Oberfräse Empfehlung+Frästiefe?

2000W

ww-pappel
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Hallo

Ich möchte mir für den Gitarrenbau eine Oberfräse kaufen. Die Fräse wird vor allem zum Bündigfräsen mit Schablonen von Mahagoni (Materialdicke ca. 55mm) und Ahorn (max. 1 cm) in Form einer Tischfräse und auf einer Fräsplatte montierten Oberfräse verwendet werden. Allerdings hab ich noch nie mit einer Fräse gearbeitet und hätte deshalb ein paar Fragen:

Da ich einerseits kein Vermögen ausgeben möchte, andererseits aber auch keine total minderwertige Qualität kaufen will, dachte ich an billige aber sehr gute Einsteigermodelle.
Im Auge habe ich dabei v.a. diese drei:
Black & Decker KW1600EKA Oberfräse günstig kaufen bei comtech.de

Oberfräsen-Test: Sparky ist Testsieger (2011) news.idealo.de

Macallister MRO 1500 Test - Oberfräsen

Welche von den dreien glaubt ihr würde am besten für den Job passen?

Und meine zweite Frage betrifft die Frästiefe, eigentlich den Fräshub - kann man mit nur 50mm Fräshub 55mm tiefe Fräsungen machen (oder 60mm oder mehr)? Es geht doch etwas Hub schon durch die Dicke des Frästisches und das Einspannen des Fräsers verloren?

Hoffe ihr könnt mir helfen.

lg 2000W
 

Georg L.

ww-robinie
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WinfriedM

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Selbst mit 0mm Hub kannst du 60mm tief fräsen, wenn der Fräser lang genug ist. Ich bin allerdings sehr skeptisch, ob man mit 8mm Spannzange überhaupt solche Tiefen fräsen kann. Da wird der Fräser ziemlich vibrieren, wenn du überhaupt so lange Fräser findest. Bei mir guckt ein typischer 8mm Nutfräser nur 30-40mm aus der Maschine, bei kürzester Einspannung und tiefster Zustellung.

Tests und Meinungen zu Obefräsen findest du hier im Forum massenhaft, einfach mal etwas nach suchen.
 

lakarando

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Ich bin allerdings sehr skeptisch, ob man mit 8mm Spannzange überhaupt solche Tiefen fräsen kann.

Aber warum schränkst Du das auf die 8mm ein, wo doch alle hier zitierten Maschinen 12er Aufnahmen bieten ? :emoji_slight_smile:

Im Unterschied zu Georg glaube ich schon, dass man seine ersten Fräs-Gehversuche mit einer preiswerteren Maschine machen kann. Ich habe mich jahrelang mit einem 50-Euro Fräschen gequält und erst kürzlich auf was hochertigeres aktualisiert.
Viele Vorteile der teuren Maschinen kann man mit etwas höherem Zeiteinsatz auch improvisieren. Als Amateur, für den Zeit nicht gleich Geld ist, geht das.
Z.B. kann man mit einer Ventil-/ Zündkerzen-Lehre die fehlende Feinverstellung des Tiefenanschlags ersetzen.

Gruß
Thoralf
 

2000W

ww-pappel
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Also - erstmal danke an alle für die schnellen Antworten und die Beratung :emoji_slight_smile:!

Zitat:
dachte ich an billige aber sehr gute Einsteigermodelle.

Das trifft auf keines dieser genannten Modelle zu. Auch wenn es Weh tut, für eine gute oder gar sehr gute Maschine mußt du einiges mehr ausgeben.

Schon klar dass keines der von mir genannten Modelle dem Vergleich mit Profi-Oberfräsen im 500€-Bereich Stand hält. Mit "sehr gut" meinte ich - in ihrem Preissegment sehr gut. Die Usermeinungen vieler Leute in diversen Foren zu den Maschinen im Preisbereich zwischen 100€ und 150€ sind fast durchwegs gut bis sehr gut (was Preis-Leistung und Arbeitsergebnisse betrifft).
Da z.B. die Sparky Testsieger in der Januarausgabe von Heimwerkerpraxis ist und auch im Detailtest sehr gelobt wird (hab mir den Bericht durchgelesen) - denke ich mir mal, dass die z.B. - rein was die Qualität betrifft - für meine Zwecke ausreichend wäre.

Mir gehts also jetzt hauptsächlich um die Frästiefe:

Selbst mit 0mm Hub kannst du 60mm tief fräsen, wenn der Fräser lang genug ist.

Schon - aber dann müsste man doch vorbohren/-fräsen bevor man überhaupt ins Holz eintauchen kann, oder?

Nochmal allgemein:

-Bedeutet 50mm Hub, dass sich der tiefste Punkt der Spannzange 50mm UNTER die Werkstückoberfläche bzw. die Auflageringunterseite absenken lässt - ODER, dass sich der tiefste Punkt der Spannzange 50mm absenken lässt?
-Bei der Black&Decker z.B. steht 60 mm "Einstechtiefe" - ist das was anderes als "Fräshub"?

Danke schon im Voraus
 

WinfriedM

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Hub ist wie bei einer Ständerbohrmaschine das Maximum, was du aus einer Nullstellung heraus eintauchen kannst. Ob dein Fräser bei Nullstellung schon das Werkstück berührt/berühren kann, ist davon unabhängig. Einstechtiefe wird ein Synonyom sein.

Wie weit die Spannzange bei voller Absenkung von der Auflage entfernt ist, lässt sich aus dem Wert nicht sagen, manche Fräsen verschenken da viel Platz. Wenn dann noch eine zusätzliche Aufnahmeplatte für den Tischeinbau hinzu kommt, kann es schonmal eng werden, was Frästiefe angeht.

@Thoralf: Da hätte ich ja erstmal lesen müssen :emoji_wink: Gewöhnlich haben die billigen Maschinen ja 8mm...
 

dascello

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Unter uns Pastorentöchtern: Für eine E-Gitarre brauchst Du gar keine Frästiefe von 55 mm.

Du sägst das Ding grob aus (3 mm Überstand, nicht mehr). Dann fräst Du mit Deiner Schablone in mehreren Durchgängen so etwa 30 mm tief von der einen Seite. Dann drehst Du das Werkstück um und benutzt von der anderen Seite einen geeigneten Bündigfräser und fräst, wieder in mehreren Durchgängen, den Rest weg.

Gruß aus MeckPomm

Michael
 

2000W

ww-pappel
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Hub ist wie bei einer Ständerbohrmaschine das Maximum, was du aus einer Nullstellung heraus eintauchen kannst. Ob dein Fräser bei Nullstellung schon das Werkstück berührt/berühren kann, ist davon unabhängig. Einstechtiefe wird ein Synonyom sein.

Vielen Dank für die Info Winfried M. - genau das wollte ich wissen!
Bleibt aber immer noch die Frage wie man denn überhaupt 55mm Fräsungen macht, wenn man nicht gerade 80 mm Hub zur Verfügung hat :emoji_slight_smile:?
Anscheinend bleibt eh nur die Möglichkeit mit einem kurzen Fräser "vorzufräsen" und dann einen WIRKLICH langen, sehr teuren Fräser einzuspannen und bis zur gewünschten Tiefe zu fräsen.

Unter uns Pastorentöchtern: Für eine E-Gitarre brauchst Du gar keine Frästiefe von 55 mm.

Du sägst das Ding grob aus (3 mm Überstand, nicht mehr). Dann fräst Du mit Deiner Schablone in mehreren Durchgängen so etwa 30 mm tief von der einen Seite. Dann drehst Du das Werkstück um und benutzt von der anderen Seite einen geeigneten Bündigfräser und fräst, wieder in mehreren Durchgängen, den Rest weg.

@dascello: Was das Bündigfräsen der Korpusumrisse betrifft hast du mit den ca. 30 mm recht :emoji_slight_smile:. Du hast auch schon mal richtig erkannt, dass es sich um den Bau einer elektrischen Gitarre handelt - ein Gibson-Nachbau um genau zu sein :emoji_slight_smile:. Soll mein erstes Projekt werden :emoji_wink:.

Allerdings muss ich dir trotzdem widersprechen, da die 55 mm gebraucht werden um in einen Korpus von einer Dicke zwischen 5 cm und 6,11 cm eine Fräsung zu machen, bei der am Ende nur ca. 4 mm Materialdicke auf einer Seite stehen bleiben. Es handelt sich dabei um die sogenannten Control- und Pickup-Switch-Cavities - tiefe Aushöhlungen also.
Somit werden die vollen 55 mm Eintauchtiefe gebraucht.

Was Fräsen betrifft - sieht man sich in einschlägigen Gitarrenbau-Foren um, wird die Macallister MRO 1500 überall hoch gelobt.
Ich hab mich mit der Frästiefe erstmal hierher gewandt, da ich das für ein sehr allgemeines Thema halte und ich wollte auch hören was Nicht-E-Gitarrenbauer so zu den billigeren Fräsen zu sagen haben.

Jedenfalls noch mal danke an alle die etwas geschrieben haben. Falls jemand noch etwas zu dem Thema sagen will würd ich mich freuen.
 

scheibue

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Metabo OF 1812 E

Für meinen irgendwanneinmal Frästisch habe ich mir beim großen Auktionshaus eine Metabo OF 1812 E gekauft. Leider werde ich es sehr wahrscheinlich nicht schaffen, mir in absehbarer Zeit meinen Frästisch zu bauen. Ein Komplettumbau eines Reihenhauses steht an. Aber ich denke, dass die Metabo von den Daten her ganz ok ist. Mitunter bekommt man die Fräse ab ca. 210 Euro und stellt für mich einen guten Kompromis zu den Fräsen ab 500 Euro aufwärts da.

Die genauen Daten habe ich von der Fräse derzeit nich parat, aber die Daten kann man ganz gut googeln.

Einen schönen Abend noch.
Marc
 

hutch

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55mm Mahagoni bündig fräsen?
Puh.

Ahorn 1cm fräst dir auch die Gute aus dem Discounter, wenn nur der Fräser gut genug ist und der kostet mehr als die OF aus dem Grabbeltisch.
 

dascello

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Wenn es nur um die Cavities geht, dann kommt es doch nur auf saubere Kanten an. Der Grund der Cavities ist ja nicht sichtbar. Also: So tief wir möglich einfräsen, dann auf der Ständerbohrmaschine Löcher in der richtigen Tiefe bohren, die Dir später die genaue Tiefe anzeigen, wenn Du mit einem normalen Beitel den Rest aushebst. Wenn Du zum Bohren Forstnerbohrer nimmst und dicht an dicht bohrst, bleibt wenig Arbeit übrig.

Gruß Michael
 

holzpaul

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@ Marc
Für meinen irgendwanneinmal Frästisch habe ich mir beim großen Auktionshaus eine Metabo OF 1812 E gekauft. Leider werde ich es sehr wahrscheinlich nicht schaffen, mir in absehbarer Zeit meinen Frästisch zu bauen. Ein Komplettumbau eines Reihenhauses steht an. Aber ich denke, dass die Metabo von den Daten her ganz ok ist. Mitunter bekommt man die Fräse ab ca. 210 Euro und stellt für mich einen guten Kompromis zu den Fräsen ab 500 Euro aufwärts da.

Die genauen Daten habe ich von der Fräse derzeit nich parat, aber die Daten kann man ganz gut googeln.

Einen schönen Abend noch.
Marc

Hallo Marc,
hast Dir eine gute Maschine zugelegt. Einziger Haken ist allerdings sie hat keine Feststelltaste für den Motor, doch dieser ist für den Frästisch nötig.
Gruß Holzpaul
 

jcsjcs

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Einziger Haken ist allerdings sie hat keine Feststelltaste für den Motor, doch dieser ist für den Frästisch nötig.
Gruß Holzpaul

Auch da kann man improvisieren, z.B. mit dem da. Funktioniert bei meine Bosch POF1400 hervorragend.

JCS.
 

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