfreiheit ist mir nämlich recht wichtig. Deswegen meine Idee: Das Piano soll beim Verstauen unter der Tischplatte fast bis zur »Wandseite« zurückgeschoben werden können, so dass die Knie wieder Platz hätten. Das ganze kommt auf ein höhenverstellbares Tischgestell.

Wie löst man sowas am besten? Gibt es für solche Anwendungsfälle besondere Auszüge? Ansonsten hätte ich gedacht, dass man die Versenk-Mechanik und den Auszug getrennt konzipieren muss. Am liebsten wären mir zwei Schienen unterhalb der Tischplatte (links/rechts), an denen das Piano (inkl. Winkel?) und Auszüge dran entlang manövriert werden könnte.

Nur was für Schienen nehmen und wie die Halterung des Pianos (inkl. Auszüge) daran befestigen? Der Widerstand sollte nicht zu gering sein, sonst wackelt das Piano beim Spielen oder es rutscht weg. Alternativ könnte man eine Fixierung einbauen in der Endposition (wie?). Und es darf natürlich nicht vorne oder hinten versehentlich rausfallen, das würde einen bösen Knall geben. Beim Tischgestell und der Tischplatte bin ich noch nicht festgelegt, da würde ich nehmen, was gut passt.

Dazu kommen noch ein paar weitere Herausforderungen, die sich aber alle irgendwie lösen lassen, denke ich:
- Das Tischgestell muss sehr stabil sein, damit es nicht wackelt.
- Es darf keine Querstrebe im Weg sein.
- Hinter dem Piano, also auf der »Wandseite« müsste noch ein Kabelkanal Platz haben. Das müsste platztechnisch nach meinen Messungen in der Tiefe noch drin sein.

Ich hoffe, ich hab’s einigermaßen verständlich beschrieben. Der Holzwerken-Anteil hält sich in Grenzen, aber ich wüsste nicht, wo es sonst so viel geballte Kompetenz gibt. ☺️
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
Würde dicke fette Schwerlastvollauszüge nehmen, damit ich es bisans hintersten Ende des Tisches schieben kann.
Und vorne mit einem Riegel extra verriegeln kann.
Weiß nicht ob ich jetzt irgendwo einen Denkfehler hab...
 

U.Tho

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Ich hatte das auch schon mal hier unter meinem Tisch, einfach zwei senkrechte Bretter seitlich mit 2 C-Profilen aus Alu worin die waagerechte Platte zu schieben ging. (Hatte mich mal mit Klavier versucht, d.h. Keyboard - aber irgendwie bin ich zu alt für - malen geht einfacher :emoji_grin:) Am Ende habe ich es wieder demontiert, weil der Beinraum schlicht und ergreifend ziemlich eng wird nach oben.

Nachtrag - über YouTube kann man ja viel lernen - auch Klavier:
an der Stelle z.B. zu empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=W58zZ-Dr5DU
 

damadi

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seitlich an/unter den Tisch und dann "rein/rausschwenken fiele mir noch ein.
 

Konzertheld

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Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt - die Idee, das Klavier nach hinten an die Wand zu schieben, um vorne mehr Kniefreiheit zu haben, gefällt mir, das ist zumindest sicher einen Versuch wert. Vielleicht nehme ich die Idee mal wieder auf. :emoji_slight_smile:

Konzeptuell haben die beiden Vorposter schon beide Ideen geliefert, die ich auch hatte. Entsprechend geeignete Holzplatte brauchste dann natürlich für das Gewicht auf die Maße, sowohl bei der Variante nur Holzplatte als auch bei der "Schubladen"-Variante. Bei 17 kg dürfte das Gerät auch entsprechend gekostet haben, so dass mir die voll ausziehbaren Schwerlastauszüge vermutlich lieber wären. Bei der anderen Variante muss die Platte ja so viel tiefer sein als das Piano, dass sie auch noch zuverlässig in den Alu-Profilen stecken bleibt, wenn du es zum Spielen hervorgezogen hast, und ob die bei dem Gewicht dann nicht doch rutscht...

Allerdings kosten so Profile natürlich deutlich weniger und falls Geld eine Rolle spielt, könntest du einklappbare Füße drunter bauen unter das Brett zur Stabilisierung im ausgezogenen Zustand. Oder auch einfach nicht einklappbare Füße, die können ja am Rand sein und wären unter dem Schreibtisch dann nicht im Weg. Oder Beine mit Rollen und die Aluprofile nur als Führung, eher wie ein Tisch auf rollbaren Füßen. Aber das wäre auch wieder nicht soo günstig und eher unkonventionell, denke ich.
 

FredT

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Beispiel ist ein PC-Tisch, bei dem die Tastaturablage auch eingeschoben werden kann. Kniefreiheit ist 60cm. Und eine Holzplatte brauchst du beim Keyboard nicht, das Teil ist selbst genügend steif und wird rechts und links in die Führungen mit Winkel eingeschraubt. Das Gehäuse sollte das ermöglichen können; es sind ja auch nur gesamt 4 Schrauben. Vlt sind da auch so Rutschfüße dran, an deren Stelle man da geht. Ggf läßt man sich beim Schlosser zwei entsprechende Winkel oder Z-Profile kanten.
 

raziausdud

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Warum Versenk- und Auszugs-Mechanik trennen?

Meine (erstmal nur Grund-)Idee: das Keyboard auf eine schiefe Rampe stellen, natürlich so, dass es selbst waagrecht steht. Prinzip Standseilbahn also, bei denen ist der Boden auch waagrecht.

Einzelheiten „müsste man noch klären“ ….

Rainer
 

holzpauli

ww-pappel
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Vielen Dank euch für die vielen Inspirationen! Ich werde das mal mitnehmen und weiter grübeln.

Würde dicke fette Schwerlastvollauszüge nehmen, damit ich es bisans hintersten Ende des Tisches schieben kann.
Und vorne mit einem Riegel extra verriegeln kann.

Soweit ich weiß, können Vollauszügen bis zu 100% ihrer Tiefe ausgezügen werden. Also gibt es auch solche Überauszüge, die zu sagen wir mal 200% oder gar 300% ausgezogen werden können? Das wäre ja ideal!

Ich hatte das auch schon mal hier unter meinem Tisch, einfach zwei senkrechte Bretter seitlich mit 2 C-Profilen aus Alu worin die waagerechte Platte zu schieben ging.

Das mit den C-Profilen ist auch eine sehr gute und einfache Idee. Vielleicht könnte man so auch ohne Auszüge auskommen, muss ich mal ausrechnen, ob das von der Tiefe reicht.

seitlich an/unter den Tisch und dann "rein/rausschwenken fiele mir noch ein.

Hmm, ich fürchte, dafür ist das Piano mit 130 cm zu lang.

Allerdings kosten so Profile natürlich deutlich weniger und falls Geld eine Rolle spielt, könntest du einklappbare Füße drunter bauen unter das Brett zur Stabilisierung im ausgezogenen Zustand.

Das mit den Beinen wäre auch eine Option. Da ich das ganze aber unter einen höhenverstellbaren Tisch schrauben würde, wäre das etwas frickelig, nach jeder Höhenanpassung die Beine neu auszurichten.

Auf welcher Höhe soll die Klaviatur denn spielbereit sein? Klingt für mich zu niedrig, wenn die Knie auf Kollisionskurs sind.

Deswegen die Idee mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch. Bei Tischen mit fester Höhe hätte man sonst das Problem, dass entweder das Piano oder die Tischplatte auf einer unpassenden Höhe ist, das stimmt.

Und eine Holzplatte brauchst du beim Keyboard nicht, das Teil ist selbst genügend steif und wird rechts und links in die Führungen mit Winkel eingeschraubt. Das Gehäuse sollte das ermöglichen können; es sind ja auch nur gesamt 4 Schrauben. Vlt sind da auch so Rutschfüße dran, an deren Stelle man da geht. Ggf läßt man sich beim Schlosser zwei entsprechende Winkel oder Z-Profile kanten.

Ja, das dachte ich mir auch schon. Das Piano hat ein stablies Metallgehäuse und liegt nur auf 4 Füßen auf. Vermutlich könnte man die Füße auch abschrauben und das Gewinde zur Befestigung benutzen. Das sollte schon irgendwie gehen.

Meine (erstmal nur Grund-)Idee: das Keyboard auf eine schiefe Rampe stellen, natürlich so, dass es selbst waagrecht steht. Prinzip Standseilbahn also, bei denen ist der Boden auch waagrecht.

Das versteh ich noch nicht so richtig. Wie würdest du die schiefe Rampe denn unter die Tischplatte montieren, ohne dass sie an die Knie stößt?

Hier mal eine Bauanleitung, vermutlich ist das ein brauchbarer Ansatz.

Danke! Soweit ich sehen kann, werden dort Überauszüge verwendet. Mit meinen Beinen müssten die Auszüge etwa 40 cm »Luft« zwischen ein und ausgezogenem Zustand haben. Hat da jemand einen Tipp, wo ich sowas herbekommen könnte?
 

raziausdud

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So denke ich das mit der Rampe. Das müsste doch mit gewöhnlichen Auszügen funktionieren. Und da diese seitlich wie bei Schubladen angebracht sind, ist da nichts was die Knie stören kann, wenn das Keyboard nach hinten unten geschoben wird. Man kann das Keyboard dabei vorn sogar recht hoch fahren, bei Bedarf noch etwas weiter ausgefahren als skizziert.

Ich hätte auch noch die Idee, ohne Rampe, dass das Keyboard fest mit einer Platte verbunden wird. Diese Platte kann man dann nach hinten schieben. In dieser Position kann man dann die Platte mit dem Board im vorderen Bereich aushängen, so dass beides nach unten hängt, die Tastatur also zu den Knien zeigt. Auch hier sollte die Führung (mit Bolzen in einer Schiene) seitlich liegen, somit dürfte da eingeschoben nichts die Knie stören.

Und dann noch: eine Art Scheren-Hubsystem, wenn Du das Keyboard zu Spielen noch höher haben willst. Ich kenn das von Hub-Dächern bei einem Boot und einem Wohnwagen.

Rainer
 

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fragnix

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Unter anderem wegen der Kosten, des Platzbedarfs der Ausfahr-Mechanik, und auch wegen der Wackeligkeit oder alternativ noch mehr teuren Materialeinsatzes würde ich nochmal drüber nachdenken, ob das Piano nicht einfach an seinen Lagerplatz getragen werden kann.
 

raziausdud

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Nachtrag zu #11: ich hab hier so ein Scherenhub-Dings mit Kurbel liegen, das habe ich mal aus einem alten mit Kacheln versehenen Couchtisch ausgebaut.

Rainer
 
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raziausdud

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Und noch ein Nachtrag zu #11 ( Ja … mir gehen solche Dinge immer wieder durch den Kopf): für die Klapplösung wäre es wohl günstiger, wenn das Hinter-Ende vom Keyboard nach unten hängen würde. Dann könnten die beiden hinteren Bolzen am Ende ihrer Führung ausrasten und nach unten frei werden. Etwa so:

Rainer
 

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