Obstbaumhölzer lagern für Modellbau

JZedtler

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Hallo!

Ich habe mit dem Hobby historischer Segelschiffmodellbau begonnen. Der Kauf beim Händler für Modellbauholz ist aber teuer.
Heute hab ich deswegen meinen Brennholzhändler mal nebenbei gefragt ob er auch an Obsthlözer rankommt.
Wie er sagt könnte er einen Kirschbaum besorgen offenbar frisch gefällt.
Das Kirschenholz muss ich natürlich zum Trocknen lagern. Ich habe vor es im freien an der Wand eines Schuppens zu lagern. Zwischen die Kirsche will ich Kanthölzer unterlegen damit überall gut Luft ran kann. Wäre dass soweit eine korrekte Lagerung? Ist eine Trocknung im Freien einer Kammertrocknung vorzuziehen?
Dann habe ich gelesen das Kirsche zum Werfen neigt. Was ist damit gemeint?
Dann soll Kirsche schnell einreißen. hier im forum habe ich gelesen das man die Schnittkanten versiegeln kann um das Reißen zu verhindern. Womit versiegelt man aber?
Was muss ich sonst noch beachten bei solchen Obsthölzern?

MfG Joachim Zedtler
 

Hacki

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Hallo Joachim,
ich sammle ebenfalls schöne Hölzer aus der Landschaftspflege zum Möbelbau.
Hölzer werden aufgetrennt (ca 30 mm dick, bis 15cm breit), dann mit Leisten gestapelt und das Ganze mit starkem Draht verödelt. Dadurch bleibt das Holz gerade und die Stapel sind stabil.
Die Hirnkanten versiegele ich nicht, vermeidet aber tiefere Risse.
Versiegeln kann man mit allem was pappt und dicht ist. (Wachs, Ölfarbe, Lasur,...)
Gruß Gerd
 

Rühl

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Hallo,

spalte die Stücke mindestens einmal auf, nie den kompletten Stamm trocknen.

Dann mach dir Wachs flüssig und versiegel die Enden.

3 Jahre muss es dann min. liegen um irgendetwas damit zu machen, besser noch länger.



Gruß Ulf
 

JZedtler

ww-kastanie
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Danke für die Antworten.

Jetzt bleibt noch die Frage was mit Werfen gemeint ist.
Dann hätte ich noch eine frage. Für die Verwendung als Plankenleisten für Modellrümpfe muss ich Kirscheleisten ja wässern bzw einweichen. Kann das einweichen und trocknen zu irgendwelchen Problemen an den Leisten führen? Also die Listen wären dann so im Durchschnitt 2mm dick und 4-8mm breit.
 

Hobbyhobel

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Hallo Joachim,

erst mal herzlichen Glückwunsch zur Wahl deines Hobbys und willkommen im Club:emoji_grin: .

Kirschholz, wie auch andere Obsthölzer, ist für den Modellbau nicht besonders gut geeignet. Aber man kann damit dennoch arbeiten, wenn man ein paar Regeln befolgt. Die Restfeucht im Holz sollte in der Bauzeit (Modellbauzeit) 8% nicht übersteigen. Wir bewegen uns bei den Modellen im Miniaturbereich und geringste Schwankungen der Luchtfeuchtigkeit und somit auch der Holzfeuchte führen zu Veränderungen im Holz. Man sollte es nicht glauben, aber solche Schwankungen wirken sich sichtbar aus.

Wenn nun die Planken im "feuchten" Zustand verbaut werden schwinden sie, wenn eine niedrigere Feuchtestufe erreicht wir. Die dabei entstehenden Spalten zwischen den Planken sieht man. Gutes Holz ist gedämpfte Birne oder Elsbeere, schon wegen der feinen Maserung. Auch Nußbaum geht, Linde ... Aber gleich, welches Holz, während des Baus und auch später sollten keine allzu großen Schwankungen in der Holzfeuchte eintreten. Was auf keinen Fall geht: Holz draußen lagern und dann gleich verbauen. 2 Wochen vor dem Verbauen auf jeden Fall in der Wohnung lagern.

Das Biegen ist kein großes Problem. Die Miniplanken werden nicht mit Wasser gebogen, sondern trocken über einem fast 100° heißen Metallrohr. Einzelheiten führen hier aber zu weit.

Viel Erfolg, Klaus
 

JZedtler

ww-kastanie
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@Hobbyhobel

Danke für die Antwort.
Obsthölzer gelten aber besonders im historischen Segelschiffmodellbau als besonders beliebt. Besonders Birne wird am häufigsten verwendet. Profis verwenden hauptsächlich Birnbaum.
Ich hab nur mit Aussahme von Birne die anderen Obsthölzer noch nicht in Natura gesehn um zu sehen ob sie mir gefallen.
Mit dem Plankenbiegen hab ich mir von einem schon erfahrenen Modellbauer sagen lassen. Er legt die Birnenleisten ca. halbe Stunde ins Wasser und biegt sie dann an einer Schablone. Das ganze läßt er dann an der Schablone min. 1 Tag trocknen.
Ich würde es sogar mehrere Tage so trocknen lassen. Ich bin ein sehr vorsichtiger Zeitgenosse :emoji_wink:
Nur weiß ich halt nicht wieviel Leisten dabei unbrauchbar werden wenn sie sich verziehen oder gar verdrehen, falls sie das überhaupt tun. Aber wahrscheinlich mach ich mir da wieder nur unnötig Gedanken.
Aber ich nehme alle Erfahrungen in dieser Richtung des Segelschiffmodellbau gerne auf. Man lernt ja nie aus.:emoji_slight_smile:
Das mit dem Dämpfen wusste ich allerdings noch nicht.
Übrigens baue ich grad an meinem ersten Holzmodell der USS Syren 18 Kanonen Brigg. Plastiksegler befriedigen auf Dauer nicht :emoji_wink:
 

Hobbyhobel

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Hallo Joachim,

Birnbaum ist gut - hatte ich ja auch bereits gesagt. Das mit dem Dämpfen hat den Hintergrund, daß eben Birne auch ein Obstholz ist und relativ stark schwinden kann. Das Dämpfen wird aber in der Trockenkammer gemacht. Zwischen den einzelnen Trockenzyklen wird das Holz immer wieder Dampf ausgesetzt. Das soll dann die Spannungen im Holz nehmen. Birnbaum wird dann aber leicht rosa.

Aber ich habe auch schon ungedämpfte Birne verarbeitet und es ist auch nichts passiert. Mir kam es vor allem darauf an, daß Hölzer für den Innenbereich nicht vom Lagerplatz außen gleich verarbeitet werden sollen. Vor allem nicht, wenn es um Holzmodelle geht.

Es ist natürlich Geschmacksache, aber Kirsche hat schon eine starke Struktur im Gegensatz zu Birnbaum.

Gruß Klaus
 

JZedtler

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Danke für die Antwort. Ich lass das mit der Kirsche erstmal. wer weiß ob ide was taugt wenn die beim Brennholzhandel landet.
Ich versuche doch lieber fertiges trockenes Holz oder Furnier zu bekommen.
 

Hacki

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Hallo,
für Dich wäre Sägefurnier in möglichst gerader Maserung die beste Wahl.
Statt in Wasser legen versuche mal die Leisten mit Dampf zu behandeln.
Dazu ein Stück Kupferrohr in einem Korken auf den Ausgießer eines Wasserkessel stecken, Leiste rein, mit einem Stoffpfropf verschließen, kochen . 20 Min. sollten genügen. Auf der Schablone trocknen lassen, kann man mit dem Heißluftfön beschleunigen.
Gruß Gerd
 
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