Nussbaumtisch mit Naturkante

deschreiner

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Hallo zusammen,

Ich bin gerade dabei einen Tisch aus Franz. Nussbaum herzustellen. Als ich beim Holzhändler das Material ausgesucht habe bin ich auf die Idee gekommen die Naturkante dran zu lassen (schöner, leicht geschwungener Stamm).
Ich weiß, keine neue Idee.
Meine Frage ist nun, hat jemand Erfahrung wie ich die Tischplatte am besten Verleime, da ich ja jetzt keine gerade Kante mehr habe um die Schraubzwingen anzusetzen.

Wenn ich gerade am schreiben bin habe ich gleich noch ne Frage.
Der Tisch soll außerdem einen Schubkasten für Besteck bekommen. Ich hätte nun einfach eine ausfräsung in die Zarge gemacht (aus der der Schubkasten rausläuft)und dahinter zwei Streben von Zarge zu Zarge an denen die Schienen befestigt werden. An der Tischplatte kann ich leider nichts befestigen da diese zur Tischverlängerung verschiebbar ist. Tischmaße unausgezogen 1100*1400mm
Macht ihr das anders?

Das ist ein privates Projekt für mich, bei denen will ich (bin Jungschreiner) neues ausprobieren, lernen und Erfahrung sammeln . Also scheut euch nicht mich auf Fehler hinzuweisen oder Verbesserungsvorschläge zu machen. Das ist der Sinn der Übung:emoji_wink:

Vielen Dank schon mal!
 

Friesenbengel

ww-esche
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Hast Du mal mit der Idee gespeilet zum verleimen. "Gegenläufig" zu arbeiten?
Sprich Klötze nehmen und die mit kleinen Zwingen auf der Fläche fixieren. Anschließend mit den ghroßen dort einhaken und dann fest verleimen?
 

gleiter

ww-robinie
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Hi!

Verleimen kannst Du mit ordentlichen Ratschengurten, mit ausreichend Kantenschutz damit einerseits die Gurte nicht reissen, andererseits die Waldkante nicht beschädigt wird.

Ein paar Lagen gutes festes Leder sind da ganz brauchbar, und damit das Ganze nicht krum wird legst Du die Gurtschlösser abwechselnd auf die linke und rechte Seite, dazu zwingst Du auch noch ein paar Bohlen quer.

Für noch mehr Spannung kannst Du LKW - Ratschengurte nehmen.

Die von Dir beschriebene Gestaltung des Schubes habe ich schon öfters an älteren Esstischen gesehen, kann also nicht so verkehrt sein. :emoji_wink:

Gruß, André.
 

deschreiner

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Danke für eure Antworten,

das mit den Klötzen habe ich mir ähnlich auch überlegt, war mir allerdings nicht sicher ob es diese nicht einfach wegdrückt wenn ich die Knechte voll anknalle.

Das mit den Rätschengurten hört sich auch vielversprechend an, klingt so als hättest du so was schon mal gemacht.

Am besten ich probier beides mal Trocken, die Zeit hab ich.

Danke noch mal!
 

stefan1982

ww-fichte
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Dann leg zwischen den Hölzern außen, wo die Schraubzwingen sitzen quer noch Kanthölzer zwischen dann kannst du richtig druck drauf bekommen, ohne das die Zwingen abhauen.
 

gleiter

ww-robinie
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...klingt so als hättest du so was schon mal gemacht.

Sogar recht oft, ich hab' immer wieder mit Verleimgut zu tun wo Zwingen schnell an ihre natürlichen Grenzen stoßen oder schlicht nicht greifen können (Anleimer an einem gebogenen Betthaupt, als klassisches Beispiel).

Das mit den beigezwungenem Holz habe ich natürlich auch versucht - je glatter die Oberfläche, desto schneller haut das Beigezwungene ab und es war wieder mal ein Stück für'n Ofen.

Wenn Du Beides testen kannst ist das natürlich ideal, Du merkst ja recht schnell mit welcher Technik das Maximum an Spannung erreicht werden kann.

Viel Erfolg!

Gruß, André.
 

uli2003

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Ratschengurte ziehen sehr einseitig, vor allem wenn sie noch über Gummi oder dergleichen rutschen sollen. Die Presskraft ist geringer als man denkt.

Die aufgespannten Holzklötze funktionieren am besten, wenn man vorher 100er Schleifpapier darunter leimt - dann rutscht nix mehr.

Grüße
Uli
 

gleiter

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Wer hätte das gedacht...

War mal flugs in der Werkstatt, mit der Personenwaage unterm Arm.

Waage zwischen zwei Bohlen, zwei Zwingen angesetzt und gespannt.

Danach das Gleiche mit zwei Spanngurten.

Experiment mußte ich leider abbrechen, beide Male ganz locker an die Grenze der Waage gekommen (125 kg), bei den Zwingen mußte ich nicht mal besonders fest anziehen. Spanngurte allerdings auch nicht - gefühlt war da aber schon mehr Zug drauf als bei den Zwingen.

Grobes Papier unter dem Klotz - dazu Druck der Zwingen - macht doch sicher recht unschöne Abdrücke, oder nicht?

Gruß, André.

P.S.: Knapp OT: Wieviel Druck kann man denn so mit einer guten Schraubzwinge aufbauen? Wenn ich denke dass ein bißl anziehen, gerade mal "lauwarm", schon 125 kg bringt... :eek:
 

uli2003

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Die gute Zwinge drückt ein vielfaches des Spanngurtes.

Eine 'gute alte' Lust-Zwinge wird auch viel mehr wie 7000 N erreichen. Selbst die beherzt eingesetzte Zange konnte denen nichts anhaben. Mit den Gewinden und Werkstoffen neuerer Zwingen ist ja nicht mehr wirklich viel mit los..

Grüße
Uli
 

deschreiner

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Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Hier gleich die nächste Frage:emoji_open_mouth::

Wie säubere ich die Naturkante? Die kante hat zu Teile viele kleine senken und Erhebungen sodass schleifen wegfällt (würde ja vielleicht sowieso die Obtik zerstören).
Oder wird sie nur vorsichtig mit einem Feuten Lumpen gesäubert und dann mitgeölt.
Wie handhabt ihr das?


Bin gespannt auf eure Antworten, danke
 

Friesenbengel

ww-esche
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Hallo,[...]

(würde ja vielleicht sowieso die Obtik zerstören).
Bin gespannt auf eure Antworten, danke

Los spuk das Obihörnchen wieder raus. Obtik.

Ob jetzt Tippfehler oder nicht. Aber irgendwie kam mir gerade der Gedanke daran.:emoji_grin:
Nicht böse gemeint. ich weiss auch das es Leute mit Lese-Rechtschreibschwäche gibt.:emoji_open_mouth:


So Frage beantworten Friesenbengel!!

Äähh. Ich würde den Puster da drauf halten aber ohne Druckminderer. "Volles Roahr".

Durch die Gitter mit Zarbitter. Irgendwie kriegst du den "Scheiss" da schon raus.

Alles was da drin bleibt, zahlt anscheinend Miete und darf bleiben.

Du arbeitest mit ner fast rohen Platte.
Ich glaube da sind naturgegebene Fehler vorprogrammiert und vielleicht auch erwünscht.
Frag am besten mal den Kunden.
Wenn's die eigene Frau ist, kann man da, finde ich, am besten werben.
Man muss es nur verkaufen können.
 

gleiter

ww-robinie
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Wie säubere ich die Naturkante? Die kante hat zu Teile viele kleine senken und Erhebungen sodass schleifen wegfällt

Hi!

Ich nehme mal alles lose Material ab, fest sitzende Rindenstücke auch schon mal vorsichtig mit einem stumpfen Beitel, ansonst reicht der Daumennagel.

Mit Stahlwolle (1er oder feiner) entschärfe ich die Übergänge.

Danach - und ohne großartig Druck - fahre ich mit einem 220/240er Papier über die Kante um's "glatt" zu bekommen.

Ergebnis ist eine relativ glatte Kante, natürlich mit Vertiefungen, aber eben glatt genug dass man sich keinen Schiefer einzieht.

Bild im Anhang von meinem Schreibtisch, da sind zwei Laden mit Front in Nuss und Waldkante eingebaut.

Gruß, André.
 

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chips

ww-ahorn
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Stahlwolle würde ich bei Nussbaum nicht verwenden! Die Gefahr von Flecken durch die, im Holz enthaltenen Gerbsäure in Kombination mit dem "Eisen" der Stahlwolle ist hoch.

Gruß
Harald
 

gleiter

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Stahlwolle würde ich bei Nussbaum nicht verwenden! Die Gefahr von Flecken durch die, im Holz enthaltenen Gerbsäure in Kombination mit dem "Eisen" der Stahlwolle ist hoch.

Gruß
Harald

Ist mir zwar noch nicht passiert, wohl Glück gehabt, dennoch, Danke für den Hinweis.

Gruß, André.
 
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