Pünktchen auf Lasurschicht

glooblooz

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Hallo miteinander,

ich habe ein Problem beim Lasieren meiner Fenster. Die Fenster waren original lasiert und wurden dann vor ein paar Jahren mit einer Kunststofffarbe verschandelt. Nun bin ich dabei, das Ganze zu sanieren. Folgendes habe ich gemacht:

1. Plastikfarbe abgebeizt
2. Bis auf's Holz runtergeschliffen
3. Auf Korn 180 angeschliffen
4. Bläueschutz drauf
5. Schadstellen und Risse gespachtelt mit Sikkens Componex WR T
6. 2x Sikkens Cetol Dünnschichtlasur
7. 1x Sikkens Cetol Dickschichtlasur

Die Trocknungszeiten zwischen den einzelnen Schichten habe ich eingehalten oder überschritten.

Das hat bisher ziemlich gut funktioniert. Doch bei zwei Fenstern schon stellen sich komische Pünktchen ein (siehe Bilder). Meist entstehen die erst nach ein bis zwei Minuten nach dem Lasurauftrag. Es scheinen winzig kleine Krümel oder Partikel zu sein um die herum dann die Farbe nicht haften kann. Allerdings habe ich vor jedem Auftrag das Holz sauber gemacht (Wischtuch und Druckluft).

Hat jemand eine Idee woher die kommen und wie ich sowas vermeiden kann?

LG
Achim
 

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de_max89

ww-ulme
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Hallo Achim,

hast du während deinen Arbeiten mit Silikonspray hantiert?

Muss nicht zwangsläufig direkt an den Fenstern passiert sein, sondern irgendwo in der Werkstatt reicht u.U. schon aus.

Das Silikonspray verhindert die Farbaufnahme an den betroffenen Stellen. Das wäre meine erste Idee dazu
 

moto4631

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Stichwort Drucklut: Direkt aus dem Kompressor? Oder gereinigte Luft?

In Druckluft ist auch sehr viel Wasser und Öl enthalten.
 

glooblooz

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Die Druckluft ist insofern gereinigt, als dass ein Öl-/Wasserabscheider zwischengeschaltet ist. Aber auch ohne Drucklufteinsatz habe ich das Problem.

Auf dem Foto kann man es eigentlich erkennen: es ist ein winzig kleines Krümelchen, das diesen Punkt verursacht. Die Frage ist, woher kommt das...
 

Holz-Fritze

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Für mich sieht das eher nach Blasen aus. Was für ein Wischtuch war das?

Könnte auch eine Unverträglichkeit des Bläueschutzes mit den Lasuren sein.
 

glooblooz

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Es sind keine Blasen. Auch keine Ölflecken. Es sind definitiv kleine, spitze Partikel. Aber vor dem Streichen kann man sie nicht sehen. Alles glatt.
 

glooblooz

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Ach ja eine Sache noch: Auf dem Foto sieht die ganze Oberfläche ziemlich übel aus, weil ich mit dem Makroobjektiv bei hartem Gegenlicht fotografieren musste, damit man dieses Pünktchen überhaupt sehen kann. Ich hab nochmal einen Ausschnitt gemacht mit dem Pünktchen, worum es mir eigentlich geht.
 

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blueball

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Kein staubfreies Umfeld. Dennoch ist das kein glattes Lackergebnis und bleibe weiterhin bei der Vermutung Öl /Wasser im Lack. Stichwort für Google wäre Orangenhaut beim Lack. Das Krümel ist Staubeinschluß. Grüße
 

WinfriedM

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Irgendwelche Verunreinigungen. Da gibts tausend Möglichkeiten. Kann auch im Pinsel hängen.

Welche konkreten Produkte hast du verwendet? Genaue Produktangaben helfen, den Fehler zu finden. Sikkens hat nicht nur eine Dünnschichtlasur...

Ist das korrekt, dass wirklich bei jedem dieser komischen runden Flecken in der Mitte ein dunkles Partikelteilchen drinhängt?
 

tomcam

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Das ist keine Orangenhaut, das sind Staubeinschlüsse. Beim Lackieren sollte man immer auf absolute Staubfreiheit achten, was ja bei Fenstern nicht immer gegeben ist.
 

glooblooz

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Hallo miteinander,

danke schonmal für Eure Kommentare und Eure Hilfsbereitschaft.

Also ich versuche die Fragen alle zu beantworten:

1. Zeitlicher Abstand zwischen allen Schichten ist zwischen 18 und 24 Stunden
2. Dünnschichtlasur ist Sikkens Cetol HLS extra
3. Dickschichtlasur ist Sikkens Cetol Filter 7 plus
4. Das Tuch war einfach ein trockenes Baumwolltuch - ich habe diesen Effekt aber auch an Stellen beobachtet, wo ich mit keinem Tuch gewischt habe
5. Staubeinschlüsse gibt es, die machen mich aber nicht nervös. Wenn man keinen Reinraum hat, ist das ja normal; diese Pünktchen sind ja keine Schönheitsfehler, da wird gar keine Lasur angenommen
6. Die Pinsel sind neu - natürlich nicht nach jeder Schicht ein neuer. Zwischendrin mit Pinselreiniger sauber gemacht. Immer noch sehr geschmeidig.
7. @Winfried: ja exakt. Ein kleines Partikelteilchen. Man kann es mit dem Finger einfach wegmachen.

Ich hab noch ein Bild von gerade eben, da jetzt die Lasur trocken ist. Man muss dazu sagen, in diesem Fall ist die Schicht fast ein bisschen zu dünn. Aber auch bei dickerem Auftrag auf anderen Bauteilen (Rolladenleisten aus neuem Holz) ist dieser Effekt aufgetreten.

LG
Achim
 

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WinfriedM

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Bläueschutz dann vermutlich Sikkens Cetol Aktiva... Hört sich alles erstmal schlüssig an.

Also für mich ist das sehr eindeutig, dass du irgendwelche Verschmutzungen hast. Kleine Partikel, die von sich aus dann die Eigenschaft entwickeln, die Lasur im näheren Umkreis wegzudrängen. Vielleicht irgendwelche Silikonreste von irgendwelchen Verfugungen? Irgendwo dunkles Silikon benutzt? Vielleicht an irgendwelchen Fugen des Fensters, wo sich durch schleifen Partikel verteilt haben? Es sind ja dunkle kleine Partikelchen.

Ist mal wieder ein schönes Beispiel, welchen Mist man sich unbemerkt einhandelt. Ist mir auch schon passiert und war dann Detektivarbeit. In der Konsequenz hab ich mir mehr Sauberkeit und Achtsamkeit angewöhnt. Wer nicht viel drüber nachdenkt, schimpft dann sofort auf die blöde Sikkens Lasur. :emoji_wink:
 

Holz-Fritze

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Da würde ich auch auf Silikonpartikel tippen.
Das blöde ist dass man solche Silikonpartikel schlecht wegwischen kann, die krümeln auf der Oberfläche hin und her.

Ich würde es mal mit absaugen probieren.

Der Pinselreiniger war aber neu?
 

glooblooz

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Hallo miteinander,

hm... Silikon- oder Acrylpartikel (Fenster"kitt") würden mir an und für sich schon eingehen. Nur habe ich das Phänomen nicht nur bei den Fensterflügeln, sondern auch bei den Rahmen (da ist überhaupt nichts in der Richtung im Einsatz).

Ich dachte eigentlich, dass ich schon sehr sauber arbeite, aber ich achte beim nächsten Mal noch akribischer darauf.

Was ich halt nicht verstehe: auf der ersten Dünnschicht gibt es meistens überhaupt keine Punkte. Das kommt erst bei den Folgeschichten. Kann es sein, dass sich die Fasern des Holzes durch den ersten Anstrich irgendwie ungünstig aufstellen? Kann ich dem vielleicht schon beim Schleifen besser entgegenwirken? Vielleicht andere Körnung oder etwas in der Art? Wie macht ihr den Schliff bei so etwas?

@Fritze: ja Reiniger war neu. Absaugen ist eigentlich immer der letzte Arbeitsgang vor dem Streichen. Möglicherweise muss ich das noch akribischer machen.

Herzliche Grüße & Danke für Eure Hilfe
Achim

PS @ Winfried: ich kenne mich mit Lasuren & Co. nicht so gut aus wie Du, aber aus meiner Sicht ist das Sikkens-System wirklich klasse. Die Oberfläche wird wirklich super seidig und nach einem Jahr Bewitterung (letztes Jahr super heißer Sommer, dieses Jahr viel Regen) sieht man gar nichts (abgesehen von einem Haarriss an einer gespachtelten Stelle).
 

WinfriedM

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@Glooblooz: Ist auch mein Eindruck, dass Sikkens ganz gut aufgestellt ist. Deine Kombination/Produktauswahl ist ja auch ein echter Klassiker und schon lange am Markt.

Ich denke, diese dunklen Punkte sind schon seit Anfang an da. Die Verdrängung der Lasur fällt bei Dünnschicht aber kaum auf. Bei der Dickschichtlasur sieht mans dann aber sehr deutlich bzw. da ist der Effekt viel stärker.

Körnung: Vermutlich dürfte schon Korn 120 Endschliff reichen, persönlich würde ich aber eher auf 150-220 gehen. Zwischenschliff dann 240-320, falls überhaupt nötig.
 

glooblooz

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Also das Problem ist noch nicht gelöst. Was ich jetzt noch einmal probieren werde, ist ein Bauteil, bei dem ich auf Zwischenschliffe komplett verzichte. Möglicherweise kommen diese Partikel vom Anschleifen der Farbschichten.

LG
Achim
 
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