Peek material

akazieundkiefer

ww-pappel
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Hallo zusammen,

kurze Frage in die Runde kennt ihr das Material Peek?

"PEEK Kunststoff - Polyetheretherketon Der Schmelzpunkt des Hochtemperatur Kunststoffs liegt bei ca. 341 °C . PEEK Materialien finden häufig in Umgebungen mit heißem Wasser oder Dampf Verwendung und halten dort trotzdem ihre physikalischen Eigenschaften wie die Biegefestigkeit und Zugfestigkeit auf einem hohen Niveau."

Mein 3d Drucker kann tatsächlich Peek drucken und und ich habe tatsächlich noch mit dem Drucker eine kleine Rolle Peek mitbekommen.
Seit jeher überlege ich aber tatsächlich was so ein Anwengungsfall sein könnte. Peek wird ja auch als Metallersatz angepriesen ist aber vieeel zu teuer nach meinem Geschmack.

Naja, ich wollte mal Fragen vielleicht gibt es den ein oder anderen der tatsächlich einen pratkischen Anwendungsfall hat wo ich endlich mal die eine Rolle verdrucken kann.
 

yoghurt

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Hallo,
ich handele beruflich mit dem Zeug, allerdings Platten und Rundstäbe. Die Kundschaft ist meist aus dem Bereich Maschinenbau, mir fällt keine „Hobbyanwendung“ ein, bei der dieses Material Sinn ergäbe. Tischler und woodworker haben meist nichts mit diesen Temperaturen zu tun und verwenden eher Hartpapier(Pertinax) oder Hartgewebe wenn es um formstabile und abriebfeste Oberflächen an Maschinen geht.
 

Dale_B_Cooper

ww-robinie
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Peek haben wir damals viel im Tieftemperaturbereich in der Forschung verwendet und ist nebst PA auch für viele Flugzeuganwendungen zugelassen. Weil sehr robust gegenüber vielen Chemikalien und nimmt im Gegensatz zu Nylon kein Wasser auf. Verzieht dann halt auch nicht.
Ziemlich teuer allerdings. Privat würde ich das nicht drucken wollen. Hab auch keine Verwendung dafür.
 

inselino

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PEEK ist DER Hochleistungskunststoff, sofern es sowas gibt. Extrem Temperaturstabil, sehr chemikalienresistent etc. Bei uns sind z.B. die Gewinde am Schlauchende an chemischen Messgeräten häufig aus PEEK, gut zu erkennen an dieser beigen Farbe.

Wenn dein 3D Drucker das verdrucken kann ist das aber ein ziemlich krasses Gerät. Das Problem besteht in der hohen Temperatur. Du musst auch die Druckkammer entsprechend heizen. Hatte jüngst im RBB einen Bericht über ein berliner Startup gelesen, was solche Drucker baut. Da liegt die Innenraumtemperatur irgendwo oberhalb von 100°C.
Darum ist das auch ein Kunststoff, der recht häufig "konventionell" bearbeitet wird also wie Metall (drehen, fräsen etc.) Darum hat Yoghurt das vermutlich auch als Halbzeuge im Angebot. Andere Kunststoffe mag es auch in solcher Form geben aber bei den GRoßmengenkunststoffen wie PE, PP, PET ist spritzen, extrudieren oder thermoforming die Hauptverarbeitung. Das ist alles bei PEEK wegen der hohen Schmelztemperatur schwierig.
 

Seanathair

ww-esche
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Wir verwenden PEEK auch nur als Halbzeug. Additiv gefertigte Teile (SLM) waren bislang zu teuer und qualitativ ungenügend. Außerdem ist das Verfahren nicht Ressourcenschonend, da nicht geschmolzenes Pulver nicht erneut eingesetz werden kann.
Spritzgussteile aus PEEK sind etwas für Spezialisten um wirklich maßhaltige Teile zu bekommen.
 

DerCo

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Ich kenne PEEK nur aus meiner Recyclingwelt. Das kg Recyclingmaterial kostet schätzungsweise € 12-14 / kg (zum Vergleich: PP Spritzguss ca. € 0,45 / kg).

Teures Zeug. Was Neuware kostet, will ich lieber gar nicht wissen.

Für einen Anwendungsfall im privaten Umfeld fehlt mir die Phantasie, bzw. sehe ich nicht.
 

willyy

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Peek ist echt geiles Zeug. Kenne ich aus dem Anlagenbau bei uns, auch wenn es Chemiereistent sein soll.
In der Galvanik sind bei uns ein paar Rahmen, Halter etc. aus Peek.
Sehr fest, aber gut zufräsen, drehen etc. Das geile dran ist, du bekommst mit mechanischer Bearbeitung auch top glatte Oberflächen damit hin.
Das wird bei Druck nicht gehen, da wirst Du immer die "Schnüre" sehen und spüren, wenn es drauf ankommt.
 

inselino

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Im Gegensatz zu Massenkunststoffen wie PP oder PE ist PEEK eben ein Hochleistungsmaterial und das setzt man nur ein, wenn man es wirklich braucht. Wenn es also nichts anderes gibt, was diese hohen Anforderungen erfüllen kann.
PA66/15GF (glasfaserverstärktes Polyamid) ist ein sehr gern genommenener Kunststoff für anspruchsvolle Anwendungen. In Zügen kommt soweit ich weiß vorallem Polyetherimid (Handelsname ULTEM) zum Einsatz. Beides eher nichts für 3D Druck.
 

Daniboy

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Hallo @akazieundkiefer - Das klingt ja Interessant, welchen Drucker hast du denn? (Firma, Typ?)

eine Vorschläge sind:
  • Ein Taschenmesser mit Klinge aus PEEK zB von 3D-Daten von https://www.thingiverse.com
    Die Klinge sollte hart genug sein um zB Obst zu schälen. (Der Vorteil wäre ähnlich wie bei Keramikmessern kein metallischer Geschmack, sollte man einem stark ausgeprägten Geschmackssinn haben.)
  • Ersatzteile, die temperaturfester sein müssen, anfertigen wie zB eine Spitze für eine Entlöt-Saugpumpe
 
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