Ofuro aus Multiplex – wie am besten abdichten & grundieren?

huzurpolat

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Hallo zusammen,

ich habe für meinen Sohn ein kleines Ofuro gebaut – aus 18 mm Multiplex.
Das Becken steht, nun suche ich nach der besten Lösung zur Abdichtung und Oberflächenbehandlung.
Wichtig ist mir: hautverträglich, so wenig Chemie wie möglich, und natürlich dauerhaft dicht.

Bei meiner Recherche bin ich auf verschiedene Möglichkeiten gestoßen, bin mir aber unsicher, was für ein Ofuro wirklich praktikabel ist:

  • Epoxidharz (Bootsbau-Qualität): sehr dicht und haltbar, aber chemisch – ist es nach dem Aushärten unbedenklich für die Haut?
  • Glasfaser + Epoxy: extrem robust, aber das Holz geht dabei optisch völlig verloren.
  • Bootslack (2K-Lack): einfach zu verarbeiten, aber hält das bei dauerndem Wasser wirklich dicht?
  • Naturöle / Hartwachsöle: angenehm natürlich, aber wahrscheinlich nicht ausreichend wasserfest für ein dauerhaft gefülltes Bad.
  • Foliensystem (Teichfolie oder flexible Wanne): sicher und hautfreundlich, aber optisch nicht so schön, wenn sichtbar.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit oder vielleicht schon mal etwas Ähnliches gebaut?
Mir ist wichtig, dass das Ganze langfristig funktioniert und mein Sohn keine Probleme mit Haut oder Geruch bekommt.

Über Tipps, Erfahrungen oder auch konkrete Produktempfehlungen würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße

Bildschirmfoto 2025-08-24 um 00.06.43.png
 
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Martin45

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Und das hält dem Wasserdruck dann stand? Ich meine weil es so eckig ist. Selbst eine Verformung ist ja schon eine extreme Belastung für die Oberflächenbehandlung, zumindest für Lack, Epoxy etc.
 

SebastianThiel

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Wird Wasser wirklich dauerhaft drin sein?

Du schreibst das zwar...oder ist gemeint, das die Beschichtung dauerhaft halten soll aber nicht permanent Wasser drin ist?

Die Becken aus Japan sind ganz anders aufgebaut und werden wahrscheinlich nicht von innen beschichtet.
In der Regel scheint es dort nicht schlimm zu sein, wenn die Becken etwas Wasser verlieren.
Ich könnte mir auch vorstellen, das die dortigen Spezialisten so gut im Bau sind, das es ohne Wasserverlust klappt aber auch ohne Beschichtung.


Diese Sorte liest sich gut:

https://bootsservice-behnke.de/contents/de/d5.html

Es gibt große Unterschiede bei den Harzen!
 
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huzurpolat

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Danke ihr lieben,

das Becken wird nicht dauerhaft mit Wasser gefüllt, sondern nur zum Baden, danach wieder geleert und getrocknet.
 

flüsterholz

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Eine Alternative wäre noch klares Brauerpech. Ich weiß aber nicht, bis zu welchen Temperaturen das funktioniert. Ich habe das schon mal für gedrechselte Trinkbecher benutzt. Für Heißgetränke soll es aber nicht so gut geeignet sein. Da müsste man sich nochmal informieren, bis zu welchen Temperaturen es einsatzfähig ist.
 

SebastianThiel

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Tungöl ist eine gute Idee.

Ich hab meinen Esszimmertisch (Eiche) damit behandelt und würde sagen, da kann ich ohne Probleme, Tagelang Wasser drauf stehen lassen, ohne das es einzieht.
Ich habe allerdings reines Tungöl genommen und zwei Schichten und habe jede Schicht 2 Wochen komplett aushärten lassen.
 

depitter

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ich musste ersteinmal schauen was ein Ofuro ist, Badewanne hätte ich gewusst. :emoji_slight_smile:

Ich halte da das ganze Konstrukt für bedenklich, wenn die mit Wasser gefüllt ist und ein Mensch da reinsteigt, fürchte ich das sich das, zumindestens auf Dauer, selbst zerlegt.

Was die Oberfäche angeht, ich habe noch nie mit Tungöl gearbeitet, habe soetwas immer mit Osmo Hartwachs gemacht und damit wird Holz recht resistent gegen Wasser, aber das wird hier vermutlich nicht reichen.

Hier ist wahrscheinlich heisses Wasser drin, wohlmöglich mit Badezusätzen die fettlösend sind, das einzige was da hält ist denke ich etwas auf Epoxydbasis.

Ich kann mir auch vorstellen das die Ecken unangenehm für den Badenden sind.
Bei aller Liebe zum Holz und zum selbermachen, ich würde da eher etwas fertiges nehmen und das mit einer Holzverkleidung verschönern.
 

Timer

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Die Becken aus Japan sind ganz anders aufgebaut und werden wahrscheinlich nicht von innen beschichtet.
In der Regel scheint es dort nicht schlimm zu sein, wenn die Becken etwas Wasser verlieren.
Ich könnte mir auch vorstellen, das die dortigen Spezialisten so gut im Bau sind, das es ohne Wasserverlust klappt aber auch ohne Beschichtung.
Ja, dort sind die traditionellen Becken unbehandelt und stehen in der Nasszelle (oder im Freien).
Die die ich gesehen habe waren aus Massivholz. Entweder als Fass oder recht kleine Kiste ausgeführt. Die Holzart weiß ich nicht.
So wie das aussah werden die auch nicht ständig getrocknet sondern bleiben gefüllt oder in feuchten Räumen. Glaube die sind so konstruiert dass das quellende Holz sie einigermaßen dicht hält. Wie eben beim Fass.
 

fahe

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Glaube die sind so konstruiert dass das quellende Holz sie einigermaßen dicht hält. Wie eben beim Fass.
Genau so ist es. Die Teile sind traditionell - im Gegensätz zu den allermeisten Fässen - aber aus Nadelholz. Abdichtung wie bei vielen Fässern mit einem zwischengelegten Schilfblatt, manchmal zusätzlich mit einer Pampe aus Roggen(?)mehl und gespannt wie Fässer mit Fassreifen.

Da habe ich in einer Ausstellung auch schon einmal raffinierte Konstruktionen gesehen, die stattdessen mit im Holz laufenden Stahlseilspannern ausgerüstet waren, die man von außen nachstellen konnte. Die waren dann angeblich auch fürs Bad europäischer Prägung geeignet.

So Kistenkosntruktionen gibt es in Japan wohl auch. Auch da - dass allerdings nur ergoogeltes "Wissen" - Nadelholz, Boden ebenso eingedichtet wie oben angedeutet.

Die im Eingangspost zu sehende Kiste - ich hoffe, die hat wirklich nur Maße zum Baden eines Kleinkinds, weil ich sonst allein schon ziemlich dolle statischen Bedenken frönen würde :emoji_wink: - hat mit alldem meiner Meinung nach eher weniger zu tun. Da wird wohl wirklich nur eine Innenbeschichtung mit Epoxy und Glasvlies angesagt sein. Und nein, das führt ja bei laminierten Holzbooten auch nicht dazu dass "das Holz [...] dabei optisch völlig verloren" ginge.
 

Dale_B_Cooper

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? Bei 0.1bar/m geht davon keine echte Gefahr aus.. :emoji_slight_smile: Wasser ist eh vergleichsweise harmlos wegen der geringen Kompressibilität.
 

SchweißerSchnitzer

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Ein Freund lebte einige Jahre in Japan. Hatte auch so ne Badewanne in einem extra Räumchen. Und traditionell lässt man das Wasser wohl wirklich tagelang drin, mit Deckel drauf (aber man muss ja nicht jede Tradition übernehmen). Aber "echte" nur aus Holz könne sich niemand leisten, das sei was für teuere Spas und reiche Leute - der Normalmensch greife zu Kunststoffwannen.

Bin gespannt, welche Lösung am Schluss zum Ziel führt.
 

Dale_B_Cooper

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Technisch gesehen ist Furniersperrholz jetzt keine so schlechte Wahl. Schön ist das dann allerdings stark im Auge des Betrachters.
Wenn das Wasserthema von innen über eine Epoxidharz-Glasfaserversiegelung gelöst ist, kann aber doch auch gleich in ne Kunststoffwanne steigen oder geht's ausschließlich um die Optik? So ganz verstehe ich das ganze Unterfangen nicht.
 
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