Oberfräsentisch, Einlegeplatte vs. Oberfräsenlift

Mitglied 30872

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Eine Frage an die Oberfräsentischbauer/-nutzer:
Ich trage mich auch mit dem Gedanken, mir einen Oberfräsentisch zu bauen. Eine Oberfräse der Mittelklasse ist zwar vorhanden, aber ich möchte das Teil nicht immer ein- und ausbauen, weshalb ich mir eine starke Oberfräse für den Tisch zulegen möchte.
Nun bin ich gedanklich soweit, dass es eine der beiden Casals aus dem Sautershop werden soll. Die Verstellung von oben ist mir wichtig. Nun habe ich hier zwei Möglichkeiten:

1. Damit ich die C-CT2200VCE von oben verstellen kann, benötige ich einen Oberfräsenlift. Da gibt es von Sauter ein Paket mit dem Lift OFL1.0 für 589EUR. Die Höhenverstellung läuft hier über den Lift. Frästiefenverlust 14mm. https://www.sautershop.de/oberfraesenlift/30408/oberfraesenlift-set-ofl1-ct2200?c=11910

2. Für die C-CT3000VCE benötige ich lediglich eine Einlegeplatte. Hier möchte ich die ELP1.0-CT nutzen. Beide Teile zusammen für 469EUR. Die Höhenverstellung läuft hier über die Fräse. Frästiefenverlust 9mm und 120EUR günstiger. https://www.sautershop.de/oberfraesen/casals-frueher-freud-oberfraesen/17429/oberfraese?c=7488 und https://www.sautershop.de/fraestisc...e/30410/sauter-einlegeplatte-elp1.0-ct?c=8437

Nun die Frage an Euch, welcher Variante Ihr den Vorzug geben würdet und warum. Oder ist das wurscht? Ich habe schon (sicher die meisten) threads zum Thema Oberfräsentisch durch, aber auf diesen Punkt wurde wohl noch nicht eingegangen. Habe ich möglicherweise etwas Wichtiges übersehen? Oder gibt es (in Verbindung mit den beiden genannten Fräsen) noch andere Möglichkeiten?

Danke Euch im Voraus.
 

Georg L.

ww-robinie
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Ich habe selbst die zweite Variante und bin völlig zufrieden damit. Funktioniert einwandfrei, wozu da noch einen größeren technischen Aufwand betreiben?
 

khkb

ww-robinie
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Moin Stefan,

als Nachkriegskind, das immer zum sparsamen Umgang mit Ressourcen angehalten wurde, tendiere ich zur Lösung zwei :emoji_wink: Allerdings nicht nur aus dem Grunde. Einen halben Zentimeter mehr Fästiefe haben oder nicht, kann manchmal ganz schön wichtig werden oder anders ausgedrückt: Ein halber Zentimeter weniger engt Deine Möglichkeiten mit dem Gerät merkbar ein. Und dann auch noch teurer?

Das einzige, was mir noch einfiele, wäre lediglich, das Du Dir statt der Casals eventuell noch mal die 'dicke' Triton-Maschine anschaust, die ja auch von Sauter vertrieben wird (https://www.sautershop.de/oberfraesen/oberfraese-triton/26342/oberfraese-triton-2400w). Mit 2400 Watt sicherlich interessant für den Frästisch und, was ALLE Triton-Fräsen auszeichnet, mit beigelegter Höhenfeineinstellungskurbel, also auch ohne dezidierte Höhenverstellungseinrichtung zu betreiben. Und noch mal fast 60 Teuronen gespart :emoji_grin:

Ich habe die Kleinste von den Triton-Fräsen und bin sehr zufrieden damit.
 

ickeooch

ww-ulme
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Hallo Stefan,

meine Wahl wäre auch die Version mit einer Platte.
Vorteile wurden ja bereits genannt.
Die Lift-Geschichte ist eigentlich nur für Ami-Fräsen interessant. Eine Tauchfräse bringt den Lift bereits mit.

Ob die Einstellung von oben nötig ist, hängt auch stark vom verwendeten Tisch ab.
Ich habe eine Möglichkeit von oben einzustellen, benutze sie aber in der Praxis nicht. Meine Fräse ist von 3 Seiten frei zugängig, das grobe Einstellen geht mit der Maschinenverstellung (Triton) sehr schnell und die Feineinstellung klappt auch hervorragend.
Ich finde sie sogar leichter als von oben, weil das Auge in der Hocke auf der gleichen Höhe wie der Fräser ist. Damit kann ich genauer am Maß einstellen, auch das Ausrichten am Werkstück geht besser, weil ich oben keinen Platz für die Kurbel brauche und sofort sehe wo die Fräseroberkante oder das Anlauflager gerade steht.
 

v8yunkie

ww-robinie
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Oberfräse

Beim mir exakt das Gleiche wir von Dirk beschrieben - ich vermisse die Verstellung von oben nicht. Das Peilen auf Plattenhöhe klappt hervorragend.

Die Triton hat auch noch den Vorteil, dass man die Feder für den nicht-Tisch-Betrieb ausbauen kann, sodass die Höhenverstellung im Tisch auch leichter geht.

Spar Dir lieber Geld für gute Fräser.

Gruss,
Thomas
 

Winni_E

ww-eiche
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Also ich hatte die die Triton mit Verstellung von unten auf einem Triton Tisch... Ging Klasse

Nun habe ich die große Trend und einen größeren Tisch, hier bin ich echt froh, das ich die Verstellung von oben habe.

Bei einem Lift haben mich die höheren Kosten und der Hubverlsut abgeschreckt..
 

fahe

ww-robinie
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...ich habe eine Fräse umgebaut, so dass die Höhenverstellung von oben und unten funktioniert. Meist ist das Monster allerdings eh eingebaut.

Dazu brauchte es:

  • ein Stück A2-Gewindestange, M6
  • eine flache A2-Mutter, M6
  • Mut, durch die Gleitauflage ein ca. 18 mm großes Loch zu bohren
  • Mut, an der unteren Seite der Grundplatte etwas "wegzudremeln", so dass eine flache M6-Mutter nebst Unterlegscheibe in der Höhe reinpassen
  • ein bischen feilen
  • eine M6-Verbindungsmutter
  • ein Stück Rohr
  • ein wenig Hartlöten

Aufwand: Einen Nachmittag.
Genauigkeit: Ausreichend (M6 hat 1mm Steigung je Umdrehung, weniger als ein Viertelmilimeter Änderung ist also ziemlich problemlos...)

Das Umrüsten dauert keine 5 Minuten.

Fast 600 Glocken, für Fräse und Lift, der mir auch noch _immer fehlende_ Frästiefe klaut... wow. Da kriegst Du auch ein ordentliches Frästischmonster.

Mein "Höhenverlust": 7,5 mm. Einlegeplatte aus 6mm "Universalplatte" und 1,5mm Alu.

EDIT: Eben noch einmal die Gedanken zusammengenommen...:emoji_wink: Da der Gleitbelag der Fräse beim Einbau ja entfällt (und der stärker ist als 7,5 mm), gewinne ich sogar ein paar Milimeter möglicher Fräshöhe.

LG,
Falk
 

Ratsuchend

ww-nussbaum
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Ich verwende eine DW625 mit Fräsplatte und Wagenheber zur Feineinstellung. Eine Höhenverstellung von oben habe ich noch nicht vermisst - der Wagenheber funtioniert einwandfrei und präzise. Der Fräserwechsel von oben ist bei mir aber problematisch (habe mir mit dem Gabelschlüssel schon einen Fräser ruiniert...) und mit meiner Fräserverlängerung bin ich auch nicht glücklich geworden.

Würde deshalb von einem Fräslift abraten, auch eine Höhenverstellung von oben ist nicht unbedingt notwendig, besorge dir aber eine Einstelllehre ( https://www.sautershop.de/oberfraes...16680/digitale-einstelllehre-gauge-d60?c=7500 ). Wirklich wichtig finde ich die Möglichkeit komfortabel von oben die Fräser zu wechseln, achte beim Kauf der Maschine auf diesen Punkt.
 

fahe

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Der Fräserwechsel von oben ist bei mir aber problematisch (habe mir mit dem Gabelschlüssel schon einen Fräser ruiniert...
...mit einem gekröpften Schlüssel habe ich da eigentlich keine Probleme, allerdings ist der Außendurchmesser meiner selbst gebauten Einlegeringe (und damit auch der Durchmesser des Lochs in der Einlegeplatte) schlappe 105 mm. Mein größter (Abplatt-)Fräser ist allerdings auch ein 98 mm-Monster, vor dem ich ebenso gehörigen Respekt habe, wie ich ihn von Fräserschaftverlängerungen aller Art hätte...:emoji_wink:

Würde deshalb von einem Fräslift abraten, auch eine Höhenverstellung von oben ist nicht unbedingt notwendig, besorge dir aber eine Einstelllehre ( https://www.sautershop.de/oberfraes...16680/digitale-einstelllehre-gauge-d60?c=7500 ).

...oder direkt aus der chinesischen Quelle, wenn es drei Wochen Aufschub duldet...:emoji_wink:

LG,
Falk
 

khkb

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Moin ratsuchend,

Wirklich wichtig finde ich die Möglichkeit komfortabel von oben die Fräser zu wechseln, achte beim Kauf der Maschine auf diesen Punkt.

Schau Dir mal genau daraufhin die Triton Maschinen an. Einfacher, praktischer und fräserschonender geht's, glaube ich, nimmer.

NEIN, ich habe nix mit denen zu tun und kriege auch nichts dafür. Ich bin nur sehr angetan von der Pfiffigkeit, mit der vieles bei diesen Maschinen gelöst ist. Strafverschärfend kommen die imho sehr anständigen (nicht billigen!) Preise hinzu.
 

Winni_E

ww-eiche
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Also Wergzeugwechsel ging bei der Triton richtig gut...
Maschine im tisch ganz huchfahren und die Spindel arretiert von alleine. Mit der Triton eigenen Platte stand die Spannzange dann auch ca. 10mm über der Platte.
Meine ist mir allerdings nach etwas mehr als zwei Jahren verreckt (gut ich hatte nur die Mittlere und habe ca. 2h in 18mm Eiche gefräst)
 

Mitglied 30872

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Hallo,
vielen Dank für die Hinweise.

@Georg
Richtig, wenn mehr technischer Aufwand nicht mehr bringt, ist es mir einfacher auch lieber.

@Klaus
Zum Lieferumfang der Casals gehört ja auch so ein Drehteil, eben keine Kurbel in diesem Sinne. Da ich zur Triton eine 8er Spannzange extra bestellen muss, ist das mit dem Mehrpreis der Casals nicht mehr so bedeutsam.

@Dirk
Meine Fräse wird nur von einer Seite zugänglich sein. Und da ist es auch nicht sehr hell und wohl auch recht eng, weshalb ich die Verstellung von oben wohl doch bevorzugen werde.

@Falk
Größere Umbaumaßnahmen möchte ich eigentlich nicht durchführen. In Sachen "Metall" ist es bei mir auch nicht so weit her.

@Ratsuchender
Einstelllehre ist schon da, Selbstbau.:emoji_slight_smile:

Und da ich mich eigentlich schon auf die Casals eingeschossen habe und dem Winni eine Triton abgeraucht ist, wird es auch dabei bleiben. Trotzdem vielen Dank für die Hinweise auf die Triton.
 

Ratsuchend

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@fahe

Habe lange zwischen Triton und Dewalt geschwankt. Der Vorteil der Dewalt Maschine liegt im umfangreichen (und viel günstigeren) Zubehör und dass diese gut von Hand geführt werden kann. Die Montage/Demontage ist aber lästig.

Wirklich interessieren würde mich aber, woher man einen gekröpften Maulschlüssel bekommen kann. Habe nur das gefunden: http://www.amazon.com/MLCS-9431-8-I...F8&qid=1438942419&sr=8-1&keywords=mlcs+wrench . Mit den Versandkosten finde ich den Preis ziemlich gesalzen. Aber meine Selbstbiegeversuche waren nur von eingeschränktem Erfolg gekrönt...
 

Winni_E

ww-eiche
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Man kann einen auch passend absägen und verschweißen.. hat ein Kollege mal gemacht.. ging echt gut..
 

fahe

ww-robinie
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Bei Heyco (heyco-tools.de) solltest Du wohl am ehesten fündig werden. Meiner ist allerdings auch selbstmade. Kosten: ein alter Schlüssel und eine Viertelstunde Arbeit.
LG, Falk
 

Georg L.

ww-robinie
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Also ich komme bei meiner Casals mit dem normalen geraden Schlüssel gut an die Überwurfmutter der Spannzange, wenn die Fräse im Frästisch ganz hochgedreht ist.
 
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