Hallo woodworker Gemeinde,
es ist so weit, nach nun mehr 2 Jahren "read-only" melde ich mich im Forum an weil ich nicht mehr ganz weiter weiß.
Da der Text lang ist, könnt ihr auch gerne direkt nach unten springen
Kurz zu mir: Seit ein paar Jahren bastle ich vermehrt mit Holz und mein letztes und bislang größtes Projekt ist ein selbstgebauter Schreibtisch aus 28mm Buche Leimholz mit massiven und durchgehenden Seitenwänden (als Tischbeinersatz quasi). Das ganze ist 250x80cm groß und besteht aus zwei Platten mit jeweils 50cm und 30cm Tiefe um auf die 80cm zu kommen, sowohl für die eigentliche Arbeitsplatte, also auch für die Seitenwände. Das ganze ist verleimt und verschraubt mit Taschenlochbohrungen, keine sichtbaren Verbindungen.
Die eigentlichen Platten waren allerdings sehr wellig an den Leimholzstreben, so dass ich das ganze mühsam geschliffen habe. Ich habe einen 150mm Exzenterschleifer benutzt und zwei halbe Tage lang geschliffen um ein akzeptables Ergebnis zu bekommen. War alles nicht so einfach, mit viel Schweiß und Willen geht es aber. Für einen Dickenhobel beim Schreiner war es schon zu spät..
Nun zum eigentlichen Problem:
Nach ein paar Erprobungen an einem anderen Tisch mit Hartöl und Hartwachsöl, nach ein paar kostenlosen Proben von Osmo, die ich auf Restholz getestet habe, fiel meine Wahl auf das "klassische" Osmo 3058 TopOil.
Lange Rede kurzer Sinn:
- Der Schliff war definitiv mehr als genug, da ich viel abgetragen habe um die Platte zu egalisieren. Letzter schliff bei 180er und 240er Körnung nach mehrmaligem Wässern.
- 1. Anstrich TopOil mit einer kleinen Baumwollrolle zum streichen. Sah ganz gut aus, relativ homogen, seidenmatt. Allerdings relativ rau.
- Zwischenschliff mit 180er und 240er Körnung, war nur minimal feiner.
- Weitere dünne Schicht aufgetragen mit der Rolle, Ergebnis sehr ähnlich.
*** UND jetzt kommt der eigentliche Teil ***
Ich wollte eine kleine Stelle ausbessern, da sie zu matt war bzw. nicht genug von dem Topoil aufgenommen hatte, wahrscheinlich. Dabei habe ich kurz nach dem 2. Auftrag mit einem Baumwolllappen etwas ÖL aufgetragen und drüber gerieben. Die Stelle hat dann sehr geglänzt und war schon nach wenigen Stunden Trocknung glatt wie ein eine beschichtete Platte, also verdammt glatt! Fast schon wie ein Stück Plexi-(Glas) schon. Also habe ich mir gedacht, dass ich eine dritte dünne Schicht auftrage und diese mit einem Tuch einreibe. Das Ergebnis war eine wahnsinnig glatte aber auch relativ inhomogene Oberfläche, die deutlich glänzender war. Von der Haptik jedoch der absolute Traum!
Habe dann etwas Material (nach Trocknung) mit dem Exzenter und 180-240er Papier abgeschliffen und von Vorne angefangen bzw. fast von Vorne, eine dünne Schicht HWÖ/Top Oil blieb natürlich über.
Meine Theorie: Durch das Einreiben mit dem Tuch drückt man das Wachs in die Poren bzw. glättet/poliert die Wachsschicht direkt beim Auftragen bzw. Einreiben. Mit der Rolle entsteht kein Druck entlang Wachsoberfläche, man reibt/poliert nichts ein und die Wachsschicht bleibt hat in etwa die Beschaffenheit des Holzes. Da bringt auch eine Politur mit einem Schleifvlies nichts mehr viel.
Ich habe ja gefühlt das ganze Internet und mit Sicherheit alle woodworker Threads durchgelesen aber nirgends eine Diskussion gefunden, die auf die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit beim Reiben mit einem Tuch gegenüber dem Verteilen mit einer Rolle eingeht. Meistens sind die Fragen ja alle gleich und ich kann jetzt aus Erfahrung sagen, dass ein Zwischenschliff nicht Mals annähernd so viel bringt als wenn man das HWÖ direkt mit einem Tuch stark einmassiert bzw. einpoliert.
Der Nachteil ist, dass die Oberfläche glänzender und somit auch "speckiger" wirkt.
Deswegen die Frage aller Fragen: Warum das Zeugs nicht gleich tief und fest einreiben und sozusagen glattpolieren solange es noch nicht trocken ist? Die Haptik ist um ein Vielfaches besser, die Optik nicht, allerdings nur ab ~140° bis 180° Gegenlicht.
Wer es nun geschafft hat den ganzen Text zu lesen *Hut ab* und schonmal vielen Dank für das zuhören bzw. Mitlesen, ich bin gespannt auf die Antworten
liebe Grüße
Dusko
es ist so weit, nach nun mehr 2 Jahren "read-only" melde ich mich im Forum an weil ich nicht mehr ganz weiter weiß.
Da der Text lang ist, könnt ihr auch gerne direkt nach unten springen
Kurz zu mir: Seit ein paar Jahren bastle ich vermehrt mit Holz und mein letztes und bislang größtes Projekt ist ein selbstgebauter Schreibtisch aus 28mm Buche Leimholz mit massiven und durchgehenden Seitenwänden (als Tischbeinersatz quasi). Das ganze ist 250x80cm groß und besteht aus zwei Platten mit jeweils 50cm und 30cm Tiefe um auf die 80cm zu kommen, sowohl für die eigentliche Arbeitsplatte, also auch für die Seitenwände. Das ganze ist verleimt und verschraubt mit Taschenlochbohrungen, keine sichtbaren Verbindungen.
Die eigentlichen Platten waren allerdings sehr wellig an den Leimholzstreben, so dass ich das ganze mühsam geschliffen habe. Ich habe einen 150mm Exzenterschleifer benutzt und zwei halbe Tage lang geschliffen um ein akzeptables Ergebnis zu bekommen. War alles nicht so einfach, mit viel Schweiß und Willen geht es aber. Für einen Dickenhobel beim Schreiner war es schon zu spät..
Nun zum eigentlichen Problem:
Nach ein paar Erprobungen an einem anderen Tisch mit Hartöl und Hartwachsöl, nach ein paar kostenlosen Proben von Osmo, die ich auf Restholz getestet habe, fiel meine Wahl auf das "klassische" Osmo 3058 TopOil.
Lange Rede kurzer Sinn:
- Der Schliff war definitiv mehr als genug, da ich viel abgetragen habe um die Platte zu egalisieren. Letzter schliff bei 180er und 240er Körnung nach mehrmaligem Wässern.
- 1. Anstrich TopOil mit einer kleinen Baumwollrolle zum streichen. Sah ganz gut aus, relativ homogen, seidenmatt. Allerdings relativ rau.
- Zwischenschliff mit 180er und 240er Körnung, war nur minimal feiner.
- Weitere dünne Schicht aufgetragen mit der Rolle, Ergebnis sehr ähnlich.
*** UND jetzt kommt der eigentliche Teil ***
Ich wollte eine kleine Stelle ausbessern, da sie zu matt war bzw. nicht genug von dem Topoil aufgenommen hatte, wahrscheinlich. Dabei habe ich kurz nach dem 2. Auftrag mit einem Baumwolllappen etwas ÖL aufgetragen und drüber gerieben. Die Stelle hat dann sehr geglänzt und war schon nach wenigen Stunden Trocknung glatt wie ein eine beschichtete Platte, also verdammt glatt! Fast schon wie ein Stück Plexi-(Glas) schon. Also habe ich mir gedacht, dass ich eine dritte dünne Schicht auftrage und diese mit einem Tuch einreibe. Das Ergebnis war eine wahnsinnig glatte aber auch relativ inhomogene Oberfläche, die deutlich glänzender war. Von der Haptik jedoch der absolute Traum!
Habe dann etwas Material (nach Trocknung) mit dem Exzenter und 180-240er Papier abgeschliffen und von Vorne angefangen bzw. fast von Vorne, eine dünne Schicht HWÖ/Top Oil blieb natürlich über.
Meine Theorie: Durch das Einreiben mit dem Tuch drückt man das Wachs in die Poren bzw. glättet/poliert die Wachsschicht direkt beim Auftragen bzw. Einreiben. Mit der Rolle entsteht kein Druck entlang Wachsoberfläche, man reibt/poliert nichts ein und die Wachsschicht bleibt hat in etwa die Beschaffenheit des Holzes. Da bringt auch eine Politur mit einem Schleifvlies nichts mehr viel.
Ich habe ja gefühlt das ganze Internet und mit Sicherheit alle woodworker Threads durchgelesen aber nirgends eine Diskussion gefunden, die auf die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit beim Reiben mit einem Tuch gegenüber dem Verteilen mit einer Rolle eingeht. Meistens sind die Fragen ja alle gleich und ich kann jetzt aus Erfahrung sagen, dass ein Zwischenschliff nicht Mals annähernd so viel bringt als wenn man das HWÖ direkt mit einem Tuch stark einmassiert bzw. einpoliert.
Der Nachteil ist, dass die Oberfläche glänzender und somit auch "speckiger" wirkt.
Deswegen die Frage aller Fragen: Warum das Zeugs nicht gleich tief und fest einreiben und sozusagen glattpolieren solange es noch nicht trocken ist? Die Haptik ist um ein Vielfaches besser, die Optik nicht, allerdings nur ab ~140° bis 180° Gegenlicht.
Wer es nun geschafft hat den ganzen Text zu lesen *Hut ab* und schonmal vielen Dank für das zuhören bzw. Mitlesen, ich bin gespannt auf die Antworten
liebe Grüße
Dusko
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