Nuter für die Kreissäge

tomi_wunder

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Hi,
ich müsste ein paar Kisten und Schubkästen bauen und hätte da gerne Finkerzinken als Eckverbindung zwecks Stabilität und Ästhetik. Es gibt dafür ja diese Verstellnuter, die man anstelle eines Kreissägeblattes in die Formatkreissäge einspannen kann. Bisher hab ich ein solches Werkzeug jedoch nur von Felder für 420eur (brutto) aufwärts gefunden. Gibts sowas auch von anderen Herstellern (Von welchen?) und günstiger? Wo kriegt man sowas evtl. gebraucht? (In der Bucht gabs bislang jedenfalls nix dergleichen.)

Vielen Dank schonmal!
MfG
Tom
 

elidor

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Hallo Tom,
Wenn du eine Felder mit Schiebetisch hast, kannst du sowas nicht einspannen.
Maximal Sägeblattbreite plus Spalt zu Schiebetisch.
 

Werkzeugprofi

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Es gibt bei Neukauf einer Felder optional eine Vorbereitung für Verstellschlitzscheiben bis 19,5mm. Ich glaube dass man diese auch nachrüsten kann.

Es handelt sich hierbei um eine andere Tischeinlage sowie eine andere Aufnahme auf der Welle.

lg
David
 

gbr68

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Hallo Tom

Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, da diese Fräser (wie sie im FELDER-Shop angeboten werden) ja alle diese passenden Nebenlöcher haben, aber ein Anruf im FELDER-Werk könnte dir da sicherlich Gewissheit Verschaffen. Für telefonische Auskünfte verlangen die meines Wissens noch kein Geld :rolleyes:emoji_frowning2:für alles andere schon).

Gruß Gunther
 

Werkzeugprofi

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Ich vermute mal ja. Da ich selbst noch keine derartige Ausstattung besitze, würde ich empfehlen, bei Felder direkt mal nachzufragen und hier im Forum deren Antwort bekanntgeben.

lg

David
 

tomi_wunder

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also, die nachfrage hat folgendes ergeben:
seit ca 1999 baut felder bei seinen sägeaggregaten eine welle mit abnehmbaren flansch ein. ältere modelle haben ein festes flansch und das ist auch dran schuld, daß der fräser leider nicht montiert werden kann (weil zu nahe am schlitten und die welle reicht nicht weit genug in die bohrung des fräsers).
 

Frankenholzwurm

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Hallo

wenn ich ehrlich bin, ich würde alles auf eine kreissäge spannen, wo kreis drausteht,

aber einen verstellnuter????

Das geht wirklich, es gibt sogar extra Verstellnuter für Kreissägeneinbau.

Damals in der Berufsschule hatte wir auch einen, war glaub ich von Stehle, gibts aber auch noch von anderen Herstellern.

Das einzige Problem dabei ist, dieses "Monster" in der Maschine unterzubringen.

Bei vielen kleinen Maschinen geht das nicht, da der Verstellnuter mit dem Schiebetisch oder Schiebeschlitten kollidieren würde.

Wenn du ne Altendorf zuhause hast, dann geht das ohne Probleme:emoji_grin:

Ich hab in meiner Werkstatt eine Knapp-Kombi stehen, da passen Werkzeuge bis 10 oder 12mm breite rein.
 

nautik

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So ein Verstellnuter würde mich auch interessieren.
Kann man den prinzipiell in jeder KS verwenden, wenn er Platz hat (in meinem Fall eine KITY 609 Ti) ? Oder muss die Maschine speziell dafür ausgelegt sein. Immerhin kommt ja um einiges mehr an Gewicht bzw. Schwungmasse auf die Welle zu!
MfG Chris
 

tomi_wunder

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Immerhin kommt ja um einiges mehr an Gewicht bzw. Schwungmasse auf die Welle zu!
Die Schwungmasse ist kein Problem für die Welle. Probleme gäbe es eher, wenn das Werkzeug (d.h. der Nuter) unrund laufen würde. Allerdings führt das dann höchstwahrscheinlich nicht zu Schäden an der Welle selbst, sondern eher am Lager.

Die andere Sache ist die mit dem Drehmoment beim Einschalten und beim Bremsen. So ein Nuter hat einfach -- wie du schon sagst -- mehr Masse und aus dem Grund bedeutet es auch mehr Energieaufwand, ihn in Bewegung zu setzen oder eben wieder zum Stillstand zu bringen. Ergo kann man davon ausgehen, daß die Motorbremse (sofern sich's um eine Gleichstrombremse handelt) nicht lange genug wirkt und der Nuter dann eine Weile nachläuft... Bei einer mechanischen Bremse gibts mehr Verschleiß.

Kann man den prinzipiell in jeder KS verwenden, wenn er Platz hat
Eigentlich schon. Wichtig ist eben, daß die Welle durch die Bohrung vom Nuter hindurch reicht, damit er anständig Halt hat (hier ist das hintere Flansch der begrenzende Faktor).
Darüber hinaus braucht man auch eine passende Tischeinlage.

Frag mal bei KITY (bzw. jetzt Scheppach) nach, ob die wissen, ob das geht...
 

schreinerheiri5

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Ich habe eine Super-Zinkvorrichtung für die Kreissäge als grossväterliches Erbstück; drei Zinkenbreiten und ein einziger Anschlag für den Rolltisch. Damit wurden in den 40er/50er Jahren Zubehörkistchen für eine Maschinenfabrik in Massen hergestellt...

Modernen Sicherheitsvorschriften würde das nicht entsprechen, doch arbeite ich gerne damit; die Fräser kann ich problemlos auf der Kreissäge meiner Sicar-Kombimaschine aus den 70ern einsetzen.

Allerdings habe ich das ärgerliche Problem, dass einst ein hirnloser Idiot beim Schärfen auf die unselige Idee gekommen ist, die Hartmetalleinsätze der Fräser nicht nur vorne, sondern auch seitlich anzugehen :mad:
Das Ergebnis ist dass die Zinken nur recht schwer ineinanderpassen. Besonders bei einem Fotokoffer aus hartem Birkensperrholz erinnere ich mich daran, dass ich die Verbindung mit rohster Gewalt mit dem schweren Fäustel zusammenhauen musste...

Ich muss gelegentlich ein paar Fotos schiessen und in diesem tollen Forum anfragen, ob vielleicht jemand eine Firma weiss, die mir die Fräser wieder hinbekommt!
 

tomi_wunder

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Modernen Sicherheitsvorschriften würde das nicht entsprechen, [...]
Hast du dann wohl noch einen Wanknuter? Mich würde mal interessieren, wie das früher ausgesehen hat. Wäre cool, wenn du, falls du mal ganz viel Zeit hast, hier ein Bild davon posten könntest :cool:
 

schreinerheiri5

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Hast du dann wohl noch einen Wanknuter? ...

nein, das ist kein Wanknuter. Es gibt drei Fräser; der Vorschub ist immer derselbe, aber die Zinkenzahl unterschiedlich. Bilder und Masse kann ich wahrscheinlich in den ersten Septembertagen posten. Ich wäre wie gesagt sehr, sehr interessiert daran die Fräser wieder instandsetzen zu lassen und würde dafür auch etwas springen lassen....

Soweit ich sehe gibt es das System nicht mehr, aber es ist sehr rationell und ich bin durchaus überzeugt davon!
 

magmog

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guude,

wanknuter gibt es noch, und die sind "BG-Test" oder "man"-gekennzeichnet auch zulässig, allerdings passen sie wg. ihrer dicken nabe nur in sehr wenige TKS.

@ Schreinerheiri: jeder halbwegs fähige schärfdienst kann alte fräser neu bestücken und auf maß schleifen. auch die schweizer werkzeughersteller sollten dazu in der lage sein.
die können es hier auf alle fälle:Leitz

dieser wekzeugsatz und seine verwendung würde mich auch sehr interessieren!

gut holz! justus.
 

schreinerheiri5

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@magmog: vielen Dank für den Hinweis. Ich werde es bei Leitz probieren, zumal ich beruflich ab und zu in Lenzburg bin.

Bei einem eigentlich vielseitigen und kompetenten Schärfservice hatte ich die Auskunft erhalten, die Fräser, die mehrere Zinken fräsen, müssten auseinandergenommen werden um neue Hartmetallplättchen einzusetzen, was allerdings nicht möglich ist.

Jedenfalls werde ich das System bildlich dokumentieren und beschreiben, sobald ich dazu komme. Wie gesagt habe ich damit sehr sauber und rationell gearbeitet, eben mit der Komplikation der falsch geschliffenen Fräser...
 

schreinerheiri5

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entschuldigung - ich habe die Sache mittlerweile etwas aus den Augen verloren...
Fotos habe ich auch noch keine...

Der Zwischenstand: Ich war mit den Fräsern bei Leitz in Lenzburg. Da haben sich zwei Fachleute darübergebeugt und sind zum Schluss gekommen: Reparatur ist grundsätzlich möglich, doch äusserst aufwendig und entsprechend teuer. Sie meinten, es wäre deutlich günstiger, ich würde einen 20 mm Nutfräser / 2 10 mm Nutfräser / 4 5 mm Nutfräser neu kaufen und die 10er und 5er fest montieren lassen mit Zwischenringen, die sehr genau eingepasst sind sodass die Fräserbreite allermindestens auf den 10tel Millimeter genau den Abständen entspricht...

Ich habe noch nichts unternommen. Momentan fehlt mir das Geld, und ich brauche die Dinger so wenig, dass ich an den Nuten auch ein wenig nachfeilen kann...

Das Versprechen werde ich einlösen und Bilder liefern. Kann aber noch ein wenig dauern...

Daher hier das Funktionsprinzip kurz beschrieben:

Es gibt 3 Fräser:
1. ein 20 mm Fräser
2. zwei 10 mm Fräser, exakt im Abstand von 10 mm zueinander montiert (also insgesamt 30 mm breit)
3. vier 5 mm Fräser, exakt im Abstand von 5 mm zueinander montiert (also insgesamt 35 mm breit)

Diese Fräser werden auf der Kreissäge anstelle des Sägeblattes montiert.

Auf den Winkelanschlag des Schiebetisches wird ein spezieller Anschlag geschraubt, der über den Bereich der Fräser hinausragt. Auf der Fräserseite dieses Anschlages ist eine Schiene eingelassen mit Vertiefungen im Abstand von genau 40 mm.

Das Werkstück wird mit der zu nutenden Seite mittels zwei Schraubzwingen auf eine Leiste gespannt. In dieser Leiste ist auf der fräserabgewandten Seite ein Plättchen mit Noppen eingelassen. Dieser Noppen greift in die Vertiefungen der Schiene, die am Schiebetisch fest montierten Anschlag eingelassen ist.

Das Nuten geht dann so vor sich: Das 'lose' Werkstück mit der aufgespannten Leiste wird in die Schiene eingeklinkt, mit beiden Händen festgehalten und über den Fräser geführt.
Dann klinkt man in die nächste Vertiefung ein usw.

Für moderne Sicherheitsvorschriften wären diese offenen Fräser ein Unding, aber man müsste schon ziemlich blöd sein, da reinzugeraten, zumal man ja die beiden Hände braucht um das Werkstück mit Leiste an den Anschlag anzupressen... Es würde schon einigen Unfug erfordern, sich so die Finger abzutrennen...

Damit zu arbeiten ist komfortabel und schnell - ich habe so schon Kisten bis ca. 50 cm Höhe gezinkt. Bei Serienarbeiten kommt der Effekt hinzu, dass man ganze Stapel in einem Durchgang zinken kann. Ich muss allerdings relativieren: Eine moderne Schreinerei kommt mir wie Science Fiction vor - ich bin im Familienbetrieb aufgewachsen, der technisch in den 1940er Jahren stehengeblieben ist...
 
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