Oberflächenbehandlung mit Hartöl - Verleimung spürbar

Pachuma

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Hallo Holzfreunde,

ich brauche da mal einen Ratschlag wegen suboptimaler Oberflächenbehandlung.

Ich habe eine 38er Buche PV-Leimholzplatte geölt. Die Platte ist aus dem Holzfachhandel.

Nach abschließender Behandlung war die Verleimung der Stäbe sehr stark zu fühlen. Keine glatte Oberfläche.

Das Hartöl war von Proterra GE 110.

Vorgehensweise war wie folgt (Maschine Festool Rotex):

· Vorschliff mit 80er Schleifpapier

· Erster Ölauftrag nach 20 min. mit grünem Vlies eingearbeitet und trockengewischt

· Endschliff mit 150er Schleifpapier

· Zweiter Ölauftrag nach 20 min. mit weißem Vlies eingearbeitet und trockengewischt


Liegt es evtl. an der Witterung, da es draußen um die Temperaturen um die 30° Grad sind? In der Werkstatt herrschen allerdings lediglich Temperaturen um die 20° Grad.

Oder liegt es evtl. am relativ kostengünstigen Hartöl?


Für euere Anregungen und Ratschläge danke ich schon jetzt im Voraus.


VG Robert
 

ChrisOL

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Hallo Robert,

Wenn du die Kanten zwischen den einzelnen Lamellen spürst, würde ich einfach noch mal fein schleifen. Und dann noch mal ölen.

Der Hinweis auf günstiges Öl lässt aufhorchen. Vielleicht ist da ein Teil Wasser mit drin und es haben sich Fasern aufgestellt. Auch dann noch mal fein von Hand drüber schleifen und noch mal Ölen.
 

carsten

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Hallo

naja Proterra ist mitnichten ein günstiges Öl. Hersteller ist Hesse Lignal einer der größeren Hersteller von Lacken und Farben. Wenn ich die hiesigen Witterungsschwankungen betrachte wundert mich eine solche Reaktion gerade bei Buche ( reagiert sehr zeitnah und heftig) nicht.
Gerade bei dem derzeitigen schwülen Wetter würde ich es als fast zu erwarten ansehen. Mal ein wenig abwarten noch mal überschleifen und neu ölen.
 

WinfriedM

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Ist ein lösemittelbasiertes Öl, von dem verändert sich das Holz nicht. Ich würde das auch einzig Veränderungen in der Holzfeuchte zuordnen. Nicht nur, weil das Wetter vielleicht gerade besonders trocken oder feucht ist, sondern vielleicht ist deine Platte auch weiter entfernt von einer durchschnittlichen Ausgleichsfeuchte in Innenräumen.
 

Pachuma

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Hallo und Danke für die schnellen Antworten.

Die Witterungsverhältnisse und die Holzfeuchte scheinen mir die naheliegensten Erklärungen zu sein.

Schon als ich die Platten aus dem Zuschnitt abgeholt habe, war dort eine leichte Schüsselung zu verzeichnen.

Wie könnte ich so etwas für die Zukunft ausschließen?

Ich möchte ungern das Holz noch lagern und evtl. spannen müssen bzw. Spanner einarbeiten.
 

WinfriedM

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Der Mensch muss sich dem Holz anpassen, nicht umgedreht... :emoji_wink:

Frisch gekauftes Holz erstmal ein paar Tage sich akklimatisieren zu lassen, macht oft Sinn. Ich würde es so lagern, dass rundum gut Luft dran kommt. Bei kritischen Sachen lagere ich das Holz erstmal über 3 Monate im typischen Raumklima bei 50-60 % Luftfeuchte.

Holz kann sich immer auch verziehen. Das ist die große Kunst des Tischlers, auf allen Ebenen dafür zu sorgen, den Verzug zu minimieren. Richtige Holzauswahl, richtige Konstruktion, richtige Verarbeitung usw. Und trotz alle dem, ausschließen kann man Verzug nie. Dafür ist Holz mitunter einfach unberechenbar und inhomogen.
 

Time_to_wonder

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Ich habe eine 38er Buche PV-Leimholzplatte geölt.

Was issn "PV"?

· Vorschliff mit 80er Schleifpapier
· Erster Ölauftrag nach 20 min. mit grünem Vlies eingearbeitet und trockengewischt
· Endschliff mit 150er Schleifpapier
· Zweiter Ölauftrag nach 20 min. mit weißem Vlies eingearbeitet und trockengewischt

80/150 bei Buche?

Erstens empfinde ich den Sprung für einen Schleifaufbau zu groß. Zweitens würde ich mich vor dem ersten Ölen bis zur feinsten Körnung hocharbeiten. Drittens ist 150 je nach Anspruch ziemlich grob, gerade bei Buche. Ich habe letztens meine Buchen-Arbeitsplatte in der Küche neu gemacht, die habe ich bis 320 geschliffen.
 

Pachuma

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PV= Patchwork-Verleimung

80 und 150 haben bisher sehr gute Ergebnisse zu Tage gebracht.

Und die Arbeit bzw. das Preis-Leistungs-Verhältnis muss für den Kunden in einem vertretbaren Verhältnis stehen.
 

Time_to_wonder

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PV= Patchwork-Verleimung

80 und 150 haben bisher sehr gute Ergebnisse zu Tage gebracht.

Und die Arbeit bzw. das Preis-Leistungs-Verhältnis muss für den Kunden in einem vertretbaren Verhältnis stehen.

Hört sich an, als ob Du das gewerblich machst. Dann bin ich als Hobbyist vielleicht nicht der richtige Berater, aber ich denke, dass Du dem Kunden eine fachgerechte Leistung nach Stand der Technik schuldest und das ist in meinen Augen ein Schleifaufbau wie von Winfried beschrieben.
 
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