Pflege Linearführungen von Maschinen

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
Moin
ich habe doch etwas länger gesucht und auch die Anleitungen durchsucht. Doch ich finde nichts dazu. Wie Pflege ich die Linearführungen, wie sie zb bei Kapp/Zugsägen oder auch Oberfräsen vorhanden sind. Weil das Teil besteht ja wirklich aus Stahl und nicht wie der meiste Rest aus Alu. Mir gehts besonders um den Korrosionsschutz, da die Maschinen im überdachten Carportschuppen stehen und nur durch Schränke oder Systainer geschützt sind.

Speziell geht es mir zum einen um die Linearführung der Kapex60, welche zwar noch nen Ölfilm hat. Wie Öle/Fette ich das nach mit was?
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.731
Alter
43
Ort
Oberbayern
Silkionspray würd ich da nicht empehlen, der Servicemonteur von unserer CNC hat mir damals bei der Inbetriebnahme für solche Zwecke Surface Shield empfohlen. Seit dem haben wir das in der Werkstatt, ist top das Zeug.
 

tupilak

ww-esche
Registriert
16. November 2014
Beiträge
444
Ort
Im Norden
Hat wohl jeder sein Geheimmittel,
meins ist seit Jahrzehnten MoS2.
Je nach dem als Fett, Pulver oder Spray.
Ob das nun für den ambitionierten Tischler geeignet ist weiß ich nicht.
Mir als Hobby-manchmal-Holzverarbeiter ist, trotz der extremen Kriechfähigkeit (von MoS2 ! :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: ),
noch kein Malheur auf/mit Holz passiert.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Silkionspray würd ich da nicht empehlen, der Servicemonteur von unserer CNC hat mir damals bei der Inbetriebnahme für solche Zwecke Surface Shield empfohlen. Seit dem haben wir das in der Werkstatt, ist top das Zeug.
Hauptsache teuer oder wie.

In dem Zeuch ist auch nichts anderes als in WD40 oder anderen "Wundermitteln". Letztendlich bestehen diese Mittel alle zu 60-80% aus Petrolether. Der Rest ist ein Mineralöl.

Man kann auch Ballistol nehmen oder direkt Weißöl im Kanister kaufen.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.731
Alter
43
Ort
Oberbayern
Was heißt hauptsache teuer?

Es empfiehlt sich schon, bei entprechend teuren Maschinen auch die vom Hersteller empfohlenen Schmiermittel zu nutzen. Zumal wir das Zeug mittlerweile im Kanister kaufen und mit Pumpsprühflaschen verarbeiten. Da sind die Kosten schon überschaubar.

Silikonspray ist bei uns in der Werkstatt verboten da das Zeug sich überall verteilt und ich keine Lust hab, später Probleme bei der Oberflächenbehandlung (Stichwort Lack auf Silikon) zu haben. Hab da auch mit dem SurfaceShield getestet, das hinterlässt keinerlei problembehaftete Rückstände.

Und ganz ehrlich, ob das jetzt ein paar Euro mehr kostet wie z.B. ein WD40 ist mir völlig gleich..... möglichst billig hab ich mir schon lange abgwöhnt, für mich ist wichtig, dass es zügig und vernünftig funktioniert. Ich find es immer lustig, wenn da wegen Beträgen, die aufs Jahr gesehen vielleicht max 50€ ausmachen, so ein Wind gemacht wird.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Und ganz ehrlich, ob das jetzt ein paar Euro mehr kostet wie z.B. ein WD40 ist mir völlig gleich..... möglichst billig hab ich mir schon lange abgwöhnt, für mich ist wichtig, dass es zügig und vernünftig funktioniert. Ich find es immer lustig, wenn da wegen Beträgen, die aufs Jahr gesehen vielleicht max 50€ ausmachen, so ein Wind gemacht wird.

Ja aber wenn man eine Empfehlung ausspricht sollte man akzeptieren wenn es Meinungen dazu gibt.
Ein Kanister reines Weißöl ist mit Sicherheit um einiges günstiger als dieses Öl und genau so effektiv wenn es um Rostschutz geht. Außerdem weiß man was man nutzt, reines Weißöl ist ziemlich ungiftig, weswegen es in der Lebensmittel verarbeitenden Industrie genutzt wird.
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
ob der hersteller überhaupt was vorgibt? kann zumindestens bei festool nichts zu finden. WD40 ist nun das einfachste öl (wenn überhaupt). gibt ja nun genug andere spühdosen (ich habe das von würth), drin ist wohl häufig was ähnliches. wenn man natürlich über die firma große mengen einkauft und sich mal etwas davon abzweigt, kann man natürlich auch locker das gute zeug verwenden.
andererseits habt ihr auch recht, das man bei teuren geräten auch mal 20€ für die pflegemittel hinlegen kann...
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Silikonöl hat schlechte Schmiereigenschaften, ist nicht empfehlenswert. Würde ich grundsätzlich aus der Holzwerkstatt verdammen, weil man sich damit auch jede Menge Ärger bei der Oberflächenbehandlung von Holz einfangen kann. Etwas Sprühnebel reicht da schon, der aufs Holz kommt.

Weiteres Problem bei Silikonöl: Schlechter Korrosionschutz. Drittes Problem: Umweltsauerei - das Zeug wird in der Umwelt kaum abgebaut.

Was in vielen Fällen gut funktioniert: Ballistol, basierend auf Paraffinöl/Weißöl. WD40 ist in der Regel zu dünn, schmiert zu wenig. Ballistol Usta wäre noch eine Alternative, ist deutlich dicker als WD40.

Noch dickflüssiger ist Würth HHS-2000 oder HHS-5000. Wenn man da nicht mit starken Späneanhaftungen zu kämpfen hat, wäre es mein Favorit.

Mitunter reicht auch schon Silbergleit. Das hat zumindest den großen Vorteil, dass keine Späne anhaften. Die Schmierwirkung ist aber sehr begrenzt.

MOS2 haltige Produkte haben gute Trockenschmiereigenschaften, wenn also das Fett selbst schon aufgebraucht ist, schmiert MOS2 ähnlich wie Graphit noch weiter. Von daher interessant. Als Fett z.B. Agip GR SM oder Liqui Moly LM47.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
https://www.amazon.de/East-Germany-...e=UTF8&qid=1534418459&sr=8-30&keywords=weißöl
dann noch sowas dazu: https://www.amazon.de/Wiederbefüllb...418510&sr=8-8&keywords=sprühflasche+druckluft

und man ist glücklich.

Diese unsäglichen Öldiskussionen kenne ich vom MTB, das endet in Foren oft in regelrechten Anfeindungen. Fürs MTB gibt es ja sogar GabelDeo um die Standrohre zu schmieren, dass man damit die Fettpackung in den Abstreifringen auswäscht und damit alles nur verschlimmert verheimlicht der Hersteller.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Silikonöl hat schlechte Schmiereigenschaften, ist nicht empfehlenswert. Würde ich grundsätzlich aus der Holzwerkstatt verdammen, weil man sich damit auch jede Menge Ärger bei der Oberflächenbehandlung von Holz einfangen kann. Etwas Sprühnebel reicht da schon, der aufs Holz kommt..

Genau wie das Sanitärsilikon. Da reichen schon die Ausgasungen um einen eine Oberfläche welche lackiert werden soll zu versauen.
Was auch mit Vorsicht zu genießen ist sind Hautschutzcreme, da gibt es auch welche mit Silikon (silicoderm) ganz böse.
 
Zuletzt bearbeitet:

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Ich hab mich mit dem Thema noch nicht wirklich beschäftigt. Muss aber wohl langam mal was an meiner Säge machen.
Irgendwo hat mal jemand was von Teflonspray gesagt. Ich glaube im Zusammenhang der Schmierung der Höhenverstellung einer Kreissäge. Was ist davon zu halten?
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Ich hab mich mit dem Thema noch nicht wirklich beschäftigt. Muss aber wohl langam mal was an meiner Säge machen.
Irgendwo hat mal jemand was von Teflonspray gesagt. Ich glaube im Zusammenhang der Schmierung der Höhenverstellung einer Kreissäge. Was ist davon zu halten?

Teflon ist ein Trockenschmierstoff und bietet kaum Korrosionsschutz. Bei der Höhenverstellung gut weil die Späne nicht anpappen.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.731
Alter
43
Ort
Oberbayern
ob der hersteller überhaupt was vorgibt?

Bei Handmaschinen hab ich mir da auch noch keine Gedanken gemacht, bei unserer CNC ist jedenfalls im Handbuch genau festgelegt, welches Fett wohin kommt (z.B. ein anderes Fett für die Kugelumlaufspindeln/Führungen als für das Getriebe des Bohrkopfs) und u.a. steht da auch drin, dass die blanken Teile eben mit SurfaceShield behandelt werden sollen.
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
als entwickler von maschinen kann ich dir sagen, das diese aussagen, welches öl/material man verwenden soll, häufig aus den "hut gezaubert" wird. der konstrukteur hat gute erfahrungen mit surface shield gemacht und schon stehts überall drauf.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
als entwickler von maschinen kann ich dir sagen, das diese aussagen, welches öl/material man verwenden soll, häufig aus den "hut gezaubert" wird. der konstrukteur hat gute erfahrungen mit surface shield gemacht und schon stehts überall drauf.
Oder er hat eben ein paar Probepackungen in der Entwicklungsabteilung abgegeben. Bei Fetten kann ich es noch nachvollziehen, auch bei Getrieben welche im Ölbad laufen, aber als Rostschutz.......

PS. Deine Shift Taste ist kaputt.
 

flo20xe

ww-robinie
Registriert
8. Dezember 2006
Beiträge
1.731
Alter
43
Ort
Oberbayern
Das mag schon so sein, aber bei Maschinen um die 60-100k€ mag ich da kein Risiko eingehen.

Wobei ich beim Rostschutz durchaus bei Holz-Fritze bin, da wird vermutlich auch was anderes als das vom Hersteller vorgegebene Mittel ausreihen.
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.436
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Hallo, ich hoffe das die Entwickler der heiligen Kapex bedacht haben dass das Ding auch zumindest vereinzelt von Praktikern gekauft wird.

Diese bedauernswerten Exemplare haben das Schicksal das sie im Alltag auch mal ein paar Regentropfen abbekommen.

Dieser Umstand macht zumindest den ordinären Exemplaren von Elu/ De Walt nichts aus, da deren Führungsstangen seit mindestens 30 Jahren verchromt sind.

Da reicht seit Jahrzehnten ab und zu ein Spritzer Kriechöl wenn’s mal Schwergängig ist.:emoji_wink:

Ironiemodus Ende!

Gruß Christian
 

matchesder

ww-robinie
Registriert
19. Juli 2015
Beiträge
984
Das mit dem Weißöl ist ja interessant, wusste ich noch nicht.

Da, wo es einen Korrosionsschutz braucht nehme ich gerne einfaches Maschinenöl CL68 oder Gleit- und Bettbahnöl CGLP68.
Das mit Läppchen oder nem Öler mit Pinsel aufgetragen.
Oder, wo es Sinn macht ein einfaches Fett. Mehrzweckfett, was es typischerweise in den 400 g Tuben für die Fettpressen gibt.
Gibt es auch Graphitiert.

Grüße
Martin
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Mit dem Weißöl hat einen großen Vorteil: Geruchlos und typisch in Kosmetik-Qualität.

Wo man Weißöl auch einfach bekommt: Ikea Skydd - 100% Weißöl. Lebensmittelecht.

Gleiche Basis, nur etwas dicker ist übrigens Vaseline. Ist auch optimal für Rostschutz. Schmilzt man unter Hitze etwas Bienenwachs in die Vaseline, hat man die legendäre Nato-Mischung PX11a bzw. Gurulan, einfach mal nach googeln.
 
Zuletzt bearbeitet:

tupilak

ww-esche
Registriert
16. November 2014
Beiträge
444
Ort
Im Norden
Was in vielen Fällen gut funktioniert: Ballistol, basierend auf Paraffinöl/Weißöl. WD40 ist in der Regel zu dünn, schmiert zu wenig. Ballistol Usta wäre noch eine Alternative, ist deutlich dicker als WD40.

Dafür breche ich auch eine Lanze.
Sei es als Pfotenschutzmittel für meinen "Kleinen", als Kontaktreiniger für elektr. Schaltkontakte oder
überall dort wo es auf Harzfreiheit ankommt.
Ich hab von Typen gelesen, die schluckten das als Antigrippe-Mittel. :emoji_grin:
(Das ginge mir allerdings zu weit)
 

ranx

ww-robinie
Registriert
10. September 2013
Beiträge
1.945
Ort
nähe Kassel
Moin,
Ich nehme seit 2 Jahren Silbergleit für die Führungen und Tische der Kreissäge. Steht in der Scheune, also eine vergleichbare Situation. Funktioniert bestens. Auch die Schmierwirkung ist gut. Der schwere Gussanschlag flutscht klasse. 1 Meter mit einmal anschubsen, wäre mir fast vor das Sägeblatt gefahren. Auch bei der Linearführung vom Besäumwagen setze ich das zur Pflege ein.

LG uwe
 

Schorsch_gg

ww-pappel
Registriert
5. Mai 2020
Beiträge
1
Ort
Paderborn
Hauptsache teuer oder wie.

In dem Zeuch ist auch nichts anderes als in WD40 oder anderen "Wundermitteln". Letztendlich bestehen diese Mittel alle zu 60-80% aus Petrolether. Der Rest ist ein Mineralöl.

Man kann auch Ballistol nehmen oder direkt Weißöl im Kanister kaufen.
Ist so nicht gan richtig. Während Ballistol verharzt ( wird z.B. bei längeren Lagerfristen NICHT eingesetzt) verdampft WD40 zu 98%und verharzt nicht - um den Preis, es gelegentlich wieder aufsprühen zu müssen. Vielleicht grundsätzlich unterscheiden zwischen Schmier - und Konservierungsmitteln. In staubigen Umgebungen würde ich von Ölen und Fetten Abstand nehmen, wenn mit den Geräten auch gearbeitet werden soll. Trockenschmierstoffe ( ein Kollege erwähnte bereits MoS2 und Graphit ) und auch Wachse funktionieren als Gleitmittel prima und binden keinen Staub. Den "Großmaschinennutzern" sei die Opferanode ( Zink - elektrisch leitend verbunden mit den gefährdeten Stahlteilen ) empfohlen. Funktioniert immer ( seit über 80 Jahren auch im Schiffbau unter höchsten Korrosionsbelastungen ) und ist einfach anzubringen. Es korrodiert hier übrigens nur der Zink, nicht der Stahl. Jede Gießerei hat da Material. Viel Spaß also beim Schützen der besten Werkzeuge vor "Rost". ( ich benutze für meine Stahlhobel übrigens Waxilit..., funktioniert auch, gibt es aber glaube ich nicht mehr im Handel... )
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Ist so nicht gan richtig. Während Ballistol verharzt ( wird z.B. bei längeren Lagerfristen NICHT eingesetzt) verdampft WD40 zu 98%und verharzt nicht - um den Preis, es gelegentlich wieder aufsprühen zu müssen. Vielleicht grundsätzlich unterscheiden zwischen Schmier - und Konservierungsmitteln. In staubigen Umgebungen würde ich von Ölen und Fetten Abstand nehmen, wenn mit den Geräten auch gearbeitet werden soll. Trockenschmierstoffe ( ein Kollege erwähnte bereits MoS2 und Graphit ) und auch Wachse funktionieren als Gleitmittel prima und binden keinen Staub. Den "Großmaschinennutzern" sei die Opferanode ( Zink - elektrisch leitend verbunden mit den gefährdeten Stahlteilen ) empfohlen. Funktioniert immer ( seit über 80 Jahren auch im Schiffbau unter höchsten Korrosionsbelastungen ) und ist einfach anzubringen. Es korrodiert hier übrigens nur der Zink, nicht der Stahl. Jede Gießerei hat da Material. Viel Spaß also beim Schützen der besten Werkzeuge vor "Rost". ( ich benutze für meine Stahlhobel übrigens Waxilit..., funktioniert auch, gibt es aber glaube ich nicht mehr im Handel... )

Ballistol besteht aus Weißöl ein synthetisches Paraffinöl und verharzt nicht. Es ist halt nur nicht wasserbeständig und wird deswegen nicht für längerfristige Lagerung eingesetzt. Der Rest wurde alles hier schon behandelt, warum holst du so einen alten Thread aus der Versenkung um dann noch mit fehlerhaften Angaben zu glänzen.
 
Oben Unten