Klichr

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Hallo Woodworker Forum,
Ich habe vor ein paar Wochen einen Esszimmertisch aus Schwarznuss fertiggestellt.
Als Oberflächenbehandlung habe ich eine Paste aus rohem Leinöl mit Bienenwachs und etwas Limonen als Binder selbst gemacht.
Diese Paste habe ich 3x innerhalb von 3 Tagen auf der Oberfläche aufgebracht und anschließend einpoliert.
Nun habe ich doch Sorge, dass der Tisch etwas empfindlich ist gegen Feuchtigkeit, Essensreste, etc. (mein Sohn ist 4!)
Was kann ich tun, um den Tisch noch etwas widerstandsfähiger zu machen?
Könnte ich z.B. jetzt DOCH noch etwas Hartwachsöl verwenden?
Bin dankbar für jeden konstruktiven Tip.
Bei Interesse - der Tisch steht auch in der Lesergalerie bei Holzwerken.de
https://www.holzwerken.net/lesergalerie/tischlern/esszimmertisch-3/
Vielen Dank

Christoph
 

IngoS

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Hallo,

Platzdeckchen und Untersetzer verwenden.
Wenn was ausgekippt wird, gleich wegwischen.
Damit anfreunden, dass der Tisch Gebrauchsspuren erhält, die ihm Authentizität und Charakter verleihen.
Habe selbst Massivholztische, die nur mit Hartwachsöl behandelt sind. Wir sind nicht die Vorsichtigsten und am Tisch wird auch gebastelt und gewerkelt.

Gruß Ingo
 

Dietrich

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Hallo Christoph,

der erste schöne und konstruktiv gut gemachte Tisch seit Jahren hier, Gestell, echte Gratleiste, saubere Ausführung Gratulation und willkommen hier!
Lediglich das Baumkantendesign und das Splintholz stört ein bischen, aber das ist Geschmachsache.

Essensreste dürften weniger das Problem sein, wohl eher Getränke, Blumenvasen die undicht sind usw.
Das Arbeitsplatten und Treppen-Öl von Osmo war immer sehr gut, bot guten Schutz bei keiner oder sehr geringer Schichtbildung, das wäre meine Empfehlung.
Natürlich ginge auch ein 3-fach gerollter Seidenmatt Lack aus dem Fachgeschäft (also nur kein Baumarktzeug), aber ist nicht jedermanns Geschmack, bietet aber maximalen Schutz.
Kürzlich habe ich 2 Wohnmobiltische so behandelt, die aber auch mal ne Nacht im Regen stehen müssen/können.

Gruß Dietrich
 

Jowe

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Hi Christoph,
es gibt von Auro ein Hartwachs mit dem ich sehr gute Erfahrung gemacht habe. U.a. habe ich Eiche Treppenstufen mit einem Hartwachsöl behandelt, "gut" trocknen lassen (min. 1 Woche) und dann mit dem Excenter wirklich gaaaaanz wenig von dem Hartwachs drüber. Das war vor ca 6 Jahren und bislang war es trotz intensiver Nutzung mit 2 Kindern, Baustelle und 2 Katzen noch nicht notwendig das zu wiederholen.

Kann man auch gut nutzen um eine farbige Lasur zu schützen oder wenn man mit Pigmenten arbeitet. Sozusagen eine Schutzschicht der Schutzschicht. :emoji_slight_smile:
 

flüsterholz

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Ein Hartwachs bei deiner schon bestehenden Oberfläche würde ich auch empfehlen. Ein HWÖ könnte vielleicht Probleme bereiten. Allerdings würde ich es erstmal an einer anderen Oberfläche ausprobieren. Das Auspolieren ist bei jedem Hartwachs etwas anders.
Auspoliert ist es recht gut wasserabweisend und auch gegen viele Chemikalien unempfindlich. Nur heiße Flüssigkeiten oder Porzellan und Töpfe sind problematisch. Da brauchst du Untersetzer.
Sehr schöner Tisch
Gruß Michael
 
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Könnte ich z.B. jetzt DOCH noch etwas Hartwachsöl verwenden?
Bin dankbar für jeden konstruktiven Tip.
Bei Interesse - der Tisch steht auch in der Lesergalerie bei Holzwerken.de
https://www.holzwerken.net/lesergalerie/tischlern/esszimmertisch-3/
Erstmal Gratulation zu dem wirklich sehr schönen Esstisch. Daran wirst du noch sehr lange Freude haben. Ich nutze ja auch gerne amerikanischen Nussbaum und verwende für alle Projekte Osmo Hartwachsöl transparent seidenmatt 3032. Vor paar Jahren hatte ich auch die Befürchtung das es schnell zu Wasserflecken oder noch schlimmer Weinflecken kommen könnte. Berichte von zwanghafter Nutzung von Untersetzern und Platzdeckchen schreckten mich ab. Aber es passiert genau gar nichts! Ok ich hab noch nicht probiert Rotwein über Nacht einzulassen, aber normales abwischen nach dem Essen reicht vollkommen aus. So sieht die Oberfläche bei meinem Esstisch aus: https://www.woodworker.de/forum/threads/großer-esstisch-aus-nussbaum.135974/

Ich hätte keine Bedenken nachträglich HWÖ aufzubringen. Du hast dir etwas ähnliches doch selber angemischt. Und das HWO erneuert man doch auch alle paar Jahre. Vielleicht an der Unterseite testen. Und wenn es optimal einziehen soll nochmal mit feinem Schleifvlies drübergehen vor dem HWÖ.
 

Klichr

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Hallo,

Platzdeckchen und Untersetzer verwenden.
Wenn was ausgekippt wird, gleich wegwischen.
Damit anfreunden, dass der Tisch Gebrauchsspuren erhält, die ihm Authentizität und Charakter verleihen.
Habe selbst Massivholztische, die nur mit Hartwachsöl behandelt sind. Wir sind nicht die Vorsichtigsten und am Tisch wird auch gebastelt und gewerkelt.

Gruß Ingo
Danke Ingo,
das mit der Authenzität und den Gebrauchsspuren war genau meine Rede, als ich den Tisch aufgebaut hatte.
Und tatsächlich verwenden wir gerade Platzdeckchen und sogar eine Tischdecke!!!
Aber jetzt denke ich mir einerseits, dass ich meinen Tisch gerne noch sehen möchte, weil ich die vererbten Tischdecken in meiner Kindheit lange genug ertragen musste :emoji_wink:. Aber andererseits habe ich doch immer ein ungutes Gefühl, wenn wir etwas verschütten.
Das nächste ist, dass ich unbedingt etwas natürliches verwenden wollte. Daher das selbstgemachte Leinöl-Wachs Gemisch.
Was ich nicht weiß ist, ob das genauso gut aushärten und schützt wie ein gekauftes Hartwachsöl. Und ob in der gekauften Variante vom Hersteller nicht doch Schadstoffe enthalten sind.
Grüße, Christoph
 

Klichr

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Hallo Christoph,

der erste schöne und konstruktiv gut gemachte Tisch seit Jahren hier, Gestell, echte Gratleiste, saubere Ausführung Gratulation und willkommen hier!
Lediglich das Baumkantendesign und das Splintholz stört ein bischen, aber das ist Geschmachsache.

Essensreste dürften weniger das Problem sein, wohl eher Getränke, Blumenvasen die undicht sind usw.
Das Arbeitsplatten und Treppen-Öl von Osmo war immer sehr gut, bot guten Schutz bei keiner oder sehr geringer Schichtbildung, das wäre meine Empfehlung.
Natürlich ginge auch ein 3-fach gerollter Seidenmatt Lack aus dem Fachgeschäft (also nur kein Baumarktzeug), aber ist nicht jedermanns Geschmack, bietet aber maximalen Schutz.
Kürzlich habe ich 2 Wohnmobiltische so behandelt, die aber auch mal ne Nacht im Regen stehen müssen/können.

Gruß Dietrich
Vielen Dank für die Blumen Dietrich,
das mit den Echtholzkanten und dem Splintholz ist genau das, was ich wollte. Ich liebe es, die unterschiedlichen Farbtöne, die die Natur hervorgebracht hat auch zu zeigen.
Danke für den Tip mit dem Treppenöl. Wi schon bei Carsten gesagt, muss ich die ganzen Tipps jetzt vergleichen und überdenken.
Grüße Christoph
 

Klichr

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Erstmal Gratulation zu dem wirklich sehr schönen Esstisch. Daran wirst du noch sehr lange Freude haben. Ich nutze ja auch gerne amerikanischen Nussbaum und verwende für alle Projekte Osmo Hartwachsöl transparent seidenmatt 3032. Vor paar Jahren hatte ich auch die Befürchtung das es schnell zu Wasserflecken oder noch schlimmer Weinflecken kommen könnte. Berichte von zwanghafter Nutzung von Untersetzern und Platzdeckchen schreckten mich ab. Aber es passiert genau gar nichts! Ok ich hab noch nicht probiert Rotwein über Nacht einzulassen, aber normales abwischen nach dem Essen reicht vollkommen aus. So sieht die Oberfläche bei meinem Esstisch aus: https://www.woodworker.de/forum/threads/großer-esstisch-aus-nussbaum.135974/

Ich hätte keine Bedenken nachträglich HWÖ aufzubringen. Du hast dir etwas ähnliches doch selber angemischt. Und das HWO erneuert man doch auch alle paar Jahre. Vielleicht an der Unterseite testen. Und wenn es optimal einziehen soll nochmal mit feinem Schleifvlies drübergehen vor dem HWÖ.
Danke Rainer, für Deine Antwort und den Einblick in Deinen wunderschönen Tisch. Der sieht sogar nach noch mehr kniffliger Arbeit aus als meiner. Und ich vermisse das Foto des fertigen Tisches. Es sei denn ich bin blind :emoji_frowning2:.
Vielleicht mache ich das so, dass ich es jetzt einfach gut sein lasse und in einem Jahr dann ein gekauftes HWÖ verwende.
Ich habe den Tisch ja erst komplett eingewachst/ölt. Oder es stellt sich heraus, dass ich mir zu viele Gedanken gemacht habe und mein Eigengebräu (was ja genau genommen auch ein HWÖ ist) stellt sich als besser heraus als ich ihm zutraue.
Time will tell …
 
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Danke Rainer, für Deine Antwort und den Einblick in Deinen wunderschönen Tisch. Der sieht sogar nach noch mehr kniffliger Arbeit aus als meiner. Und ich vermisse das Foto des fertigen Tisches. Es sei denn ich bin blind :emoji_frowning2:.
Vielleicht mache ich das so, dass ich es jetzt einfach gut sein lasse und in einem Jahr dann ein gekauftes HWÖ verwende.
Ich habe den Tisch ja erst komplett eingewachst/ölt.
Auf der letzten Seite ist ein fertiges Bild mit Ansteckplatte und davor noch einige ohne.

Damit du dich nicht grämst ein Vorschlag. Du hast doch bestimmt noch Reste von dem Holz. Behandele das mit deiner Mischung und unterziehe es nach einer Woche Aushärtung mit den schlimmsten Feinden. Vorschlag Rotwein, Zitrusfrüchte und einen Topf mit kochendem Wasser. Heiße Pfannen werden natürlich deutlich heißer und dagegen hilft genau nichts! Naja nicht ist vielleicht übertrieben ein Exzenterschleifer mit einem 120er Schleifpad hilft natürlich immer. Parallel kannst du den gleichen Test nochmal mit HWÖ durchführen. Seitdem ich sehe wie schön die Flüssigkeiten auf den geölten Oberflächen abperlen bin ich total entspannt.
 

Klichr

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Oh ja, jetzt hab ich kapiert, dass man auch blättern kann!
Sehr aufwendig, klasse!
Und irgendwie kommt mir das mit der “schwebenden” Tischplatte bekannt vor.
Hab das zumindest kürzlich bei ishitani_furniture bei Instagram so ähnlich gesehen.
Aber ohne Verlängerung.
Ich hatte sooooo viele Webseiten gewälzt um mir Ideen zu holen …
Und Danke nochmal auch für den letzen Tipp! Bin ich echt nicht selber drauf gekommen, dass ich das alles ausprobieren kann.

Grüße Christoph
 
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Und irgendwie kommt mir das mit der “schwebenden” Tischplatte bekannt vor.
Hab das zumindest kürzlich bei ishitani_furniture bei Instagram so ähnlich gesehen.
Aber ohne Verlängerung.
Hier hab ich das Video verlinkt: https://www.woodworker.de/forum/threads/großer-esstisch-aus-nussbaum.135974/post-1206432
Meister Ishitani hat ein wirklich schönes Design entworfen. Wie auch bei deinem Tisch fand ich die Waldkante zu schade zum wegschneiden. Die Ansteckplatte war ein Kompromiss aus Alltagstauglichkeit und Design. Dauerhaft ein 2,60m langer Tisch sieht, vor allem wenn dann die Kinder später ausgezogen sind doch etwas putinesk aus.
 
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